Seaboard

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Hi,

ein Kollege von mir taucht grad in die Welt des Musizierens ein und hat mich auf das hier aufmerksam gemacht:

Offenbar wurde hier die klassische Tastatur zum "Runterdrücken" um die Funktionen Kneten, Schieben und Wobbeln erweitert. Ich könnte mir vorstellen, dass diese Tastatur als Eingabegerät eine sehr organische und intuitive Ansteuerung elektronischer bzw. digitaler Sounds ermöglicht - im Grunde ist über die "Knetfunktionen" eine ähnlich direkte Umsetzung von Klangvorstellungen in wirkliche Klänge möglich, wie wir das von Streich- oder Blasinstrumenten kennen. Also letztlich ist das mal ein Ansatz für neuartige, elektronische Instrumente mit großen Möglichkeiten, anstatt nur mehr oder minder bekannter Instrumente zu simulieren.

Hat jemand schon Erfahrungen damit?

Ciao
- Karsten
 
Das Ding wurde hier schon öfter irgend wo besprochen. Ich finde es nur gerade nicht.

Ich denke es wird ein Nieschenprodukt bleiben. Das macht es aber nicht weniger interessant.
 
Moin!

Ja, leider so'n Ding nie ausprobiert. Das Demo ist zwar Emulation, aber verdeutlicht so ein bisschen die Modulationsmöglichkeiten:


Also letztlich ist das mal ein Ansatz für neuartige, elektronische Instrumente mit großen Möglichkeiten, anstatt nur mehr oder minder bekannter Instrumente zu simulieren.

Das war die ursprüngliche Idee eines Synths: neue Klänge. Gibt es schöne Beschreibungen, ich glaube es war in 'Analog Days' von Trevor Pinch. Als das noch neu war in den 60ern, zu eionem Happening ging, dort modulare Synths ungehörte Klänge machten, während man diverse Drogen ausprobiert.

Buchla wollte damals weg vom Paradigma einer herkömmlichen Tastatur. Moog dagegen wollte ein Eingabemedium, was die Leute schon kennen. Was sich durchgesetzt, wissen wir. Jedenfalls nicht Buchla Thunder.

Dann unerhörte Klänge vs Emulation von bestehenden Instrumenten. In den 80ern bewertete man Synths daran, wie gut der Klavierklang war. Bläser aus der Dose klingen heute noch sch ... aurig.

Wenn man das Seaboard erwähnt, dann darf auch das Haken Continuum nicht fehlen:

"...
Vor fast 30 Jahren entwarf und realisierte Lippold Haken, Professor an der Universität in Illinois, erste Entwürfe und Experimente, die zu dem heutigen Continuum Fingerboard führten.
..."
https://www.amazona.de/test-haken-audio-continuum-fingerboard-modularer-synthesizer/

Hätten wir auch noch:
Madronalabs Soundplane:
Dave Smith LinnStrument

Von allen würde mich vermutlich(!) das Seaboard am meisten reizen, aber ich würde bei den Preisen schon alles antesten, was unter die Fingers kommt:



Grüße
Häretiker
 
:idee: Und für die Freunde der historisch informierten Aufführungspraxis das
Mixturtrautonium :super:

Siehe auch 'Die Vögel' von Hitchcock.

Dann fiel mir noch ein:
" ...
Seinen größten, wenn auch versteckten Erfolg erzielte er mit einem Klang, den die gesamte westliche Welt im Ohr hat: dem Sound aus der Coca-Cola-Werbung. Zuerst Plopp, dann Eingießen, ergänzt um ein futuristisches Pling-Plang-Ploing, das das Soundlogo erst unverkennbar machte. Eingespielt wurden die Klänge von der Komponistin Suzanne Ciani - auf einem Buchla-Synthesizer.
..."
https://www.br-klassik.de/aktuell/news-kritik/don-buchla-tot-verstorben-synthesizer-pionier-100.html

Und bei der 'Turangalila' von Messiaen hört man das 'Ondes Martenot'.

Etwas größer ist das Modell "Telharmonium":
"...
Das größte Telharmonium war etwa 200 Tonnen schwer, hatte die Ausmaße einer Kathedralenorgel und wurde unter anderem zum Zweck der musikalischen Fernübertragung über das Telefon eingesetzt. (Man konnte sich also Musikstücke über das Telefon anhören.) Trotz seiner enormen Größe wurde es für Konzerte auch durch die USA transportiert, wobei es bis zu 30 Güterwaggons füllte.
..."
https://de.wikipedia.org/wiki/Telharmonium
Also, nix für die Studentenbude!

Für Historiker der elektronischen Klangerzeugeung mag auch das interessant sein:
http://120years.net

Grüße
Häretiker
 

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