Frage Doppelkreuz

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jan_pb

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18. Aug. 2018
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Guten Tag zusammen,

bin gerade am üben eines Stücks, und dort taucht ein doppelkreuz auf. Soweit nichts besonderes. Allerdings ist das Stück in A-Dur, also c,f,g erhöht standardmäßig, und das doppelkreuz ist auf einer f. Spiele ich hier dann einen g oder einen gis ?

Danke im voraus.
Ji
 
Dann landest Du auf der Taste, auf der Du sonst ein G spielst. Wichtig ist allerdings die Erkenntnis, dass G und Fisis nicht dasselbe sind, obwohl beide Töne auf derselben Taste gespielt werden. Fisis strebt zur melodischen Auflösung nach Gis, G aber nicht. Eine Auflösung findet nicht statt, wenn der Stammton (also G plus Erhöhung, die auch doppelt statt einfach sein kann) der gleiche bleibt. G müsste dann nach As weitergeführt werden. Alles klar?

LG von Rheinkultur
 
Guten Tag zusammen,

bin gerade am üben eines Stücks, und dort taucht ein doppelkreuz auf. Soweit nichts besonderes. Allerdings ist das Stück in A-Dur, also c,f,g erhöht standardmäßig, und das doppelkreuz ist auf einer f. Spiele ich hier dann einen g oder einen gis ?

Danke im voraus.
Ji
Dann spielst ein fisis, des ist die weiße Taste welche mitunter auch G genannt wird.

LG
Henry

Edit: @Rheinkultur war schneller
 
Dann landest Du auf der Taste, auf der Du sonst ein G spielst. Wichtig ist allerdings die Erkenntnis, dass G und Fisis nicht dasselbe sind, obwohl beide Töne auf derselben Taste gespielt werden. Fisis strebt zur melodischen Auflösung nach Gis, G aber nicht. Eine Auflösung findet nicht statt, wenn der Stammton (also G plus Erhöhung, die auch doppelt statt einfach sein kann) der gleiche bleibt. G müsste dann nach As weitergeführt werden. Alles klar?

LG von Rheinkultur


danke den ersten Teil habe ich verstanden, dass letzendlich ein G gespielt wird und nicht gis. Aber das mit der melodischen Auflösung habe ich nicht verstanden.
Meine Frage zusätzlich, gibt es einen Grund warum hier ein f mit doppelkreuz und nicht ein g mit b (erniedrigung) notiert wird ?

danke auch an alle anderen für die zügige Antwort! Top Forum!
 
Ich nehme mal an, dass man auf zB Streichinstrumenten fisfis und G wirklich unterschiedlich spielt (und hört). Auf der Wöckherl-Orgel in Wien (Franziskanerkirche) kann man immerhin fis und ges auseinanderhalten, weil es dafür auf der schwarzen Taste noch eine zweite Taste gibt, aber für fisfis&Co muss man sich auf Tasteninstrumenten wohl mit G (usw) behelfen.
 
Ich nehme mal an, dass man auf zB Streichinstrumenten fisfis und G wirklich unterschiedlich spielt (und hört).

Nein, das stimmt so grundsätzlich nicht. Man intoniert auf Streichinstrumenten (sofern man nicht mit Tasteninstrumenten zusammenspielt) geringfügig anders, wenn Töne im harmonischen Zusammenhang abweichende Funktionen haben. Einen Leitton, der sich nach oben auflöst, kann man geringfügig höher nehmen, einen solchen, der sich nach unten auflöst, geringfügig tiefer. Eine Dur-Terz wird man im akkordischen Spiel u.U. rein spielen (je nachdem, was vorher oder nachher kommt). Aber ein Fisis in Gis-Dur ist auf der Geige dasselbe wie ein G in As-Dur.

Wenn es auf der Orgel unterschiedliche Tasten für fis und ges gibt, dann liegt das an der alten (vermutlich mitteltönigen) Stimmung dieser Orgel - man kann damit die Wolfsquinten in "entfernten" Tonarten abmildern. Bei einer temperierten Stimmung, wie sie seit dem Hochbarock üblich ist, ist sowas unnötig.
 
Zuletzt bearbeitet:
danke den ersten Teil habe ich verstanden, dass letzendlich ein G gespielt wird
Nein. Es wird ein Fisis gespielt. ;-)Das ist zwar der selbe Ton und somit die selbe Taste, aber im harmonischen Zusammenhang ist es etwas anderes, was @Rheinkultur ja schon versucht hat zu erklären.

Meine Frage zusätzlich, gibt es einen Grund warum hier ein f mit doppelkreuz und nicht ein g mit b (erniedrigung) notiert wird ?
Wahrscheinlich. Vielleicht wurde ja nach gis-moll moduliert. Dann würde sowohl im harmonischen als auch im melodischen gis-moll das fis zu einem fisis erhöht, um die von @Rheinkultur beschriebene Leittonwirkung zu erzielen. (Hoffentlich habe ich jetzt keinen Blödsinn geschrieben.)

Aber vielleicht könnte diese Frage besser beantwortet werden, wenn wir wüssten, welches Stück es ist und/oder Du einen ausreichend großen Notenabschnitt hier postest.
 
Aber das mit der melodischen Auflösung habe ich nicht verstanden.
die Tonart gis-Moll hat die Generalvorzeichen von H-Dur:
H-Dur: h-#c-#d-e-#f-#g-#a=>h
der Leitton #a führt als Halbtonschritt zum Grundton
gis-Moll: #g-#a-h-#c#d-e-#f-#g
upps, #f-#g ist kein Halbtonschritt
ergo: das #f muss um einen Halbton erhöht werden zu xf=>#g
(xf meint Fisis)

klar könnte man auch as-Moll schreiben (parallele zu Ces-Dur), wären aber noch mehr Vorzeichen (Ces-Dur benötig 7 b...)
 

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