Sonata (Nicht-so-) Facile

P

pianovirus

Guest
Ok, noch eine zweite Aufnahme für dieses Wochenende (wieder jeder Satz einzeln aufgenommen und erst nachträglich zusammengeschnitten). Bei Überdruss bzw. Spam-Alarm einfach ignorieren! ;)
Jede Art von konstruktivem Feedback wäre aber sonst wie immer herzlich willkommen.

Liebe Grüße,
pianovirus

Mozart: Sonata Facile, K. 545 - YouTube
 
Sehr schöne Einspielung Pianovirus. Hat mir sehr gut gefallen!

Du du um Feedback bittest möchte ich folgenden Punkt nennen der mit aufgeallfen ist.

Im 2. Satz machst du immer zum Ende eines Abschnittes ein ritardando und hälst folglich die Pausen nicht mehr korrekt ein. Wenn ein musikalisches Gestaltungsmittel angegeben ist, oder eben auch nicht, hat das einen konkreten Grund der im Korrelation zum Notentext steht. Ich würde zb eher kein ritardando dort spieln und die starke Gleichförmigkeit der Abschnitte nicht zu brechen.(Was wiederum eher das Augenmerk auf die Unterschiede legt)

Aber gegen eine freiere Interpretationsweise ist natürlich auch nicht einzuwenden.

mfg Pantimimi
 
Sehr schöne Einspielung. Das Tempo des ersten Satzes gefällt mir ausnehmend gut. In den meisten Einspielungen die ich kenne (z.B. von Andras Schiff) finde ich das Tempo zu schnell. Dann verschwimmen die Triller und die gebrochenen Akkorde kommen nicht mehr so zur Geltung - aber bei Dir - perfekt!

Dafür würde ich den zweiten Satz eine Idee schneller und etwas "flüssiger" - mehr legato? spielen. Aber das liegt vielleicht auch an der Wiedergabe meines Compi .... das ist viellecht auch der Grund warum ich mir etwas mehr Dynamik in der Aufnahme wünschen würde.

Das Rondo entspricht wieder meinen Vorstellungen vom "richtigen" Tempo - sehr schön und ich habe den Beitrag gerne gelikt. Ich bin auch gerade an dieser Sonate dran und hoffe, sie irgendwann so schön spielen zu können.

Zum Thema "facile": vielleich meinte der Meister, diese Sonate müsse "leicht" klingen .... natürlich ist die Facile leichter als die anderen Sonaten ... aber leicht? (ist sie sicher nicht - vor allem wenn man sie so gekonnt spielen will wie Du in dieser Aufnahme).

Gruss und Danke

Hyp
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Auch ich bin gerade an dieser Sonate dran. Ob ich jemals dein Niveau erreichen kann? Dir zuzuhören, ist schon mal ein Ansporn für mich.
 
Hallo pianovirus,

gefällt mir auch sehr gut, deine Einspielung! Ich hab das Stück vor einem Jahr weggelegt und aufgrund deines Videos wieder rausgekramt, an dein Spiel reiche ich lange nicht ran. Liegt es am Namen dass das Stück bei Fast-Anfängern so oft gelehrt wird?

Mir ist aufgefallen: in meinem Text ist im Übergang vom Motiv in das variierte Motiv des 2. Satzes, Takt 8, ein Wechsel zu forte eingetragen. Damit kann ich schwer umgehen, ein forte scheint nach meinen Ohren hier einfach nicht reinzupassen - du spielst dies sehr wenig aus, was mir gut gefällt. Kommentare hierzu?

Auch das bei mir eingetragene Staccato in Takt 10 hört man bei Dir (aufgrund des Pedals?) sehr wenig raus, auch hier bin ich unsicher wie ich mit diesem Staccato umgehen soll. Deine Fassung klingt mir da sehr konsistent. Wie frei ist man in der Interpretation von solchen Details wirklich?

Ein Hinweis noch: Die linke Hand weicht an ein paar Stellen von meinem Text ab - z.B. iIn den Takten 33 und 38, gezählt vom Start des g-Moll-Teil des zweiten Satzes. Vielleicht unterscheiden sich unsere Texte, vielleicht hat sich beim Auswendigspielen was eingeschlichen.

Danke für die schöne Interpretation! Ich nehme mir das Stück jetzt nochmal vor

- und weg

Viele Grüße
KrautUndRüben
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Danke Euch allen fürs Anhören und für die Kommentare!

Dafür würde ich den zweiten Satz eine Idee schneller und etwas "flüssiger" - mehr legato?

Den 2. würde ich mir fast noch etwas langsamer wünschen (ich sollte ihn langsamer spielen, hat meine KL
von mir verlangt)

Lieber hyp, liebe rodine, ich schlage vor, Ihr diskutiert das mal aus, und teilt mir dann mit, zu welcher Entscheidung Ihr gekommen seid! ;) :p

Aber im Ernst: Für mich ist die schönste Aufnahme dieses Satzes die himmlisch langsame von Mitsuko Uchida (->Youtube); die ist einfach ganz wunderbar, wie nicht von dieser Welt. Aber so muss man erst einmal spielen können, ohne dass alles auseinanderfällt...

Mir ist aufgefallen: in meinem Text ist im Übergang vom Motiv in das variierte Motiv des 2. Satzes, Takt 8, ein Wechsel zu forte eingetragen. Damit kann ich schwer umgehen, ein forte scheint nach meinen Ohren hier einfach nicht reinzupassen - du spielst dies sehr wenig aus, was mir gut gefällt. Kommentare hierzu?

Auch das bei mir eingetragene Staccato in Takt 10 hört man bei Dir (aufgrund des Pedals?) sehr wenig raus, auch hier bin ich unsicher wie ich mit diesem Staccato umgehen soll. Deine Fassung klingt mir da sehr konsistent. Wie frei ist man in der Interpretation von solchen Details wirklich?

Das forte, von dem Du sprichst, fasse ich etwa so auf, dass zuvor vielleicht etwas verhaltener/introvertierter gespielt wird, und dass man sich ab hier etwas öffnet. Auf keinen Fall denke ich dabei an ein absolutes "laut". Die staccato-Angaben verstehe ich ähnlich symbolisch und versuche, vielleicht etwas tupfender zu greifen, weiter mit ein bisschen Pedal. Vielleicht (ich weiß es nicht) sind Puristen oder Spezialisten für historische Instrumente strenger in der Interpretation dieser Anweisungen, aber bei Aufnahmen auf modernen Instrumenten hört man alle möglichen verschiedenen Varianten. Daran sieht man m.E. schon die große Bandbreite, innerhalb welcher diese Anweisungen interpretiert werden können.

Ein Hinweis noch: Die linke Hand weicht an ein paar Stellen von meinem Text ab - z.B. iIn den Takten 33 und 38, gezählt vom Start des g-Moll-Teil des zweiten Satzes. Vielleicht unterscheiden sich unsere Texte, vielleicht hat sich beim Auswendigspielen was eingeschlichen.

Ich glaube, zweiteres...da gab es ein paar Gedächtnis-Unsicherheiten im Moll-Teil. :oops:

Liebe Grüße,
pianovirus
 
Hallo Pianovirus,

schön, deine Interpretation. Wie immer spürt man die Sorgfalt, mit der du dich darauf einlässt.

Zur Frage des Tempos im zweiten Satz: Mir war es, ehrlich gesagt, auch eine Spur zu langsam. Für mein Empfinden stockt der Fluss der Musik immer wieder beinahe und da spüre ich das Bedürfnis nach etwas mehr Zug.

Grüße von
Fips
 
Hallo Fips,

und vielen Dank für das Feedback! Wie oben schon gesagt, mein Ideal ist eigentlich ein noch langsameres Tempo (auch wenn natürlich ganz andere Ansätze genau so funktionieren), aber es ist klar, dass so etwas ohne die gestalterische Kraft von z.B. Uchida Gefahr läuft, auseinanderzufallen oder ins Stocken zu geraten. So etwas ist eine Lebensaufgabe, befürchte ich...

Liebe Grüße,
pianovirus
 

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