Musikalisches Gaspedal

N

Neronick

Guest
Eine Frage habe ich nicht direkt, ich möchte nur in Erinnerung rufen, was für ein tolles Instrument ein "richtiges" Klavier ist (es wird ja oft über Digis diskutiert). Grund ist: Ich habe heute (nach 3 Monaten) das erste Mal das rechte Pedal treten müssen! Was für ein SOUND! Da kann man ja drin baden und ertrinken! Solche Töne hatte ich bislang nicht rausgekitzelt.

Die Übung war nichts "besonderes", 3/4 Takt, Doppeltakte, Akkordarppegien LH, RH mit C-C-Em-Em-Dm-Dm-G-G in kleiner und eingestrichener Lage mit Gegenbewegung jeweils im 2. Takt als Variation. Ach, all ihr Klavier-Könner, Gewöhnten und Verwöhnten: Wenn man das das erste Mal macht, wie schön klingt das uralte Nussbaumholz!
Ein Quantensprung für einen Anfänger.
Schwierig die Koordination...am besten klingt es wohl, wenn man das Pedal einsetzt, ohne nachzudenken, ähnlich wie man eine Bassdrum spielen würde, ganz leichtes "LAID"-Feeling. Offensichtlich scheint es im Sound wirklich um Millisekunden, den richtigen Moment zu gehen...klar, man spielt nach Gehör. Aber, erst mit dem Pedal ist mir als Anfänger klar geworden, wie wichtig der bislang vernachlässigte Fußhebel für das Klangerleben wohl ist. Wenn man den richtigen Punkt erwischt, dann klingt es gar nicht nach Brei, sondern man erhält eine "überraschende" rhythmische Nähe zu dem Instrument...nun muss man es nur noch "auf Kommando" abrufen können.
Es gibt Tage, da macht das Klavier richtig Spaß!
 
Hey Neronick,

ich kann Deine Begeisterung voll und ganz nachvollziehen. Habe auch erst spät angefangen, das Pedal einzusetzen. Es klingt so brilliant und fließend - wie eine andere Welt!

Das Klavier ist schon ein wunderbares Instrument!

Viele Grüße
Nora
 
Hi Neronick,

kann deine Begeisterung absolut verstehen, klasse.

Aber du hast das Pedal nicht vorher schon neugierigerweise und spielerisch benutzt? Du hast darauf gewartet bis man es dir sagt? Wahrscheinlich nicht, oder?

Schwierig die Koordination...am besten klingt es wohl, wenn man das Pedal einsetzt, ohne nachzudenken, ähnlich wie man eine Bassdrum spielen würde, ganz leichtes "LAID"-Feeling. Offensichtlich scheint es im Sound wirklich um Millisekunden, den richtigen Moment zu gehen...klar, man spielt nach Gehör.
Klar, zusammengefasst in dem bekannten Satz: Das Pedal spielt man mit den Ohren.

Aber mit rhythmischen "Feelings" wäre ich vorsichtig. Das Pedal ist ein Klanginstrument und keine "rhythmische Bassdrum". Es muss vom Gehirn und seinen Automatismen durch den erreichten Klang gesteuert werden. Man muss lernen, zu hören, wenn man das Pedal etwas zu früh oder zu spät bedient.
Deswegen hier das von mir oftgenannte Prinzip der annähernden Variationsübungen benutzen, damit lernt man die feinen Unterschiede zu hören.

Gruß
 
Aber du hast das Pedal nicht vorher schon neugierigerweise und spielerisch benutzt? Du hast darauf gewartet bis man es dir sagt? Wahrscheinlich nicht, oder?
Hallo Bachopin,
danke für die Hilfestellung! Natürlich hatte ich schon mal drauf getreten, habe damit aber keinerlei Verbesserung erzielen können, erst in diesem Lehrbuch (M. Feils, Stück AIRO) kommt das Pedal lals unverzichtbares Klangelement zum Einsatz. Nun kommt aber das Problem, dass mich das Pedal vollständig vom Notenbild ablenkt und irgendwie finden auch die Finger seltsamerweise nicht mehr blind die neue Position - komisch, wo man ja nur einen Fuss zusätzlich bewegt. Nun sitze ich wirklich vor einem ganz anderen Instrument als ein Keyboard... :-). Ich werde Deine "alten" Post mal systematisch durchlesen...jedenfalls, so ist mein erster Eindruck, wie so oft in der Musik geht es um Millisekunden, die den berühmten Unterschied, den ich von der Gitarre her kenne, ausmachen....
 
Wenn ihr hier schon über das Pedal philosophiet, dann frag ich jetzt mal ganz frech:
Wann setzt man das Pedal überhaupt ein? und was erziehlt man damit?
Pedal kommt in meiner Schule (Emonts, Ein Lehrgang, Band 2) erst gegen Ende des zweiten Bandes und auch meine Lehrer meinen, dass Pedal garnicht so wichtig ist. Bei manchen Stücken (die Logik hab ich noch nicht ganz durchschaut, aber mit Akkorden hat es anscheinend was zu tun) nehmen sie beim Vorspielen aber doch das Pedal, bloß warum? Ich soll es nämlich nicht machen.
 
und auch meine Lehrer meinen, dass Pedal garnicht so wichtig ist.
Autsch! Das Pedal ist ein eminent wichtiger (!!!) Bestandteil des Instruments und das stärkste Ausdrucksmittel, das ein Pianist hat. Insofern ist die Aussage Deiner Lehrer... Klavier ohne Pedalarbeit ist ziemlich tot.
 

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