Hallo zusammen,
ich lese die Diskussion hier mit und wollte ein paar Gedanken beisteuern, weil das Thema „China-Klaviere“ oft sehr pauschal behandelt wird.
Es stimmt, dass Schumann eine chinesische Marke ist. Gleichzeitig ist es aber so, dass viele der gängigen Vorurteile auf ältere Billigproduktionen aus den 90ern und frühen 2000ern zurückgehen. Die Fertigungsqualität in Asien ist in den letzten 10-15 Jahren (leider) deutlich besser geworden. nicht nur bei Schumann, sondern generell.
Wichtig ist vor allem was verbaut wird und wie reguliert wurde, weniger der geografische Ort der Herstellung.
Schumann verwendet bei den größeren Modellen z. B. durchaus Komponenten von europäischen Herstellern (etwa bei Saiten und Hammerköpfen), und die Konstruktionen sind stabiler, als man es von manchen „NoName“-Instrumenten aus China kennt. Außerdem hängt die tatsächliche Qualität enorm davon ab, wie gut das Instrument nach der Produktion reguliert, gestimmt und gepflegt wurde.
Ich habe in der Vergangenheit verschiedene Instrumente aus unterschiedlichen Preissegmenten erlebt. Mein Eindruck ist: Man sollte diese Instrumente nicht kategorisch als „schlecht“ abstempeln, sondern im Einzelfall beurteilen. Es gibt durchaus Modelle, die ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten, vor allem für Einsteiger und Pianisten, die kein fünfstelliges Budget haben.
Mein Tipp wäre daher immer:
Nicht pauschal auf Basis des Markenimages entscheiden, sondern konkret das Instrument anschauen, spielen und im besten Fall von jemandem mit Erfahrung prüfen lassen. Gerade bei Klavieren gibt es riesige Unterschiede, unabhängig davon, ob „Made in Germany“, „Made in Japan“ oder „Made in China“ draufsteht.
Vielleicht hilft diese Einordnung ja jemandem weiter, der sich nicht nur an der Herkunftsangabe orientieren möchte :)
Viele Grüße