Neues Digitalpiano - Tasten zerkratzt, was tun?

Manuela

Manuela

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Am Freitag wurde mein neues Kawai CA-97 geliefert. Nachdem ich es einige Stunden akklimatisieren ließ, fiel meinem Mann auf, dass einige Tasten zerkratzt waren.

Ich informierte den Verkäufer und mailte ihm einige Fotos.

Dummerweise hatte ich die ordnungsgemäße Übernahme bestätigt, auf die Idee, die Tastatur genau auf eventuell vorhandene Beschädigungen zu untersuchen, bin ich leider nicht gekommen :-(

Der Verkäufer bot mir per Mail inzwischen an, den Verkauf rückabzuwickeln (wobei mir indirekt unterstellt wurde, die Beschädigung selbst verursacht zu haben), das Piano zu behalten (ohne Preisnachlass) oder gegen Aufpreis ein neues, originalverpacktes zu bekommen.

Ich habe das im Geschäft aufgestellte Instrument gekauft, wobei mir zugesichert worden war, das Instrument wäre nur wenige Tage alt und würde gereinigt werden, bevor es mir zugestellt wird. Nach meinem Empfinden ist es nicht geputzt worden (zumindest nur unzureichend), und die meisten Notenhefte haben auch gefehlt.

Behalten möchte ich dieses Instrument auf keinen Fall, da ich nicht weiß, wodurch der Schaden verursacht wurde (ich war es ganz bestimmt nicht, das kann ich mit Sicherheit sagen) und welchen Effekt diese mechanische Einwirkung sonst noch hatte außer die Tasten zu zerkratzen. Würdet ihr das Angebot mit der Rückabwicklung annehmen und es gegen ein neues, originialverpacktes Instrument umtauschen? Oder nur rückabwickeln?

Oder bin ich zu empfindlich und es ist eh wurscht?
 

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Warum denn Aufpreis? Wegen der Verpackung? Dein Instrument war doch neu? Ich würde umtauschen ohne Aufpreis vorschlagen oder nur zurückgeben und einen anderen Händler besuchen.
 
Der Preis galt nur für das dort ausgestellte Instrument, ein Gerät in Originalverpackung wäre teurer gekommen.
Ich habe aber nachgesehen, es scheint, dass bei Thomann der aufgerufene Preis auch für OVP Ware gilt.
 
Ach so, dann ist das so.
 
Dass Dir das Piano so geliefert wurde und man Dir auch noch unterschwellig Selbstverschulden unterstellt hat, sagt einiges über den Händler aus. Ich würde den Kauf rückgängig machen, ohne mir ein anderes CA-97 vom gleichen Händler zu kaufen. Was glaubst Du wohl, wie schwierig es für Dich wird, sollten sich am nächsten Kawai wieder Fehler zeigen?

Ich hatte mir ein CA-67 gekauft, welches gravierende Schäden an der Tastatur hatte. Nach monatelangem Hin- und Her, viel Ärger und Ausweichen von Händler und Kawai, wurde mir dann doch ein neues Austauschgerät geliefert, welches aber ebenfalls Schäden hatte, diesmal an fast allen Druckpunkten.

Aus heutiger Sicht, unter Berücksichtigung etlicher Klagen von Usern, was die neuen Kawai-Serien betrifft und aus meiner Erfahrung heraus, empfehle ich eine Rückabwicklung des Kaufes. Andere Mütter haben auch schöne Töchter. Am Ende muss aber jeder für sich selbst entscheiden, ob er seine Rechte wahrnehmen möchte oder sich in Arschkriecherei üben will.

Andreas
 
Ich stimme @PianoAmateur 100%-ig zu.
 
Ich habe inzwischen andere Bezugsmöglichkeiten vor Ort gefunden und werde das Rückabwicklungsangebot annehmen. Ich glaube ja, dass der Schaden auf dem Transportweg entstanden ist (was die durchführende Firma sicherlich abstreiten wird, und ich habe auch noch Trinkgeld gegeben.. :-((). Falls die Tastatur vor dem Versand beschädigt war, hätte das spätestens beim Putzen auffallen müssen. Wenn denn geputzt wurde...

Mein akustisches Instrument hat etliche Übersiedlungen überstanden, und die Tastatur sieht praktisch aus wie neu. Nur so viel dazu, wie ich meine Sachen behandle.
 
Wenn der Händler das Piano ordnungsgemäß für den Transport gesichert hat, kann so ein Schaden nicht auf dem Weg zu Dir entstehen, es sei denn, bei der Transportfirma arbeitet Eward mit den Scherenhänden und er wollte seinen Kollegen mal ein Pianosolo hinlegen. Ich glaube viel eher, dass Dein Händler von dem Schaden wusste.

Wie dem auch sei, Dein konsequentes Handeln wird Dich innerlich bestärken. Wir alle sind bereit, um des lieben Friedens willen, eine Menge zu schlucken, solange es sich um menschliche Schwächen handelt und wir nicht das Gefühl haben müssen, in einen Hinterhalt gelockt worden zu sein.

Ich wünsche @Manuela viel Glück mit dem nächsten Piano. So, wie ich es verstehe, soll es ja wieder ein CA-97 sein. Ich habe mein zweites, beschädigtes CA-67 in einem aufwendigen Akt selber repariert. Seitdem läuft es super, nur dass ich alle Druckpunkte zu fast 100 Prozent rausnehmen musste, aber das ist ja sowieso das Bemühen der Klavierbauer.

Andreas
 
Ich wäre auch sauer und würde den Kauf rückgängig machen.
Mein ortsansässiger Musikhändler hat sogar noch den Internetpreis unterboten, selbstverständlich für orginal verpackte Ware.
Prompt waren natürlich zwei Tasten nicht ganz o.k.
Innerhalb von 2 Tagen kam ein Techniker von Kawai und das Gerät wurde auf meinen Wunsch getauscht, weil ich kein repariertes Instrument wollte sondern ein "Neues" und ich bekam innerhalb von 8 Tagen wieder ein orginal verpacktes Instrument geliefert.
Mit dem Service und der Kompetenz des Technikers von Kawai war ich sehr zufrieden!
Mit meinem Musikhändler sowieso, der nahm sogar noch mein Yamaha Keyboard für einen ordentlichen Preis in Zahlung!
Bis jetzt , toi toi toi funktioniert noch alles perfekt und tadellos.
LG
 
In Zahlung nehmen wollte der Händler mein Piano nicht, da er nicht die Katze im Sack übernehmen wollte. Irgendwie ironisch.

Hätte ich nicht mein Piano einer alleinerziehenden Mutter einer wirklich süßen Tochter verkauft, die mir eine Anzahlung gegeben hat und nicht mal eine schriftliche Bestätigung haben wollte, bis sie einen Transport organisieren und den restlichen (ohnehin sehr niedrigen) Kaufpreis auftreiben kann, würde ich das Projekt "Digitalpiano" wieder abblasen. Das Mädchen hat einen ganz schrecklichen Anschlag, weil sie bisher anscheinend nur auf irgendwelchen eher minderwertigen Keyboards üben konnte.

Ich habe mein zweites, beschädigtes CA-67 in einem aufwendigen Akt selber repariert. Seitdem läuft es super, nur dass ich alle Druckpunkte zu fast 100 Prozent rausnehmen musste, aber das ist ja sowieso das Bemühen der Klavierbauer.

Hmmm, das lässt ja nicht wirklich Vertrauen aufkommen. Was genau bedeutet das, dass du alle Druckpunkte rausnehmen musstest?
 
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Hmmm, das lässt ja nicht wirklich Vertrauen aufkommen. Was genau bedeutet das, dass du alle Druckpunkte rausnehmen musstest?

Bei den CA-Modellen wird der Druckpunkt dadurch simuliert, indem der Hammer eine kleine Gummilippe passieren muss, sie sozusagen leicht streift. Die Leiste, auf der sich alle 88 Gummilippen befinden, muss in meinem Piano falsch angebracht worden sein. Jedenfalls ließen sich dadurch gut die Hälfte der Tasten nur im "p" bis nach unten drücken. Ein "pp", geschweige "ppp" war nicht ausführbar. Hinzu kommt, dass ein Digitalpiano nicht so leicht zu öffnen ist, wie ein Flügel oder Klavier. Ich dürfte auch keine Spuren hinterlassen, da ja Garantie drauf ist. Mit Hilfe eines kleinen, gebogenen Drahtes habe ich dann jede einzelne Gummilippe so zurecht gebogen, dass der Hammer der dazugehörigen Taste bequem, das heißt in diesem Fall ohne Berührung, passieren kann. Am Fett hatte das Problem nicht gelegen. Das triefte an den Lippen nur so runter.
20160225_090856-min.jpg
 
Und wenn das Fett hart wird, werden die Tasten schwergängig

Das passiert normalerweise erst nach Jahren, wenn überhaupt. Dann muss man mal aufschrauben, sauber machen, neu fetten und die Lippen ausrichten. Ob sich die Druckpunktsimulation bei den Digis auf Dauer durchsetzen wird, ist noch fraglich. Oft stört sie bei der Ausführung gefühlvoller Passagen. Die jetzige Mechanik für die Simulation halte ich jedenfalls nicht für der Weisheit letzten Schluss. Casio hat bei der GP-Serie bewusst auf die Simulation des Druckpunktes verzichtet und die Tastatur spielt sich wirklich hervorragend.

Andreas
 
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Das passiert normalerweise erst nach Jahren, wenn überhaupt. Dann muss man mal aufschrauben, sauber machen, neu fetten und die Lippen ausrichten. Ob sich die Druckpunktsimulation bei den Digis auf Dauer durchsetzen wird, ist noch fraglich. Oft stört sie bei der Ausführung gefühlvoller Passagen. Die jetzige Mechanik für die Simulation halte ich jedenfalls nicht für der Weisheit letzten Schuss. Casio hat bei der GP-Serie bewusst auf die Simulation des Druckpunktes verzichtet und die Tastatur spielt sich wirklich hervorragend.

Andreas
weißt Du zufällig, wie das beim Roland FP 30 gehandhabt wird? Das wäre nämlich eine Alternative für mich.
 
weißt Du zufällig, wie das beim Roland FP 30 gehandhabt wird? Das wäre nämlich eine Alternative für mich.

Genau weiß ich es nicht. Es ist aber wahrscheinlich die gleiche Art und Weise, nur dass sich Lippe und Hammer unter der Taste befinden und somit schwerer zugänglich sind.

Das FP-30 ist mit Sicherheit ein gutes Piano in seiner Preisklasse, mehr aber auch nicht. Ich habe es immer mal wieder bei JustMusic in Berlin angespielt. Grundsätzlich gefällt mir die Tastenoberfläche bei den weißen und schwarzen Tasten, wie bei Roland generell. Das FP-30 hat m.M.n. aber den Hang, beim "ppp" ganz schnell mal zu verrecken. Wen das nicht stört, der hat für wenig Geld eine relativ gute Tastatur. Für ein richtig gutes, differenziertes Spiel empfehle ich die RH3-Mechanik von Kawai (CN-25 / -35, CN-27 / -37, MP-8). Selber habe ich ein CA-67, merke aber jedesmal bei JustMusik, dass mir die RH3-Mechanik völlig gereicht hätte. Ist natürlich teurer, aber Du hast Dir ja auch einen Flügel geleistet.

Andreas
 
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Für ein richtig gutes, differenziertes Spiel empfehle ich die RH3-Mechanik von Kawai (CN-25 / -35, CN-27 / -37, MP-8).

Du meinst, ein CN35/37 täte es auch? Werde ich am Wochenende antesten, ich bin ja praktisch zurück am Start ;-)
Ich sehe gerade, das CN37 ist anscheinend noch nicht lieferbar. Weißt du zufällig, worin die gravierendsten Unterschiede zwischen CN35 und CN37 bestehen?
 

Stünde ich heute vor einer Kaufentscheidung und hätte ich die Erfahrungen der letzten 2 Jahre mit der Holztastatur in petto, wäre die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ich mich für das CN-37 entscheiden würde.

Weißt du zufällig, worin die gravierendsten Unterschiede zwischen CN35 und CN37 bestehen?

Die wesentlichen Unterschiede zum CN-35 bestehen darin, dass das CN-37 die neuen, hochwertigen Kawai-Flügel-Samples besitzt und das Bedienelement an die Seite gerückt ist. Das kommt mir, als Pianopuristen, der sowieso nur am Flügel sitzen will, sehr entgegen, da ich beim spielen nicht gerne auf ein Flugzeugcockpit schaue. Die Tastatur ist wirklich großartig, wenn man einen leichten Anschlag bevorzugt. Es gibt auch brandneue Videos vom CN-27 und CN-37.


View: https://www.youtube.com/watch?v=Jjzl9zC9B70



View: https://www.youtube.com/watch?v=Bt-PvpfLIzw


Die Nachteile zur CA-Serie bestehen in der niedrigeren Bauhöhe, der fehlenden Klangabstrahlung nach vorn und der fehlenden Holztasten-Optik. Ich fände es schön, wenn man bei Kunststofftatstaturen die Seiten der weißen Tasten mit holzfarbenem Kunststoff versehen würde.

Andreas :-)
 
Danke für die ausführliche Info.
Die niedrigere Bauhöhe sehe ich eher als Vorteil, denn tiefer stellen kann ich meinen Sessel noch :-)

Die technischen Spezifikationen scheinen ja fast identisch mit dem CA-97 zu sein, nur das Gehäuse, Lautsprecher und Tastatur sind anders. Die glatten schwarzen Tasten mag ich sogar lieber, entweder ist das die Gewohnheit oder der sog. Ebony-Touch der CA-Serie ist nicht wirklich gelungen.

Ich werde auf jeden Fall warten, bis das CN37 erhältlich ist, wenn ich mich für die CN-Serie entscheiden sollte, das scheint sich zu lohnen.
 

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