Una corda am Klavier?

T

terrigol

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Hallo,

ich wollte mal andere Meinungen einholen zu einer Frage, die neulich in der Musikschule in der Pause im Gespräch mit der Mutter einer Schülerin aufgetreten ist.

Macht es Sinn, wenn man im Unterricht ein Klavier hat und zu Hause auch ein Klavier, bei Pedalanweisungen "Una corda" das linke Pedal zu üben, auch wenn dann immer auf dem Klavier der Ton nur gedämpfter kommt? Leiser spielen kann man ja ohne Pedal genauso gut.
Die Mutter nun meinte, dass die Lehrerin ihrer Tochter darauf bestehen würde, damit die Kleine, falls sie je mal an einen Flügel kommt, sich dann an die Pedalanweisung erinnert und diese demzufolge richtig ausführt. Die betreffenden Stellen werden nun demzufolge mittels Pedal leiser gespielt. Da das ja einfacher ist als richtige Tonregulierung, macht die Kleine das jetzt auch gerne in Stücken, wo nur p steht und nicht "Una Corda".

Vielen Dank für Antworten.
 
Da das ja einfacher ist als richtige Tonregulierung, macht die Kleine das jetzt auch gerne in Stücken, wo nur p steht und nicht "Una Corda".
Ganz schön clever, die Kleine, und weil sie's am Klavier macht ist es sogar richtig.
Denn tatsächlich bewirkt das linke Klavierpedal nur, das es leichter ist, die Anschlagsenergie des Hammers auf den Saitenchor zu mindern, so dass der Ton leiser ist.

Beim Flügel hingegen wäre es nicht unbedingt richtig, weil dort das linke Pedal die Mechanik bzgl. der Saiten verschiebt, wodurch der (an dieser Stelle vielleicht auch weniger komprimierte) Filz des Hammerkopfes auf nur eine einzelne Saite trifft, was nicht nur die Lautstärke sondern auch den Klang verändert.

Aber so clever, wie die Kleine ist, wird sie das bei entsprechender Gelegenheit schon selbst merken und dann das Stück so interpretieren, wie sie es möchte.
 
Ganz schön clever, die Kleine, und weil sie's am Klavier macht ist es sogar richtig.
Denn tatsächlich bewirkt das linke Klavierpedal nur, das es leichter ist, die Anschlagsenergie des Hammers auf den Saitenchor zu mindern, so dass der Ton leiser ist.

Beim Flügel hingegen wäre es nicht unbedingt richtig, weil dort das linke Pedal die Mechanik bzgl. der Saiten verschiebt, wodurch der (an dieser Stelle vielleicht auch weniger komprimierte) Filz des Hammerkopfes auf nur eine einzelne Saite trifft, was nicht nur die Lautstärke sondern auch den Klang verändert.

Aber so clever, wie die Kleine ist, wird sie das bei entsprechender Gelegenheit schon selbst merken und dann das Stück so interpretieren, wie sie es möchte.

Bei mir treffen die Hämmer aber 2 von 3 Saiten :)
 
wodurch der (an dieser Stelle vielleicht auch weniger komprimierte) Filz des Hammerkopfes auf nur eine einzelne Saite trifft, was nicht nur die Lautstärke sondern auch den Klang verändert.

Flügel mit Verschiebung für tatsächlich "una corda",wie du das beschreibst, gab es tatsächlich,bei modernen Flügeln trifft der Hammer jedoch auf 2 Saiten.Bei Fazioli gibt's ja dann (auf Wunsch,beim ganz großen serienmäßig) noch ein 4.Pedal für eine Funktion vergleichbar mit dem li.Pedal der Pianinos.

Was terrigol hier beschreibt,muss der KL eben mit dem Schüler durchgehen,bei jedem p das linke Pedal zu treten wäre ein sehr schlechte Angewohnheit,es andererseits NUR dort zu betätigen wo "con una corda" steht,wäre aber auch nicht optimal,an einem Flügel müsste der Einsatz der Verschiebung dann genauer erarbeitet werden.
 

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