Noten Franck: Prélude, Choral und Fuge

Triangulum

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29. Dez. 2020
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Die zwei Notenausgaben, die ich im Regal von César Franck's Prélude, Choral und Fuge gefunden habe, sind sehr unterschiedlich. Eine 25 Jahre alte Schottausgabe. Die alten Schott-Hefte sind auf weichem Papier gedruckt und fleddern sehr leicht. Später haben sie dann stabilere silberfarbige Hefte und neuerdings Ausgaben (z.B. Kapustin), die man getrost als sehr robust bezeichnen kann. Die Franck-Ausgabe ist sehr sparsam gestaltet und ohne Kommentare versehen. Da man lange daran zu schaffen hat, ist die Verwendung eines fledderanfälligen Heftes nicht sinnvoll, das man dann auf dem halben Weg mit allen handschriftlichen Eintragungen entsorgen muss. Die andere Ausgabe ist ein Heft von Dover. Die Dover-Sammelausgaben zeichnen sich durch die ökonomische Preisgestaltung aus. In der Regel sind das Prints mit alten Druckfahnen. Die Zusammenstellung enthält neben einigen Werken früherer Schaffensphasen die beiden Meisterwerke der Spätphase. Ausgewählt wurden die Werke von Franck's Schüler Vincet D'Indy und damit handelt es sich wohl um ein Reprint einer älteren Ausgabe. Das ist jetzt interessant: D'Indy hat die Ausgabe mit einer längeren Einleitung versehen und handsigniert. Sie liegt in französischer Version und auch in englischer Übersetzung vor.
Ich habe gesehen, dass Henle eine Urtext-Ausgabe anbietet. Das Druckbild neuerer Ausgaben ist natürlich besser und das Üben u.U. komfortabler. Darüber hinaus ist das Heft von Dover etwas kleiner als DIN A4. Außerdem werden etliche französische (oder belgische) Ausgaben angeboten. Kennt jemand diese Ausgaben? Bieten sie mehr als bloßen Notentext, entspricht der Urtext dem der ''D'Indy''-Ausgabe?
 
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Still und starr ruht der See. Was ist los? - Das ist doch kein Nischen- sondern Standardrepertoire, davon gibt es 100 Einspielungen. Man kann es ab und zu im Konzert hören (z.B. Kissin). Technisch ist es sicher sehr anspruchsvoll, aber doch nicht ganz extrem schwierig. Das haben bestimmt viele User im Regal.
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zu den Ausgaben kann ich dir nichts sagen, denn das habe ich nie nachgeschaut. Ich musste das mal lernen, weil es mir im Unterricht halt vorgesetzt wurde. Der Choral hatte mir gefallen, nur das Geflitter vorm Übergang zur Fuge fand ich fürchterlich unpassend (bis heute), die Fuge war teils knifflig. Seitdem - da war ich 14 - hab ich das nie wieder angefasst. Irgendwie hab ich den Franck nicht aufm Schirm.
(der Beitrag hilft nicht - nur geschrieben, damit hier der See nicht allzu adventlich starr...) ;-)
 
stelle ich mir irgendwie grauenhaft vor.
Den Mittelteil hatte mir meine erste Klavierlehrerin gegeben. Irgendwann hat mich eine Radioaufnahme so fasziniert, dass ich das Prélude und die Fuge sehr geübt habe. Hat mir gefallen (... im stillen Kämmerlein jedenfalls). Ich kann mich auch erinnern dass ein Orchesterstück von George Enescu (welches ?) exakt den Choral von César Franck enthält. Keine Ahnung, wer wen zitiert hat.
 
Franck is glaub ich nix. Gibt mir nichts, ist oft recht kompliziert aber musikalisch nix dahinter. Bis auf Organisten hören den sich auch kaum Leute an.
 
Nein, leider auch nicht wirklich was. Es ist beeindruckend, doch finde ich den Aufwand und den Ertrag in eime Missverhältnis. Und es geht nicht ganz ins Herz. Das ist eigentluich das größte Manko. handwerklich und tonsatztechnisch alles bewundernswert, aber am End bleibts vorm Herzkämmerlien stehen.
 
Für Franck muss ich jetzt doch mal einstehen!
Prélude, Choral et Fugue gehört in meinen Ohren zu den großen Klavierwerken des 19. Jh. ! Sowohl die Form, wie auch der musikalische Gehalt sind großartig und die harmonische Sprache ist so wunderbar einfallsreich und persönlich, das betührt mich sehr. Prélude, Aria et Finale ist leider zu lang und pianistisch (mit Ausnahmen) wenig attraktiv. Die Symphonischen Variationen, die bereits erwähnte Violin-Sonate, das Klavierquintett, das Streichquartett und auch die 3 Choräle für Orgel (besonders der erste) sind immer wieder hörens- und spielenswert!
Prélude, Fugue et Variation h-Moll ist ein unentrinnbarer Ohrwurm, der mir so nahe lag, dass ich meine eigene Bearbeitung für Klavier geschrieben habe.
Merkwürdigerweise blieb von der Symphonie, die ich schon länger nicht mehr hörte, wenig hängen.
Einige der kleinen, manualiter gesetzten Orgelwerke sind sehr reizvolle Ergänzungen für den Unterricht mit erwachsenen Angängern.
Leider sind die früheren Klavierwerke fast immer zu lang und die zuwrilen reizvollen Einfälle werden totgeritten.
Auf jeden Fall ein Komponist der eine eigene und aparte Sprache entwickelt hat.
 
Stimme Dir zu, Tastendrücker. Präludium Choral und Fuge - ein tolles Werk! Präludium, Aria und Finale ebenfalls. Habe eine wunderbare Einspielung von Jorge Bolet. Generell finde ich die französische Musik viel zu wenig gespielt in D. Wer kennt hierzulande schon so wunderbare Werke wie die "Évocations" von Albert Roussel? Es gibt da so viel wunderbares zu entdecken, nicht nur Debussy und Ravel...
 

... habe es mal in meiner Studentenzeit (nicht Musik) wirklich geübt und überdies sogar rotzfrech in einem kleinen Studentenkonzert vorgespielt (!!!) - dann das Prélude ziemlich und die Fuge total verlernt, viel später wieder alles geübt; jetzt bin ich alt und natürlich auch viel klüger und spiel´s niemandem mehr vor, auf dass der gute César Franck endlich Ruhe finde!

Richtig, @MrCsharpMinor: die Franzosen hört man viel zu wenig ! Und Dir: ein herzliches Willkommen bei uns in Clavio!
 

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