Grübelei über Notensatz: Noten doppelt anschlagen?

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HbMuth

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Hallo,

wie spielt man eigentlich einen g+c'-Zweiklang mit ganzem Wert (notiert auf der ersten bzw. unter der zweiten Hilfslinie unterhalb), währenddessen Noten in der Basszeile, in der aber unter anderem auch einzelne g- und c'-Achteln vorkommen? Ich Anfänger sehe darin einen Widerspruch, dieselbe Note kann man ja nicht doppelt anschlagen. Intuitiv würde ich die Noten in der Basszeile so kurz wie möglich loslassen und wieder anschlagen, »invertieren« sozusagen(?). Das sind dann aber strenggenommen keine Achtelnoten, und eine Pause ist ja auch nicht notiert.


Danke,
tasteur
 
Stell dir einfach vor, du spielst die Stelle auf zwei Klavieren. Wie klingt das? Dann versuchst du dich mit einem Klavier und einem Manual so weit wie möglich diesem Klang anzunähern.
 
Kannst Du evtl. mal den Notentext hier einstellen, z.B. als Foto?
 
Fünfton: Das übersteigt meine Vorstellungskraft. Auf einem Keyboard habe ich eh nicht den Gestaltungsspielraum, um das klanglich so detailliert zu formen, befürchte ich. Ginge das mit einem Klavier/Flügel?

DonMias: Fotografieren und Hochladen ist mir in Anbetracht des einen Taktes zu aufwendig, zumindest nach nur einer Anfrage.

Diskant: C4+G3 (1/1)
Bass: C3, E3, G3, C4, G3, E3, G2, D3 (8*/8)
Zählung ab C1 als erstem C auf dem Manual.

Takt Letzte Silbe des Refrains aus Cohen's Halleluja, erste Strophe (»jah«).

(Und ja, schreiben geht nicht so schnell, muss aber nicht mit dem verhassten Handy rumstänkern.)
 
Fünfton: Das übersteigt meine Vorstellungskraft. Auf einem Keyboard habe ich eh nicht den Gestaltungsspielraum, um das klanglich so detailliert zu formen, befürchte ich. Ginge das mit einem Klavier/Flügel?
Mit dem Keyboard geht's doch viel einfacher: Nimm die eine Stimme auf, dann spiel sie wieder ab und spiel die zweite Stimme dazu. Jetzt weißt du, wie es klingen muß.
 
Hm, das glaube ich gern, aber was nützt es mir, um zu wissen, wie ich spielen muss ohne diese Tricks? Wer an der Ostsee steht und nach Hiddensee guckt, weiß dadurch allein auch nicht, wie er übersetzt. Ich war bei einigen Pianisten im Konzert, habe bei keinem gesehen, wie er sich mit irgend einer Aufnahmefunktion beschäftigt. ;)

Ich habe ein Alesis Recital. Das ist ein einfaches Teil, ohne den ganzen Hokuspokus, der einen vom Lernen abhält. Das hat keine Pedalen, und nur fünf Instrumente, zwei Voices (split manual), Metronom, Demo von werkseitig aufgenommenen Stücken, und noch ein paar andere nette features. Aufnahme gehört nicht dazu.

Mit einiger Mühe kann ich mir ansatzweise vorstellen, wie es klingen müsste – und aber wie sollte ich es umsetzen? G3 und C4 gibts nur einmal. ;)
 
Manchmal überscheiden sich mehrere Melodien oder Melodie und Begleitung. Stell Dir vor das Hallehulla wird gesungen und begleitet. Dabei treffen mitunter beide Instrumente (Stimme und Klavier) auf die gleiche Note.
In der Praxis wird das dann so umgesetzt, dass eine der beiden sich überschneidenden Noten weggelassen wird. Für die klanglich richtige Umsetzung ist es aber wichtig, sich zumindest beide Noten im Kontext (Melodieverlauf, Rhythmus...) vorzustellen. Dadurch gibt man z.B. der Melodie bzw. der Singstimme automatisch die Priorität gegenüber der Begleitung.
 
Keine Pedale? (Plural von Pedal: Pedale.)

Dann ist das nicht umzusetzen. Ohne das rechte Pedal geht das nicht!

Gemeint ist: Man soll den Zweiklang g-c relativ laut anschlagen, per Pedal halten (Finger lassen los) und dann die Töne der Linke-Hand-Begleitfigur da (sehr) leise "reinspielen", so dass man zum einen den Klangeindruck des Weiterklingens des g-c-Klangs hat, zum anderen die Begleitfigur wahrnimmt.

Tja, Pedale gehören nicht zu "Hokuspokus", sondern sind unverzichtbarer Bestandteil.
 
Hm, das glaube ich gern, aber was nützt es mir, um zu wissen
Weil du bei allem, was du am Instrument machst, vom klanglichen Ziel her arbeiten mußt. Dazu mußt du erstmal wissen, wie es sich anhören soll.

Ich habe ein Alesis Recital. Das ist ein einfaches Teil, ohne den ganzen Hokuspokus, der einen vom Lernen abhält. Das hat keine Pedalen
Gut, ohne Pedal wird's natürlich schwierig. Irgendwann braucht man das halt auch mal, um Töne zu binden.
 
Ein Pedal wird früher oder später tatsächlich fällig, ich sehe es ein. Nein, hasenbein, das ist natürlich kein Hokuspokus, Pedale gab es ja schon bei den frühesten Flügeln, haben garantiert ihren Zweck. Aber dank deiner Erläuterung habe ich es verstanden, dass meine Entscheidung, erst mal noch keins zu kaufen, schon bei den ersten Stücken Reue kostet.
Zunächst wollte ich mich allerdings wirklich auf die manuelle Feinmotorik konzentrieren. Den Kauf eines Pedals hatte ich erst mal sein lassen.

Danke, Peter, auch für deinen Vorschlag mit dem Weglassen. Das wäre dann die pragmatische Lösung, wenn sie auch sicherlich nicht ganz im Sinne des Tonsetzers ist. Nun bieten mir die vorhergehenden Takte aber eh noch genügend motorische Herausforderungen; bis ich zu diesem Takt komme, es ist die Überleitung zwischen erster und zweiter Strophe, kann ich mir wohl noch ein ganzes Arsenal von Sustainpedalen leisten. Die Frage hat mich nur jetzt schon gewurmt und mich vom eigentlichen Üben abgehalten, daher habe ich sie vorab gestellt.
 

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