Sitznachbarn für 2x 45 Minuten

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Pianojayjay

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17. Mai 2013
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gestern kam mir die Idee zu diesem Thema: was sind die kuriosesten Erlebnisse, die schrägsten Vögel oder auch die nervigsten Besucher, die Ihr einmal im Konzert neben Euch für 2 x 45 Minuten ertragen musstet? Gestern sah ich schon im Foyer des Konzerthaus Dortmund eine Dame mit Rollator. An ihr vorbei gehend roch es bereits intensiv nach ihrem Parfüm Nikotinelle von Marlboro. Meine Vorahnung bewahrheitete sich, als sie dann ihren Platz neben mir einnahm. Es folgte ein COPD Hustenschwall, gefolgt von irgendwas mit einer Stimme, die sogar dem Bariton des Verdi Requiems Konkurrenz gemacht hätte.... Gottseidank waren trotz ausverkauftem Haus Zeit Reihen vor uns zwei Plätze frei geworden, die wir noch schnell einnehmen konnten... das Husten war übrigens während des ganzen Konzerts zu hören...
 
Zu meinen eindringlichsten Erlebnissen im negativen Sinn gehören 2 Jazz-Konzerte in der Düsseldorfer Tonhalle, bei denen ich das zweifelhafte Vergnügen hatte, in unmittelbarer Nähe von Frau Prof. Dr. Ilse Storb zu sitzen. Ich habe noch nie jemanden erlebt, der so im Mittelpunkt stehen muss, der Inbegriff der "Fremdscham". Die jeweiligen Blicke von Michel Petrucciani und den Musikern des Dave Brubeck Quartets sprachen Bände, wenn sie immer wieder Dinge rief wie "We love you, Michel" oder "Wonderful, Dave" oder an den unpassendsten Stellen aufstand und meinte, die Zuhörerschaft zu rhythmischen Klatschen animieren zu müssen. Solche egomanischen Persönlichkeiten können einem ein ganzes Konzert versauen, zumindest ich konnte während der ganzen Zeit nicht die Musik genießen sondern musste nur immer denken: Was fällt der Trulla als Nächstes ein:-((:bomb::cry2:.
 
Mir ist besonders die Dame in Erinnerung geblieben, die während der Waldsteinsonate, ihrer Begleitung die Lebensgeschichte von Tschaikowsky erzählte.
 
@Chris , kam die Frau Dr. Storb aus Köln ? Weisst Du das ? Meine Hausärztin heisst nämlich genau so :-D
 
... die Ihr einmal im Konzert neben Euch für 2 x 45 Minuten ertragen musstet? Gestern sah ich schon im Foyer des Konzerthaus Dortmund eine Dame mit Rollator. An ihr vorbei gehend roch es bereits intensiv nach ihrem Parfüm Nikotinelle von Marlboro. Meine Vorahnung bewahrheitete sich, als sie dann ihren Platz neben mir einnahm. Es folgte ein COPD Hustenschwall, gefolgt von irgendwas mit einer Stimme, die sogar dem Bariton des Verdi Requiems Konkurrenz gemacht hätte....

Vielleicht war die Dame einfach nur gebrechlich und/oder chronisch krank.
Anstatt über solche Leute hier zu stänkern, hättest Du dich vielleicht dafür einsetzen sollen, dass sie den besten Platz im Saal bekommt.

Mit Rollator im Konzertsaal aufzutauchen müssen andere erst einmal schaffen wenn sie in der gleichen Situation sind.
 
Vielleicht sowas? NIcht nur mitklatschen, sondern mitschwoofen?:



Der nächste Tanz ist auf jeden Fall wieder mit Musik.

@Chris , kam die Frau Dr. Storb aus Köln ? Weisst Du das ? Meine Hausärztin heisst nämlich genau so :-D
Sie ist tätig in der Praxis des Doktor Jazz, die sich allerdings im Pott befindet. Nicht in der Domstadt, in der seit einigen Monaten die neue Hunderasse "Kölner Dalmatiner" gezüchtet wird, die keine Punkte hat. Schuld daran ist der Letzte FC Köln.

LG von Rheinkultur
 
Vielleicht war die Dame einfach nur gebrechlich und/oder chronisch krank.
Anstatt über solche Leute hier zu stänkern, hättest Du dich vielleicht dafür einsetzen sollen, dass sie den besten Platz im Saal bekommt.

Mit Rollator im Konzertsaal aufzutauchen müssen andere erst einmal schaffen wenn sie in der gleichen Situation sind.

Den rollator ließ sie draußen vor der Tür stehen, den Rest inklusive Stufen schaffte sie ohne Mühe. Aber als Nichtraucher von Nikotinelle eingenebelt zu werden, zumal die Karten nicht gerade günstig waren, ist nicht besonders angenehm....
 
Wenn man für etwas länger der Nähe von Quellen unangenehmer Gerüche ausgesetzt ist, hilft ein sehr einfaches Mittelchen: Ich habe seit Jahren immer ein kleines Parfumröhrchen dabei (diese Probedinger), von dem ich bei Bedarf ein winziges(!) Tröpfchen zwischen der Nase und der Oberlippe drauftue und damit die anderen Gerüche für mich ausblende. Funktioniert hervorragend :super:
 

Mir fällt da das ältere Päarchen ein, das neben uns saß im Konzert von Andras Schiff in der Alten Oper. Sie schienen ständig die Orientierung im Programm zu verlieren und brüteten daher die Hälfte der Zeit über dem Programmheft und flüsterten ständig angeregt, wo wir denn gerade seien, ob er die Reihenfolge geändert habe etc.

lg marcus
 
Mir fällt da das ältere Päarchen ein, das neben uns saß im Konzert von Andras Schiff in der Alten Oper. Sie schienen ständig die Orientierung im Programm zu verlieren und brüteten daher die Hälfte der Zeit über dem Programmheft und flüsterten ständig angeregt, wo wir denn gerade seien, ob er die Reihenfolge geändert habe etc.
Erinnert mich an einen alten Helmut-Kohl-Witz mit Helmut und Hannelore in der Frankfurter Oper. Hannelore fragt, wann es denn endlich losgeht. Helmut meint, das könne noch ein Weilchen dauern, weil sich die Musiker bei der Suche nach dem Opernhaus verfahren haben. Im Programmheft steht nämlich drin: "Musik von Offenbach"...!!!
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LG von Rheinkultur
 
Ich erinnere mich noch an ein Konzert mit Antonio Meneses und Cecile Licad: Hinter uns fragte ein älteres Pärchen ganz aufgeregt, wo denn das Orchester sei.... es gebe heute Abend kein Orchester sagte der Platzanweiser, es gebe nur Cello und Klavier... die beiden waren ziemlich entrüstet und gingen in der Pause...

:lol::lol::lol:
 
Ich warte nur noch auf die Frage, ob man beim Frädderick Schoppeng auch mitklatschen darf - also ungefähr so wie beim Florian Silbenscheißer? Und was macht man, wenn nur Mussig von Wolfgang Amadeus von Beethoven, oder wie dieser komische Maler heißt, auf dem Programm steht? Schlimm, wenn man von glasiger Mussig null Ahnung hat und im Theater so tun muss als ob.
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LG von Rheinkultur
 
1997 in Verona!

Mein Mann und ich saßen in der Arena, lauschten innig der wunderbaren Musik der
“Aida“ und schauten gebannt dem Treiben auf der Bühne zu. Unvergesslich blieb uns der Triumphmarsch, bei dem ein herrliches Pferd auf die Bühne geritten kam.

Zwei junge Frauen hinter uns schienen weniger gebannt der Aufführung zu folgen.
Sie unterhielten sich angeregt über ihre Kaufgewohnheiten. Eine erzählte blasiert ihrer Nachbarin und indirekt auch uns, das ihr Mann seine Uhren ausschließlich in USA kaufe. Es entwickelte sich ein angeberischer Zweikampf.

Snobs in der Oper! :blöd:
 
Anekdote aus einer Schrift des Heimatkreises, passiert in einem Dorf am Niederrhein im frühen 20. Jahrhundert, übertragen ins Hochdeutsche: Im Pfarrsaal fand ein Kammermusikabend mit einem Klaviertrio statt, auf dem Programm standen Kompositionen von Wolfgang Amadeus Mozart. Irgendwann ertönte aus dem Publikum die irritierte Frage: "Der Mann da mit der dicken Geige zwischen den Beinen - ist das der Mozart selber?" - Leider nein, sonst stünde das Mozarthaus nicht in Salzburg, sondern im Rheinland...

LG von Rheinkultur
 
Netter Thread, mein Sitznachbarin saß zum Glück nur wenige Minuten neben mir.

Vor ein paar Jahren in München im kleinen Saal vom Gasteig bei einem Klavierabend: In einer großangelegten Gemeinschaftsaktion gelang es dem stark hustendem Publikum, dass der Pianist nach zwei Takten im zweiten Satz der Sturmsonate abbrach und eine kurze Ansprache hielt mit der Bitte, das Husten auf ein Minimum zu reduzieren (was dann im Folgenden auch gut gelang).

Ein paar Minuten später im gleichen Satz: Die Ordner sind gerade irgendwo, nur nicht vor der Tür. Die Tür öffnet sich recht geräuschvoll und eine orientierungslos wirkende Frau kommt hereingestolpert und findet dann nach einiger Zeit ausgerechnet meinen leeren Nachbarssitz.
Nachdem sie sich hingesetzt hat, öffnet sie umständlich ihre Handtasche, findet dort aber zielsicher die in Plastik eingewickelten Bonbons, die dann geräuschvoll ausgepackt werden.
Da sie nicht normal wirkte, habe ich nichts gesagt, da ich befürchtete, dass die Situation nur noch schwieriger würde. Nach dem dritten Satz verließ sie zum Glück wieder den Saal.

Nach dem Konzert war ich mit dem Pianisten und anderen Bekannten noch im Restaurant.
Da stellte sich heraus, dass die Frau geistig verwirrt und dort sehr bekannt ist und auch schon lange Hausverbot hat. Interessanterweise hatte der Pianist auf der Bühne von der Störung überhaupt nichts mitbekommen. Manche Geräusche scheinen sich zum Glück nicht wirklich gut auszubreiten.
 
@Klavirus :lol::lol: . Diese Dame kannte ich nicht . So ein Zufall :-D
Danke für die Aufklärung :lol::lol:
 

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