G. Wolkenhauer, Stettin Hof-Pianoforte-Fabrik

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AdlerPiano

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Hallo zusammen,

ich stehe aktuell vor der Entscheidung ein neues (gebrauchtes) Klavier zu kaufen oder das Klavier meiner Eltern "aufarbeiten" zu lassen.

Für die Entscheidung benötige ich eure Hilfe, da ich den Wert bzw. die Qualität des Klaviers nicht einschätzen kann. Auch den Reparaturaufwand können wir noch nicht abschätzen, würden allerdings einen Klavierbauer heranziehen, falls eure Meinung ist, dass es ein wertiges Klavier ist.

Es handelt sich um folgendes Klavier:

G. Wolkenhauer, Stettin - Hof-Pianoforte-Fabrik

Höhe: 135cm, Tiefe: 66cm


Könnt ihr mir Informationen zu dem Klavier geben?

Vielen Dank und einen schönen Advent
 

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Wolkenhauer existierte nur bis 1925, das Klavier ist also mindestens 100 Jahre alt. Außerdem ist es ein Oberdämpfer. Ich würde sagen, das lohnt sich nicht. Es sei denn, es soll um jeden Preis für die nächste Generation als Familienerbstück erhalten werden, koste es was es wolle. Mit einem anderen gebrauchten bist du mit Sicherheit besser dran.
 
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Danke für die Antwort. Wir waren am Freitag bei einem Klavierbauer und dieser hatte ein Yamaha U1 aus dem Jahr 1975 überarbeitet, japanisches Modell und lt. seiner Aussage wenig bespielt. Angeblich nur in Privathaushalt bespielt. Wir wären 3. Besitzer Preis ca. 4000€

Alternativ hat uns ein Seiler Model 114 aus dem Jahr 1997 sehr gut gefallen. Das Klavier wurde wenig bespielt und sieht neuwertig aus. Wurde nur von einer Person bespielt. Es wurde gereinigt, poliert und reguliert und gestimmt. Wir wären 2. Besitzer. Preis ca. 5500€.

Sind die Preis ok? Welches Klavier wäre eure Empfehlung? Sind die Preise ok? Gibt es Erfahrungen zum Seiler 114?

Alternativ habe ich noch ein neueres U1 TA2 (Jahr 2021) und ein C. Bechstein 12N aus dem Jahr 1975, welches nahezu unbespielt sein soll. Eine Generalüberholung hat 2018 stattgefunden.

Was ist eure Meinung bzw. welche Gedankenstützen könnt ihr mir mitgeben?
 

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Meine Ideen dazu: Wie gefallen die Spielweise und der Klang? Neben der Optik wären das üblicherweise die wichtigeren Parameter.

Am Gebrauchtmarkt gibt es offenbar auch fast nur "wenig bespielte Klaviere". Auch scheint es einen starken Überhang von "älteren Damen" als Vorbesitzer zu geben. Keine Ahnung wie das zustande kommt. :egelTeufel:

Ein Yamaha U1 ist im Kern ein gutes Instrument, ob dieses aus 1975 eine gute Wahl wäre muss überprüft werden — Thema "reißende Kapselschnüre". Der verwendete Faden aus gewissen Baujahren wird spröde und dann steht eine mühselige Reparatur an.

Ich empfehle dir auf jeden Fall, die Straßenpreise der jeweiligen Neuinstrumente zu recherchieren. Ein neues U1 mit 10 Jahren Garantie und einigen Verbesserungen seit damals kostet ca. 11.000 Euro. Ob da ein 50 Jahre altes Gebrauchtinstrument noch 4.000 Euro wert ist? Das muss man sich schon genau ansehen.

Seiler hat einen guten Ruf, das sind solide Klaviere.

Ein Yamaha U1 mit TA2 ist eine sichere Bank, wenn der Klang gefällt und die Spielweise zusagt. Das TransAcoustic-System von Yamaha ist eines der reifsten (wenn nicht gar das beste), wer andere Klangfarben ausprobieren möchte, aufnehmen oder transponieren will oder leise spielen muss, der ist damit gut beraten.

Es bietet zwei Modi:
  1. Das Leisespielen mit Kopfhörer kann für die nähere Umgebung angenehm sein, allerdings sollte man sich auch bewusst sein, dass "leise" nicht "geräuschlos" bedeutet. Die "rumpelnd-hämmernden" Mechanikgeräusche sind schon deutlich hörbar, konzentriert daneben zu arbeiten oder zu lesen könnte trotzdem nervig sein. Der Klang am Kopfhöhrer ist ausgezeichnet.
  2. Auch leiser aber hörbar zu spielen ist damit möglich, wenngleich der Klangqualität in Bezug auf Dynamik und Authentizität nicht an echte Instrumente herankommt. Der Resonanzboden wird als Lautsprechermembrane verwendet, was eine natürliche Klangprojektion "aus dem Instrument heraus" ergibt.
Neu kostet das U1 mit dem aktuellen, nochmal verbesserten TA3-Silent-System knapp 16.000 Euro.
 
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ein Yamaha U1 aus dem Jahr 1975 überarbeitet, japanisches Modell und lt. seiner Aussage wenig bespielt. Angeblich nur in Privathaushalt bespielt. Wir wären 3. Besitzer Preis ca. 4000€
Vermutlich ein sogenannter Grauimport. Falls das so sein sollte, dann dürfte der Klavierbauer nicht wissen, durch wie viele Hände es vorher gegangen ist, also wie viele Vorbesitzer es hatte. Ich würde es nicht kaufen. Übrigens: das Kapselschnurproblem gab es beim U1 anscheinend nicht. Das Modell U1 hatte anscheinend von vornherein anderes Material für diese Schnüre.
Alternativ hat uns ein Seiler Model 114 aus dem Jahr 1997 sehr gut gefallen. Das Klavier wurde wenig bespielt und sieht neuwertig aus. Wurde nur von einer Person bespielt. Es wurde gereinigt, poliert und reguliert und gestimmt. Wir wären 2. Besitzer. Preis ca. 5500€.
Klingt gut. Das dürfte das Modell Favorit 114 sein. Ein Klassiker. Anständiges Klavier.
Alternativ habe ich noch ein neueres U1 TA2 (Jahr 2021)
Ein neueres U1 würde ich einem von 1975 allemale vorziehen. Aber brauchst du Transakustik? Schließlich bezahlst du es mit.
und ein C. Bechstein 12N aus dem Jahr 1975, welches nahezu unbespielt sein soll. Eine Generalüberholung hat 2018 stattgefunden.
Ich persönlich mag dieses Modell nicht so gerne. Große Inharmonizität und die Diskantsaiten haben oft unangenehme Eigenschwebungen.
 
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und dieser hatte ein Yamaha U1 aus dem Jahr 1975 überarbeitet, japanisches Modell und lt. seiner Aussage wenig bespielt. Angeblich nur in Privathaushalt bespielt. Wir wären 3. Besitzer Preis ca. 4000€
Für ein U1 dieses Baujahrs habe ich beim (eher teuren) Händler VOR 22 Jahren 4.000,- bezahlt. Also ist das jetzt viel zu teuer!
 
Welches Klavier würdet ihr mir den empfehlen? Habe heute noch Yamaha U3 gefunden aus dem Jahr 1980/1981. Aussage des Verkäufers top in Schuss und ich kann den Klavierbauer kontaktieren, der das Klavier sich wohl vor kurzem angeschaut hat.
 
Ein Gebrauchsklavier wie das U3, das 40 bis 50 Jahre alt ist, hat in der Regel weit mehr als sein halbes Leben hinter sich. Die Aussage "top in Schuss" hat eine gewisse Bandbreite … gepflegte und mäßig gespielte Exemplare, die unter günstigen klimatischen Umständen alterten, haben noch eine gute Prognose, andere suchen nur jemanden, der sie endlich abholt.

Der Resonanzboden verliert durch das Schwinden seine Spannung, im schlimmsten Fall hat er Risse. Die Hammerfilze sind abgespielt, die Saiten klingen nicht mehr, die Mechanik braucht Zuwendung um Gleichmäßigkeit zu zeigen. Das sind alles reparierbare Dinge, aber die kosten halt viel Zeit und damit Geld. Bei einem Topklavier wird das vielleicht investiert, aber bei Brot-und-Butter-Klavieren ist das die absolute Ausnahme.

"Aufgehübschte" Angebote gibt es wie Sand am Meer.

Ich würde mir das sehr junge U1 TA2 und auch das Seiler 114 genauer ansehen.

Klar ist, dass ein größeres Klavier im Bassbereich Vorteile hat. Das Potenzial auszunutzen gelingt manchen Konstruktionen besser, anderen schlechter.

Und viele Instrumente zeigen auch "Individualität", also zwei identische Modelle können recht verschieden liefern.
 
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Ok super, das ist total interessant wieviel Fachwissen hier einige besitzen! Top!

Der Klavierbauer und Händler hat durchweg 5 Sterne und gibt auf seine gebrauchten Klaviere 5 Jahre Garantie.

Was wäre denn ein angemessener Preis für das Seiler 114 bzw. das U1 TA2? Woran erkenne ich, ob es wirklich das Model 114 Favorit ist? Innen stand nämlich irgendwas mit 116 drauf.
 
  • #10
Ok super, das ist total interessant wieviel Fachwissen hier einige besitzen! Top!

Der Klavierbauer und Händler hat durchweg 5 Sterne und gibt auf seine gebrauchten Klaviere 5 Jahre Garantie.

Was wäre denn ein angemessener Preis für das Seiler 114 bzw. das U1 TA2? Woran erkenne ich, ob es wirklich das Model 114 Favorit ist? Innen stand nämlich irgendwas mit 116 drauf.
Und noch eine Frage: Wie hoch ist denn der ungefähre Neupreis für das Seiler? Was wäre ein vergleichbares Klavier heute? Vom Klang fand ich es sehr schön. Allerdings hat mir das U1 vom Klang auch sehr gut gefallen. Viel besser in jedem Fall als ein Schimmel 108.
 
  • #11
Der "angemessenen Preis" ergibt sich aus Zustand und Marktnachfrage. Ich schätze mal für das U1 TA2 in makellosem Zustand aus erster Hand vielleicht 12.000 Euro. Klaviere mit Silent-System sind eher nachgefragt. Ein gleich junges U1 ohne Silentsystem müsste um höchstens 8.000 zu haben sein.

Zum Seiler 114 habe ich keine Idee. Europäische Klaviere sind teurer als Vergleichbares aus Japan. Ob man das haben will kann man nur selber ausprobieren. Ein knapp 30 Jahre altes Instrument wird schon Gebrauchsspuren haben … ein neues Seiler 116 Konsole bekommt man um die 14.000 Euro.

Welches Klavier würdet ihr mir den empfehlen?
Nachdem du noch gar nichts zu deinen spielerischen Fähigkeiten, dem Musikgenre, der Wohnsituation, den Ansprüchen und dem Budget geschrieben hast, ist es schwierig etwas zu empfehlen.


Auf jeden Fall selber ausprobieren und genau hinhören. Mehrfach, den Eindruck "sickern" lassen. Und nachdenken, ob ein Neuinstrument nicht die bessere Idee ist. Da besteht oft auch die Möglichkeit einer Miete, die dann auf den Kauf angerechnet wird. Ein Null-Risiko-Geschäft.
 
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  • #12
Ich habe wahrscheinlich vor über 25 Jahren aufgehört Klavier zu spielen. Davor habe ich 8-10 Jahre Klavier gespielt. Gerne möchte ich wieder anfangen und etwas vernünftiges kaufen.
Wir wohnen in einem EFH (freistehend) und der Boden ist Parkett. Der Raum in dem das Klavier stehen soll ist unser Wohnzimmer, welches mit dem Esszimmer verbunden ist. Das Wohnzimmer hat ca. 30qm und das Esszimmer ca. 19qm.
Wunsch/Idee ist, dass es meine beiden Kinder auch bespielen in den nächsten 5 Jahren.

Musikrichtung ist Pop.
 
  • #13
Also gibt es ein vermutlich etwas eingerostetes, aber vorhandenes spielerisches Fundament.

Zu zeitgenössischer Musik finde ich persönlich den Yamaha-Klang recht passend. Mit Kindern im Haus ist ein Instrument mit Silent-Option keine schlechte Idee. Sei es um den jugendlichen Spieltrieb zu befriedigen oder Eltern das spätabendliche Üben ohne Ruhestörung mit Kopfhörern zu ermöglichen.

Die Yamaha-Klaviere sind solide gebaut, die Baureihe U gilt als der "Goldstandard" und als bezahlbares Übungsklavier. Ja, da ist noch Luft nach oben, aber man kriegt schon recht viel Leistung fürs Geld.


Wenn das Budget nicht besonders knapp ist, dann würde ich auch mal auch ein Yamaha-Klavier der YUS-Baureihe anspielen. Gebraucht recht selten zu bekommen, jedoch klanglich spürbar reifer, "erwachsener" und ausgewogener, harmonischer, "europäischer". Wem guter Klang wichtig ist, der ist hier richtig und gut aufgehoben.

Ein Tasteninstrument ist oft eine Anschaffung fürs Leben. Meist als "Immobilie" auch mühselig wieder zu veräußern. Daher sollte man nicht überstürzt wegen eines "guten Angebotes" zu schnell zuschlagen.

Unser Klavier haben wir drei Monate gemietet und dann erst gekauft um sicherzugehen, dass es auch das ist, das wir haben wollen. Im Geschäft ist die Akustik wie die eigene Laune anders. Dieses Procedere kann ich sehr empfehlen.
 

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