Spielgewicht - Vladimir Horowitz

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klavierbau

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So, nun habe ich mal eine Frage an die absoluten Fachleute. Ich habe das schon zwei Klavierbaumeister gefragt, eine wirklich brauchbare Antwort habe ich aber noch nie erhalten. Hab sogar schon mal überlegt, Franz Mohr direkt zu kontaktieren, aber mal sehen...

Eine Taste wird mit Blei bestückt, damit sie ein bestimmtes Niedergewicht hat, z.B. 45g. Je schwerer ich eine Taste vorne mache, umso leichter lässt sie sich niederdrücken (oder bleibt gleich unten) , aber umso träger wird sie in der Aufwärtsbewegung, also zurück in ihre Grundstellung.

Nun heisst es in einem Buch von Franz Mohr, dass er den Flügel von Vladimir Horowitz (war übrigens vor ein paar Wochen auf Deutschlandtournee, ein faszinierendes Erlebnis ihn gesehen, gehört und gespielt zu haben :p:p:p) so einstellen musste, dass er einen extrem leichten Anschlag hatte, die Taste aber extrem schnell wieder in der Ausgangslage sein musste, weil Horowitz dieses wahnsinnig schnelle Spiel beherrschte.

Aber wie geht das? Was musste Franz Mohr genau verändern, damit beides wirklich in einer dazu ja noch sauberen Spielart funktioniert, also extrem leichter Anschlag und schnelle Aufwärtsbewegung der Taste? :rolleyes:
 
die hammerschädel gut schwänzen (das gewicht hinten so weit wie möglich reduzieren) und weiche feder verwenden...
denk ich mal...
lg
emmanuel
 
Die Hämmer leichter machen? OK, dadurch bräuchte man auch nur weniger Masse an die Saite bewegen, klingt erst mal logisch. Aber kann man bei dem wenig Holz denn noch was wirksames rausholen?

Und würde eine zu weiche Repetierfeder nicht die für Horowitz so wichtige Repetition unmöglich gemacht haben?

Fragen über Fragen....
 
Ließ mir keine Ruhe, zum Glück hatte ich aus einem parallelen Forenbeitrag noch einen völlig zerbröselten Hammerkopfkern, den habe ich mal angepasst, man kommt auf knapp 1 Gramm. das macht doch schon was aus. :p

Aber hätte er dann noch dem Spiel dieses Wahnsinnigen stand gehalten?
 

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1 gramm hinten entspricht 6gramm vorne auf der taste... die feder kann so weit wie möglich weich sein, aber doch nicht zu weich... sonst geht eben das repetieren nicht... dann spiellt auch die ganze regulierung eine rolle... der hammerkopfweg... alles kleinigkeiten, die zusammen viel ausmachen...
 
Hi,

ich habe auch mal auf Horowitz' Flügel gespielt (vor vielen Jahren auf der Musikmesse in Frankfurt), und fand nicht, dass er einen leichten Anschlag hatte.
Fühlte sich ziemlich Steinway untypisch an, der Flügel, eher so wie ein Bösendorfer Imperial, auf dem ich seinerzeit oft gespielt hatte.

Gruß!
 

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