Erfahrungen mit der Klaviermarke "Schumann"

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  • #21
Um das Thema noch abzuschließen; Ich hatte den Inserenten bzgl. eines Termins angeschrieben, um das Klavier anzuschauen und probezuspielen. Leider hatte sich zwischenzeitlich schon jemand gemeldet. Vom Bauchgefühl war ich bis zuletzt skeptisch, von daher ist es nicht schlimm. Trotzdem hätte an ich dieser Stelle natürlich gerne berichtet...
 
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  • #22
Für 500€ kriegst du auch ein solides 60/70er deutsches/japanisches Klaviers privat aus zweiter Hand, mit Glück in spielbarem Zustand, allemal besser als das.
Ich habe für mein fein reguliertes, exzellent spielbares und intoniertes Pfeiffer (112cm) mit ein paar Macken im schönen Holz 1350€ gezahlt. Das Klavier stand ein knappes halbes Jahr bei Kleinanzeigen, in Berlin (!), und ich war laut Verkäufer der erste Interessent (!!!). Das Klavier war wirklich besser als alle Klaviere, die ich bei Händlern gespielt habe. Null abgenudelt. Klavierbauer hat es ausgecheckt und meinte, es sei „technisch wie neu“.
Was ich sagen will: der Gebrauchtmarkt für Käufer ist gut, etwas Geduld haben, dann kriegst du auch für 500€ ein solides Klavier. Kein Grund sich ein billig China Teil zu kaufen.
 
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  • #23
Für 500€ kriegst du auch ein solides 60/70er deutsches/japanisches Klaviers privat aus zweiter Hand, mit Glück in spielbarem Zustand, allemal besser als das.
Ich habe für mein fein reguliertes, exzellent spielbares und intoniertes Pfeiffer (112cm) mit ein paar Macken im schönen Holz 1350€ gezahlt. Das Klavier stand ein knappes halbes Jahr bei Kleinanzeigen, in Berlin (!), und ich war laut Verkäufer der erste Interessent (!!!). Das Klavier war wirklich besser als alle Klaviere, die ich bei Händlern gespielt habe. Null abgenudelt. Klavierbauer hat es ausgecheckt und meinte, es sei „technisch wie neu“.
Was ich sagen will: der Gebrauchtmarkt für Käufer ist gut, etwas Geduld haben, dann kriegst du auch für 500€ ein solides Klavier. Kein Grund sich ein billig China Teil zu kaufen.
Ich bin da völlig bei dir. Ich besitze bereits ein altes Jugendstil Klavier, das seinerzeit über Kleinanzeigen auf Grund eines Umzugs abgegeben wurde. Es wurde gut gepflegt und spielt sich hervorragend, von ein paar kleinen Altersschwächen abgesehen. Und klanglich liebe ich dieses Instrument!
Aktuell suche ich allerdings ein Klavier für mein Studio, dass sich auf 440 Hz Stimmen lässt. Das darf gerne etwas jünger sein und etwas mehr kosten. Und ja, ich habe es zum Glück nicht eilig und stöbere fleißig auf dem Gebrauchtmarkt :) Aber wie gesagt, Interesse halber hätte ich mir das China Klavier durchaus mal angeschaut.
 
  • #24
Hallo zusammen,

ich lese die Diskussion hier mit und wollte ein paar Gedanken beisteuern, weil das Thema „China-Klaviere“ oft sehr pauschal behandelt wird.

Es stimmt, dass Schumann eine chinesische Marke ist. Gleichzeitig ist es aber so, dass viele der gängigen Vorurteile auf ältere Billigproduktionen aus den 90ern und frühen 2000ern zurückgehen. Die Fertigungsqualität in Asien ist in den letzten 10-15 Jahren (leider) deutlich besser geworden. nicht nur bei Schumann, sondern generell.
Wichtig ist vor allem was verbaut wird und wie reguliert wurde, weniger der geografische Ort der Herstellung.

Schumann verwendet bei den größeren Modellen z. B. durchaus Komponenten von europäischen Herstellern (etwa bei Saiten und Hammerköpfen), und die Konstruktionen sind stabiler, als man es von manchen „NoName“-Instrumenten aus China kennt. Außerdem hängt die tatsächliche Qualität enorm davon ab, wie gut das Instrument nach der Produktion reguliert, gestimmt und gepflegt wurde.

Ich habe in der Vergangenheit verschiedene Instrumente aus unterschiedlichen Preissegmenten erlebt. Mein Eindruck ist: Man sollte diese Instrumente nicht kategorisch als „schlecht“ abstempeln, sondern im Einzelfall beurteilen. Es gibt durchaus Modelle, die ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten, vor allem für Einsteiger und Pianisten, die kein fünfstelliges Budget haben.

Mein Tipp wäre daher immer:
Nicht pauschal auf Basis des Markenimages entscheiden, sondern konkret das Instrument anschauen, spielen und im besten Fall von jemandem mit Erfahrung prüfen lassen. Gerade bei Klavieren gibt es riesige Unterschiede, unabhängig davon, ob „Made in Germany“, „Made in Japan“ oder „Made in China“ draufsteht.

Vielleicht hilft diese Einordnung ja jemandem weiter, der sich nicht nur an der Herkunftsangabe orientieren möchte :)

Viele Grüße
 
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  • #25
Das gilt wie überall im Leben.

Einen guten Wein teuer zu kaufen, das ist kein Kunststück, das ist einfach der erwartbare Standard. Man kann jedoch auch mit etwas Glück und Geduld einen günstigen Wein finden, der sehr gut ist …
 
  • #26
Ich bin da völlig bei dir. Ich besitze bereits ein altes Jugendstil Klavier, das seinerzeit über Kleinanzeigen auf Grund eines Umzugs abgegeben wurde. Es wurde gut gepflegt und spielt sich hervorragend, von ein paar kleinen Altersschwächen abgesehen. Und klanglich liebe ich dieses Instrument!

Das können auch sehr schöne Instrumente sein. Da ist nur auch eine recht hohe Schrottquote bei.
So ein deutsches, braunes 60er-/70er-Jahre Klavier ohne Konsole bringt im Mittel wahrscheinlich das beste mögliche Preis-Leistungsverhältnis.
 

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