Langjähriges Aussetzen

[Desperate]

Guten Morgen,

Zuvor etwas über meine Musikalische Vergangenehit :)

Ich hatte im 6 Lebensjahr angefangen Tasteninstrumente zu Spielen und das 10 Jahre lang, beherrschte Melodika (ja ja alle fangen mal klein an :P ) ging von dort aus zum Akkordeon hinüber (spielte dies 3 Jahre Professionel auf kleineren Konzerten) und entschloss mich demnach meinen Herzen Instrument dem Piano zu widmen. Seid meinem 16 Lebensjahr hatte ich aufgehört zu Musizieren was ich bis heut nicht verstehen kann, je nach dem nun bin ich kurz vor die 24 und habe seid gestern mir ein ePiano (DP - 400 von CC) erstanden was ich sagen muss mich Klangtechnisch echt überzeugt. Je nach dem musste ich mit entsetzen feststellen das ich soeiniges verlernt habe, mir tun schon beim spielen von "comptine d'un autre été" bei der Intro Background Strophe dermaßen die Hand weh, das ich nach ca 30 min üben unterbrechen muss weils einfach schmerzt. Nun meine frage , kennt jdm die Problematik bzw hat wer nützliche dehnübungen zum strecken der sehnen parat oder kennt einige Methoden um die " Handmuskulatur" wieder schneller in Form zu bringen ?

Cremen wie Voltaren ggf. Nivea möchte ich vermeiden , da ich es aufn Tod nicht leiden kann aufn niegelnagel neuem Piano Fettflecke oder Schlieren zu sehen , bzw wer tut das wohl nid^^

Mit der rechten Hand ist alles Top bzw dort sind alle Muskulaturen wie damals als ich aufgehört hatte gleich geblieben, bzw kann die finger viel weiter auseinander spreitzen / strecken. Hoffe es hat wer nen paar tipps um wieder fix aufn dampfer zu kommen , bedanke mich im vorraus

mfg

 

[Nora]

Hallo Desperate,

klasse, dass Du wieder mit dem Klavierspiel weitermachst!

Möglicherweise hast Du zu schnell zu lange gespielt nach der jahrelangen Pause. Seit ich eine Sehnenscheidenentzündung hatte, spiele ich mich z.B. immer mit einem Stück warm, das keine sehr große Spreizung der Hände erfordert.

Dehnungsübungen scheinen mir bei Schmerzen nicht das Richtige zu sein. Aber ich mag mich irren. Vielleicht weiß da jemand mit einem medizinischen Hintergrund im Forum mehr.

Hast Du einen Lehrer? Möglicherweise entstehen die Probleme durch eine falsche Handhaltung oder verspanntes Spielen.

Viele Grüße
Nora

 

[cwtoons]

Hallo,
ist mir genauso gegangen. Ich habe nach fünfundzwanzig Jahren wieder zu spielen angefangen, hatte als Kind einige Jahre Klavierunterricht.
Erstens habe ich fast alles verlernt und zweitens taten mir Handgelenke und vor allem der Rücken nach spätestens einer Stunde höllisch weh.

Ich habe ohne Arzt, Dehnungsübungen oder Medikamente einfach weitergemacht. Meine Überlegung war, dass die Muskulatur, die früher einmal vorhanden und trainiert war, durch Nichtstun in den vielen Jahren natürlich verschwunden war und erst wieder aufgebaut werden muss, am besten durch Klavierspielen. Und genauso war es auch. Jetzt, nach einem dreiviertel Jahr, kann ich wieder stundenlang am Klavier hocken, schmerzfrei.

Und heute spiele ich mein altes Repertoire besser als früher.

Alles Gute,
Claus

 

[Klavierretter]

Hallo Desperate,

mich würde mal brennend interessieren, ob Du die Probleme auch mit einem richtigen akustischen Klavier oder Flügel haben würdest... es gibt da schon gravierende Unterschiede zwischen den "Welten" ;)
LG
Georg

 

[partita]

Go, desperate, go! :)

Liebe Desperate,

wie schön, dass du wieder spielst!
Ich kenne die Situation: Hatte selbst mit 15 aufgehört und erst mit 27 wieder angefangen (also noch länger als du aufgehört) und hab ebenfalls bei meinem Neubeginn auf einem e-piano geübt...

Zu deinen Problemen mit der Hand:
Erstmal denke ich (als These zu Georgs Beitrag), dass du die Handprobleme an einem Flügel oder Klavier genauso, wenn nicht sogar noch mehr hättest, da dort im Gegensatz zu einem e-piano auch wirklich die Mechanik noch spürbar schwerer geht!

Es ist völlig normal, dass du nicht gleich wieder so loslegen kannst wie früher, auch nicht, was die Länge des Übens angeht! Wie schon gesagt wurde, sind hier ja auch Muskeln und ein gesamter "Spielapparat" (das Wort klingt so komisch, so technisch, aber es ist allgemein bekannt und insofern denke ich schon verständlich, was ich damit meine) im Spiel - wenn der nicht trainiert ist, ist das kein Wunder. Stell dir vor, du konntest vor 10 Jahren mal recht entspannt und angenehm 10km Läufe machen. Nun hast du aber 10 Jahre lang nicht mehr trainiert. Dann sind 10km ganz klar zuviel für den Anfang... Genauso können deine 30 min. zuviel sein, wenn es sich um ein Stück handelt, das z.B. besondere Dehnung in der Hand voraussetzt (das kann durchaus auch der Fall sein bei einer Begleitfigur von Liedern - nicht selten werden dort Dezimengriffe gebraucht und einen solchen hätte ich auch nicht entspannt spielen können nach meiner Spielpause!). Das bedeutet aber nicht, dass es soweit nicht mehr kommen kann. Ich kann z.B. dasselbe berichten wie Claus: Ich spiele heute viel besser als früher.

Es mag natürlich sein, dass sich irgendwas an deiner Hand verändert hat, z.B. eine Beanspruchung der Hand in anderen Lebensbereichen (Beruf, Haushalt, ...) oder eine Krankheit?
Als viel wahrscheinlicher erachte ich allerdings wirklich den Grund des untrainierten Spiels. Mit "Dehnübungen" bzw. "Technikübungen" wäre ich vorsichtig: Sicher können sie (richtig angewandt!) helfen, aber sie können umso mehr kaputt machen, wenn du sie nicht korrekt anwendest (z.B. wenn du dabei verspannst) oder gar übertreibst. Sowas würde ich NUR zusammen mit einem Lehrer machen!

Das wäre generell mein Tip: Ich würde mir an deiner Stelle einen (guten) Lehrer suchen, dem du das Problem berichtest. Er wird dir Hinweise geben, wie du deinen Spielapparat wieder auf Vordermann bringen kannst. Vor allem wird er dir sagen können, worauf es ankommt, WIE du üben musst und wie du NICHT üben darfst, um deiner Hand nicht zu schaden. Es ist wichtig, dass das jemand aus nächster Nähe beobachtet und gleich korrigiert - auf die Ferne aus dem Internet ist das leider nicht möglich. Wenn du nicht soviel Zeit hast, kannst du ja nur einmal pro Monat Unterricht nehmen - es ist alles besser als unkontrolliert zu spielen!

Herzliche Grüße und VIEL FREUDE mit der Musik,
Partita