Klavierkonzerte mit kleiner Besetzung

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Pianojayjay

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Ich glaube, es gibt einige unter uns, die gerne das ein oder andere Konzert lernen würden. Leider findet sich dann meist kein Orchester um es aufzuführen. Von einigen Konzerten existieren aber Versionem für Quartett oder quintett: Chopin 1 und 2, Beethoven 3, sogar Rachmaninoff 1 und 2 gibt es in diesen Fassungen. Kennt ihr Noch weitere?
 
Rachmaninov mit Streichquartett ist doch lächerlich....
Die frühen Mozart-Klavierkonzerte gibt es mit Streichquartett. Selber schon im Konzert gehört (Brendel/Alban Berg Quartett) und eines davon gespielt (mit Joh). Meines Wissens ist diese Version sogar von Mozart selbst. Auf jeden Fall klanglich absolut befriedigend.
LG,
NaMu
 
Saint-Saëns 4 gibt es für Klavier und Streichquintett. Die Fassung (ich weiß nicht, von wem sie stammt, auf keinen Fall vom Komponisten selbst) ist ganz gelungen. Das Konzert eignet sich auch gut dafür, weil es nicht sonderlich virtuos ist. Den Wedding-Cake gibt es auch in so einer Fassung, funktioniert ebenfalls prima (er ist im Original ja eh nur für Streichorchester).

Das beste Konzert für kleine Besetzung ist das Kammerkonzert von Berg. Leider sehr schwierig für alle Beteiligten, und ohne Dirigenten fast unmöglich.
 
Ich finde es furchtbar. Einfach nur dünn.
Z.B. die Stelle bei 2.25 :lol:
Auch wenn ich da nur für mich selber sprechen kann - da wäre mir ein Originalwerk für Klavierquintett oder Klaviersextett in jedem Falle lieber. Wenn das ursprüngliche Stück im Dialog mit einer orchestralen bis symphonischen Besetzung konzipiert wurde, stimmen die dem Werk eigenen klanglichen Gewichtungen anschließend in keinster Weise. Sobald man das "Vorbild" zum Vergleich heranzieht, wirkt das Klangbild, das dem Solopart entgegen gesetzt wurde, wie zwangsamputiert, weil eine Besetzung der eigentlich vorgesehenen Stimmen eben nicht realisierbar war. Da wäre mir persönlich sogar die schon klassische Fassung für zwei Spieler an zwei Klavieren noch um einiges lieber.

LG von Rheinkultur
 
Ein ehemaliger Dozent von mir hat das Tschaikowsky-Konzert b-moll mit Akkordeonorchester aufgeführt. Klingt besser, als man zu hoffen glaubt.
 
Ich stelle mir gerade Rach 3 mit Blockflötenorchester vor. Das wäre doch mal was. :-D
 

Ich stelle mir gerade Rach 3 mit Blockflötenorchester vor. Das wäre doch mal was. :-D
Oder Rach 2 mit Mundharmonika-Orchester. Da kennt die Begeisterung schier keine Grenzen... .
:lol::lol::lol::lol:
Damit es nicht nur bei der Blödelei bleibt, fallen mir zwei Alternativen ein: Entweder früh- und vorklassische Sachen, die auch mit kleinen oder sogar nur solistischen Besetzungen auskommen. Oder eben nach 1900 entstandene Originalwerke für Klavier mit kleinen Ensemblebesetzungen, die entsprechend konzipiert wurden. Sucht man beispielsweise unter dem Stichwort "Klavier und neun Instrumente", findet man Kompositionen von Constant Lambert, Boguslaw Schaeffer oder Wolfgang Steffen, die mit noch weniger Spielern als im Kammerkonzert von Alban Berg auskommen.

Wo zieht man allerdings eine Grenze zur Klavierkammermusik, bei der man unter Stichworten wie "Klaviersextett" geeignete Literatur vorfindet? In diesem Falle stößt man auch auf Werke aus dem 19. Jahrhundert, während die bekannten Klavierkonzerte jener Zeit für das klassische bis spätromantische Orchester konzipiert sind. Wer den dort vorgesehenen Orchesterapparat verkleinern möchte, muss sich wohl mit oftmals klanglich nicht überzeugenden Ergebnissen zufrieden geben. Wer gibt sich schon Wagners "Ring, der nie gelungen" in Salonorchesterbesetzung? Da überzeugt mich persönlich schon eher ein Projekt, das sich unmissverständlich vom Original abgrenzt und gleich auf zwei Klaviere (Solo- und Orchesterklavier) angelegt ist. Da bekommt man wenigstens das geboten, was auch drinsteckt. Bei den Opernhäusern gibt es vergleichbare Angebote wie "Oper am Klavier", bei denen der Interessent von vornherein weiß, dass kein Orchester auf dem Podium sitzt und dass aus dem Klavierauszug musiziert wird.

LG von Rheinkultur
 
Ein ehemaliger Dozent von mir hat das Tschaikowsky-Konzert b-moll mit Akkordeonorchester aufgeführt. Klingt besser, als man zu hoffen glaubt.
Was es nicht alles gibt:



Auch wenn das immer noch recht ungewohnt daherkommt, es hat schon was. Dass man mit solchen "volksmusikalischen" Instrumenten viel mehr machen kann als irgendwelche Polkas oder Schunkelwalzer zu schrammeln, dürfte sich allerdings herumgesprochen haben. Für Blas- oder Zupforchester gilt sinngemäß dasselbe: Richtig gute Ensembles können inzwischen fast alles von Tanzsätzen der Renaissance bis zu aktuellen Rock- und Pophits aus den Charts anbieten. Als Lena den ESC 2010 gewann, war keine vier Wochen danach bereits ein fetziges Arrangement des Siegertitels für symphonisches Blasorchester auf dem Markt.

LG von Rheinkultur
 
Auch wenn es im eigentlichen Sinne kein Klavierkonzert ist, wäre doch das Klavierquintett von Franck zu nennen. Da spielt man im Grunde einen Klavierkonzert-Solopart :) das ist mir immer noch in bester Erinnerung, weil ich dafür mal umblättern musste...

lg marcus
 
Schumanns "Concert sans orchestre" drängt sich hier doch geradezu auf. :-D
 
Gibt doch schon Digitalpianos mit integriertem Ensemble. Natürlich mit kräftigem Aufpreis.
 
Schumanns "Concert sans orchestre" drängt sich hier doch geradezu auf. :-D
Und Dieter Schnebel hat den gleichen Titel für ein Stück mit Klaviersolist und Publikum gewählt - hatten wir irgendwann mal im Rätselfaden.

Ein barockes "Concert sans orchestre", wenn man so will. Bach hat darüber hinaus diverse eigene und fremde Solokonzerte für Tasteninstrument ohne Orchester eingerichtet.

Wer abseits austauschbarer und wahlfreier Besetzungen unbedingt konzertante Werke des 19. Jahrhunderts aufführen will, ohne ein Orchester zur Verfügung zu haben, kann sich die beiden Chopin-Konzerte vornehmen. Es gibt sie auch in zweihändiger Fassung mit eingearbeitetem Orchesterpart - sogar vom Komponisten autorisiert.



Bearbeitungen für ein kleines Streicherensemble als Orchesterersatz sind ebenfalls verfügbar. Da Chopin offensichtlich anderen Instrumenten jenseits des favorisierten Klaviers eher distanziert begegnete, könnte man sich mit solchen Kompromissen besser arrangieren als im Falle anderer Konzerte mit attraktiverem Orchesterpart... .

LG von Rheinkultur
 

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