Leichte Stücke, die Wums machen

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Castati

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Verzeiht mir die leicht flapsige Überschrift. :D

Da mir auf meinem Stand die bekannten lauten, energischen, akkordischen Stücke größtenteils noch nicht möglich zu spielen sind, ich aber nebenbei zur Abwechslung mal etwas in diese Richtung spielen möchte, suche ich möglichst leichte Stücke, die in diese Kategorie fallen. Etwas in die Richtung Rachmaninov cis-moll oder Chopin cis-moll/Des-Dur Prelude. Letztere beide habe ich schon gespielt, aber sie sollten nach Möglichkeit leichter, aber auf keinen Fall schwerer sein, weil ich gerade primär Bach spiele und nicht viel Zeit für andere Stücke habe.

Ich weiß nicht, ob es solche Stücke überhaupt gibt, aber die kollektive Literaturkenntnis hier wird es sicher wissen. :)

Danke!
 
Hallo Castati!
Ich weiß nicht ob Chopin-Walzer oder Mendelssohns Lieder ohne Worte "Wums" für dich machen, aber es sind leichtere Sachen dabei. Auch Schumanns Kinderszenen enthalten schöne kurze Stücke - z.B. Trämerei.
Vielleicht findest du da was passendes!
LG
tini
 
Wums...

:bongo:
Bei Deinem Titel fiel mir spontan eine recht flotte Mazurka von Chopin ein, die ich damals auch schon recht früh gespielt habe und die wirklich mitreißt. Op. 68 Nr.3 ist wirklich empfehlenswert und nur 2 Seiten lang. Vielleicht gefällt sie Dir?

Viel Spaß beim Üben...
 
Da mir auf meinem Stand die bekannten lauten, energischen, akkordischen Stücke größtenteils noch nicht möglich zu spielen sind, ich aber nebenbei zur Abwechslung mal etwas in diese Richtung spielen möchte, suche ich möglichst leichte Stücke, die in diese Kategorie fallen. Etwas in die Richtung Rachmaninov cis-moll oder Chopin cis-moll/Des-Dur Prelude. Letztere beide habe ich schon gespielt, aber sie sollten nach Möglichkeit leichter, aber auf keinen Fall schwerer sein

Grieg: Hochzeitszug auf Troldhaugen
Brahms: Ballade op.10 Nr.1 (speziell der Mittelteil)
Mussorgski: Bydlo (aus den Bildern einer Ausstellung)
Chopin: Prelude c-Moll (Takt 1-4 macht ordentlich wumms) ;)
 
Hallo Castati,

es gibt aus "Klänge der Kindheit" von A. Chatschaturjan deTrauermarsch - total einfach, macht aber ordentlich wumms :D .

Dann den "Marche funebre del Signor Maestro Contrapunto" von Mozart, "Knecht Ruprecht" von Schumann aus dem Album für die Jugend - vielleicht zu einfach für dich?

Aus "6 Tänze im bulgarischen Rhythmus" von Bartok Nr.2 und 6.

Ich kenne noch ein Stück von Skrijabin, "con collera" gespielt, einfach, 1 Seite lang, super laut, wie die Vortragsbezeichnung vermuten lässt :D, aber wie heißt es nur genau? Rolf, Hilfe! War das ein Prelude? ...:confused:

Viele Grüße

chiarina
 
Wie wärs mit dem "Ritter vom Steckenpferd" aus den Kinderszenen?

Der könnte aber noch zu schwierig sein.

lg marcus
 
Danke für eure Empfehlungen, werde ich mir mal anhören!
 
@ Skrijabin, "con collera" gespielt, einfach, 1 Seite lang, super laut

Hallo Castati,

Das Stück ist ein Prelude, Op. 33 Nr. 3.

Scheint einfach zu sein, mit richtig Wumms!

Viel Spaß damit

LG

Pennacken
 
Schubers Impromptu in Es Dur, Op. 90 Nr. 2, hat einen ziemlich wumsigen Mittelteil und Coda, was durch den Kontrast zum ersten Teil noch stärker wirkt. Es gab von einiger Zeit ein Video auf youtube, wo Grigory Sokolov für meinen Geschmack etwas zu weit ging, leider scheint es gelöscht zu sein.

Einige von Schubers zahllosen Walzern sind schon fast rabiat.

Man diese Stücke natürlich auch weicher spielen, aber das macht so ziemlich jeder und das finde ich schade. Nichts gegen "weich" aber ich habe den Eindruck, daß viele Kompositionen gnadenlos verniedlicht werden.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Nichts gegen "weich" aber ich habe den Eindruck, daß viele Kompositionen gnadenlos verniedlicht werden.

hallo,

es mag hier vielleicht nicht passen, ok, dann ist das eben off-topic - - hier kann ich Dir nur beipflichten!! Genau diesen Eindruck habe ich auch sehr oft!!

nur ein einziges Beispiel:
Chopin, Nocturne aus op.48 in c-Moll
- - ich will alle noch so herben Dissonanzen hören
- - ich will die fff-Oktaven und -Akkorde krachen hören a la "bersten muss das Klavier" (Beethoven)
und was hört man gar zu oft? "kultivierte" Verniedlichung, Verharmlosung, beschönigende Vertuschung...

ja ja, das c-Moll Nocturne: da macht es vehement wumms - leider ist es aber sehr schwierig zu spielen, insofern passt es hier nicht.

Mendelssohn: "Trauermarsch" e-Moll (Lied ohne Worte) passt hier.

Gruß, Rolf
 
Also Wums macht für mich derzeit das Rachmaninov Op. 23 Nr. 5 g-moll Prelude.

Das mag ich total gern und übe es seit sechs Wochen sehr intensiv. Ich kann es schon bis zu vierten Seite unten spielen (nach den wellenartigen Etüdenstrukturen für die linke Hand). Insbesondere hierbei habe ich mal wieder entdeckt, dass die Lockerheit der Hände entscheidend ist.

Geht man mit zu großer Spannung an die Sache, dann sind insbesondere diese "Wellen" mit den entsprechenden Akkorden der rechten Hand, die ihnen zugefügt werden, nicht unfallfrei zu schaffen. In den Teilen "davor" und sicher auch "danach" (die Strukturen sind ähnlich, aber so weit habe ich noch nicht geübt, da ich autodidaktisch arbeite, mir Zeit lassen sowie nicht hetzen möchte, da ich keine Zeit für Unterricht habe) schadet es jedoch aus eigener Erfahrung nicht, wenn man eine gewisse Handspannung verwendet, um die "Pakete" jeweils mit den zwei 1/16 und dem einen 1/18-Akkord greifen zu können oder um aufgrund der Schlüsselwechsel mit den Händen in Oktavgriffen zwischen einzelnen Oktaven auf der Klaviatur betriebssicher hin und her wechseln zu können. In ca. 2 Wochen will ich mir dann den Rest vornehmen.

Vor allem vor den Akkordmassen (auf der zweiten Seite, besonders in den ersten beiden Zeilen) hatte ich bisher einen Heidenrespekt, aber wenn man sich zwingt, diese langsam zu üben und dann immer schneller, dann merkt man sich die Anfangs- und Endpositionen der Hände in den entsprechenden Takten und dann geht´s. Diesen Tipp bekam ich von Stilblüte in Berlin. Sie hat mich damit ermutigt und ich habe mich daran gewagt und bis heute sogar erfolgreich durchgehalten.

Ooops ich sehe gerade: Leichte Stücke, die Wums machen *schäm/rot werd* (kann man ja von diesem nicht wirklich behaupten). Also Ihr meint wohl eher "Stücke ohne / mit weniger Tücke". Was von Satie (la diva de l`empire oder je te veux) oder Debussy kommt auch immer gut ...

Dann gefällt mir auch sehr gut aus den Liedern ohne Wort das Op. 19 Nr. 1 in E-Dur und Op. 30 Nr. 1 in Es-Dur (mit schön vielen sf-Stellen im Mittelteil - das wumst!) sowie von Schumann das Skerzino Op 26 Nr. 3. Letzteres donnert vor allem am Schluss so schön. Nach dieser "inventionsartigen Drehung der Hände" kommt dieser stark beschleunigte Lauf mit den vier donnernden Schlussakkorden.

Gerade bei diesem Schumann haben wir es mit großen Sprüngen zu tun, denen man intensiv nachspüren muss. Während bei den Sprüngen wieder stabile, also angespannte Hände wichtig sind, ist bei den danach folgenden Akkordaufteilungen mit Synkopen genau das Gegenteil wichtig (also man muss erst lockern, und dann wieder anspannen). Ich habe mir angewöhnt, einen Sekundenbruchteil lang, bevor die Phrase mit den Akkordaufteilungen beginnt, die Spannung der Hände zu lösen, sie dann wieder anzuspannen und damit geht´s dann, also ich bekomme die entsprechende Präzision hin.

Insbesondere beim Op. 19 Nr. 1 von Mendelssohn, das aufgrund der 1/16 ja ein doch schon höheres Tempo hat und sich dazu wieder durch die Gegensätzlichkeit beider Hände auszeichnet, denke ich beim Spielen immer an schlanke, feine Frauenhände, die mit sehr stark gestreckten Fingern intensiv nachfühlend und bewußt die Töne erreichen und aus diesem bewußt kontrollierten Spiel heraus gelingt mir das Stück.

Auch die Gesanglichkeit einzubringen, also "Atempausen" nach den einzelnen Phrasierungen zu setzen, kann man hier ganz intensiv tun. Was Phrasierungen sind, also wo sie beginnen und enden, kann man eigentlich schon auf den ersten Blick nach den unterschiedlichen Notengestalten erkennen. An diesen Stellen sanfter werdend und leicht verhaltend spielend, nicht roboterhaft darüberhinweg donnern, schafft übrigens auch die notwendige Präzision und "Sammlung", damit das Stück gut gelingt (Andante con moto).

Das 30 Nr. 1 ist Andante expressivo, da kommt es insbesondere auf das vorher beschriebene kantilene (also gesangliche Spiel) an, indem man die warm und angenehm klingenden Phrasen mit den typischen Gegensätzlichkeiten der Hände (die linke Hand beginnt "sehr of früher als die rechte Hand" und "wird von dieser verfolgt" (tut mir leid, anders kann ich es nicht ausdrücken)), die im Mittelteil laut aufdröhnen (eben zahlreiche sf und f-Stellen) und dann die expressivo-Stellen schön fließend spielt, aber von Ausdruck (also der Sanftheit) konstrastiert voneinander absetzt und damit unterscheidbar macht.

Gruß

Razo!
 
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Was von Satie (la diva de l`empire oder je te veux) oder Debussy kommt auch immer gut ...

dann sollte, mit Rachmaninovs g-Moll Prelude im Tornister, das Prelude "La Cathedrale engloutie" von Debussy kein Problem für Dich sein - und da macht es eklatant und enorm wumms (wenn auch quasi sakral: es enhält einen ff-Choral, der seinesgelichen sucht)

Gruß, Rolf
 
dann sollte, mit Rachmaninovs g-Moll Prelude im Tornister, das Prelude "La Cathedrale engloutie" von Debussy kein Problem für Dich sein - und da macht es eklatant und enorm wumms (wenn auch quasi sakral: es enhält einen ff-Choral, der seinesgelichen sucht)

Gruß, Rolf

Hallo Rolf,

es mag ja sein, dass jemand wie Du, dessen Hauptberuf die "Pianistik" ist (auch im Sinne der Lehre gemeint), hier mit der einen oder anderen Erfahrung aufwartet. Gleichwohl möchte ich in meinem Fall sagen, dass ich mir Stücke aussuche, die mir etwas bedeuten (weil ich die Melodie gerne mag). Da frage ich dann auch nicht nach, ob das jetzt unbedingt schwer oder leicht ist. Ich übe es konzentriert so lange, bis ich es anhörbar spielen kann.

Mit so einer Haltung würde ich sicherlich "keine fünf Minuten" in einem Musikstudium "überleben", aber das muss ich ja auch nicht (niemand zwingt mich, eine Prüfung o. ä. abzulegen). Es ist die Liebe zur Musik und zu schönen Stücken, die mir persönlich gefallen, die mich täglich 1 - 2 Stunden spielen läßt. Ich wähle mir für das Jahr immer Stücke aus (manchmal mit regionalem, also in meinem Fall sächsischen Bezug im Zusammenhang mit dem Stück oder dem Komponisten), da ich dann auch gleich ein bisschen "die Story im Hintergrund" aus Interesse recherchiere. Rachmaninow z. B. war ja Dresden-Fan. 1902 - 1906 war er immer zur Kur im berühmten Sanatorium von Dr. Lahmann am Weißen Hirsch in Dresden-Bühlau. Und seiner Familie (und seinen Nachfahren) gehörte bis 1995 ein großes Gründerzeit-Mehrfamilienhaus am Trachenberger Platz.

Diese locker-entspannte Haltung kann ich mir eben leisten, da ich beruflich etwas ganz Anderes mache: Im östlichsten deutschen Freistaat sorge ich mit meiner ministeriell-konzeptionellen Arbeit für die öffentliche Sicherheit und Ordnung im polizeilichen Sektor im Rahmen einer beamteten Stabsfunktion. Da dient mir die Musik auch zur Erholung und zum Loslassen, denn im Gegensatz zu mancher volkstümlicher Wandersage über "das Beamtentum im Allgemeinen (und Besonderen)" ist meine Arbeit geistig sehr fordernd und verlangt schnelle, vor allem rechtlich-fundierte und geistige Beweglichkeit. Möglich, dass ich mir diese dienstlich notwendige Fähigkeit (im Sinne der vollen beamtenrechtlichen Hingabe an den Dienstherrn => Zitat aus dem Sächsischen Beamtengesetz) auch durch das Klavierspiel entsprechend regelmäßig fördere, auffrische und bewahre.

Nun zu Debussy: Ein Fachmann wie Du wird mir sicherlich gleich 1000 Gründe liefern, warum meine Ansicht ggf. fehlgeht, aber Debussy ist mir regelmäßig zu schräg. Ich finde, er klingt nicht gut in meinen Ohren. Daher habe ich auch nur ganz Weniges von ihm, was ich mag, gespielt habe oder derzeit spiele (z. B. la fille aux cheveux de lin; aber da gefällt mir die zweite Seite, insbesondere die Klänge der Läufe im Diskant nicht so wirklich) und jetzt The little negro (der klingt nicht schlecht, na ja, ein Ragtime eben)).

Mit Satie ist´s ähnlich, aber eben wieder ganz anders. Seine Stücke sind in meinem Ohren deutlich melodischer als Debussy, aber er hat auch einiges Schräges zu bieten, das ich ehrlich gesagt richtig schlimm finde (z. B. die gnosiennes Nr. 1 - 6, besonders die erste ist grauenvoll). Da habe ich dann einfach keine Lust und hey - mich zwingt keiner - ich muss das nicht können - ich erarbeite mir das selbst (ich hatte mal sechs Jahre Unterricht, habe dann 13 Jahre autodidaktisch gespielt, nach 10 Jahren Pause und gelegentlichem Spiel fing ich vor 2 Jahren wieder an; klappte aber ganz gut).

Genau aus dem Grunde würde ich, abgesehen von meinen Zeitproblemen, mich auch von regelmäßigem Unterricht nicht unbedingt "bevormunden" oder zwingen lassen. Ich hatte da ein Erlebnis nach einer Probestunde / Vororientierung bei einer Klarinettenlehrerin, die auch Klavier unterrichtet, dass sie mich in eine ganz bestimmte Richtung zwingen wollte (nämlich Boogie-Woogie, weil sie keine klassisch ausgebildete Pianistin ist, ich aber meist romantische Stücke, sowie ab und zu sowas "Rachi-Mäßiges auch" liebe). Das hat sie auch gleich gesagt (immerhin, so ehrlich war sie, aber ich hätte es eh selbst gemerkt). Aber sie wollte mich halt zwingen. No way, sowas bezahle ich nicht auch noch und habe eigentlich daran keinen Spaß. Ich will mir beim Üben auch Zeit lassen und nicht jede Woche Rechenschaft ablegen müssen (einschließlich des Unmutes, wenn was mal nicht so klappt, sie fing nämlich so an - kann ich echt leiden :().

An den beiden Mendelssohn-Stücken habe ich jeweils ca. 1,5 Monate geübt, um sie schön ausdrucksstark spielen zu können und um vorallem das erforderliche Spielgefühl zu verinnerlichen (und eines davon in Berlin gespielt) und hey, melodisch-zusammenhängendes Spiel von vier Seiten Rachi in fünf Wochen ist auch so schlecht nicht, wie ich finde. Das mit der Gesanglichkeit habe ich mir auch selbst beigebracht, indem ich darauf geachtet habe, wo Phrasen beginnen und enden. Immerhin habe ich dafür in der Piano-Bar Applaus, auch von Nicht-Clavianern, nämlich englischen Touristen, bekommen. Also wollen wir mal die Kirche im Dorf lassen. Es soll Spaß machen.

Deswegen spiele ich auch nicht auswendig, da ich die Gefahr kenne, so einfach zu schnell zu werden, und aus psychologischen Gründen gerne das Gespielte immer mitlesen will, um sicher zu gehen, dass ich nichts vergesse oder grandios verkehrt mache. Außerdem notiere ich mir gerne etwas zu Anschlagstilen und zum Spielgefühl (damit ich es reproduzieren kann, denn dann wird das Stück gut, diese Erfahrung habe ich einfach gemacht, sorry: z. B. Thema "Frauenhände" und der Versuch, ganz tief und intensiv in die Hände hineinzuspüren und die Finger so zu strecken und "auszudrehen", um jeden Ton sicher und bewußt erreichen zu können). Ich will eben nicht darüber hinweghudeln, nur weil ich es unbedingt auswendig spielen "mußte" und dann (was Wunder auch!) immer abbreche, weil es total verunglückte und weil ich mich verhedderte.

Dann vermerke ich mir an besonderen Stellen Betonungen oder Hinweise zum Thema Gesanglichkeit. Selbst an einzelnen schwierigen Stellen, wo auf schlechten Kopien oder Drucken gemeinfreier Noten (z. B. Wikipedia) aus dem Internet zu viele Hilfslinien und Vorzeichenwechsel lauern, schreibe ich mir halt die Vorzeichen zu den entsprechenden Noten dazu, so what. So spiele ich wenigtens fehlerfrei über diese schwierigen Stelle und stottere nicht immer rum. Oder ich notiere mir Hinweise zur Gesanglichkeit (habe da gewisse Symbole) dazu. Und im Rahmen der Gewandheit (wenn ich das Stück oft wiederhole), merke ich es mir eben: Aha, da war doch was ...! What ever! Den Fingersatz schreibe ich jetzt nicht unbedingt dazu. Ich probiere ja langsam beim Üben, welcher Fingersatz passt (wenn nichts geschrieben steht) und präge mir das eben ein, um das Stück flüssig spielen zu können.

Auch hier zwingt mich niemand, das schnell (und dann sicher falsch) runterzurattern. Daher ist Prima-Vista (gemeint nur im Fall von schweren Stücken) eher nichts für mich. Für Dich sicher eine Deiner leichteren Übungen, aber Du machst das ja auch berufsbedingt - ich eben nicht - that´s the reason why ....

Das wollte ich einfach mal loswerden, um die Überzogenheit Deinerseits, die aus Deinen Worten unverkennbar spricht, mal deutlich runterzubremsen. Im Übrigen kenne ich das Stück gar nicht und mache jetzt erst mal den Rachi fertig. Dann will ich mir die Op. 10/6 in Es-Moll von Chopin unter die Finger nehmen. Das ist mein letztes Neuvorhaben für dieses Jahr. Daher kann das ruhig ein paar Monate dauern, bis ich es kann, aber dann klingt es auch sicher gut.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich autodidaktisch anhand schwerer Stücke mehr lerne als durch solchen Kram wie z. B. Boogie-Woogie. Da lese ich mir Vieles auch so mal durch (Internet usw.) und höre mir sehr oft entsprechende Referenzaufnahmen an. Dann versuche ich es, so zu spielen, wie ich es gehört habe. Das geht nicht ohne Fleiß, Gewissenhaftigkeit und Zielstrebigkeit ab, aber diese guten Eigenschaften brauche ich ja auch beruflich - so what?

Gruß Razo,


der jetzt nach Dresden ins Sächsische Staatsministerium des Innern fährt!
 
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Das wollte ich einfach mal loswerden, um die Überzogenheit Deinerseits, die aus Deinen Worten unverkennbar spricht, mal deutlich runterzubremsen.

lieber Razo,

Zitat von Razo:
Ooops ich sehe gerade: Leichte Stücke, die Wums machen *schäm/rot werd* (kann man ja von diesem nicht wirklich behaupten). Also Ihr meint wohl eher "Stücke ohne / mit weniger Tücke". Was von Satie (la diva de l`empire oder je te veux) oder Debussy kommt auch immer gut ...
Zitat von Razo:
aber Debussy ist mir regelmäßig zu schräg. Ich finde, er klingt nicht gut in meinen Ohren

letzteres war ersterem nicht anzumerken.

Du hast erwähnt, dass Du Dich mit dem g-Moll Prelude von Rachmaninov gerne beschäftigst - ich habe dazu lediglich angemerkt, dass Debussys versunkene Kathedrale dann problemlos machbar ist. Bitte erkläre mir, was daran überzogen sein sollte!

Wenn Dir Debussy nicht gefällt, dann ist das so - konnte das irgendwer hier ahnen?

In diesem Faden hier war nach nicht allzu schwierigen wumms machenden Stücken gefragt - ich habe ein paar solche genannt. Auch hier wüsste ich gerne, was daran überzogen sein sollte.

Chopins Etüde es-Moll aus op.10 ist ein wunderschönes, frei polyphones Nocturne mit sehr komplexen chromatischen Harmonien - besonders wums macht es eigentlich nicht (jedenfalls ist der Klanghöhepunkt nicht massiv akkordisch lärmend) - viel Freude an dieser Etüde!

Gruß, Rolf

p.s. warum Du auf mich einhackst, vermag ich wirklich nicht nachzuvollziehen
 
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Ist es eigentlich so schwer, persönliche Differenzen per PM auszutragen? Es interessiert meistens keinen, das zu lesen und schlimmstenfalls enden Threads mit öffentlichen Auseinandersetzungen im OT-Nirvana. Wer sich zu unrecht angesprochen fühlt, kann mir ja eine PM schicken.
 
Ist es eigentlich so schwer, persönliche Differenzen per PM auszutragen? Es interessiert meistens keinen, das zu lesen und schlimmstenfalls enden Threads mit öffentlichen Auseinandersetzungen im OT-Nirvana. Wer sich zu unrecht angesprochen fühlt, kann mir ja eine PM schicken.

nun Guendola,

im Gegenstz zu Deiner jüngsten Einlassung (s.o.) war ich immerhin in der Lage, was zu Klaviermusik (einem Prelude von Debussy, einer Etüde von Chopin), welche mehr oder weniger rums macht, beizutragen - - und mir ist gleichgültig, ob das irgend jemandem behagt oder mißbehagt, aber ich lasse mir nicht grundlos aus heiterem Himmel "Überzogenheit" vorwerfen.
 
Guten Abend, Razo!

Mit Entsetzen habe ich gerade Deinen Beitrag gelesen, reagiere darauf -
wie man sieht - mir großer Verspätung. Aber das Thema ist mir zu wichtig,
als daß ich den Sachverhalt unkommentiert lassen könnte.

Vorweg: Ich zitiere kurze Ausschnitte aus Deinem langen Beitrag,
die Verkürzungen sind kenntlich gemacht, die optische Hervorhebung stammt von mir.
Und auch vorweg - eh das übliche Geplärr einsetzt: Jeder hat das Recht auf seine Meinung,
jede Meinungsäußerung ist als solche zu respektieren, über Geschmack läßt sich nicht streiten usw. usf.
- hat sich alles bis zu mir herumgesprochen.

Hier geht es darum nachzuvollziehen, auf welchem Wege jemand zu seiner Meinung gelangt,
und ich gedenke nicht, Dir, Razo, das Recht auf Deine Meinung abzusprechen,
wohl aber die Art und Weise, wie Du dorthin gelangst, in Zweifel zu ziehen.

Gleichwohl möchte ich in meinem Fall sagen, dass ich mir Stücke aussuche, die mir etwas bedeuten,
(weil ich die Melodie gerne mag)...

Ich suche mir aus, was mir etwas bedeutet, weil ich etwas daran mag...

Könntest Du nicht mal ein bischen von Dir selbst abstrahieren und Dich vom Selbstbezug befreien,
damit das Andere überhaupt eine Chance hat, in seiner Andersartigkeit wahrgenommen zu werden?
In den Schönen Künsten ist das Fremdartige das, worauf man sich einlassen sollte,
wenn man beschenkt werden und nicht leer ausgehen möchte.

Du aber möchtest das Dir schon Vertraute wiederfinden - und kommst zu solchen Urteilen:

...aber Debussy ist mir regelmäßig zu schräg. Ich finde, er klingt nicht gut in meinen Ohren...
[...]
Mit Satie ist´s ähnlich, aber eben wieder ganz anders. Seine Stücke sind in meinem Ohren deutlich melodischer als Debussy,
aber er hat auch einiges Schräges zu bieten, das ich ehrlich gesagt richtig schlimm finde
(z. B. die gnosiennes Nr. 1 - 6, besonders die erste ist grauenvoll). Da habe ich dann einfach keine Lust
und hey - mich zwingt keiner - ich muss das nicht können...

Niemand zwingt Dich, und Du mußt das nicht können - aber wie der Volksmund so treffend sagt:
Wenn der Kopf gegen eine Wand stößt und es hohl klingt, so muß das nicht an der Wand liegen.

Und wenn bestimmte Musik in Deinen Ohren schräg klingt, so muß das nicht an der Musik liegen,
sondern könnte damit zu tun haben, mit welchem Maß an Aufnahmebereitschaft Du sie hörst
und wie sehr Du Dich gegen etwas Dir Unvertrautes panzerst.

Die Ebene subjektiver Meinungsäußerung verläßt Du konsequenterweise, indem Du die Musik bewertest,
und spätestens da machst Du Dich angreifbar: Das Schräge in den "Gnossiennes" empfindest Du als "richtig schlimm",
die erste Gnossienne ist nach Deinen Worten "grauenvoll".

Mit denselben Worten erlaube ich mir, zumindest die Art und Weise zu benennen,
wie Du an Musik herangehst.


Gruß, Gomez
 
Mir geht es ebenfalls so. Und ich mache mir große Sorgen über das Maß an Intoleranz, welches hier bei einem wichtigen Beamten des Sächsischen Staatsministeriums des Innern sichtbar wird. Das hätte ich nun nicht vermutet. Aber vielleicht irre ich mich ja.

...meinst Du damit, dass ich den völlig aus der Luft gegriffenen Vorwurf der Abgehobenheit, welche man *) runterbremsen muss, der Toleranz des besagten Innenministeriums verdanke?... :D :D :D

*) exakter: nicht man, sondern kompetente Leistungsträger besagten Ministeriums müssen das tun
 

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