Rautenförmige Noten

S

sem

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Hallöchen,

ich lerne seit wenigen Wochen autodidaktisch (mithilfe des Buches "Mein erstes Jahr Klavierunterricht" von Hervé und Pouillard) Klavier. Dabei bin ich nun zu diesem Übungsstück "Resonanzen" gekommen, welches für die linke Hand eine Notenart enthält, die ich nie zuvor gesehen habe (siehe Bild). Als Erklärung steht dazu nur: "Tasten vor dem Spielen tonlos drücken". Dies verwirrt mich ein wenig - ich soll also sozusagen gar nichts spielen?

Auch nach einigen Google-Versuchen finde ich nicht heraus, was es mit diesen Noten auf sich hat. Könnte mir jemand erklären, ob/was ich hier genau spielen soll (wenn möglich laiengerecht)?

Vielen Dank schon mal :)
 

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Ich glaube nicht, dass das Standardnotion ist. Aber ja, die Tasten werden einfach so langsam gedrückt (und dann gehalten), dass beim Drücken kein Ton entsteht. Das Stück heißt ja Resonanzen, die Saiten sollen also nur durch die Resonanz mit den danach gespielten Tönen mitklingen.
 
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Wenn Du diese Töne stumm drückst, wie es beschrieben wurde, dann erklingen die Obertöne dieses Tons, wenn Du eine andere Taste anschlägst. Jedenfalls auf einem akustischen Klavier. Im Allgemeinen werden Obertöne mit Rautenköpfen notiert bzw. wie in Deinem Beispiel die Töne, die die Obertöne erzeugen.
 
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Vermutlich sollst du die Tasten nach unten drücken, ohne einen Ton zu erzeugen.
 
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Ich glaube nicht, dass das Standardnotion ist. Aber ja, die Tasten werden einfach so langsam gedrückt (und dann gehalten), dass beim Drücken kein Ton entsteht. Das Stück heißt ja Resonanzen, die Saiten sollen also nur durch die Resonanz mit den danach gespielten Tönen mitklingen.

Danke für die schnelle Antwort!
Heißt das, der Ton wird dadurch produziert, dass andere Saiten in Bewegung versetzt werden, die dann die zuvor gedrückten Noten für die linke Hand "mitbewegen"? Funktioniert das dann nur bei einem "richtigen" Klavier? Ich hab nämlich ein elektronisches.
 
Wenn Du diese Töne stumm drückst, wie es beschrieben wurde, dann erklingen die Obertöne dieses Tons, wenn Du eine andere Taste anschlägst. Jedenfalls auf einem akustischen Klavier. Im Allgemeinen werden Obertöne mit Rautenköpfen notiert bzw. wie in Deinem Beispiel die Töne, die die Obertöne erzeugen.

Ah, dankeschön! Dann bestätigt sich meine Vermutung. Sehr interessant!
 
Ja, genau, die Saiten schwingen halt mit, da die Dämpfer angehoben sind solange die Tasten gedrückt sind.
Ein einigermaßen aktuelles Digi simuliert diesen Effekt auch, der heißt dann meist "Saitenresonanz" oder so ähnlich.
 
@sem Die Saite der stumm gedrückten Taste wird durch das Spielen eines anderen Tones mit angeregt und schwingt mit. Dadurch hörst Du den Ton, den Du angeschlagen hast und die Obertöne der stumm gedrückten Taste.
Wie ich schon schrieb, braucht es dafür ein akustisches Instrument. Inwiefern Dein E-Piano diesen Effekt simuliert musst Du ausprobieren.
 
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Okay, habe es gerade ausprobiert und mein E-Piano scheint das nicht simulieren zu können - schade.

Jedenfalls nochmals danke an alle :)
 
Wie ich schon schrieb, braucht es dafür ein akustisches Instrument.

Die meisten können das. Schon mein Real Piano Expaner (End-90er) und mein Technics-Digi (2001) können das.

Okay, habe es gerade ausprobiert und mein E-Piano scheint das nicht simulieren zu können - schade.

Aber wohl nicht alle. Welches Modell spielst Du? Kann man das evt. getrennt als DSP-Effekt aktivieren?

Grüße
Häretiker
 

Ein Lehrer würde Dir nun vermutlich folgende Denkaufgabe mit auf den Weg geben: Informiere Dich über den Aufbau einer Obertonreihe und nimm jeden der „stummen“ Töne als Basis. Treffen Oberton und tatsächlich gespielter Ton aufeinander, erklingt dieser mit einer sehr eigentümlichen Klangqualität - exakt dieser Effekt ist gewünscht. Je weiter der Oberton von seiner Basis entfernt ist, desto leiser erklingt er. Es ist durchaus möglich, sich das klingende Resultat vorzustellen. Seit dem frühen 20. Jahrhundert machen Komponisten von diesem Phänomen Gebrauch.

Vor vielen Jahren hatte ich als Klavierbegleiter in einer Meisterklasse eines weltberühmten Querflötisten zu spielen, der die Teilnehmer die Solopassagen in „Le Merle Noir“ von Olivier Messiaen in den geöffneten Flügel hineinspielen ließ - der Pianist sollte das rechte Pedal niedergedrückt halten. Es ergaben sich Resonanzakkorde, als ob man sich in einem unendlich riesigen Raum befände, der minutenlang nachtönt.

Offtopic, schon klar. Aber sehr effektvoll mit ganz sparsamen Mitteln.

LG von Rheinkultur
 
Je weiter der Oberton von seiner Basis entfernt ist, desto leiser erklingt er.

Genau das habe ich auch probiert und experimentiert.

Vor vielen Jahren hatte ich als Klavierbegleiter in einer Meisterklasse eines weltberühmten Querflötisten zu spielen, der die Teilnehmer die Solopassagen in „Le Merle Noir“ von Olivier Messiaen in den geöffneten Flügel hineinspielen ließ

Ja, ähnliche Experimente habe ich auch gemacht. :-)

Mein Eltern verstanden allerdings gar nicht so recht, was ich da veranstalte, ließen mich aber gewähren.

Grüße
Häretiker
 
Was? Jetzt auch noch Noten rautenförmig?

Schreckt denn unsere Kanzlerin vor gar nichts zurück? Will FDJ-IM "Erika" alles infiltrieren?

DANKE MERKEL!!1!

Ach sieh das doch nicht so negativ. Man drückt sie nieder, ohne dass sie einen Laut von sich gibt und schaut, wie sie bei Klängen resoniert ... <>

Klingt das so schlecht!?
:-)

Grüße
Häretiker
 
Was? Jetzt auch noch Noten rautenförmig?

Schreckt denn unsere Kanzlerin vor gar nichts zurück? Will FDJ-IM "Erika" alles infiltrieren?

DANKE MERKEL!!1!
Merkel ist an fast allem schuld, aber für die rautenförmigen Noten auf dem Notenpapier kann sie ausnahmsweise nichts. Im ersten der Drei Stücke op. 11 von Schönberg gibt es diesen Effekt bereits - und Schönberg hat sich schon die Radieschen von unten angeguckt, bevor die Rautenkanzlerin überhaupt auf der Welt war...!

LG von Rheinkultur
 
Ja, ähnliche Experimente habe ich auch gemacht. :-)
Ligeti integrierte einen solchen Resonanzeffekt in sein Orchesterwerk „Atmospheres“: auch ein Klavierpart ist vorgesehen, allerdings nur zur Resonanzerzeugung. An einer bestimmten Stelle im Notentext ist das rechte Pedal niederzudrücken und in diesem Zustand zu fixieren. Noch lange nach dem Verklingen der Cluster im Blechbläserapparat schwingen die Klaviersaiten weiter - es schwebt ein körperloses Rauschen im Raum, obwohl die Orchestermusiker längst ihr aktives Spiel beendet haben.

LG von Rheinkultur
 

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