Die Minimal Music ist in die Jahre gekommen - Same Procedure As Every Year, Mister Glass?

@Viva la musica
Da es schon spät ist und ich gerade nicht im Dienst bin, bereite ich die Antwort auf deine Frage nicht didaktisch auf, sondern hänge Auszüge aus zwei Büchern von Ulli Götte an, der das Thema sehr gut erörtert hat. Er analysiert am Beispiel einzelner Kompositionen von Glass dessen additives Verfahren.
 

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@Demian
Wie toll ist das denn?! Vielen Dank fürs Raussuchen und Einstellen! Wirklich interessant!!
 
Ein 84jähriger Opa spielt unsauber auf einem verstimmten Flügel eine überaus monotone und einfallslose Eigenkomposition bzw. Improvisation.
Sozusagen die Begräbnismusik eines toten weißen Mannes.

Gegenüber dem von Dir nicht gewählten Threadtitel wäre einzuwenden: Philip Glass ist alles mögliche, aber kein ernstzunehmender Vertreter der Minimal Music. Was letztere betrifft: Da ist er auf einen fahrenden Zug aufgesprungen. Von der Komplexität des musikalischen Denkens bei La Monte Young, Terry Riley oder Steve Reich hat er keinen Begriff, sowenig wie von der Komplexität indischer Kunstmusik. Zumindest hat sie in seinem Werk keine Spuren hinterlassen, anders als bei Cage, Jolivet, Messiaen (oder auch Peter Feuchtwanger). Von der Minimal Music hat Glass nur den durchgehenden Puls übernommen und daraus die Lizenz abgeleitet, Baukastenmusik mit endlos gleichförmigen Bewegungsmustern zu schreiben, auf der Grundlage von Akkordprogressionen, wie sie Tonsatzschülern in der vorderen Hälfte einer abendländischen "Harmonielehre" begegnen.
 
auf der Grundlage von Akkordprogressionen, wie sie Tonsatzschülern in der vorderen Hälfte einer abendländischen "Harmonielehre" begegnen.
... leider nein! Die Fortschreitungen mit all ihren Parallelen und - absichtlichen oder unabsichtlichen - Ungeschicklichkeiten kommen in den genannten Lehrbüchern allenfalls als Negativbeispiele vor!
Entweder man akzeptiert die Struktur als eine Art 'Neue Einfachheit' und damit als gewollt, revolutionär, meditativ, ... oder so, oder es ist halt einfach schlecht komponiert.
 
Fast so schlimm wie die aleatorische atonale Avantgarde...

Cee
 

Hat dieses Stück etwas, was es "höher stehen" lässt als TEY?

@hasenbein, Du bist wirklich unschlagbar... :004:

Was mich angeht: ich hab' da jetzt auch darüber nachgedacht... und mache es so, wie bei aller anderen (Klavier)musik: wenn ich nichts besonderes/originelles/faszinierendes/... darin wahrnehme, dann kommt's halt in die "Ablage, rund".

Und das ist hier (was mich betrifft) der Fall.

Also: ganz Deine Meinung. Egal wer das jetzt spielt, von wem es nun kommt, und dergleichen.

Andersrum genauso: wenn ein ansonsten unbekannter Amateur mal etwas schönes macht, dann kümmert's mich nicht, dass der nicht berühmt ist, und es landet bestenfalls in meiner privaten Musiksammlung. Auch wenn das jetzt nicht soo häufig vorkommt.

Davon ab: Musikgeschmack ist eh immer subjektiv, und etwas persönliches. Auch wenn man an seinem Geschmack in gewissen Grenzen sicherlich auch arbeiten kann.

My2Cents...
 
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@antje2410 , Kooyaniskatsi , jetzt hab ich endlich nach vielen Jahren den Titel des Films wiedergefunden, der mir nicht einfallen wollte.... Danke dafür.
 
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