Psychoterror eines KKL!?

trm

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Ich werde von meinem KKL/KOL gerade auf drastische Art und Weise mit Sünde, Tod und Sterben konfrontiert. :angst:
Vor Ostern habe ich nach langer Wartezeit meine 3-manualige Digital-Orgel bekommen und konnte im zarten Alter von 71 Jahren endlich mit dem
Orgelunterricht beginnen.
Als allererstes Stück hat er mir verordnet, zum Herrn Jesu Christ zu rufen (BWV 639).
Danach musste ich einsehen, daß alle Menschen sterben müssen (BWV 643).
Jetzt animiert er mich dazu, alle meine großen Sünden zu beweinen (BWV 622).
Damit noch nicht genug, soll demnächst folgen "Wenn wir in höchsten Nöten sein" (BWV 641).

Der Titel dieses Chorals beschreibt sehr genau meine augenblickliche Verfassung!
Für mich alten Sack ist es schon schwierig genug zu lernen, daß die Finger der linken Hand und die Füße unabhängig voneinander ihre Aufgaben zu erfüllen haben.:puh:
Als Atheist soll ich nun auch noch Exegese betreiben und dem KKL zeigen, wie dieser mitteldeutsche Barockkomponist die Bilder der Choralstrophen in Musik gebracht hat.

Ich bin drauf und dran, sofort den Klavierunterricht zu beenden.:-((
 
Als Atheist soll ich nun auch noch Exegese betreiben

Der unbelastete Blick "von außen" kann dabei sogar recht nützlich sein, sofern der Blicker nicht mit der neobundesdeutschen "Bä, die ticken ja anders als ich"-Attitüde, sondern mit der des "das könnte ja vielleicht interessant sein" auf den Gegenstand schaut. Dann mag er am Ende noch entdecken: "Es glänzet der Christen inwendiges Leben, obgleich sie von außen die Sonne verbrannt" (BVW 456). ;)

> KKL/KOL

Meiner war damals sogar KKK (K..kreiskantor).
 
Zuletzt bearbeitet:
Das "Orgelbüchlein" ist eben ein Lehrwerk, worinne einem anfahenden Organisten Anleitung gegeben wird, auff allerhand Arth einen Choral durchzuführen, anbey auch sich im Pedal studio zu habilitiren, indem in solchen darinne befindlichen Choralen das Pedal gantz obligat tractiret wird.
;-)
 
Ich werde von meinem KKL/KOL gerade auf drastische Art und Weise mit Sünde, Tod und Sterben konfrontiert. :angst:
Vor Ostern habe ich nach langer Wartezeit meine 3-manualige Digital-Orgel bekommen und konnte im zarten Alter von 71 Jahren endlich mit dem
Orgelunterricht beginnen.
Als allererstes Stück hat er mir verordnet, zum Herrn Jesu Christ zu rufen (BWV 639).
Danach musste ich einsehen, daß alle Menschen sterben müssen (BWV 643).
Jetzt animiert er mich dazu, alle meine großen Sünden zu beweinen (BWV 622).
Damit noch nicht genug, soll demnächst folgen "Wenn wir in höchsten Nöten sein" (BWV 641).

Der Titel dieses Chorals beschreibt sehr genau meine augenblickliche Verfassung!
Für mich alten Sack ist es schon schwierig genug zu lernen, daß die Finger der linken Hand und die Füße unabhängig voneinander ihre Aufgaben zu erfüllen haben.:puh:
Als Atheist soll ich nun auch noch Exegese betreiben und dem KKL zeigen, wie dieser mitteldeutsche Barockkomponist die Bilder der Choralstrophen in Musik gebracht hat.

Ich bin drauf und dran, sofort den Klavierunterricht zu beenden.:-((


Lieber trm

Ich fühle mit dir! Es folgt jetzt sicher "Komm süsser Tod, komm selge Ruh"! :angst: Ich seh schon, dein KKL schafft sich seine Schüler selbst ab!

Aber verzweifle nicht! Die Geschichte geht gut aus, denn höre und siehe



Juchhu!!!
:idee::kuscheln:
 
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Als allererstes Stück hat er mir verordnet, zum Herrn Jesu Christ zu rufen (BWV 639).
Danach musste ich einsehen, daß alle Menschen sterben müssen (BWV 643).
Jetzt animiert er mich dazu, alle meine großen Sünden zu beweinen (BWV 622).
Damit noch nicht genug, soll demnächst folgen "Wenn wir in höchsten Nöten sein" (BWV 641).
Will Dich Dein KOL zum Beerdigungsorganisten abrichten? Davon rate ich als musikalischer Gesinnungsgenosse eindringlich ab - der Markt für das Friedhofsorgeln ist so ziemlich tot. Am nächsten Freitag gibt es nach mehreren trostlosen Wochen für mich endlich mal wieder zwei Beerdigungen zu orgeln - es wird zwar immer noch gestorben, aber es werden immer seltener Organisten bestellt. Deshalb erklingt mein Lieblingschoral mit dem Text "Christus, der ist mein Leben, Sterben ist mein Gewinn" nicht mehr allzu oft:



Meine Ave Josefs sind nämlich nicht kostenlos. Also vielleicht vergebens, aber niemals umsonst. Aber im Ernst: Dein KOL sollte sich schleunigst ein paar weniger depressionsfördernde Repertoirevorschläge ausdenken. Sonst gilt demnächst:



Gemeint ist natürlich das letzte Stündlein. Halleluja!

LG von Rheinkultur
 
Nun, Zerreißen durch einen wilden Eber wie bei Adonis, Selbstentmannung mit Todesfolge wie bei Attis oder Köpfen wie bei St. Paulus wäre auch gegangen. Für letzteres fehlten aber die zivilstandsrechtlichen Voraussetzungen, womit die Frage "privat oder Kasse?" nur im zweiten Sinne zu beantworten war.
 
Zuletzt bearbeitet:
@trm:
Das erinnert mich an den universitären Harmonielehre-Unterricht, den ich am Anfang meines Musikwissenschaftsstudiums zu absolvieren hatte. Wir hatten z.B. Choralmelodien zu harmonisieren; eine davon war: Ermuntre dich, mein schwacher Geist. Da konnte ich auch nicht anders als das auf mich zu beziehen.
 
Als Atheist soll ich nun auch noch Exegese betreiben und dem KKL zeigen, wie dieser mitteldeutsche Barockkomponist die Bilder der Choralstrophen in Musik gebracht hat.
Mein Beileid. Es gibt wirklich lebensfrohere Musik von Bach. Als religiös unmusikalischer Mensch hat mans jedoch manchmal wirklich nicht leicht - nicht genug, dass man mit Tod und Sterben konfrontiert ist, das soll obendrein mit einem religiösen Trost und Auferstehungsglauben durchkreuzt werden, den man nicht teilen kann. Dann, wenn es unbedingt Beerdigungsmusik sein muss, doch lieber dies:

 
Zuletzt bearbeitet:

Vielleicht sollte man das hier für die Orgel arrangieren, da kommt Lebensfreude auf!



Sollten trotz (oder wegen) dieses Lobesreigens suizidale Gedanken auftreten, kann man getrost wieder zu Bach zurückkehren:



"Ach! wer doch schon im Himmel wär!
Wie dränget mich nicht die böse Welt!
Mit Weinen steh ich auf,
Mit Weinen leg ich mich zu Bette,
Wie trüglich wird mir nachgestellt!
Herr! merke, schaue drauf,
Sie hassen mich, und ohne Schuld,
Als wenn die Welt die Macht,
Mich gar zu töten hätte;
Und leb ich denn mit Seufzen und Geduld
Verlassen und veracht',
So hat sie noch an meinem Leide
Die größte Freude.
Mein Gott, das fällt mir schwer.
Ach! wenn ich doch,
Mein Jesu, heute noch
Bei dir im Himmel wär!"

Eine erstaunlich treffende Beschreibung einer schweren Depression. Vielleicht auch in heutigen Zeitendie angemessenere Geisteshaltung.

Aber selbst diese Kantate ist nicht frei von "Optimismus", siehe da, Nacht und Stürme werden Licht:

"Ich bin bereit,
Mein Kreuz geduldig zu ertragen;
Ich weiß, dass alle meine Plagen
Nicht wert der Herrlichkeit,
Die Gott an den erwählten Scharen
Und auch an mir wird offenbaren.
Itzt wein ich, da das Weltgetümmel
Bei meinem Jammer fröhlich scheint.
Bald kommt die Zeit,
Da sich mein Herz erfreut,
Und da die Welt einst ohne Tröster weint.
Wer mit dem Feinde ringt und schlägt,
Dem wird die Krone beigelegt;
Denn Gott trägt keinen nicht mit Händen in den Himmel.

Wie will ich mich freuen, wie will ich mich laben,
Wenn alle vergängliche Trübsal vorbei!
Da glänz ich wie Sterne und leuchte wie Sonne,
Da störet die himmlische selige Wonne
Kein Trauern, Heulen und Geschrei."

Also mia g'fällt's, was vielleicht auch an meiner Gruftisozialisierung liegen kann :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht sollte man das hier für die Orgel arrangieren:



Na DAS nenne ich mal akustisches Waterboarding allererster Güte "uh lalala..." :lol:

Sollten trotz (oder wegen) dieses Lobesreigens suizidale Gedanken auftreten

Befinde mich gerade wg. eines positiven Tests in häuslicher Quarantäne.
Habe soeben versucht, die satanischen Corona-Viren mit Jesus' Hilfe zum Suizid zu verleiten, leider ohne Erfolg.
Weder ist mir grünes Ektoplasma aus den Poren gelaufen, noch hat sich mein Befinden in irgendeiner Art und Weise verbessert.
Im Gegenteil, mir scheint, der Husten und die Gliederschmerzen sind schlimmer geworden.
Was mich zu der Vermutung veranlasst, dass diese 3 fröhlich zappelnden und dreingrinsenden Sanges-Zombies in Wirklichkeit des Teufels grausame Abgesandte aus dem Machtzentrum der Hölle sind...
 
Ziemlich naiv zu glauben, man bliebe von Choralbearbeitungen verschont, wenn man Orgelunterricht nehmen möchte.
 
Was mich zu der Vermutung veranlasst, dass diese 3 fröhlich zappelnden und dreingrinsenden Sanges-Zombies in Wirklichkeit des Teufels grausame Abgesandte aus dem Machtzentrum der Hölle sind...
Wenn man den Namen "Jesus" austauscht, erinnert mich das verdächtig an eine der Jugendsünden von Dieter Bohlen:



Zu dieser Zeit war ich viele Kilometer rheinaufwärts, also in Deutschlands Süden zu Hause. Damals war im Kleinanzeigenteil unseres Wochenblättchens zu lesen: "Transvestit Petra erwartet deinen Besuch" und dann die dazugehörige Telefonnummer. Direkt darunter stand im Fettdruck "Gerade du brauchst" und in der Folgezeile klein und nicht fettgedruckt
"Jesus."
und eine Telefonnummer mit derselben Vorwahl.



Da weigert sich schon mal die Plattennadel, die Wiedergabe fortzusetzen und bleibt einfach hängen.

LG von Rheinkultur
 

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