Rachmaninoffs 2.Klavierkonzert lernen

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Romantiker

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so ich hab ne ganz blöde frage.
mir ist vollkommen, dass dieses konzert ein wahrer brocken ist und für mich gehört es zu den ganz großen klavierkonzerten.
von einem ganz objektiven standpunkt aus gesehen:
ist es möglich, dieses stück in ca. 1 1/2 jahren zu erlernen? und zwar jetzt nicht als profi(mir is klar, das die das natürlich können)

und wenn, gibts es dinge oder stücke die man vorher gespielt haben sollte oder die eine gute vorbereitung bieten ??

lg, romantiker
 
1. ja, es ist in diesem Konzert möglich (evtl. mit Einschränkungen an manchen Stellen) denn es ist nicht so ultraheavy wie das dritte

2. nützlicherweise sollte man Erfahrungen z.B. mit 1-2 Scherzi und Balladen von Chopin, gerne auch mit 1-2 der Etudes tabelaux von Rachmaninov haben, ebenfalls sehr nützlich wäre, das Klavierkonzert von Grieg schon zu können

mit anderen Worten: ein durchaus fortgeschrittenes technisches Niveau - enm ebensolches musikalisches nicht minder - sollte vorhanden sein.
 
Meine Klavierprofessorin hat das mal in einer Nacht gelernt :-)

Sie kam mit dem Flugzeug, hatte das 3. geübt, und dann kam raus, dass das 2. gespielt werden soll!

Dann hat sie die ganze Nacht geübt, das Konzert war gut, sagt sie. Ich nehme aber an, dass sie das 2. auch schon mal gespielt hatte.
 
Hi SingSangSung,

sehr nette Geschichte.

Ersetze "meine Klavierprofessorin" durch einen Pianisten deiner Wahl.

Mich würde wirklich mal interessieren, wem das orginäre Copyright dieser Geschichte gehört. Der könnte heute schon mehrfacher Millionär sein. ;-)

Gruß
 
Ich habe das 2. Rachmaninov-Konzert mal mit jemandem an zwei Klavieren in einem Konzert gespielt. (Nur damit keine falschen Vorstellungen aufkommen: ich habe den Orchester-Part gespielt. ;)) Als wir mit Proben begonnen haben, hat er das Konzert so gut wie fehlerfrei vom Blatt gespielt! Zumindest erzählte er mir, er wäre vor der Probe noch nicht zum Üben gekommen. Und bei der Genialität, die diesen Mann generell in musikalischer Hinsicht umwölkt hat, war ich tatsächlich unschlüssig, ob das nun stimmt oder nicht. Ich vermute aber, dass er das Konzert in früheren Zeiten schon einmal geübt hatte. Alles andere wäre ein Wunder.

Aber Wunder sind manchmal möglich. Als wir den 3. Satz geprobt haben, kam dieser eine Tag, der mir für ewig im Gedächtnis bleiben wird. Mein Spielpartner spielte den Schlussrausch des Solo-Klaviers am Ende des Konzerts derart furios, dass in meinen Eingeweiden ein körperliches Beben und "Jubeln" entstand, wie ich es nie zuvor und seitdem auch nie wieder erlebt habe. Das war der musikalische Orgasmus schlechthin. :D Ich bin danach vom Stuhl gekippt und konnte nur noch lachen, japsen und glucksen.

Grüße von
Fips
 
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@rolf:

zu 1. : ja diese einschätzung hätte ich erwartet, denn zu diesem schluss bin ich eigtl auch gekommen, ich kenne beide konzerte, habe noten von beiden und soweit ich das nach meinem musikalischen verständnis beurteilen kann, ist es ja so wie du sagst. (und dass das 3.konzert ein wahrer mount everest ist, ist ja kein geheimnis....ich denke nur an die aufnahme von der argerich...*träum*

hattest du bei den einschränkungen an bestimmte stellen gedacht? und wenn ja einschränkungen welcher art meinst du ?

zu 2. : wäre das 2. der scherzi sinnvoll, das wollte ich sowieso nach dem landeswettbewerb angehen.
und als andere vorübung habe ich ja noch die beethovensche chorfantasie...die tonart ist zumindest gleich und natürlich kann ich dort schon das zusammenspiel mit dem orchester lernen.(habe zum glück kammermusikalische erfahrung, das bedeutet also "nur" ein umstellen von einer/zwei personen auf ein paar mehr ;)

das "dilemma" (nja ganz so empfinde ich es nicht ;) ) ist, dass ich von der dirigentin eines ambitionierten laien/halbprofi-orchesters das angebot bekommen habe es im sommer/herbst 2012 mit ihnen zu spielen....und da KANN ich einfach nicht nein sagen..denn aus meiner sicht betrachtet, wann bekommt denn einmal eine solche gelegenheit...nja ich denke oft nur einmal im leben....

mit gemischten, jedoch überwiegend positiven gefühlen,
romantiker
 
hi, ich denke das concert ist auf jeden fall spielbar und außerdem wunderschön(für meinen geschmack), also TU ES!!:)

bzgl vorbereitungsstücken halte ich das b-moll scherzo für nur bedingt geeignet: es sind mmn nicht wirklich die gleichen Schwiereigkeiten drin wie bei rachm.(vll. mit ausnahme der Kondition)

ich hab mir rachm. mal durchgelesen beim hören und denke dass folgende Sachen besonders geübt werden könnten:
1. rH: Vollgriffige Akkorde, die die Melodie enthalten , l.H.: Virtuose begleitung über die ganze linke klavierhälfte: Das kommt oft bei rach. vor z.B. ind den preludes/etudes tablaux. da findest du sicher ein Stück wo man das gut üben kann und das dir gefällt.

2. parallelführung(mehr oder weniger) von rH und lH: da empfehle ich dir zB mal die 1.Seite der Etude Nr.4(La mazeppa) aus den Etudes d.e. transcendante von liszt oder ähnliches.

3. ad lib. läufe, die möglichst schnell sein sollten(und dabei natürlich schön klingen:)): kommen auch ungefähr in jeder 2. liszt etude vor:)

4. Akkordrepetitionen: da könnte ich dir z.B. rach op23/5 empfehlen, mittelteil ist da übrigens wie (1.), gibt aber sicher noch vieles andere

evtl. noch Kondition aber ich glaub da hilft nur viel üben und haltung/technikkorrekturen durch gute lehrer, dafür würde ich keine extra übungsstücke spielen

hoffe ich hab dir weiterhelfen können
gruß
 
Ok etwas spät:003:, aber naja...

Klavierkonzerte sind die Krönungen unter den Stücken für Klavier der Komponisten. Man spielt sie erst nach Jahrelanger Erfahrung anderer Kompositionen des Komponisten. Spielt man ein Klavierkonzert zb. Chopin Nr. 1 erkennt man beim Üben bzw. Spielen, unzählige Ähnlichkeiten mit den Etüden oder Scherzi. (eigene Erfahrung) Bevor ich Chopins ersten Konzert spielte, hatte ich zwei Scherzi, 7 Etüden, eine Ballade (nr. 1) und die 3. Klaviersonate in meinem Repertoire. Dabei kommt es nicht auf die Schwierigkeit der Stücke an (Ich halte die 3. Klaviersonate für Schwieriger als das Klavierkonzert), sondern auf die Erfahrung der Spielweise. Spielt man ausschließlich Beethoven, dafür aber hervorrangend, heißt das nicht, dass man auch sehr gut Rachmaninov spielen kann. Natürlich könntest du mit ausreichend technischen Fähigkeiten Rachmaninovs 2. Konzert spielen. Die Frage ist aber, wie gut.
Möchest du also ein Rachmaninov Klavierkonzert spielen, solltest du mindestens ein paar Preludien oder zb. auch 1-2 der Etudes tabelaux.
Grüße
 

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