Schüler mit Digitalpiano vs. akustischem Klavier: Unterschied?

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Wie nehmen das die Klavierlehrer wahr: unterscheiden sich Schüler, die an einem akustischen Instrument lernen, von Schülern, die an einem Digi lernen? Damit meine ich zwar einerseits die Spieltechnik und die Fortschritte, die die Schüler machen. Andererseits aber interessiert mich mehr, ob ein Unterschied in der Motivation wahrgenommen wird. Wirken Schüler der einen Kategorie motivierter als die anderen? Und vor allem: geben die einen früher den Unterricht auf als die anderen?
 
JA! Der Unterschied ist sogar sehr deutlich zu vernehmen!
An allererster Stelle fehlt Klangvorstellung. Die Kraft, die von einem richtigen Instrument ausgeht, kann ein Digi nicht schaffen, so bemerke ich, dass die Schüler kein, wirklich kein Gefühl dafür haben, wie eine Taste reagiert, wenn man sie mit unterschiedlichen Impulsen bedient.
Auch die Wirkung der Pedale ist nur entfernt verwandt mit den echten Pedalen. Klangfarben sind auch bei guten Digis nur ungefähr darzustellen. Es bleibt immer irgendwie künstlich, es fehlt einfach die Resonanz.
Da gute Instrumente auch unsere Kreativität anregen, merke ich, dass Digi-schüler sehr viel braver spielen, vorsichtiger, vielleicht auch, weil sie im Zimmerlein eher leise eingestellt sind. Spielen sie dann auf einem Flügel, werden sie von der Farbenpracht erschlagen.
Ob sie den Unterricht früher aufgeben, kann ich nicht sagen.
 
Ich kann hier Tastatula aus eigener Erfshrung zustimmen. Ich bin/war so eine Schülerin. Meine ersten Schritte hatte ich auf einem geliehenen Yamaha P-45 gemacht. Wegen Lockdown musste ich ca. 3 Monate warten bis ich zum meinem Klavierlehrer durfte. Der hatte einen schönen alten Flügel auf dem ich dann spielen durfte. Ich war schon ganz schon überrascht über das Klangvolumen und traute mich wohl nicht richtig in die Tasten zu hauen, denn er meinte, Zitat: „du kannst nicht laut spielen“. Nach dem Unterricht bin ich heim und hab als erstes die Lautstärke meines Digis auf Anschlag gestellt. Paar Monate später bin ich dann auf das Yamaha P-125 umgestiegen. War schon Unterschied, aber halt immer noch ein Digi….

Dieses Jahr im April ist das Yamaha U3 (gebraucht und 50 Jahre alt) bei mir eingezogen. Der Kauf war bis jetzt der beste den ich je gemacht habe. 😀

Interessant war, als ich dann mal wieder am Digi spielen wollte, bin ich total erschrocken über die labbrige Tastatur und dem künstlichen Klang 🙈. In dem Moment habe ich mich echt gefragt, wie ich es nur so viele Monate mit einem Digi aushalten konnte. Na ja, zugegeben, die entgültige Entscheidung für ein rein akustisches Klavier lag darin, dass mir der Digi-Sound auf die Nerven ging. Hatte ich wohl verdrängt…

Ich glaube, hätte ich nicht die Möglichkeit in meiner Wohnung ein akustisches Klavier zu spielen (wegen Lautstärke/Nachbarn) dann hätte ich wahrscheinlich schon längst das Instrument gewechselt.

Für mich kann ich sagen, dass die wirkliche musikalische Begeisterung nicht beim Spiel auf einem Digi entflammt wird und ein Klavierlehrer bemerkt bei den ersten Anschlägen am akustischen Klavier/Flügel sicherlich sehr schnell, das das Übeinstrument ein Digi ist.
 
Aus Schülersicht, der auch mal paar Monate Unterricht hatte, mit analogen Instrumenten aufwuchs und heute die schöne Wahl zwischen Flügel und Digi hat:
Es kommt wohl auch sehr auf das Digi und den Umgang damit an. Ein Digi bis sagen wir mal 2k € Preisklasse ohne Kopfhörer zu spielen ist wie Musik ohne Kopfhörer auf nem Smartphone zu hören. Da kommt halt nix gescheites raus, schon gar nicht das, was man eine Klaviersimulation nennen könnte.
Mein halbwegs vernünftiges Digi, was ich ausschließlich mit Kopfhörern oder Aktivmonitoren betreibe, würde ich niemals gegen die analoge Krücke tauschen wollen, auf der ich mal Unterricht hatte. Natürlich ist mein Digi wieder nichts im Vergleich zu meinem Flügel.
Analog ist nicht gleich analog und Digi (bzw. der Umgang damit) nicht gleich Digi. Kurz: Ich glaube nicht, dass sich die Frage so pauschal beantworten lässt.
 
@Peter, leider doch. Es hat mich selbst erschrocken, aber ich höre bei allen Schülern, ob sie zuhause ein echtes oder falsches Klavier haben.
Ich habe auch ein Digi, das ich für manche Dinge benutze. Da ich aber überwiegend analog spiele, kenne ich den Unterschied und das Digi hat für mich keinen negativen Effekt.
Es gaht also nur um Menschen, die ausschliesslich ein elektrisches Gerät zur Verfügung haben.
 
Es geht also nur um Menschen, die ausschliesslich ein elektrisches Gerät zur Verfügung haben.
Ich denke, genau das ist der springende Punkt.
Ich besitze seit jetzt 4 oder 5 Jahren ein Digi ... davor habe ich größtenteils auf "echten" Klavieren gespielt ... ich weiß also, wie sich ein echtes anfühlt ... und daher weiß ich auch, dass mein Digi allenfalls ein schlechter Ersatz ist.

Es hat allerdings einen entscheidenden Vorteil ... ich kann es auch leise spielen.
Mir ist allerdings bestens bewusst, dass ich an einem echten Klavier "nachjustieren" muss (an meiner Technik ... das Instrument kann da nix für), wenn ich ein Stück lange nur auf dem Digi gespielt habe.

Wenn ich gebeten werde, ein Stück auf einem echten Klavier zu spielen, für das das zutrifft (lange nicht mehr analog gespielt), dann sage ich meist "gib mir eine halbe Stunde,dann kann ich das mal versuchen".
Ich muss mich nach langer Abstinenz erstmal an das echte Klavier gewöhnen, muss mich mit ihm anfreunden und es kennenlernen.
Das war allerdings auch schon so, bevor ich mein eigenes Digi hatte ... jedes Klavier ist etwas anders (Digis sind Baureihenintern fast alle gleich).
Wahrscheinlich brauche ich heute (wo ich hauptsächlich am Digi übe) etwas mehr Zeit, um mich auf ein für mich neues Klavier einzustellen.
 
(Wegen Corona nicht allzu) Bald ist auch für mich wieder Präsenzunterricht an einem richtigen Flügel. Ich freue mich schon darauf. Leider hat mir der Lehrer aber ins Gewissen zu reden versucht, weil ich an meinem Gerät "viel, viel" weniger Fehler mache, wir schneller Fortschritte machen. Das mag stimmen. Sein Flügel hatte eine ganz andere Haptik, 5 Minuten Einspielzeit reichten mir nicht, verzieh nie, wenn ich mal zu wenig Anschlagskraft aufbrachte, da hat man dann nix gehört, da sich der Hammer gar nicht erst auf den Weg zur Saite bequemte.

Bei meinem Digi besteht das Problem mit manchmal zu geringerem Anschlag allerdings ebenso, wenn auch in geringerem Ausmaß. Der geringere Fortschritt im Präsenzunterricht war eher der Tatsache geschuldet, dass ich halt stressbedingt eine Labertasche bin ... durch meine Erfahrung mit stringentem Online-Unterricht könnte sich daran aber nachhaltig etwas geändert haben, das ist noch festzustellen.

Festzuhalten bleibt allerdings: Wenn mein Fall auf andere Schüler übertragbar ist, dann rührt ein Großteil der Fehler auf die haptisch-klangvariativen Unterschiede zwischen Übegerät und Unterrichtsgerät. Ein Digi ist nun mal streng genommen kein Klavier. Weniger streng genommen ist alles mit 88 schwarz-weißen Tasten ein Klavier, und wenn es sich mal um eine Sonderanfertigung handelt, womit man gleichzeitig 10 von 88 Klavierschüler via Voodootechniken mal mehr oder weniger sanft an regelmäßige Klavierübungen erinnern kann.

Dennnoch möchte ich mein Digi zu Hause nicht missen. Es ist ganz praktisch, um nachts zu spielen oder das Midisignal abzunehmen oder einzuspeisen. Vielleicht weiß der eine oder andere hier noch, dass ich mit synthetischer Klang- und Musikproduktion experimentiere – in der Hinsicht hätte ein akustisches Klavier für mich keinen Wert, würde dafür aber mehr Raum und Umzugskosten beanspruchen.

Klavierunterricht war für mich halt nie nur Klavierunterricht, sondern auch Klang- und Spielgenuss. Bei meinem Digi muss ich da Abstriche machen und komme kaum intrinsisch motiviert auf mein avisiertes Übepensum.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es geht mir weniger um Vor- und Nachteile eines Digis versus akustischem Instrument. Aber ich hatte mal gehört, dass Schüler, die nur auf einem Digi lernen, eher aufhören als die Schüler mit akustischem Instrument. Dazu würde ich gerne mal Erfahrungen von Klavierlehrern hören.

Ich hätte auch gleich 2 Erklärungen dafür:
1. akustische Instrumente machen einfach mehr Spaß, deswegen bleiben Schüler damit länger dabei
2. Schüler mit akustischem Instrument kommen aus einem Elternhaus, in dem mehr Geld und auch Verständnis für so etwas vorhanden ist. In solchen Elternhäusern gibt es evtl. einen anderen Erziehungsstil im Sinne von Verstärkung eines längeren Durchhaltevermögens bzw. Nichtakzeptanz von vorschnellem Aufgeben.

Dass sich Spieltechnik auf verschiedenen Instrumentenarten unterschiedlich entwickelt, klingt logisch. Dass man sich umstellen muss ebenfalls. Evtl. aber ist das sogar ein Vorteil für Digi-Schüler?

Und nochmal die Frage nach der Motivation: wirken "analoge Schüler" motivierter? Ganz unabhängig von der Frage, woher diese Motivation kommt: aus dem Elternhaus oder vom tollen akustischen Instrument.

Übrigens: ich hab natürlich auch ein Digi zuhause. Wenn ich abends heim komme, kann ich nämlich keine Klaviere mehr sehen :005:
 
1. akustische Instrumente machen einfach mehr Spaß, deswegen bleiben Schüler damit länger dabei
Ob Schüler dadurch länger dabei bleiben, kann ich nicht bewerten.
Ich habe aber einen Aspekt des echten Klavieres bei meinen Eltern wirklich nicht so besonders spassig und motivierend empfunden.
Nie kann man sich einfach hinsetzen, und spielen ... vorher muss zwingend auf die Uhr geschaut werden (wg. Ruhezeiten) und mehr als 2 Stunden am Tag durften es dann auch nie sein.
Als einzige Alternative blieb mir der Weg in meine alte Schule oder in die Universität in der Hoffnung, dass eines der Klaviere in den Übezellen gerade frei ist ... und auch der Spass endete meist mit einem Klavierlehrer, der gleich unterrichten musste.

Ich übe sehr viel mehr und regelmäßiger, seit ich ein Digi besitze ... und das fällt auf.
 
Es hat mich selbst erschrocken, aber ich höre bei allen Schülern, ob sie zuhause ein echtes oder falsches Klavier haben.

Mein erster KL konnte diesen Unterschied gar nicht wahrnehmen und ich war erst später darüber erschrocken (vorher wusste ich es nicht besser): Er hat in seiner privaten Musikschule nur Digitalklaviere stehen gehabt. Grund für die Dinger: "Die müssen nicht gestimmt werden".
:-( :dizzy:
 

Der Hauptvorteil des Digis ist gleichzeitig auch ein wesentliches Problem. Man liest es ja auch hier im Faden: "Ich kann es auch leise spielen".
Die meisten stellen es viel zu leise (um keinen zu stören) und dann wundert man sich, dass sie nicht gefühlvoll spielen etc.

Es ist halt leider nicht standardisiert, wie laut ein Digi einzustellen ist für Lautsprecher- oder Kopfhörer-Betrieb. Es wird meist nicht mal eine Einstellung vorgeschlagen. Man hat nur einen Regler vor der Nase - mit freier Wahl - gerade als Anfänger sehr schwierig.

Dazu kommt, dass ein Akustik einen gewissen Mindeststandard hat (es sei denn man hat irgendeine Gurke geerbt). Man muss meistens zur Beratung und selbst der Laie will man da tendenziell schon was halbwegs ordentliches.

Beim Digi ist dieser Mindeststandard viel geringer. "Hauptsache billig" schlägt hier voll durch auf Haptik, Lautsprecher besonders etc. Das Ding wird online bestellt und aus die Maus.
Digi ist nicht gleich Digi, aber nur die wenigste Nerds achten darauf, sondern kaufen für das Kind hat die Billigst-Hausmarkengurke bei Thomann etc. und co. Ist doch eh alles gleich beim Digi - oder? :)
 
Grundsätzlich sollte man sich regelmäßig an einem echten Klavier einnorden können, wenn man die Möglichkeit irgendwie hat.

Man baut schon eine ganz andere Verbindung zu einem großen Kasten mit echten schwingenden Saiten darin auf, als zu einem digitalen Klangimitat, bei dem die Tasten oft genug nichtmal echte Gegengewichte haben.
Ein echtes Klavier ist weit mehr als Tasten und Klang.
 
ch hätte auch gleich 2 Erklärungen dafür:
1. akustische Instrumente machen einfach mehr Spaß, deswegen bleiben Schüler damit länger dabei
2. Schüler mit akustischem Instrument kommen aus einem Elternhaus, in dem mehr Geld und auch Verständnis für so etwas vorhanden ist. In solchen Elternhäusern gibt es evtl. einen anderen Erziehungsstil im Sinne von Verstärkung eines längeren Durchhaltevermögens bzw. Nichtakzeptanz von vorschnellem Aufgeben.
Dass akustische Instrumente mehr Spaß machen glaube ich sofort. Neben dem Hören kommt da meiner Meinung nach auch noch die körperlicher Wahrnehmung der Resonzanzen dazu, die ein Digi nicht bieten kann.

In Elternhäusern, in denen echte Klaviere vorhanden sind (und das entsprechende Geld) tut auch nicht jede Klavierstunde finanziell weh. Durchhänger sind u. U. auch über längere Zeit finanzierbar. Dort wo es eng ist, wird mglw. schneller im Sinne "Kind übt nicht, also sparen wir uns das Geld und kündigen den Unterricht" argumentiert.

Ein anderer Punkt ist, dass sicher viele Eltern ins Klaviergeschäft kommen dürften mit dem Wunsch nach etwas günstigem, weil man ja noch nicht weiß, ob der Nachwuchs auch dabei bleibt. Das fällt dann für mich unter seflfulfilling prophecy.

Dass das Spielergebnis ein anderes ist, habe ich schon selbst als Rückmeldung erfahren. Zuhause habe ich aus verschiedenen Gründen nur ein Digi, wenn es sich ergibt übe ich jedoch sehr gerne (und auch lieber) auf einem akustischen Klavier. Andererseits ist es - zumindest bei mir - so, dass ich ohne Digi gar nicht Kavier üben könnte
 
Analog ist nicht gleich analog und Digi (bzw. der Umgang damit) nicht gleich Digi. Kurz: Ich glaube nicht, dass sich die Frage so pauschal beantworten lässt.
Dem kann ich nur zustimmen. Allein schon "Digi" zu sagen ist völlig falsch. Ein Yamaha P45 oder 125 kann man nicht mit einem Kawai Novus 5S vergleichen. Da liegen Welten dazwischen. Genauso wie zwischen einem uralten abgespielten Billigklavier und beispielsweise einem aktuellen Bechstein- oder sonstwie hochwertigen Klavier. Obwohl man beides Klavier nennen könnte. Und das auch tut. Aber dennoch handelt es sich dabei um so große Unterschiede, dass man eigentlich verschiedene Namen dafür verwenden müsste.

Ich habe mit meinem VPC1 jetzt eine Tastatur, die mich begeistert und mit der ich auch sehr gut fühlen und hören kann, wie eine Taste reagiert, wenn man sie mit unterschiedlichen Impulsen bedient. Wie Tastatula weiter oben sagte. Das VPC1 ist nicht ganz auf dem aktuellen Stand wie beispielsweise die Novus-Modelle von Kawai. Da sind die Klaviaturen noch besser. Aber ich bin nicht sicher, ob ich überhaupt gut genug bin, um den Unterschied spüren zu können. Für wirklich gute Pianisten ist da bestimmt ein Unterschied zu spüren.

Und selbstverständlich spüre ich auch einen Unterschied zu einem akustischen Klavier, wenn es ein sehr gutes ist. Wenn es aber ein normales Mittelklasseklavier von Yamaha oder so etwas ist, dann ist der Unterschied von der Klaviatur her nicht groß. Da finde ich mein VPC1 oft sogar besser. Bleibt die Resonanz. Und da stimme ich allen hundertprozentig zu, die sagen, da ist der Unterschied sehr groß. Es kommt natürlich auf das Modell und die Lautsprecher an, und bei einem Novus ist die Resonanz anscheinend so gewaltig, dass der Unterschied zu einem akustischen Klavier praktisch verschwindet, aber bei allen Digitalpianos unter dem Preis eines Novus wird es diese Art Resonanz wohl nicht geben.

Deshalb wäre es mein Traum, eventuell vielleicht einmal ein Novus 5 oder Novus 10 zu kaufen. Vielleicht tue ich das noch mal. Aber dann bleiben wohl keine großen Wünsche mehr bezüglich eines akustischen Klaviers offen.

Nur habt Ihr Klavierlehrer es ja vermutlich selten mit jemandem zu tun, der ein Novus oder etwas Vergleichbares zu Hause stehen hat und darauf übt. Und das ist sicher das Problem. Wenn Leute anfangen zu spielen, wollen sie nicht viel Geld ausgeben und kaufen eben ein billiges Digitalpiano oder sogar nur ein Keyboard mit ungewichteten oder halbgewichteten Tasten. Weil sie die Unterschiede oft auch nicht kennen. Und da trifft bestimmt alles zu, was @Tastatula gesagt hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
bei einem Novus ist die Resonanz anscheinend so gewaltig, dass der Unterschied zu einem akustischen Klavier praktisch verschwindet
Nein. Das ist seit Jahrzehnten dieselbe Sau, die durchs Dorf getrieben wird. Jetzt, mit diesem Modell gibt es keinen Unterschied mehr.
Beim Ausprobieren bin ich dann immer sehr enttäuscht, weil es eben nur ein Digi ist.
 
Ich habe ja schon mehrfach geschrieben, dass ein akustisches sehr gutes Klavier immer die bessere Wahl gegenüber einem sehr guten Digitalpiano ist - sofern man in der glücklichen Lage ist, eins zu besitzen. Die Realität sieht ja bei Klavierschülern häufig so aus, dass sie an einem alten Klavier, z.B. einem Erbstück üben. Das hat dann oft so einige Macken: Die Regulierung stimmt nicht, die Intonation ist nicht ausgewogen, die Dämpfer arbeiten nicht sauber, Tasten klemmen, das Instrument ist nicht sauber stimmbar oder verstimmt sich schnell wieder usw. Solchen Klavieren ist ein gutes (!) Digitalpiano haushoch überlegen, was sich auch auf die Übemotivation auswirken wird.
 
Ich kann mal aus meiner Sicht berichten: Ich habe als allererstes mal auf einem Digi von Thomann gespielt. Das dauerte keine 10 Minuten, dann wusste ich schon: Das geht wieder zurück. Dann habe ich mir ein akustisches Yamaha M1 oder sowas gemietet für 40 Taler im Monat: Das war schon einmal ein ganz anderes Level. Ein halbes Jahr später kam dann ein nagelneues Yamaha B3 zur miete (war nur 10€ Teurer als das alte) und auch das war nochmal ein Schritt nach oben. Nun habe ich mir kurzerhand einfach meinen Traum von einem Flügel erfüllen können. Also besitze ich nun einen Yamaha G2 Flügel Made in Japan (Hanamatsu) und was soll ich sagen: auch wenn ich natürlich absoluter Anfänger bin bereue ich diesen Kauf keinesfalls und wenn mich jemand fragt dann ist der tolle Akustische Klang und die wunderbare Flügelmechanik einer der Gründe warum ich das ganze immer noch sehr gerne mache und Spaß daran habe. Die Ausdrucksmöglichkeiten an einem Akustischem Klavier, besonders an einem Flügel sind nahezu grenzenlos, da habe ich das Gefühl das kann ein Digi einfach nicht. Jedem der Geld, Platz und Willensstärke hat, dieses Instrument zu erlernen, empfehle ich ausdrücklich ein Akustisches Instrument. Macht viel aus nach meiner Erfahrung. Wenn man aus bestimmten Gründen nicht die Möglichkeit hat ein Akustisches zu kaufen, dann ist ein Digi natürlich immer noch besser als garnichts zu machen ich meine nur wer die Möglichkeit auf ein akustisches Klavier hat, der sollte sich das nicht entgehen lassen.:-)
 

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