Pedal

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Ralph_hh

Guest
Ich spiele gerade den A-Moll Walzer von Chopin, Op. posth.
Pedalanweisungen stehen da nicht drin und wenn ich so recht überlege, hab ich die bisher auch überhaupt erst in einem Stück von Beethoven mal gesehen. Steht sowas eher nicht im Notentext? Setzt man das Pedal nach eigenem Ermessen ein? Oder hab ich nur bisher zufällig Stücke gespielt, die ohne Pedal waren?

Das Stück dürfte bekannt sein... Spielt man das mit Pedal? Da sind linker Hand eine Menge Sprünge drin, die in sanftem piano nicht klingen, wenn man schnell auf die Tasten haut, zu langsam aber klingt das nach Pausen, die da nicht hingehören.
 
Ha. danke. Immer wieder seltsam, dass es zu ein und dem selben Stück verschiedene Noten gibt... In meiner Ausgabe sind keine Pedalvermerke.


Hab gerade noch mal weiter online gesucht. Da gibt's Notensätze, die das Pedal die ersten zwei viertel halten und welche, die das den ganzen Takt lang halten. Manche haben die Legato-Bögen über mehr, andere über weniger Noten... Sehr merkwürdig
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Das Pedal ist das Vibrato des Pianisten. Die Funktionsweise ist ja die, daß, wenn man das Pedal hinunterdrückt, alle Saiten frei von Dämpfern sind. Der einzelne Klavierton ist physikalisch gesehen ein Klang, der aus der Grundfrequenz und vielen Obertönen besteht.
Das bedeutet, wenn man bei getretenem Pedal einen beliebigen Ton spielt, klingen die anderen Saiten quasi als Verstärker mit und die Obertöne der Grundfrequenz werden lauter und damit der Klang voller.

Um Deine Frage zu beantworten: Wie intensiv man das Pedal nutzt, wie oft man es wechselt, also die Saiten wieder abdämpft, ist eine Frage des Musikstils und des musikalischen Geschmacks.
Man sollte das Pedal immer mit dem Ohr treten. Wenn es nicht gut klingt, muß man etwas ändern ;-)
Es ist ein sehr umfangreiches Kapitel, da verschiedene Faktoren eine Rolle spielen.
Ein paar Beispiele:
In welchem Register spiele ich? Sehr hohe Töne vertragen besser längerliegendes Pedal, die hohen Töne haben z.B. gar keine Dämpfer mehr, weil sie von Natur aus nicht so lange nachklingen.
In welcher Lautstärke spiele ich? Leise Klänge vertragen mehr Pedal als laute.
Es gibt auch verschiedene Arten, das Pedal zu treten, gleichzeitig mit dem Anschlag, synkopisiert, also zeitversetzt, wann wechsele ich...
Am Besten besprichst Du das vor Ort mit dem Kl Deines Vertrauens.
 
Wenn ich das mit dem Pedal dann mal ausgiebig probiert habe und das Stück auch soweit sitzt, dass das was bringt, dann kann ich mal berichten, welche Version besser klingt. Momentan ist's noch etwas holprig. Aber ein traumhaft schönes Stück!

Pedal synkopisiert ist so ein Thema, wenn man ein Jahrzehnt lang mit dem Fuß den Takt mitgeklopft hat bei der Querflöte :-) Aber in dem Walzer scheint mir das am sinnvollsten, sonst klingt da die 1. Achtel aus der rechten Hand ja auch mit.
 
Ich spiele gerade den A-Moll Walzer von Chopin, Op. posth.
Pedalanweisungen stehen da nicht drin und wenn ich so recht überlege, hab ich die bisher auch überhaupt erst in einem Stück von Beethoven mal gesehen. Steht sowas eher nicht im Notentext? Setzt man das Pedal nach eigenem Ermessen ein? Oder hab ich nur bisher zufällig Stücke gespielt, die ohne Pedal waren?

Das Stück dürfte bekannt sein... Spielt man das mit Pedal? Da sind linker Hand eine Menge Sprünge drin, die in sanftem piano nicht klingen, wenn man schnell auf die Tasten haut, zu langsam aber klingt das nach Pausen, die da nicht hingehören.

Ja, ist so eine Sache.

Manche Komponisten schreiben die Pedalanweisungen rein, andere nicht (und lassen dann offen ob mit oder ohne Pedal gespielt werden soll). Oft sind die Anweisungen aber auch vom Herausgeber/Verlag hinzugefügt.

Zu Bachs Zeiten gab es kein Pedal, ergo sind hier Pedalanweisungen immer von dritter Hand (wenn vorhanden). Für Bach braucht man aber auch kein Pedal.

Chopin war auch oft zu faul um Pedalangaben zu machen, und der geht ohne Pedal irgendwie gar nicht...

Sicher sein ob die Angaben vom Komponisten sind kann man nur, wenn man Urtextausgaben nutzt.
 
Höre mal zu, wie gute Pianisten das Stück spielen und entscheide danach. ob und wann Pedaleinsatz nötig ist. Meiner Meinung nach höchstens in Takt 21.
 

- oft ist es durchaus hilfreich , das Pedal weniger als Treten, sondern als Heben zu nutzen, also man arbeite mit unterschiedlichen Dämpfungsgraden und weniger mit der Vorstellung, etwas kräftiger zu machen. Ein bedeutender Pianist sagte das so sinngemäß, wobei ich im Moment nicht auf den Namen komme
 

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