eine Frage, die mich beschäftigt...

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Egoichen

Guest
Hut ab, vor jedem der ein schwieriges Stück von einem Komponisten fehlerfrei nachspielen kann,
doch warum schreiben diese Genies keine eigenen Werke?
 
HERR lich...
diese Antworten...
lustige Menschen sind hier auch....
 
naja,
@cwtoons hat doch schon die naheliegendste (oder heißt das „nächstliegende"?) Antwort gegeben.
Ich denke auch, dass nicht jedem Interpreten auch kompositorisches Talent gegeben ist, genauso, wie vermutlich so manchem guten Komponisten keine wirklich brilliante Technik gegeben ist.

Außerdem, was sollen denn dann die ganzen Sänger und Sängerinnen machen?
Sollen z.B. nur noch die Komponisten ihre Lieder vortragen? Ich denke, da wären so manche Ohrenschmerzen bei den Zuhörern vorprogrammiert...
Bei manchen Singer-Songwritern denke ich zuweilen schon mal: „au weia, da hätte er lieber jemand anderes singen lassen sollen".
 
Hut ab, vor jedem der ein schwieriges Stück von einem Komponisten fehlerfrei nachspielen kann,
doch warum schreiben diese Genies keine eigenen Werke?

Ich habe auch schon die Antwort gehört: Warum sollte ich Improvisieren, wenn es so tolle schon komponierte Musik gibt?

Tja, Klavier spielen, Improvisation und Komponieren sind überlappende, aber nicht identische Tätigkeiten. Ein befreundeter Kantor meinte mal: "Wer komponiert, will was sagen. Ich hab' nix zu sagen,"

Grüße
Häretiker
 
Zuletzt bearbeitet:
Hut ab, vor jedem der ein schwieriges Stück von einem Komponisten fehlerfrei nachspielen kann,
doch warum schreiben diese Genies keine eigenen Werke?

Abgesehen von den bisherigen Antworten: Es gibt doch einige, die das tun (F. Gulda, Fazil Say z.B.). Und ein Großteil der klassischen "Genies" spielt zumindest hin und wieder eigene Interpretationen, die sich z.T. deutlich vom Originla unterscheiden.

Ein hervorragender interpret kann, aber MUSS NICHT zwangsläufig auch ein guter Arrangeur oder gar Komponist sein. Während beim jazz die Grenzen ohnehin fließend sind, bleiben sie in der klassischen Musik zumindest "durchlässig" - im Gegensatz z.B. zu Malerei und Bildhauerei, wo herausragende Kopisten eigentlöich nie etwas "eigenes" zustande bringen.
 
Das liegt wohl daran, dass am Vorgang des Erschaffens (einer Kopie) selbst nichts übermäßig Spannendes ist.
 

Für mich gehört zum Musizieren mehr als fehlerfreies Nachspielen, sondern auch das Interpretieren. Je besser man ein Stück technisch beherrscht, desto mehr Freiheit hat man in der Interpretation. Sich dann eine gewisse Interpretation auszuarbeiten ist, wie ich meine, ein höchst kreativer Vorgang, der mit dem Komponieren vielleicht sogar verwandt ist.
 
der Vergleich mit rezitieren ist ein neuer Blickwinkel auf die Frage...
 
Ich wüsste jetzt nicht, dass abmalende Maler irgendwelche Hallen füllen.
 
Oh das ist ein neuer Gedanke: sage mal @fisherman seit wann interpretieren (deuten) Kopien irgendwas??? ...denk da noch mal drüber nach...
Ich wüsste jetzt nicht, dass abmalende Maler irgendwelche Hallen füllen.

Na, das hab ich doch gewusst, dass diese Einwände kommen würden. Und auch, von wem ;-)

Natürlich habt Ihr recht. Aber Kopisten mit Kunstanspruch basteln da schon gerne Ihre Handschrift mit rein. Könnt Ihr halt ebensowenig erkennen, wie ich manche Interpretationen erkennen kann. Viel wichtiger aber wäre die Frage: Was wäre, wenn das ORIGINALWERK unveränderlich konserviert hörbar wäre. Hätte sich dann überhaupt eine Interpretationskultur entwickelt oder hatten alle Pianisten versucht, so nah wie möglich am Original zu spielen.

Meine Vermutug: Beides! Und genau so ist es bei Kopisten auch. Da gibt es die 1:1 Kopierer, die täuschend imitieren wollen und es gibt welche, die freier mit dem Orginal umgehen. Ab einer gewissen, fließenden Grenze wird man dan auch nicht mehr von Kpoie sprechen, sondern von Interpretation oder gar eigenständiger Kunst.
 

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