Kreativ Üben

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26. Nov. 2016
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Ich übe immer noch die Sarabande von Händel ein. Mit der Variation 2.
Der erste Teil klappt schon recht gut. Bei der Variation 2 ruckelt und zuckelt es an zu vielen Stellen.

Meine KL hat mir den Tip gegeben die Akkorde in der Luft zu greifen und dann zu schauen ob sie passen. Das war ein guter Tip - damit finde ich jetzt recht zügig die Akkorde. Es ruckelt aber leider immer noch.

Die Sache mit dem krativen Üben gefällt mir sehr gut. Das möchte ich besser umsetzen. Es wird sonst auch zu schnell langweilig.

Was habe ich bisher gemacht:

  • Üben durch Auslassen: Habe an meinem Digi die Midi ablaufen lassen und nur die Akkorde dazu gespielt - das klappt sehr gut. Als nächstes habe ich jeweils zum Akkord den passenden linken Ton gespielt z.B. T33 das d, T34 das a usw. - das klappt auch sehr gut. Dann zur Akkordgruppe die passenden 3 Töne lks z.B. T33 d cis d, T34 a g a usw. - funktioniert.
  • Stimmen einzel üben: Das geht auch sehr gut.
  • Abschnittsweise üben: Kein Problem, nur T46-48 muss ich halbe Geschwindigkeit spielen.
  • Stück zu Beginn des Übens durchspielen
  • nach Übungsabschnitt das Stück nicht nochmal kpl. spielen
  • Schwierige Stellen während des Übens mehrmals kurz üben - beim zweiten Durchlauf klappt es sehr oft besser (beim nächsten "ersten" dann wieder nicht)

Andere Übetips weiß ich momentan bei diesem Stück nicht anzuwenden.
Was würdet ihr in diesem Fall noch kreatives probieren?:denken:
 
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Meine KL hat mir den Tip gegeben die Akkorde in der Luft zu greifen und dann zu schauen ob sie passen. Das war ein guter Tip - damit finde ich jetzt recht zügig die Akkorde.

Beim Üben von weit auseinander liegenden Akkorden, rsp. bei Sprüngen haue ich mir bei einem Wechsel vor dem neuen Einsatz die Hand auf den Schenkel. Geht natürlich nur beim langsamen Üben aber die Treffsicherheit wird besser :007:
 
Ich habe das mit Klavierdeckelklopfen gemacht. Hat funktioniert. Aber in diesen Fall finde ich keine Anwendung für Zwischenklopfer.
 
Beim Üben von weit auseinander liegenden Akkorden, rsp. bei Sprüngen haue ich mir bei einem Wechsel vor dem neuen Einsatz die Hand auf den Schenkel. Geht natürlich nur beim langsamen Üben aber die Treffsicherheit wird besser :007:
Wozu, damit sich die Entfernungen zwischen den Akkorden nicht einspielen und damit das Stück flüssig läuft?:teufel:
 
Für den speziellen Fall keine Ahnung, aber "kreatives Üben" nutze ich so, dass ich mir denke, dass es Sinn ergibt. Einige Sachen haste ja schon aufgezählt, daneben gibt es noch schier unzählige Möglichkeiten. Eine sehr schöne, auf die ich selber nie gekommen wäre, finde ich (z.B. schwierigen Stellen mit viel Übergängen auf Tempo bringen (bei mir war es ein Terzlauf)) jede Note doppelt spielen. So einfach, so effizient.
 
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Bei der Variation 2 ruckelt und zuckelt es an zu vielen Stellen.

Andere Übetips weiß ich momentan bei diesem Stück nicht anzuwenden.
Was würdet ihr in diesem Fall noch kreatives probieren?

Kreativ ist das jetzt nicht, sondern altbacken: Du sagst, es ruckele. Nimm Dir die letzte (oder die erste) Ruckelstelle vor, beobachte genau, warum es ruckelt und üb das weg. Erst nur die Ruckelstelle selbst, dann nimmst Du den "Bereich" davor und danach hinzu. So machst Du es mit allen Ruckelstellen, bis sie entruckelt sind.

Dann wiederholst Du das Prozedere nach einer Pause, in der Du Dich kurz mit etwas ganz anderem beschäftigst. Dadurch gibst Du dem Arbeitsgedächtnis Zeit, das Gelernte zu "vergessen". Ein paar mal intensiv wie beschrieben üben, dann kurz vergessen, dann erneut üben.
 
Ich weiß nicht, ob das hier schon vorgeschlagen wurde, aber das "von hinten üben" hat sich bei vielen Schülern und bei mir selbst sehr bewährt!
Gerade bei diesen Händel Stück.
Da wir üblicherweise das Thema und die Variationen von vorne beginnen und spielen, bis uns das Glück verlässt, sind meist die letzten Takte am wenigsten geübt und deshalb deutlich schlechter.
Also spiele den letzten Takt, wenn es klappt, addiere den vorletzten (und spiele bis zum Ende), dann beginnst Du noch einen Takt früher, und so weiter. Als Ergebnis hast Du den Schluss oft gespielt, wirkst also dem 'nur Anfang spielen' entgegen und hast außerdem gelernt überall anzufangen, eine Fähigkeit, die kaum zu überschätzen ist!
Dieselbe Übetechnik wurde hier, Ton für Ton von hinten aufbauend, für Passagen bereits irgendwo vorgeschlagen. Funktioniert auch gut!
Ich nutze das bis heute beim Auswendiglernen größerer Werke.
 
Bevor mir ein Stück zu langweilig wird übe ich zuerst nur die schwierigsten Stellen
nach allen hier aufgezählten Variationen.
Und wenn die klappen das ganze Stück in einheitlich langsamem Tempo.

Dadurch vermeide ich die berühmten Ruckelstellen.
Für so manche Stelle brauche ich manchesmal etliche Tage bis sie richtig klingen und stimmen.

Viel Spass
 

Das werde ich auch mal probieren! :super:

Du sagst, es ruckele. Nimm Dir die letzte (oder die erste) Ruckelstelle vor, beobachte genau, warum es ruckelt und üb das weg. Erst nur die Ruckelstelle selbst, dann nimmst Du den "Bereich" davor und danach hinzu. So machst Du es mit allen Ruckelstellen, bis sie entruckelt sind.

Unbewusst habe ich das schon so ähnlich gemacht. Ich werde das aber nochmal strategisch so angehen.:super:

das ganze Stück in einheitlich langsamem Tempo.

Dadurch vermeide ich die berühmten Ruckelstellen.

Merkwürdigerweise ruckelt es auch manchmal im langsamen Tempo. :geheim: Ich habe manchmal den Eindruck das ich noch so kleine "Denkpausen" benötige.

das "von hinten üben" hat sich bei vielen Schülern und bei mir selbst sehr bewährt!

Ja, bietet sich an: Die letzten drei Takte sind eh noch zu lahm.
 
Dann noch langsamer die Ruckelstellen üben.
Ich vermute jede Hand getrennt funktioniert, aber es happert beim Zusammenspiel.
Tempo kommt von ganz alleine.
 
@stoni99 Danke übrigens für die Verlinkung der Noten. Hab ich mir gleich ausgedruckt und mich mit diesem wunderbaren Stück warmgespielt. :026: Ist das schön.:herz:
 

@stoni99
Tolles Stück :027: habe mir es
schon ausgedruckt und ganz langsam geübt.:026:
 
@stoni99 Danke übrigens für die Verlinkung der Noten. Hab ich mir gleich ausgedruckt und mich mit diesem wunderbaren Stück warmgespielt. :026: Ist das schön.:herz:

@stoni99
Tolles Stück :027: habe mir es
schon ausgedruckt und ganz langsam geübt.:026:

Bitte, bitte! :bye:
Wollt ihr das Stück mal zerhackt hören? Ich kann das! :-D:teufel:
Naja, manchmal gehts auch 10 Takte ohne...:musik:
 
Zuletzt bearbeitet:
@stoni99
Zerhackt hab ich's vorhin selbst.
 
Laut & leise üben

Habe ich mal irgendwo aufgeschnappt und jetzt probiert. Erst ein paar mal ganz leise und dann richtig laut mit viel Körpereinsatz und so.:bomb:Ich glaube der Anschlagsfilz hat gelitten! (Gut das keiner zugeschaut hat!):-D
Ich hatte tatsächlich den Eindruck das es laut viel besser ging. Ich werde das mal weiter testen... evtl gehe ich ja auch zu zart an die Sache ran...;-)
 
Eine sehr schöne, auf die ich selber nie gekommen wäre, finde ich (z.B. schwierigen Stellen mit viel Übergängen auf Tempo bringen (bei mir war es ein Terzlauf)) jede Note doppelt spielen. So einfach, so effizient.
Ob da nicht wohl mehr Sicherheit bekommst, das das Tempo schneller werden lässt ...
Wenn das aber so viel bringt, warum dann nicht gleich dreimal oder öfter anschlagen?
 
Und ich werd’s mir auch noch ausdrucke, vielen Dank.
 
Wenn das aber so viel bringt, warum dann nicht gleich dreimal oder öfter anschlagen?
@playitagain ...vielleicht würde dreimal (oder mehr) zu viel bringen? ;-)

_____________

Ich mach mal die böse, fiese und hämisch demotivierendes Spaßbremse: im bisherigen Verlauf des Fadens kam keine einzige Idee für kreatives üben - gerade mal zweieinhalb altbewährte Übungsweisen wurden erwähnt, die man weitaus besser beschrieben in der altbekannten Literatur (Marek, Kratzert, Werner, Bernstein etc) findet. Das bedeutet nicht, dass sie schlecht wären - im Gegenteil! - aber sie sind eigentlich altbewährter Standard. Ergo wirkt es gelinde gesagt etwas peinlich, wenn sie verkürzt abgekupfert auftauchen und als "kreative Tipps" bebauchpinselt werden...;-);-);-)
...und wenn sie zu verkürzt vorgebracht werden, nimmt es nicht Wunder, wenn sie bezweifelt werden (wie @playitagain an den doppelten Tönen Zweifel formuliert hat)
Töne doppelt spielen:
1. als Rosskur zum einprägen widerborstiger Tastenfolgen
und zugleich dabei:
2. implizites Training für lockeres Handgelenk (Handgelenkvibrato) inklusive non legato, um a priori ungünstige Bewegungsketten auszuschließen
Dann aber nach dem einprägen muss die Verdopplung
3. scharf rhythmisiert
(banale Tonfolge c-d-e erst ccddee)
c als doppelt punktiertes Achtel
c als 32stel
d als Achtel
d als 32stel
Das trainiert als Mikrovariante hohes Tempo, ist eine Vorstufe der Stationenübung
...usw ---- das alles lässt sich umfangreich und ausführlich beschrieben nachlesen (s.o.) ...und sollte normalerweise im Unterricht erklärt und praktiziert werden! (mit anderen Worten: das sollte denen, die Unterricht haben, eigentlich bekannt sein...)

Und es gibt noch viel mehr an grundlegenden Übungsweisen!

Kreative Übungsmuster, die über die angedeuteten Standards hinaus gehen, werden aus speziellen problematischen Stellen entwickelt, um die zu übende fiese Stelle aus verschiedenen Perspektiven anzugehen und dabei ihre Elemente klar zu machen - die Cortot Varianten zu den Chopinetüden sind sowas in dieser Art, dito die Busoni Übungen.
 

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