Falsche Notierung?!

T

Teataster

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Hallo,
In Schubert Trois Marches 733 1.Satz, im Trio 2.Teil,
Ist dieser Teil in g-dur notiert es wird aber eindeutig in g-Moll gespielt. Hat dieser Umstand eine bewandniss , es sind da ziemlich viele auflösungszeichen und extra-Erniedrigungen dabei.

Viele Grüße


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Die Bewandtnis ist die, daß das Trio in G-Dur steht. Die Marcia steht in D-Dur, aber schau mal in den 2. Teil: 6 Takte C-Dur, 4 Takte a-moll, 4 Takte G-Dur, deswegen werden aber nicht jedes Mal neue Vorzeichen gesetzt. Daß es in einem G-Dur-Stück mal nach g-moll oder B-Dur gehen kann, ist normal, und die Versetzungszeichen sind doch hier noch sehr überschaubar.
 
Daß es in einem G-Dur-Stück mal nach g-moll oder B-Dur gehen kann, ist normal, und die Versetzungszeichen sind doch hier noch sehr überschaubar.
Eine Alternative zu gehäuftem Auftreten von Versetzungszeichen im Notentext ist die Vorgabe einer neuen Generalvorzeichnung am Zeilenbeginn. Wenn beispielsweise in einem G-Dur-Stück ein Abschnitt von einer ganzen Seite oder länger unmissverständlich in B-Dur steht, wird der Komponist eine solche veränderte Vorgabe der Generalvorzeichen (mit zwei b) im Interesse besserer Lesbarkeit mit hoher Wahrscheinlichkeit wählen. Eine solche Modulation in eine neue Tonart liegt in diesem Falle ja gar nicht vor. Neue Generalvorzeichen bei nur kurzen Ausweichungen in etwas entlegenere Harmonien würden beim Spieler mehr Verwirrung als Klarheit auslösen.

Bei hochkomplexen harmonischen Verwicklungen mancher Spätromantiker (etwa bei Max Reger und seinen Zeitgenossen) wechseln die Generalvorzeichen mitunter nach relativ wenigen Takten immer wieder. Ein knappes Jahrhundert vorher war man von solchen komplizierten harmonischen Verhältnissen aber noch himmelweit entfernt.

LG von Rheinkultur
 

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