Island - immer eine Reise wert

TobyK

TobyK

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19. Sep. 2017
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Hallo
ich würde in diesem Thread germe nach und nach die Bilder meiner Islandreisen zeigen.
Da es bei Interesse einige Bilder werden, habe ich einen neuen Thread aufgemacht und mich nicht an den Reisethread angehängt

Los gehts: ich bin einigermaßen ambitionierter Hobbyfotograf und einmal im Jahr mit meinem Kumpel auf Fototour. Bereits mehrfach waren wir mit dem Wohnmobil auf Island unterwegs.
Was zum ersten Bild bringt.

Wenn man nach Island fährt, dann muss man natürlich für die Kinder daheim auch ein possierliches, des Tölten mächtiges Islandpony auf den Chip bannen.
Gottlob sind die Tiere praktisch allgegenwärtig.
Also haben wir bereits am Beginn der Reise, ich glaube am ersten Tag mal angehalten, weil die Ponys nahe am Zaun standen.
Ich wollte unbedingt ein Weitwinkelbild von unten.
Also das 17-40 auf die 6d, angehalten, Warnblinker rein, weil im Gegensatz zu den Pferden Parkbuchten praktisch nirgends sind.
Danny und ich gingen also zum Zaun und waren erfreut, dass sie nicht wegliefen.
Ganz im Gegenteil, sie kamen näher an den Zaun und das gewünschte Bild war in geradezu greifbarer Nähe.
Der Zaun war schön großmaschig, also die Kamera durch den Zaun gest....

....das Nächste woran ich mich erinnern kann war, dass mir meine Oma zurief
"geh zurück, Deine Zeit ist noch nicht gekommen" und ich etwa einen Meter neben meiner Kamera zuckend in der Wiese lag.

Der weibische spitze Schrei den ich dazu ausstieß hab ich selber nicht mehr in der Erinnernung - er wurde mir nur von Danny berichtet.

Ich muss wohl nicht sagen, dass das Bild nix geworden ist.
Erst ein paar Tage später, als auch das Zittern der Gliedmaßen langsam weniger wurde, hab ich es nochmal versucht.....vorsichtiger indes

Isiweb.JPG


Mein Tipp für alle Island-Urlauber: in Deutschland haben wir 6V auf den Elektrozäunen....da kann man auch mal hinpinkeln wenn man jung und mutig ist.....in Island wäre mir persönlich die Urologendichte zu gering
 
Sehr amüsanter Bericht, super Bild, freue mich auch weitere Berichte
 
Das Gebiet um Vestrahorn war relativ weit oben auf unserer Wunschliste, weil wir bei der Planung wahnsinnig tolle Bilder gesehen hatten.
Das Wasser direkt unter den Bergen, irre Spiegelungen und als Krönung lag auf einigen Bildern ein von den Streitäxten der alten Wikinger erlegter Wal, von dem durch die Gezeiten und die vielen Winter nur noch das schneeweiße Skelett übrig war.
Das war unser Ziel. Stundenlang neben dem Walskelett knien, auf das richtige Licht warten. Vielleicht auch mal das Makro draufschrauben. Preisverdächtige Bilder, keine Frage, man würde sie uns aus den Händen reißen, ähnlich dessen was die neuerworbenen Groupies mit ihren Klamotten tun würden, wenn sie uns sahen...das Leben war kurz davor sich grundlegend zu ändern.

Wir kamen also an, gingen in das dortige Wikingercafe und erkundigten uns unter Zuhilfename von diversen Beispielbildern, wo wir denn am besten hin müssten.
Der junge Mann beschrieb uns den Weg, kassierte etwa 12 Euro dafür, dass wir mit dem WoMo hinfahren durften und wünschte uns viel Spaß.

Den würden wir haben. Ole/Janne/Gunnar....ich weiß den Namen nicht mehr, aber er würde sich an unsere Namen erinnern, wenn sie in Reykjavik in mannshohen Lettern von den Häusern strahlen würden. Man sah es ihm auch ein Wenig an. Er wusste es. Hier passiert großes. Diese beiden Haudegen würden den Wal finden. Captain Ahab und sein ostdeutscher Maat
Der Stoff aus dem isländische Sagen gewoben werden.
Danny und ich nickten uns wissend zu, verabschiedeten uns und gingen entschlossen nach draußen.

Hätten wir nur schon beim Hinflug gewusst, dass es keinerlei Problem sein würde, das Skelett zu finden. Uns wären einige Sorgen erspart geblieben.

.....es lag nämlich auf einer Europalette verschnürt hinter dem Wikinger-Cafe und wird wohl erst zur Hochsaison mit einem Gabelstapler für die doofen Touris wieder in den schwarzen Sand gelegt
frown.png


Wal.jpg


Also hab ich halt bei viel zu hartem Licht den Sand geknipst

Eystrahornweb.JPG
 
Den Gletschersee Jökulsarlon erreichten wir nach ca. 450km Fahrt auf der Südroute. Auf dem Weg dorthin stockte uns bereits mehrfach der Atem, doch das was uns am Jökulsarlon erwartete stellte alles in den Schatten. Wir standen vor diesen Eisblöcken, 1000e Jahre alt, vom rauhen Atlantik umhergeworfen wie Spielzeug.. keiner sagte etwas, wir hüpften und schrien im WoMo wie kleine Kinder

Eis100BForum.jpg


Unsere Gummistiefel samt Neoprensocken waren voll Eiswasser und trotzdem konnten wir nicht aufhören zu knipsen.
Wobei das Ganze mit Vorsicht zu genießen war, da die Brandung sehr stark war und einem den Sand unter den Füßen wegsog

EisMOForum.jpg
 
Sorry @rolf, fascher Faden.
Habs schon berichtigt.

Grüße
Manfred
 
der Kirkjufell gehört zu jeder anständigen Islandreise
wir hatten verbotswidriger Weise direkt unterhalb des Berges mit unserem Wohnmobil übernachtet, um morgens das beste Licht abzupassen.
Um halb 4 morgens, nach einer sehr sehr kurzen Nacht, sah ich nach draußen: das krasseste Morgenrot, das ich je gesehen habe, war direkt hinter dem Kirkjufell.
Danny mit schriller Stimme geweckt, alles unten den Arm und praktisch in Schlafklamotten rausgerannt.
Der Punkt, den wir uns zum Knipsen ausgesucht hatten, lag etwa 300m weit weg. Prinzipiell kein Problem....aber in der Aufregung, im Stress, ohne Schlaf, pfiffen wir wie die Wasserkessel aus dem letzten Loch als wir ankamen.
Leider war das Licht da schon nur noch "normal geil"
biggrin.png

10 Minuten früher.....wir hätten die Landschaftsfotografie zufrieden an den Nagel hängen können.
Aber auch so war die Lichtstimmung unfassbar toll.
Das Rot im Bild ist nicht gepusht. Es war so. Ich hab das RAW, ich will es jedem zeigen
biggrin.png


full
 

Am Kirkjufel hatten wir eine Begegnung die einem klar vor Augen führte, dass wir Nicht-Isländer dort oben wohl einige Eingewöhnungsprobleme hätten, würden wir dort leben sollen.
Wir waren gerade in unserem Wohnmobil, als es auf der direkt am Parkplatz vorbeiführenden Straße hupte.
Ein Isländer mit einem langen 2-Achs-Anhänger fuhr langsam vorbei und hielt bei uns an.
Der Parkplatz war zu dieser Zeit gerammelt voll, da gerade mehrere Reisebusse mit älteren Herrschaften angekommen waren.

Der Einheimische hielt an und rief "Take a look !!!"

also gingen wir zu seinem Auto und dem Anhänger und sahen, was er dabei hatte

Hai (1).jpg

"Shark" sagte er... ja und zwar kein kleiner Shark.
Die Haut fühlte sich an wie 50er Schleifpapier, der Rest war allerdings ob der offenen Wunden und hervorquellenden Eingeweide kein schöner Anblick.
Unter dem Hai lag ein großer Hammer (wahrscheinlich der von Thor), mit dem der Isländer den Hai wohl schlussendlich überreden konnte, in seinen Anhänger zu springen.

Ich gehe davon aus, dass das Tier zum heutigen Tag wohl immer noch hinter dem Haus des Fischers in der Sonne liegt und darauf wartet den richtigen Vergammelungsgrad zu erreichen, um endlich eine größere Nachbarschafts-Grillfete abzuhalten.

Mahlzeit
 
Für die Zubereitung von Hákarl reicht es nicht, den Fisch einfach in den Garten zu legen. Da sind mehrere Schritte nötig.
Das nur am Rande.
 
war als Späßchen gedacht
 
:herz:Island :herz:


Island wäre eigentlich das Land, wo ich leben möchte (ehrlich! kein Scherz!)

dass wir Nicht-Isländer dort oben wohl einige Eingewöhnungsprobleme hätten, würden wir dort leben sollen.

Ja, manches ist schon krass anders als auf dem Kontinent. Dass die Menschen da oben nicht in erster Linie Obst- und Gemüsebauern sind ;-), liegt buchstäblich in der Natur der Sache.

Danke, dass Du uns mit diesen herrlichen Fotos und Deinen Geschichten erfreust! :love:





Leider passen die klimatisch bedingte Ernährungsweise dortselbst und damit einhergehende Gebräuche nicht in mein Lebenskonzept, sonst würde ich ernsthaft von der innereuropäischen Freizügigkeit Gebrauch zu machen versuchen. Aber es ist ja töricht, irgendwo hin ziehen zu wollen, wenn man von vornherein weiß, dass man mit bestimmten kulturellen Ausprägungen der Einheimischen nicht klar käme und sich daher nicht assimilieren kann. :blume:
 
Weiter gehts nach Reykjavik.
Eine tolle Stadt, tolle sympathische und immer freundliche Menschen.
Wir hatten hier sehr viel Spaß

Unser erster Weg führte uns zur "Sonnenfahrt"
Wikipedia sagt:
Die Skulptur befindet sich an der nördlichen Küstenstraße Sæbraut. Sie zeigt zum Sonnenuntergang im Norden, wodurch sich der Name erklärt. Aus Edelstahl bestehend, stellt sie ein Wikingerschiff dar und gehört zu den meist fotografierten Kunstwerken in Reykjavík.

Da Graufilter gerne benutzt werden möchten und sehr viele andere Touris am und im Schiff zu Gange waren, mussten lange Belichtungszeiten her, um sie verschwinden zu lassen.

Bei dem Bild hier stand z.B. eine Schulklasse für ein Gruppenbild direkt links neben dem Schiff. Ich habe generös gelächelt und gesagt, sie sollen sich an mir nicht stören
biggrin.png


Schiff100web.JPG


SchiffMO100web.JPG
 

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