Hanon & Co doch hilfreich

  • Ersteller des Themas Kleiner Ludo
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Nichts hinkt so sehr wie ein Vergleich. ;-)
Alternativ zum stupiden Hanon-Üben könntest Du tatsächlich Musik und Spieltechnik analysieren. Dann wirst Du vermutlich schnell merken, dass Hanon damit wenig zu tun hat, dagegen Brahmsübungen&Co wesentlich sinnvoller sind.
 
Da ich den Hanon nicht wirklich kenne. Kommt denn das was man im Hanon übt so in den stücken die man üblicherweise spielt vor oder sind die dinge eher losgelöst von den strukturen in den musikstücken?
 
Darum wird seit Generationen gestritten. :-D
Für mich ist Hanon losgelöst von Musik und Struktur. Richtig angewandt (also als Ideengeber, aus dem man was machen kann) kann man es sicher nutzen. Aber mit bissel nachdenken, etwas Anleitung und richtigem Üben baut man sich seine eigenen Hanonübungen eh selber zurecht.
 
Hallo,

Ich habe ca. 25 Jahre viel gespielt, dann 15 Jahre so gut wie gar nicht.
Beim Wiedereinstieg vor einem Jahr habe ich festgestellt, dass die Geläufigkeit extrem gelitten hat. Jede Tonleiter klapperte und war unregelmäßig. Finger 4,5 der linken Hand waren ein Total Desaster. Hanon hat mir hier in einem Jahr viel geholfen und es läuft deutlich besser...
 
https://www.welt.de/kmpkt/article17...crabble-Spieler-aus-einem-einzigen-Grund.html

Für mich ein klarer Hinweis, dass die (eingestreute) konzentrierte/richtige Ausführung der stupiden Hanon-Uebungen doch effizienter sein könn(t)e als pures, konzentriertes Klavierspielen.

Interessant, oder?

Dieser Vergleich ist im uebrigen meines Erachtens unfassbar irrefuehrend. Die "Maenner" trainieren Scrabble, indem sie einen zusammenhaengenden, kohaerenten Teilaspekt des Scrabblespiels kreativ in eine Uebung verpackten.

Soetwas ist auch in der Musik sehr hilfreich, Hanonuebungen (in einer blinden Ausfuehrung) sind eben kein zusammenhaengender, kohaerenter Teilaspekt des Klavierspiels und sind auch nicht ein solcher Teilaspekt der kreativ in eine Uebung verpackt wurde.

Lasst mich das weiter eroertern:

1.) Hanonuebungen sind alleinstehend kein zusammenhanegender, kohaerenter Teilaspekt des Klavierspielens, da sie (in einer blinden Praktizierung) lediglich das Bewegen der Finger "trainieren". Beim Klavierspiel an sich werden jedoch Fingerbewegungen immer mit einer exakten akustischen Vorstellung und einer Rueckkopplung des gehoerten auf das Spiels verknuepft sein. Diese Aspekte fehlen in einem solchen Training, und werden somit auch nicht trainiert.

2.) Dass Hanonuebungen nichts mit kreativem Problemloesen zu tun haben muss nun m.E. nicht weiter eroertert werden.

Was m.E. z.B. eine Uebung waere, welche diesem Gleichnis (wobei ich so Gleichnissen immer sehr skeptisch gegenueber stehe) eher entsprechen wuerde, waere:
- Eine melodische Linie mitsamt Begleitung/Harmonisierung akustisch in aller Gaenze vorstellen
- Diese spielen
- Transponiert vorstellen
- Spielen
- ...
Weil hier die musikalische Vorstellungskraft, das Spiel und die Verknuepfung von beidem gleichermassen trainiert werden.

LG,

Daniel
 
Hallo zusammen,
auch ich habe Hanon geübt,muß aber sagen das es viel zeitaufwendig war immer die Übungen durchzugehen. Viel besser und schneller bin ich mit Dohnanyi,Cortot und ,ganz neu, mit den Übungen von Kadir Akar und Pischna zurechtgekommen. Ich denke es kommt darauf auch an wo genau man Spieltechnische Probleme hat.
 
Eine Tonleiter hoch und runter zu spielen kann ebenso stumpfsinnig sein.

Aber man kann Hanon Übungen auch rhythmisch variiert spielen (siehe Peters Ausgabe) oder man gibt der Hanon-Übung eine andere Tonleiter als Basis. Z.B. eine Pentatonik (anhämitonisch oder auch hämitonisch) was ungleich schwerer ist. Dann hat eine Figur einen Oktavumfang und die Spannweite der Hand wird ordentlich gefordert. Dazu in der Linken eine entsprechende Begleitung (improvisiert oder zunächst auch festgelegt).
Man muss somit nie stumpfsinnig nur das spielen was auf dem Blatt steht - wie bei allen anderen Etüden - und bekommt einen zielsicheren Blick auf die Tastatur was diverse Tonleitern (z.B. Kumoi, Hirajoshi, Pelog, GT-HT und viele andere) betrifft.
Die Variationsmöglichkeiten sind nur durch die fehlende Kreativität des Spielers begrenzt.
Ich habe mir in meiner Studienzeit zunächst eine Übung ausgedacht und diese dann nach belieben aus dem Stehgreif verändert.
Beispiel --->

upload_2017-11-25_9-20-52.png
Wer bei dieser Übung den Sound einer hämitonischen Pentatonik wünscht, wechsle einfach mal in der gesamten Übung das H durch ein B aus. Dann z.B. alle 2 Takte die Figur einen Halbton nach oben rücken. Natürlich OHNE Noten.
 
Dieser Vergleich ist im uebrigen meines Erachtens unfassbar irrefuehrend. Die "Maenner" trainieren Scrabble, indem sie einen zusammenhaengenden, kohaerenten Teilaspekt des Scrabblespiels kreativ in eine Uebung verpackten.

Soetwas ist auch in der Musik sehr hilfreich, Hanonuebungen (in einer blinden Ausfuehrung) sind eben kein zusammenhaengender, kohaerenter Teilaspekt des Klavierspiels und sind auch nicht ein solcher Teilaspekt der kreativ in eine Uebung verpackt wurde.

Lasst mich das weiter eroertern:

1.) Hanonuebungen sind alleinstehend kein zusammenhanegender, kohaerenter Teilaspekt des Klavierspielens, da sie (in einer blinden Praktizierung) lediglich das Bewegen der Finger "trainieren". Beim Klavierspiel an sich werden jedoch Fingerbewegungen immer mit einer exakten akustischen Vorstellung und einer Rueckkopplung des gehoerten auf das Spiels verknuepft sein. Diese Aspekte fehlen in einem solchen Training, und werden somit auch nicht trainiert.

2.) Dass Hanonuebungen nichts mit kreativem Problemloesen zu tun haben muss nun m.E. nicht weiter eroertert werden.

Was m.E. z.B. eine Uebung waere, welche diesem Gleichnis (wobei ich so Gleichnissen immer sehr skeptisch gegenueber stehe) eher entsprechen wuerde, waere:
- Eine melodische Linie mitsamt Begleitung/Harmonisierung akustisch in aller Gaenze vorstellen
- Diese spielen
- Transponiert vorstellen
- Spielen
- ...
Weil hier die musikalische Vorstellungskraft, das Spiel und die Verknuepfung von beidem gleichermassen trainiert werden.

LG,

Daniel
Zur Verteidigung von Hanon: Jetzt im Winter kann es, wenn man gerade das Eis von der Windschutzscheibe gekratzt hat, durchaus sinnvoll sein, eine Hanonetüde zum "Einlaufen" und "Warmlaufen" zu spielen, um nicht mit vor Kälte erstarrten Fingern ein Verbrechen an wertiger Literatur zu begehen. Hanon sollte als Anwärmübung durchaus im Regal stehen, so meine Meinung.
 
Zur Verteidigung von Hanon: Jetzt im Winter kann es, wenn man gerade das Eis von der Windschutzscheibe gekratzt hat, durchaus sinnvoll sein, eine Hanonetüde zum "Einlaufen" und "Warmlaufen" zu spielen, um nicht mit vor Kälte erstarrten Fingern ein Verbrechen an wertiger Literatur zu begehen. Hanon sollte als Anwärmübung durchaus im Regal stehen, so meine Meinung.

*kleinlaut* Also ich denke, dass es wesentlich sinnvoller ist, sich mit etwas Blattspiel oder Improvisation warmzuspielen. Vor allem weil sich hierbei auch das Gehirn warmspielt :-D .
 

Nachtrag zu Hanon!
Rhythmische Variation ist eventuell sinnvoll.
Aber es gibt ein paar nette Varianten zu Hanon1, wenn man den überhaupt üben will:
Natürlich in alle Dur-TL transponieren (die verschiedenen Positionen helfen das Handgelenk flexibel zu machen)
Scharfe Akzente aus der Schulter (Stabilisierung der Finger, besonders lustig jeweils das vierte Sechzehntel zu betonen, oder off-beat das zweite und vierte Sechzehntel)
Linke Hand C-Dur Rechts Cis-Dur und umgekehrt zusammen spielen.
Kanon: linke Hand beginnt mit einem Achtel oder Viertel Verspätung!
Besser aber, wenn's ohne Hanon klappt!
 
@Alter Tastendrücker

Hanon im Kanon :lol::super:


Stellst Du Dich uns mal vor? (also nicht hier, sd in der entsprechenden Rubrik)
 

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