Tondichtung

  • Ersteller des Themas peterkneter1
  • Erstellungsdatum

P

peterkneter1

Dabei seit
15. Okt. 2010
Beiträge
12
Reaktionen
0
________________________________________________________________________
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Guten Abend, Peter!

Vor einiger Zeit bin ich schon einmal über Deine Musik gestolpert - wie das so passiert:
beim nächtlichen Herumgeistern, planlosen Herumsurfen - bei dem man vom Hölzchen aufs Stöckchen kommt.

Nun habe ich Deine Tondichtung also ein zweites Mal gehört und kann darauf antworten.

Vorab: Deine Musik arbeitet mit einem mal weniger, mal stärker differenzierten Einsatz von Klangfarben.
Um den richtigen Höreindruck davon zu gewinnen, müßte sie von einem richtigen Symphonieorchester
gespielt werden. Vielleicht würde dadurch ein Teil meines Eindrucks von dieser Musik -
der des Hausbackenen - entkräftet. So wie sie hier zugänglich ist, klingt sie teilweise schrecklich,
und es wäre unfair, augfrund dieses Klangeindrucks die klangliche Dimension dieser Musik zu beurteilen.

Bleibt - soweit davon abstrahierbar - der Tonsatz Deiner Musik.
Vielleicht bin präokkupiert, aber: Ich würde solche Musik nicht schreiben
und möchte auch Dir empfehlen, Dich kompositorisch kleineren Formaten zuzuwenden -
einem Charakterstück oder bestenfalls einem Sonatensatz, und daran zu lernen,
wie man verantwortungsvoll mit Tönen umgeht, sie in Beziehung zueinander setzt
und sein Material bis zur letzten Achtelpause und bis in die letzte Mittelstimme hinein durchknetet.

Wenn man das beherrscht, kann man meinetwegen auch schweres Geschütz auffahren
und mit großorchestralen Kraftgesten arbeiten (à propos: Der Beginn Deiner Tondichtung
ist das dreisteste Plagiat des "Also sprach Zarathustra"-Beginns, das ich je gehört habe...).

Bitte mißversteh meine Kritik nicht als feindselig - das ist sie nicht.

Gruß, Gomez
 
(à propos: Der Beginn Deiner Tondichtung
ist das dreisteste Plagiat des "Also sprach Zarathustra"-Beginns, das ich je gehört habe...).

Ich habe nach diesem Beginn nicht mehr weitergehört.

Denn es war sofort klar: Hier ist jemand, der nicht ernsthaft komponieren und künstlerisch arbeiten will, sondern der sich mit großspurigem Klang-Getue wichtig machen will. Und das auch noch mit schlecht (!!) geklautem Material!

Sehr häßlich.

LG,
Hasenbein
 
Hier ist jemand, der nicht ernsthaft komponieren und künstlerisch arbeiten will,
sondern der sich mit großspurigem Klang-Getue wichtig machen will.

Das brächte ich nicht zuwege, Peter den Willen zur ernsthaften künstlerischen Arbeit abzusprechen.
Seine Tondichtung stammt aus dem Jahr 2004 - in sechs Jahren kann man sich gewaltig weiterentwickeln.

Das Herumjonglieren mit dem seinen jeweiligen Lieblingen nachempfundenen Material muß nicht,
aber kann der Einstieg ins seriöse Arbeiten sein: für einen Blues- oder Jazz-Liebhaber genauso
wie für einen Klassik-Freak. Das Ausmaß an Selbsttäuschung (was den Wert seiner Arbeit betrifft)
ist dabei unterschiedlich groß - nur sollte mit zunehmendem Alter die Fähigkeit zur Selbstkritik wachsen.

Ich hoffe, Peter, daß Du hier noch mitliest, Dich nicht abschrecken läßt und zu Wort meldest.
So wie ich Dich einschätze (ein Erwachsener?), müßtest Du Dich von therapeutischem Lob
eher verhöhnt und von ehrlicher Kritik eher geehrt fühlen.

Gruß, Gomez
 
Lieber Hasenbein, lieber Gomez,

danke für eure offenen worte!
ich weiß gar nicht was es da noch groß zu äußern gibt.
kernstück der tondichtung war er 2te Satz, danach habe ich den ersten und die anderen komponiert. mir war damals die ähnlichkeit mit strauss nicht klar - mittlerweile selbstverständlich kann ich euren zorn vielleicht nicht nachvollziehen aber die irritation ist mir sehr verständlich.

ich habe irgendwie das gefühl mich für meinen post entschuldigen zu müssen...
dafür, dass ich unverantwortunsvoll mit tönen umgegangen bin - nun, dann will ich das hiermit tun. vielleicht wäre es auch klüger gewesen ein anderes/neueres stück zu posten. aber so ist das mit dem ersten eindruck- den wird man nicht mehr los!

Beste grüße,
Peter
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Peter,

ich bin ja bezüglich Komposition absoluter Laien aber ich bilde mir trotzdem ein einen guten Geschmack zu haben und ich kenne sehr viel. Und deswegen gefällt mir Deine Tondichtung außerordentlich gut.

Gruß Ute
 
Lieber Peter,

lass Dich bitte nicht unterkriegen von den beiden Vorrednern (speziell von Meister "Rauhbein")... du hast das große Pech, leider an den bärbeißigsten Ersthörer geraten zu sein... :D
Du hast dich hier für gar nichts zu entschuldigen. Ganz im Gegenteil… dieses Forum ist offen für alle, die etwas mit Klavier zu tun haben. Und ob Laie oder Vollprofi, niemand sollte hier beim ersten (ich finde mutigen) Versuch, seine Musik vorzustellen, derart niedergemacht werden.
Ich (und viele andere) würde mich jedenfalls freuen, auch andere Stücke von Dir zu hören.

LG
Georg

@Hasenbein Bitte denk mal genau darüber nach, was du da oben geschrieben hast... ich an Deiner Stelle würde mich schämen... wenn dir etwas nicht gefällt, dann kann man das auch anders sagen und zwar ohne jemanden derart zu verschrecken, dass er Angst hat, auch nur noch einen Ton von sich zu geben
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
...kann ich euren zorn vielleicht nicht nachvollziehen,
aber die irritation ist mir sehr verständlich.

ich habe irgendwie das gefühl mich für meinen post entschuldigen zu müssen... dafür,
dass ich unverantwortunsvoll mit tönen umgegangen bin - nun, dann will ich das hiermit tun.
vielleicht wäre es auch klüger gewesen ein anderes/neueres stück zu posten.
aber so ist das mit dem ersten eindruck- den wird man nicht mehr los!

Lieber Peter,

Deine Antwort ist herzzerreißend - also zunächst 'mal:

Du mußt Dich für überhaupt nix entschuldigen -
und Du hast auch keinen (schlechten) Eindruck hinterlassen, den Du nicht mehr los wirst!
Du hast Dich mit einer sehr ambitionierten Arbeit der Kritik gestellt, und davor ziehe ich meinen Hut!
Wenn sich jemand entschuldigen muß, dann ich, dessen Formulierungen offenbar so unglücklich waren,
daß Du sie in den falschen Hals bekommen konntest.


Nach meiner Selbstwahrnehmung war und bin ich überhaupt nicht zornig -
warum auch? - und das unfreiwillige Zarathustra-Zitat habe ich nur in Klammern erwähnt.
Es ist kein Bestandteil meiner Kritik - wie Du vielleicht bei nochmaliger Lektüre sehen kannst -,
sondern wird nur am Rande erwähnt, und gegenüber Hasenbein nehme ich Dein Montageverfahren
als Wesensmerkmal einer typischen Anfängerarbeit in Schutz.

Für jemanden, der sich den Umgang mit dem großen Orchester
erarbeiten will, ist Strauss nun wirklich nicht das schlechteste Vorbild
(mir fällt dazu das Gespräch aus einem Woody-Allen-Film ein: Eíner fragt: "Wofür hältst du dich? Für Gott?",
und der Angesprochene erwidert: "Naja, irgendjemanden muß man sich doch zum Vorbild nehmen..."
).
Die Adaption vertrauter Tonfälle zu Lernzwecken ist aller Ehren wert - Musterbeispiel:
die Durchführung der 1.Symphonie c-Moll von Anton Bruckner (Linzer Fassung),
auf jeden Fall gute Musik, aber was sich da zwischendurch an Liszt- und Mendelssohn-Tonfällen
einschleicht, erinnert an die schöne alte Sendung "Erkennen Sie die Melodie?".

Mein Vorschlag wäre, das ganze Stück noch einmal toyotagleich in die Werkstatt zurückzurufen
und zu überarbeiten - ist bei so einem Monstrum allerdings schwer, das geb ich zu.
Ich kann mir vorstellen, daß Du froh gewesen bist, es fertiggestellt zu haben.
Aber auch für solche Rückrufaktionen gibt es Präzedenzfälle: Sibelius hat seine 5.Symphonie
gleich mehrfach komplett umgearbeitet, aufführen lassen und wieder umgearbeitet,
und die Umarbeitung bestand aus drastischen Veränderungen: Umstellungen ganzer Formteile,
Kürzungen, Neuformulierungen ganzer Abschnitte etc.

Aber meine Frage an Dich lautet: Muß es gleich ein Riesenorchester sein?
Es läuft Dir doch nicht weg! Probier's mal mit einem Streichquartettsatz -
das ist säuisch schwer, weil man da in puncto Stimmführung nicht tricksen kann -
das meinte ich übrigens mit 'verantwortungsvollem Umgang mit Tönen' -,
und es ist deswegen ungeheuer lehrreich. Und der Quartett-Tonsatz ist das ideale Sprungbrett
fürs volle Symphonieorchester (so hat Ravel gearbeitet: erst den Streichertonsatz entworfen,
auf dieser Grundlage Holz und Blech hinzugefügt und danach bei den Streichern wieder Stimmen getilgt.)

Bitte laß Dich nicht entmutigen - ich würde mich freuen, hier bald wieder etwas
von Dir hören oder auch in Notenform sehen zu können!

Herzliche Grüße,

Gomez

.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Nein Gomez... Du hast ihn auch nicht "niedergemacht", dafür waren andere zuständig :D
Sorry Gomez, wenn du dich angesprochen gefühlt hast.
 
lass Dich bitte nicht unterkriegen von den beiden Vorrednern (speziell von Meister "Rauhbein")... du hast das große Pech, leider an die bärbeißigsten Ersthörer geraten zu sein... :D
Du hast dich hier für gar nichts zu entschuldigen. Ganz im Gegenteil… dieses Forum ist offen für alle, die etwas mit Klavier zu tun haben. Und ob Laie oder Vollprofi, niemand sollte hier beim ersten (ich finde mutigen) Versuch, seine Musik vorzustellen, derart niedergemacht werden.
bei allem Verständnis für die Ablehnung von #3, wo sich keinerlei Gründe finden, muss ich Dir doch widersprechen: Peter ist hier nicht an die schlimmsten (Plural) geraten - - und wenn Du so freundlich sein könntest, Gomez bedenkenswerte Kritik bzgl. der Großform (Orchester) als das wahrzunehmen, was sie ist, nämlich konstruktiv, dann würdest Du Deiner eigenen Empfehlung gerecht werden.
 

Lieber Rolf,

natürlich hast Du Recht... das habe ich in meinem vorigen Post ja zu verstehen gegeben. Ich habe wohl noch ein "Plural" übersehen...
Ich sehe Gomez' Kritik sehr wohl als konstruktiv an und sie wäre bestimmt noch eher als solche aufgefasst worden, wenn sie nicht in direkter Nachbarschaft mit einer "nicht ganz so konstruktiven" gestanden hätte...

LG
Georg
 
Lieber Peter,

Deine Antwort ist herzzerreißend - also zunächst 'mal:

Du mußt Dich für überhaupt nix entschuldigen -
und Du hast auch keinen (schlechten) Eindruck hinterlassen, den Du nicht mehr los wirst!
Du hast Dich mit einer sehr ambitionierten Arbeit der Kritik gestellt, und davor ziehe ich meinen Hut!
Wenn sich jemand entschuldigen muß, dann ich, dessen Formulierungen offenbar so unglücklich waren,
daß Du sie in den falschen Hals bekommen konntest.

danke, die Worte haben mir gefehlt. Es ist tatsächlich so, dass gerade, wenn die ersten beiden reaktionen sehr negativ ausfallen, gerade bei einer arbeit an der man lange gesessen hat, man wohl dazu tendiert den post wieder zu löschen, um anderen das vermeintlich törichte werk zu ersparen - ging mir jedenfalls so.


Aber meine Frage an Dich lautet: Muß es gleich ein Riesenorchester sein?
Es läuft Dir doch nicht weg! Probier's mal mit einem Streichquartettsatz -
das ist säuisch schwer, weil man da in puncto Stimmführung nicht tricksen kann -
das meinte ich übrigens mit 'verantwortungsvollem Umgang mit Tönen' -,
und es ist deswegen ungeheuer lehrreich. Und der Quartett-Tonsatz ist das ideale Sprungbrett
fürs volle Symphonieorchester (so hat Ravel gearbeitet: erst den Streichertonsatz entworfen,
auf dieser Grundlage Holz und Blech hinzugefügt und danach bei den Streichern wieder Stimmen getilgt.)

Bitte laß Dich nicht entmutigen - ich würde mich freuen, hier bald wieder etwas
von Dir hören oder auch in Notenform sehen zu können!

Herzliche Grüße,

Gomez

das mit der -von der kleinen zur großen from- sollte ich wirklich mal versuchen. d. h. versucht habe ich das schon öfter nur bin dann irgendwie doch meist beim großen orchester gelandet. das liegt wohl daran, dass es mir ohne große orchestrierung zu nackt vorkam - von dem sound bei virtuellen instrumenten mal abgesehen, die klingen alleine nämlich noch schlimmer als in großer besetzung!

Beste Grüße,

Peter
 
Lieber Rolf, lieber GSTLP (Buchstabensuppe),

vielen Dank fürs Ausräumen der Mißverständnisse!

Und lieber Peterkneter 1,

wie wär's - stell doch mal Noten von Deinen kleinerbesetzten Werken hier hinein.

Wir können lesen - und die schauerlichen synthetischen Klangfarben
blieben Deiner Musik und unseren Ohren erspart...

Herzliche Grüße!

Gomez

.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Lieber Hasenbein, lieber Gomez,

....mir war damals die ähnlichkeit mit strauss nicht klar - mittlerweile selbstverständlich kann ich euren zorn vielleicht nicht nachvollziehen aber die irritation ist mir sehr verständlich.

ich habe irgendwie das gefühl mich für meinen post entschuldigen zu müssen...

Von Zorn kann gar keine Rede sein. Ich bin nicht in der Lage zu beurteilen wie "niveauvoll" deine Kompositionen sind. Dennoch empfand ich beim Anhören, dass deine Versuche zumindest Kritik im konstruktiven Sinne verdienen.

Das Abwatschen von Hasenbein mit derart herabwertenden Worten finde ich völlig unangebracht. Er muss es ja nicht mögen und kann dies ja auch gerne begründet wiedergeben.

Der Rest scheint sich hier ja bereits geklärt zu haben.
 
Ich habe nach diesem Beginn nicht mehr weitergehört.

Denn es war sofort klar: Hier ist jemand, der nicht ernsthaft komponieren und künstlerisch arbeiten will, sondern der sich mit großspurigem Klang-Getue wichtig machen will. Und das auch noch mit schlecht (!!) geklautem Material!

Sehr häßlich.

LG,
Hasenbein

..oh man, ohne dich zu kennen finde ich nicht das der Kommentar in irgendeiner weise angemessen war.

Schade das die Musik gelöscht wurde (verständlich wenn die eigene Musik so zerpflückt wurde), aber basiert nicht jede `Eigenkomposition` eigentlich auf Material anderem Komponisten?! Ist doch nichts verwerfliches dran wenn jemand die Handschrift eines anderen Komponisten adaptiert!

LG
Pia_Nissimo
 
Zuletzt bearbeitet:

Zurück
Top Bottom