Das verlinkte Video ist genau diese Sendung von Arte.
Wenn man eine übergroße mechanische Beanspruchung in der Konstruktion durchgehen lässt kommt es aufs Gleiche heraus. Z.b. stark gekröpfte Tasten - ein wahrer Garnierungskiller...
Wird im Bericht bei Teil 5 behandelt. Und keine Ursache - Du bist On Topic :cool:
Danke für Deinen Beitrag! Wie schön hat es dagegen ein Musiker. :p
Liebe Chiarina, wir hatten daheim auch einen Vorwerk-Staubsauger. Leider ist er zum Klaviere innen reinigen nicht wirklich ideal, aber das ist ein anderes Thema.
Es gibt verschiedene Dinge beim Klavier, die frühzeitiges Altern auslösen. Da wäre beispielsweise eine harte Kante am Gussrahmen, ein zu starker Winkel bei der Saitenführung etc. weshalb Saiten brechen. Stark gekröpfte Tasten habe ich angesprochen. Starke Reibkräfte bei den Vorderstiften nutzen die Garnierung schnell ab und die Tasten wackeln wie verrückt seitlich hin und her. Liegt es am Filz oder Metall? .. denn an und für sich sollte nur das Allerwenigste an Schmiermittel nötig sein. Warum sind Hammerköpfe nach kurzer Zeit kaputt gespielt - fressen die Schafe falsches Futter? Liegt es an der Bearbeitung beim Verfilzen? Zu lange / zu kurze Fasern / entfettete Fasern / die Chemie / Bleichung - damit der Filz Schneeweiss erscheint / wird absichtlich weniger Filz am Scheitel befilzt? muss so hart befilzt werden, dass eine Intonation in kürzester Zeit wieder gemacht werden muss? Muss ein neues Klavier nach einem Jahr erneut intoniert werden?
An anderer Stelle schon mal erwähnt: Schichtholzböden - sie klingen nur neu halbwegs ähnlich einem Nicht-Schichtverleimten. Nach 20 Jahren ist nicht mehr viel übrig vom einstigen Klang.
Anderes, heikles Kapitel: Wenn man Konsumenten nicht genügend über die LF-Probleme im Winter aufklärt, stattdessen nur einen leisen Hinweis unter Ferner liefen anbringt und darauf warten kann (und hofft?) dass etwas passiert. Auch das gibt es... Mitarbeitern, also unselbstständigen Stimmern die zu niedrige LF erkennen und dahin gehend motiviert werden ruhig zu bleiben, keine DamppChaser zu empfehlen oder dergleichen, und nur bei äußerst extremen Werten und innerhalb der Garantiefrist bzw. wenn sie der Kunde darauf anspricht eindringlich zu warnen, weil es nicht in die "Firmenphilosophie" passt... Lässt man (entgegen besseren Wissen) weiter spielen, bis eine größerer Reparatur unausweichlich wird? Wird so eine Firma oder der Mitarbeiter für ihr Verhalten bestraft? Nein - die machen gute Reparaturen ...und sie machen die Leute nicht schon im Vorfeld verrückt.
LG
Michael
Die Dinge ,die Sie hier aufzählen sind sicher nicht absichtlich so konstruiert ,sondern der jew. Kontrukteur war kein wirklicher Könner : scharfe Kanten am Rahmen oder zu starke Winkel der Saitenführung kommen bei einem gut konstruierten Klavier nicht vor . Ausser bei den unseligen Kleinpianinos ,wo sich dies konstruktiv nicht vermeiden lässt , sollte es auch keine stark gekröpften Tasten geben , eine gewisse Kröpfung ist unvermeidlich , diese sollte aber eher im hohen Diskant und im tiefen Bass liegen , dort wo erfahrungsgemäss weniger gespielt wird , die Mittellage sollte fast oder überhaupt gerade sein .
Zum Leidwesen auch der guten Klaviererzeuger und auch des Handels hält ein Klavier extrem lang , bei richtiger Wartung und ausser bei professionell - pianistischer Benützung , über mehrere Generationen , und dann kann man es ev. noch reparieren ! Was dies für den Erzeuger und den Handel mit Neuinstrumenten bedeutet ,kann man sich ausrechnen und ist mit ein Punkt , warum das Klaviergeschäft heute in Europa "so gut floriert" ! Gewisse Materialien waren jedoch früher - speziell vor dem Kriege - hochwertiger , speziell Holz ( auch durch die Naturlagerung ) , Leder und Filze detto , ( wahrscheinlich hat dies damit zu tun , dass szt. keine so ausgeprägte chem. Behandlung dieser Materialien erfolgte , wie heute ) , was zu noch höherer Lebensdauer gegenüber heute führt .
"Sollbruchstellen" gibt es m.W. bei Klavieren noch nicht , obgleich dies für den Fabrikanten sicher nicht unwünschenswert wäre !
Die Chinesen haben es unbewusst erfasst : dort werden Häuser nach 15-20 Jahren wieder abgerissen und neu gebaut , da wäre es wohl unverständlich , würden die dort gebauten " Klaviere" länger halten . Man darf aber grundsätzlich als Konsument nicht erwarten , dass ein neues Klavier um 2-4000.-- € ,ganz abgesehen von dessen geringer Tonqualität , sehr lange auch nur diese geringe Qualität hält , genausowenig wie man erwartet , dass ein Bügeleisen um 10.-- € lange hält bzw. reparaturfähig wäre !