Erfahrungen mit Leiseklavieren?

Sylw

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Welche Erfahrungen gibt es hier in Bezug auf akustische "Leiseklaviere", mit denen in Zimmerlautstärke gespielt werden kann (also nicht nur bei pp)? Eignen sich die für Etagenwohnungen (Rücksicht auf Nachbarn)? Habe Umbauten wie das hier im Netz gefunden: http://leiseklavier.de/LeiseKlavier.html
und frage mich, ob das verspricht was es hält. Hat jemand darauf schon mal gespielt?
 
Das moderne "Leiseklavier" ist elektronisch und kann problemlos bei Zimmerlautstärke gespielt werden. Auch ohne verkürzte Hammerwege, dafür mit sattem Forte-Klang.
 
So eins hab ich schon.

Die Idee war, jetzt noch ein akustisches dazu, das in einer Etagenwohnung wirklich genutzt werden kann, ohne Ärger zu provozieren.
 
Ein akustisches Saiten-Instrument mit Resonanzboden hat eine gewisse Grundlautstärke, sondern funktioniert es physikalisch nicht.

Das was du aus einem Digitalpiano hörst, wurde bei hoher Lautstärke digital aufgenommen und wird dann bei dir zu Hause einfach leiser wiedergegeben. Akustisch geht das nicht, egal was irgendwelche Bastler versprechen.
 
Es gibt das Model Una Corda von Klavins. Das hat nur eine Saite pro Taste. Kostet allerdings schlappe 21.900.- € plus MWST:

https://www.klavins-pianos.com/products/una-corda/

zu hören hier:

View: https://www.youtube.com/watch?v=E1LPxfoYNys


Wenn es etwas billiger sein soll: hier verkauft gerade jemand für 500 Euro ein Atlas Klavier, das nur 2 Saiten pro Taste hat. Und ein Geradsaiter ist es auch noch. Also ein totaler Exot, hab ich noch nie gesehen/gehört:
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/atlas-klavier-108-cm/1107820094-74-1333
 
Wenn es leise und Klavier sein soll, würde ich nach einem gebrauchten Yamaha CP70 oder CP80 suchen.
 

Vor ein paar Jahren habe ich das Leiseklavier mal auf der Musikmesse angespielt. Aber ihr wisst ja wie laut es da in der Klavierhalle ist, da kann ich leider nichts über den Klang sagen. Die Mechanik hat sich sehr leichtgängig angefühlt, der Tastentiefgang war auf 8mm eingestellt.
Die Grundidee dahinter fand ich sehr interessant und Herr Dahlheimer hat auch ganz schicke Designs entworfen.
Allerdings wird es zum Üben nur bedingt taugen, zumindest wenn man ab und an dann auch auf "normalen" Klavieren spielen möchte. Da wird man dann ähnliche Probleme haben, wie wenn man am Digitalpiano auf Zimmerlautstärke übt.

Eigentlich wollte ich rein aus Interesse nach der Messe mal Richtung Nürnberg fahren, wo die Leiseklavier Werkstatt ist, habe es zeitlich aber nie geschafft. Auf Youtube gibt es ja ein paar Klangbeispiele.

Also schaut euch das Instrument am besten mal selbst an, bevor ihr auf die Urteile von Leuten hört, die das Klavier weder gesehen, noch gehört, noch gespielt haben. (Wobei agraffentoni mit der Unterspielmechanik natürlich recht hat)
 
Auf Youtube gibt es ja ein paar Klangbeispiele.

Ja, und zwar ganz gruselige. Damit blamiert er sich total. Im übrigen finde ich auch nicht, dass die Klaviere sich leise anhören. Soweit man das in einem Video beurteilen kann. Mit linkem Pedal hingegen schon.

Der Dalheimer war auch vor einigen Jahren hier im Forum als Broadwood1830 aktiv. Da war auch sein Klavierspiel Thema. Geglänzt hatte er jedenfalls nicht.
 
Danke für Eure Antworten! Ich hab's befürchtet :dizzy: Das wäre also wohl doch auch bereits ein sehr anderes Anschlags- und Spielgefühl...

Da kann ich mir für mein "Taste - schwingende Saiten"-Gefühl gleich ein Clavicord suchen, dann ist es ganz "offiziell" ein anderes Instrument und man ist gar nicht erst versucht, es für ein Klavier zu halten.:-D
 
Ja gut, über das Klavierspiel selbst wollte ich den Mantel des Schweigens legen...
Naja, der verringerte Tiefgang hat halt mit dem verkürzten Hammerweg zu tun - zumindest hat er es nur so hingekriegt. Als Viert- oder Fünftinstrument - wenn ich nur so viel Platz und Geld hätte - fände ich es eine nette Spielerei :026:

Und die Aussage, der Klang sei im Endeffekt dem eines Steinway ähnlich, ist natürlich abenteuerlich.
 
Wenn Platz und Geld da sind, wäre eine Übekabine eine Option. Musiker, die das noch nie probiert haben, können sich das meistens überhaupt nicht vorstellen. Aber wenn die Kabine innenakustisch gut eingerichtet ist funktioniert das. Darf halt für Klavier oder Flügel nicht zu klein sein und kostet dann so viel wie das Klavier selbst.
Ich jedenfalls vermisse meine Kabine, die ich vor ein paar Jahren wegen Umzugs verkaufen musste.
 
Ich hatte eine Desone Übekabine Innenmasse waren ca. 240x200cm. Hat mit einem Klavier super funktioniert und hatte den Vorteil, dass man auf die Art von der Welt abgeschottet besonders konzentriert üben kann.
Die Desone Kabinen sind allerdings sehr aufwändig im Aufbau.
 

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