Fragen nach der ersten Probestunde

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ThePinkFuchs

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5. Jan. 2013
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Hallo liebe Musikfreunde!

Also vorweg, meine Ängste vor der Probestunde waren unbegründet! Der Lehrer war toll, wir habe viele Übungen gemacht und er hat so rausgefunden, was mir gut liegt und wo es hapert.

Am Ende hat er mir die Noten von Heumann und Czerny ans Herz gelegt, um zuhause zu üben.

In der Rezension zu Heumann habe ich gelesen, dass eine Schüler nicht mit der "urdeutschen 5-Finger-Methode (rechts C,D,E,F,G und links C,H,A,G,F)" zurecht kommt.

Welche Methode gibt es denn noch und wie sieht die dann aus? Was ist z.B. die Russische Schule?

Ich frage, weil ich im Unterricht auch Probleme damit hatte, dass beide Daumen auf dem C liegen. Ich hatte immer gedacht der re. Daumen liegt auf dem einen C und der li. kleine Finger eine Oktave tiefer auf dem C?

Ich hoffe das war jetzt nicht zu wirr... ;)
 
Ich würde gerne in die Richtung Klassik gehen. Ja, was die Auswahl betrifft war er selbst etwas ratlos... normalerweise unterrichtet er keine Anfänger. Er meinte, ich bin noch offen und lerne schnell und er möchte mich jetzt für 6 Wochen unterrichten und dann sehen, ob das weiter mit uns Sinn macht. Hmmm... nicht gut?
 
Ich würde gerne in die Richtung Klassik gehen. Ja, was die Auswahl betrifft war er selbst etwas ratlos... normalerweise unterrichtet er keine Anfänger. Er meinte, ich bin noch offen und lerne schnell und er möchte mich jetzt für 6 Wochen unterrichten und dann sehen, ob das weiter mit uns Sinn macht. Hmmm... nicht gut?

Ich nehme mal an, bei Heumann handelt es sich um "Klavierspielen, mein schönstes Hobby" - das Problem ist, dass es sehr schlechte Arrangements ohne musikalischen Gehalt sind - seine Eigenkompositionen sind grauenvoll. Mir fällt aber ein, es gibt auch ein Heft von ihm mit originalen Stücken, "Meine erste Klassik" oder so ähnlich.

Czerny halte ich auch nicht für sehr geglückt - das fördert auch nicht gerade die Musikalität und ich finde das ist grad am Anfang sehr wichtig.

Ein schöner Anfang, wäre Béla Bartóks "Mikrokosmos" - damit kannst du dir eine gute Basis schaffen. Nach dem 1. oder 2. Heft dann schöne Originalstücke aus verschiedenen musikalischen Epochen zufüttern (Klavierbüchlein für Anna Magdalena Bach, Schumanns und Tschaikowskis Jugendalben, Kabalewski, leichte Sachen von Mozart, Haydn etc.).

LG, PP
 
Ich weiß zwar nicht genau ob ich Dich richtig verstanden habe mit der 5Fingertechnik. Glücklicherweise habe ich im 5Tonraum C_D_E_F_G angefangen Melodien zu spielen. Das war für mich der richtige Einstieg. Leider habe ich anfangs den Bassschlüssel vernachlässigt - Das hat mich später beim Notenlesen ein wenig ausgebremst.
Die Russische Klavierschule ist für mich ok, muss mich aber immer wieder zwingen die kurzen Stücke zu üben. Warum, weiß ich aber selber auch nicht... Wenn ich mich erst mal rangesetzt habe macht es auch Spass.
Ich persönlich denke, dass ein Klavierlehrer natürlich auch Erfahrungen/Konzepte mit/für absoluten Anfänger haben sollte. Hier werden ja die Grundsteine gelegt. Meiner KL ist bespielsweise nie aufgefallen, dass ich viel zu nah am Klavier sitze. Mir wurde immer gesagt, ich solle bequem sitzen. Was immer das heißt. Erst über ein YT Video bin ich selber drauf gekommen. Danach ging VIELES einfacher. Es gibt viele Dinge, die m.M. nach anfangs beachtet werden sollten.
 
Schon lange wundere ich mich,

warum einem Klavierspielneuling in diesem Forum immer wieder Bartoks Mikrokosmos ans Herz gelegt wird. Bartoks Musik ist sehr gewöhnungsbedürftig, sie hat starke slawische Einflüsse, orientiert sich sehr an osteuropäischer Volksmusik.

Ich habe mir vor Jahren die Mikrokosmosbände zugelegt und bin bis heute damit nicht glücklich geworden. Schon im ersten Band sind die wirklich einfach gehaltenen Melodien meinen Ohren fremd. Außerdem stört mich die zeitlich exakt vorgeschriebene Spieldauer eines Stückes.

Der beste Einstieg ins Klavierspiel ist für mich, einfache Lieder nach Gehör zu spielen, mit der passenden Begleitung in der linken Hand, durch Anleitung eines Klavierlehrers. Am Besten in verschiedenen Tonarten.

Das bildet das Gehör, macht Spaß, man lernt die Topografie der Tastatur kennen, läßt gar keine Hemmschwelle zu den schwarzen Tasten aufkommen.

Parallel dazu eine gute Klavierschule, z.B. die russische.

LG
Jazzpiano
 
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Gibts die Russische Klavierschule eigentlich auch für etwas Fortgeschrittene Leute? Oder ist das ein reines Einsteigerwerk? ALso ich kann halt schon son bissl was zocken (Comptine d ete no 3, Waltz in a minor von Chopin zb). Ich weiß, einige schlagen die Händer über den Kopf zusammen wegen der Stückwahl, ist mir aber egal.

Gibts was von der russischen Klavierschule, was vom Schwierigkeitsgrad da anknüpft? Grüße

edit: Sorry, dass ich deinen Thread mißbrauche ;) Dachte aber irgendwie, das passt hier einigermaßen hin.
 
Nee, nee - Band 2 und der Zusatzband sind keine Einsteigerbände mehr (Aus meiner Sicht).
Auch der 1.Band hat im hinteren Teil schon längere Stücke. Die Russische Klavierschule
ist schon ziemlich gut aufgebaut und seit vielen Jahren das Standardwerk (besonders in
Osteuropa). Ich habe die CD Versionen. Gerade für Einsteiger macht das m.M. nach Sinn.
Man muss ja nicht NUR diese Werke nutzen...
 
Schon lange wundere ich mich,

warum einem Klavierspielneuling in diesem Forum immer wieder Bartoks Mikrokosmos ans Herz gelegt wird. Bartoks Musik ist sehr gewöhnungsbedürftig, sie hat starke slawische Einflüsse, orientiert sich sehr an osteuropäischer Volksmusik.

Ich habe mir vor Jahren die Mikrokosmosbände zugelegt und bin bis heute damit nicht glücklich geworden. Schon im ersten Band sind die wirklich einfach gehaltenen Melodien meinen Ohren fremd. Außerdem stört mich die zeitlich exakt vorgeschriebene Spieldauer eines Stückes.

LG
Jazzpiano

Ich glaube Bartok liebt oder hasst man. Ich habe mit der Russischen Klavierschule angefangen und nebenbei Teile des Mikrokosmos gespielt. Mich hat beides extrem glücklich gemacht =)
Natürlich ist die Musik Bartoks gewöhnungsbedürftig, aber wenn man einmal Feuer gefangen hat, dann ist Bartok wunderbar zu spielen!

Was die Angabe der Spieldauer angeht hat mir das damals sehr geholfen, als ich Probleme hatte wirklich im Metrum zu bleiben. (bzw. wirklich im Metrum zu bleiben beim zählen)
 

Nein nein Cathain,

das glaube ich auf keinen Fall, das täte Bartok Unrecht.

Auch anfangs fremdklingende Musik kann einen gefangennehmen, vielleicht beschäftigt man sich damit sogar. Aber ich bleibe dabei, ich halte Bartok für einen Klavieranfänger für nicht so geeignet, wie einige hier im Forum, die nicht müde werden, dies immer wieder zu posten.

LG
Jazzpiano
 

Vielen Dank für die vielen Antworten! Da mein Herz für Russland schlägt, werde ich es mal mit Bartok probieren.

Aber die Frage mit den Fingern hat mir noch niemand beantwortet. Wie ist denn nun die Grundhaltung der beiden Hände, bevor ich loslege die Tasten zu betätigen. Oder ist das immer anders?
 
Ich halte die Hände in der Nähe der Tastatur, bevor ich anfange zu spielen. Die genaue Position hängt davon ab was ich spielen will.

Oder habe ich jetzt die Frage falsch verstanden?

Gruß cm
 
Es hängt tatsächlich davon ab, was man gerade spielt. Als absoluter Anfänger, wenn du noch im 5-Ton-Raum unterwegs bist, hängt es wohl von der Klavierschule ab welche du benutzt. Da kann es sein, dass du beide Daumen auf c hast. Heumann macht das so.

Aber das hört recht schnell wieder auf, sobald du etwas weiter bist. Da guckt man wie das Stück anfängt und entsprechend sortiert man sich die Finger auf der Klaviatur, ich denke das läuft auch bei Heumann so, geht ja gar nicht anders.
 
Vielen Dank Pirata! Das wollte ich wissen :)
 
Darum...

Schon lange wundere ich mich,

warum einem Klavierspielneuling in diesem Forum immer wieder Bartoks Mikrokosmos ans Herz gelegt wird.


Während die meisten Schulen eine mehr oder weniger gute Auswahl von Stücken sind, ist der Mikrokosmos in seiner Gesamtheit eine kompositorische Meisterleistung - didaktisch wohl durchdacht und musikalisch von höchster Qualität. Der Komponist dieses Werkes ist immerhin einer der bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts, dazu ein hervorragender Klaviervirtuose, der aus eigener Erfahrung wusste, wie wichtig es ist, eine gute Basis zu haben, auf der man aufbauen kann.

Der Mikrokosmos als Unterrichtswerk ist einzigartig - es ist meines Wissens nach die einzige Schule - dazu noch von einem großen Komponisten - die von den ersten Schritten bis hin zur virtuosen Literatur alle Stufen abdeckt. Natürlich kann der Mikrokosmos trotzdem nicht die einzige Grundlage für den Unterricht sein, immerhin sollte man auch andere Epochen und Personalstile kennenlernen und als einzige Grundlage war er ja auch von Bartók nicht gedacht - er wies ausdrücklich darauf hin, dass der Unterricht durch andere Literatur ergänzt werden müsse.

Warum die Russische Klavierschule so besonders sein soll, habe ich noch nicht entdeckt - der erste Band widmet sich ausgiebigst in Noten gesetzten Kinder- und Volksliedern und das, obwohl am Anfang darauf hingewiesen wird, dass man sich diese übers Gehör erarbeiten solle. Sie bleibt ewig lang im Violinschlüssel, wirklich guten Stücken begegnet man erst gegen Ende des 1. Bandes und die Stücke im 2. Band sind nicht einmal annähernd nach Schwierigkeit geordnet. Im 2. Band findet man neben wertvollen Stücken aus diversen Jugendalben langweilige Sonatinen, Etüden und andere Stücke, deren musikalischer Wert sich mir noch nicht erschlossen hat. Außerdem kommt meines Erachtens nach polyphones Spiel viel zu kurz.

Klar ist aber auch, dass es keinen Sinn macht, nach einer Literatur zu lernen, die sich einem nicht erschließt. Der Mikrokosmos hat aber eine Chance verdient, man sollte ihm offen begegnen, denn wer zu ihm findet, wird die Arbeit mit ihm als sehr bereichernd empfinden. Und so wahnsinnig schwer zugänglich ist die Musik Béla Bartóks ja nun wirklich nicht.

LG, PP

PS: Ich habe auch mal eine Umfrage zum MK gestartet - es ist mir natürlich klar, dass diese nicht repräsentativ ist, aber zumindest unter den Teilnehmern der Umfrage war die Ablehnung keineswegs so groß, wie es so mancher Beitrag suggeriert. ;)
 
Schon lange wundere ich mich,

warum einem Klavierspielneuling in diesem Forum immer wieder Bartoks Mikrokosmos ans Herz gelegt wird. Bartoks Musik ist sehr gewöhnungsbedürftig, sie hat starke slawische Einflüsse, orientiert sich sehr an osteuropäischer Volksmusik.

Ich habe mir vor Jahren die Mikrokosmosbände zugelegt und bin bis heute damit nicht glücklich geworden. Schon im ersten Band sind die wirklich einfach gehaltenen Melodien meinen Ohren fremd. Außerdem stört mich die zeitlich exakt vorgeschriebene Spieldauer eines Stückes.

Der beste Einstieg ins Klavierspiel ist für mich, einfache Lieder nach Gehör zu spielen, mit der passenden Begleitung in der linken Hand, durch Anleitung eines Klavierlehrers. Am Besten in verschiedenen Tonarten.

Das bildet das Gehör, macht Spaß, man lernt die Topografie der Tastatur kennen, läßt gar keine Hemmschwelle zu den schwarzen Tasten aufkommen.

Parallel dazu eine gute Klavierschule, z.B. die russische.

LG
Jazzpiano


Hallo Jazzpiano,

Der Mikrokosmos ist ein geniales Werk.

Die osteuropäische Folklore wird doch da gerade in eine universelle Musiksprache transzendiert. Darin liegt unter anderem das Genie des Komponisten.

Er ist wirklich das, was der Titel verspricht: die ganze Musik in kleinformatigen, aber gehaltvollen Stücken.

Vor allem eignen sich viele Stücke als Modelle für eigene
Improvisations- und Kompositionsversuche.
Ich denke, du hast dir hier im Forum nicht zufällig dein Pseudonym gewählt.
Die ganzen Kirchentonarten, die bei Bartok vorkommen, gehören zum Standardfundus des Jazz, ebenso wie Ostinatomodelle und Kreuzrhythmen, Sekundreibungen und Bitonalität.

Beim Durchspielen der russischen Klavierschule, die hier erwähnt wurde ( habe ich ein Mal gemacht) habe ich nach einiger Zeit das Gefühl, Sand im Mund zu haben......

LG Andreas
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Der Mikrokosmos ist ein geniales Werk.

Die osteuropäische Folklore wird doch da gerade in eine universelle Musiksprache transzendiert. Darin liegt unter anderem das Genie des Komponisten.

Er ist wirklich das, was der Titel verspricht: die ganze Musik in kleinformatigen, aber gehaltvollen Stücken.

Vor allem eignen sich viele Stücke als Modelle für eigene
Improvisations- und Kompositionsversuche.
Ich denke, du hast dir hier im Forum nicht zufällig dein Pseudonym gewählt.
Die ganzen Kirchentonarten, die bei Bartok vorkommen, gehören zum Standardfundus des Jazz, ebenso wie Ostinatomodelle und Kreuzrhythmen, Sekundreibungen und Bitonalität.

LG Andreas

Hallo Andreas,

deine Lobeshymne auf Bartok in allen Ehren, aber, bei allem Respekt, meiner Meinung nach ist Bartok nicht der geeignete Einstieg für einen absoluten Klavieranfänger. Was mir besser erscheint, habe ich in meinem post #6 geäußert.

Ob die russische Klavierschule so staubig ist, wie du so anschaulich schreibst, mag dahingestellt sein. Sie war nur als Beispiel angeführt.

LG

Jazzpiano
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

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