Ein Instrument ist, wie es ist. Man mag es, dann kauft man es sich, oder man mag esnicht. Dann lässt man es stehen.
Im Prinzip wäre es soooo einfach..,. wenn denn nicht von nahezu DEMSELBEN Instrumententyp auch welche mal mit 85 Tasten, mal mti 88 Tasten greifbar wären.
DANN sollte man wissen, dass es sehr erhebliche Unterschiede beim Weiterverkaufen eines "85-Tasters" geben kann, von krasser Ablehnung bis zum "bedingten Interesse" - wenn denn der Verkäufer bereit sei, den Preis sehr erheblich abzusenken...
Und DAS, diesen Umstand, sollte man beim Erwerben solcher Instrumente gleich beim Kauf (wann sonst...) mit einpreisen.
Ich kenne diese Situ von den "kleineren" Steinways, bei den A- und B-Instrumenten 1878 bis 1893 aus US-Produktion, und in HH sollen noch bis 1906 Instrumente mt Beständen restlicher 85er Klaviaturen zusammengebaut worden sein. Selbst die Vorläufer der heutigen C-227, die damaligen Parlor Grands, Semikonzertflügel, herrliche Instrumente, wenn denn gut in Schuss, waren (bis 1886) sämtlich "85er".
(Und andersherum..., hat ein Steini schon 88 Tasten, dann muss das nicht ein modernes oder gutes Instrument sein. Steinway & Sons boten bereits bei den allerersten Tafelklavieren AUCH schon wahlweise die Versionen mit 88 Tasten an, und ein Konzertflügel , der "serienmäßig" ab 1863 schon 88 Tasten bekam, kann ein rottes Dingen mit unfassbar hohem Serviceaufwand sein, weil vor 1875 sicher, und bis 1878 teils die Flügel z.B. noch keine "Panzerplatte" hatten und der offene Stimmstock häufigeres Stimmen verlangte.
Wer dann als Privatmann nicht selber stimmen kann, der wird bei Empfindlichkeit i.Sa. guter Stimmung u.U. arm, oder irre.
In den USA sprechen die Kollegen von einem 30- bis 50%igen Abschlag bei 85ern.
Also wer sich nicht sicher ist, dass er einen 85er bis zum Ende seines Lebens behalten mag, und oder wer unbedingt auf einen "guten" Erlös aus einem Flügelverkauf angewiesen wäre, wenn er sich irgendwann dann doch einen neuen Flügel kaufen ginge, der ist uU. gut beraten, einen 85er Steini besser stehen zu lassen, bevor er sich über die Ähs und Öhs und Hmms von Interessenten, und die teils dreisten, unverschämt niedrigen Angebote bestimmter Händler vom Schlage "Schnapphahn" ärgerte.
Uraltes Kaufmannsmotto: Im Einkauf liegt der Segen.
Und ob dem Ankäufer 85 Tasten ein echter Mangel seien, oder ob er nur ir-gend-was sucht, was sich ins Feld der wirtschaftlichen Interessen führen lässt, egal: mit einem 88er hat man bessere Karten.
Aber was dabei völlig außen vor ist: WENN der uralte Steini ein guter ist, DANN kann er von herrlichem Klange sein, TUTTICOMPLETTO EGALO ob mit 88 oder mit 85 Tasten. Wenn das Ding richtig singt, dann ist es eh um einen geschehen. Und wer sowas emotional, seelisch nicht nachvollziehen kann, der die sollte auch nicht Musik oder Klavier studieren... Weil, materiell gesehen, gibt es doch keinen mieseren akademischen Job als den studierten Musikus. Die niedrigen Talers ein Leben lang müssen !!! kompensiert sein per einem 130% Commitment für Musik.
Also mein subjektivisterndes Individualvotum wäre, 85 oder 88 egal, Aber voooorsicht bei Steini-Dingern mit offenem Stimmstock.