Vor- und Nachbearbeitung des Klavierunterrichts

S

Secans

Dabei seit
18. Mai 2018
Beiträge
49
Reaktionen
50
Hallo zusammen,

ich würde mich gerne ein wenig darüber austauschen, wie ihre dabei vorgeht, euch Notizen zu einem Stück zu machen, welches ihr gezielt für den Unterricht übt. Gerne auch, was und wie ihr eure Lehreinheiten generell vor- und nachbereitet.

Ein paar Anregungen und Ideen würden sicherlich helfen, sich auf neuen Wegen mit dem Stoff auseinander zu setzen.

Bei mir ist es leider so, dass ich mich bis jetzt immer nur praktisch vorbereitet habe, in dem ich die Stücke eben gespielt habe und ich bin am einem Punkt an dem ich überlege, die Klavierstunden gezielt vor- und nachzuarbeiten. Da mein Unterricht am Abend nach der Uni/Arbeit stattfindet, möchte ich damit erreichen, dass ich besser vorbereitet bin und die Klavier-Ereignisse der Woche wirklich noch im Kopf habe.

Also, mich würde interessieren, was bei euch alles zum Klavierunterricht und der Vor- und Nachbearbeitung dazugehört. :-)
 
Die BESTE und einzig notwendige "Nachbearbeitung" ist:

1) Falls der Lehrer irgendwas Wichtiges aufgeschrieben hat, dies immer wieder nochmal durchlesen und auch VERSTEHEN (daran hapert es oft - bei Bedarf nochmal nachfragen!)

2) So BALD wie möglich anfangen mit Üben, so dass Eindrücke, vom Lehrer Gesagtes und auch z.B. körperliche Spielgefühle, die man im Unterricht hatte, noch so präsent wie möglich sind und das Spielen und die Übeart unmittelbar beeinflussen. Einer der häufigsten Fehler, die Schüler heutzutage machen, dass sie ("keine Zeit"...) erst 2 oder mehr Tage nach der Unterrichtsstunde erstmals üben, wodurch natürlich vieles in Vergessenheit gerät bzw. man z.B. in technischer Hinsicht ein erfolgreich in der Stunde erarbeitetes Körper- und Spielgefühl nicht mehr wiederholbar ist.
 
Ich markiere mir auch Stellen, wo ich bezüglich des Fingersatzes doch nicht ganz glücklich bin. Wir sprechen das zwar im Unterricht durch, aber immer wieder gibt es Varianten und manchmal kann ich mich nicht entscheiden, welche von zwei Möglichkeiten besser ist.
 
Alles Wichtige schreibe ich stichpunktmäßig gegen Ende des Unterrichts auf.
Das Heft lege ich beim ersten Üben nebendran, danach ist es nur noch manchmal nötig. (Achtung: Seniorenhirn, da muß immer mal wieder überprüft werden :teufel:)

Ich ziehe keine Grenze zwischen Nach- und Vorbereitung..jede Stunde, jedes Stück ist ja in sich Vorbereitung auf Größeres per Übertragung.
 
Vor- und Nachbereitung gehen eigentlich ineinander über, wenn man an einem Stück längere Zeit arbeitet.

Nachbereitung: die Notizen genau durchgehen und möglichst rasch nach dem Unterricht anfangen, das Gelernte zu festigen.

Es gibt ja nichts Peinlicheres als in der Folgestunde noch mit dem gleichen Problem rumzumachen. :schweigen:
Die Vorbereitung beginnt also unmittelbar nach der Unterrichtseinheit.


Vorbereitung bei neuem Stück: Das Stück
  • strukturieren,
  • harmonisch analysieren,
  • es möglichst auswendig lernen
  • evtl. Unklarheiten notieren.

Falls nötig,
  • Informationen über das Stück und den Komponisten recherchieren,
  • ein paar Einspielungen anhören,
  • im Forum die Such-Funktion betätigen und lesen, was andere dazu sagen,
  • auf YT bei den für gut befundenen Machern von Tutorials spicken, ob die was Gutes dazu gemacht haben. :zunge:
Je besser man vor- (ggf nach-)bereitet hat, desto mehr hat man von der teuren Stunde. :super:
 

Vielen Dank für die Eindrücke - leider war ich die letzte Woche im Urlaub und hatte noch nicht genug Zeit zu antworten.

Den Vorschlag, sehr zeitnah nach der Stunde alles nochmal durchzugehen, habe ich direkt angewandt, ich hatte vorher immer erst am nächsten Tag wieder regulär geübt und schiebe jetzt 1-2 Stunden nach dem Unterricht nochmal eine Übungseinheit hinterher. In dieser gehe ich nur die Klavierstunde nochmal durch.

Mein Lehrer macht mir in meinen Heften mit Bleistift Markierungen, deshalb versuche ich es zu umgehen ebenfall in diesen Notizen zu machen - um nicht durcheinander zu kommen :-D Meine eigenen Notizen und Fragen machen ich mir probehalber erstmal in einem Notizblock oder ich kopiere die Stücke nochmal für meine Markierungen. Ich hasse es leider, in meinen schönen Büchern und Heften zu schreiben, zumal die Notizen ja auch wieder hinfällig werden, wenn sich die Frage geklärt hat, aber dann wieder eine andere Stelle verbessert werden könnte. :denken:

Vorbereitung bei neuem Stück: Das Stück
  • strukturieren,
  • harmonisch analysieren,
  • es möglichst auswendig lernen
  • evtl. Unklarheiten notieren.

Falls nötig,
  • Informationen über das Stück und den Komponisten recherchieren,
  • ein paar Einspielungen anhören,
  • im Forum die Such-Funktion betätigen und lesen, was andere dazu sagen,
  • auf YT bei den für gut befundenen Machern von Tutorials spicken, ob die was Gutes dazu gemacht haben. :zunge:

Das sind gute Anregungen, die werde ich mal so übernehmen und mit einbauen. :super: Vorallem darauf, mir Stücke im Netz anzuhören und zu recherchieren, bin ich bislang nicht gekommen. Ist bei meinen kleinen Anfängerstücken vielleicht auch alles noch nicht so wichtig, aber das übt bestimmt schonmal für später.

Eine gezielte Vorbearbeitung ist bei mir leider wichtig. Oft fahre ich direkt von der Uni oder der Arbeit zum Unterricht und muss mich irgendwie geistig "aufwärmen" und vorbereiten. Da sind natürlich Notizen und Analysen hilfreich - in der Bahn spielt es sich so schlecht :-D Optimal wäre es bestimmt, wenn ich mich vorher warm spielen könnte, aber das ist leider nur seltenst möglich. Deshalb die Frage nach Anregungen.


Ich spiele natürlich für mich, aber geübt wird tatsächlich für den nächsten Unterricht.
 
Mein Lehrer macht mir in meinen Heften mit Bleistift Markierungen, deshalb versuche ich es zu umgehen ebenfall in diesen Notizen zu machen - um nicht durcheinander zu kommen :-D Meine eigenen Notizen und Fragen machen ich mir probehalber erstmal in einem Notizblock oder ich kopiere die Stücke nochmal für meine Markierungen. Ich hasse es leider, in meinen schönen Büchern und Heften zu schreiben, zumal die Notizen ja auch wieder hinfällig werden, wenn sich die Frage geklärt hat, aber dann wieder eine andere Stelle verbessert werden könnte. :denken:

Hierzu als Anregung.
Mein Lehrer macht mir in meinen Heften mit Bleistift Markierungen

Mach sie selbst!
(in Absprache bzw. nach Anweisung des Lehrers)

Es verhält sich beim "Selbst-Notieren" ein bisschen wie mit der Abfassung eines Spickers: Was man selbst niederschreibt, hat man
  1. als Info vernommen
  2. kapiert, warum das wichtig ist
  3. innerlich überdacht, um es niederschreiben zu können
  4. noch mal kurz mit dem Lehrer rückgekoppelt wg optimaler Formulierung
  5. niedergeschrieben (dabei langsam gedacht/gesehen)
  6. noch mal gesehen
Mindestens drei kognitive Schritte der inhaltlichen Aneignung mehr als wenn jemand anderes irgendetwas irgendwo hinkritzelt! :idee:

zumal die Notizen ja auch wieder hinfällig werden, wenn sich die Frage geklärt hat

Nimmstu einen weichen Bleistift + später Ratzefummel.

Meine eigenen Notizen und Fragen machen ich mir probehalber erstmal in einem Notizblock

Gönn es Dir, das aktuelle Datum dazuzuschreiben. In zwei Jahren guckst Du es Dir noch mal an und freust Dich wie ein kleiner Wachtelkönig. :idee:

Oft fahre ich direkt von der Uni oder der Arbeit zum Unterricht und muss mich irgendwie geistig "aufwärmen" und vorbereiten. Da sind natürlich Notizen und Analysen hilfreich - in der Bahn spielt es sich so schlecht

Da machst Du aus der Not eine Tugend, stellst Dir das Stück gedanklich vor, spielst es gedanklich durch ... damit lernst Du nolens volens direkt das "mentale Üben". :super:
 
Hierzu als Anregung.


Mach sie selbst!
(in Absprache bzw. nach Anweisung des Lehrers)

Es verhält sich beim "Selbst-Notieren" ein bisschen wie mit der Abfassung eines Spickers: Was man selbst niederschreibt, hat man
  1. als Info vernommen
  2. kapiert, warum das wichtig ist
  3. innerlich überdacht, um es niederschreiben zu können
  4. noch mal kurz mit dem Lehrer rückgekoppelt wg optimaler Formulierung
  5. niedergeschrieben (dabei langsam gedacht/gesehen)
  6. noch mal gesehen
Mindestens drei kognitive Schritte der inhaltlichen Aneignung mehr als wenn jemand anderes irgendetwas irgendwo hinkritzelt! :idee:



Nimmstu einen weichen Bleistift + später Ratzefummel.



Gönn es Dir, das aktuelle Datum dazuzuschreiben. In zwei Jahren guckst Du es Dir noch mal an und freust Dich wie ein kleiner Wachtelkönig. :idee:



Da machst Du aus der Not eine Tugend, stellst Dir das Stück gedanklich vor, spielst es gedanklich durch ... damit lernst Du nolens volens direkt das "mentale Üben". :super:

Vielen Dank für die Ratschläge, das Datum ist echt eine witzige Idee, das werde ich machen. Ich werde mir auch im Notenbuch dazu schreiben, an welchem tag ich mit dem Stück begonnen habe - da freue ich mich bestimmt irgendwann drüber :)

Den Punkt mit den Notizen finde ich als sehr frische Anfängerin echt schwierig. Ich fange jetzt erst langsam, nach 3 Monaten am richtigen Klavier, mit neuem Lehrer seit ein paar Wochen, an, zu merken, wie wichtig es ist, strukturiert an die Stücke heranzugehen und nicht einfach drauf los zu spielen - auch wenn die Stücke simpel auf mich wirken. Dabei geht es weniger darum, die richtigen Noten zu drücken, sondern ehr um rhythmische Fehler, Dynamik und falsche Spieltechniken. Die schleichen sich ein und dann hat man den Salat und muss "umlernen" - ohne Lehrer merke ich das noch gar nicht :schweigen:

Ich arbeite die Stücke jetzt vor und mache mir Notizen und Fragen und dann gehen wir diese gemeinsam in der Stunde durch - so habe ich dann auch Notizen um das Stück im Zug nochmal innerlich durchspielen zu können (quasi direkte Vorbereitung der Stunde) und bekomme direkt Feedback.
 
Den Punkt mit den Notizen finde ich als sehr frische Anfängerin echt schwierig. Ich fange jetzt erst langsam, nach 3 Monaten am richtigen Klavier, mit neuem Lehrer seit ein paar Wochen, an, zu merken, wie wichtig es ist, strukturiert an die Stücke heranzugehen und nicht einfach drauf los zu spielen - auch wenn die Stücke simpel auf mich wirken. Dabei geht es weniger darum, die richtigen Noten zu drücken, sondern ehr um rhythmische Fehler, Dynamik und falsche Spieltechniken. Die schleichen sich ein und dann hat man den Salat und muss "umlernen" - ohne Lehrer merke ich das noch gar nicht

Das geht doch jedem so.

Ein guter und engagierter KL ist so flink, dass man ihn/sie einbremsen muss. Die sind gedanklich ja schon viel weiter. :-)

Man muss sie auf das eigene Tempo runterdimmen, sonst rauscht die Hälfte der Informationen an einem vorbei und man muss es dann immer wieder gesagt bekommen.

Lieber einmal langsam, gründlich und WIRKLICH verstehen. Das funktioniert (NB nach meiner Erfahrung) am besten, indem man die Notizen selbst macht und vorher genau bespricht, was man warum notieren soll.

:super:
 

Zurück
Top Bottom