Klavierklima (Temperatur, Feuchtigkeit)

Hier verschwindet die Feuchtigkeit wahrscheinlich in den vielen Büchern.
Das war auch mein erster Gedanke aber die Bücher und die Möbel müssen doch längst gesättigt sein.
Wenn ich lüfte sinkt die Luftfeuchtigkeit innerhalb von 2 Minuten auf unter 30 %.
Um das auszugleichen braucht es 4,4 g/m³ (bei 24°C von 30% auf 50%), das wäre nicht einmal ein halber Liter für die gesamte Luft im Raum.
 
@thomas 1966 : keine Ahnung !

Wenn ich meine überwiegend alten Bücher durchblättere sind sie furztrocken.

Es stimmt, nach dem Kurzlüften stelle ich die die beiden großen Ventas kurzfristig auf 2-3, dann habe ich fix wieder eine Luftfeuchtigkeit von über 40 %.

Ich habe ein Hygrometer für Musikinstrumente, welches ein rotes Alarmzeichen zeigt, wenn es unter 40 % geht, das ist eine gute Sache.

In meinem kleinen Reisemobil, ca so groß wie ein Werkstattwagen habe ich die Erfahrung gemacht, dass alle Fenster mit Kondenswasser benetzt sind und die Luftfeuchtigkeit auch sehr niedrig ist, wenn ich im Winter unterwegs bin, da habe ich ein kleines Dampfgerät, aber eher für meine Atemwege und die meiner Hunde.

Zuhause hatte ich in Jahren, die ähnlich trocken waren im Winter fast täglich Wäsche und insbesondere solche dicken Matratzenschoner kurz geschleudert auf Wäscheständer hängen, die aber auch in kurzer Zeit trocken waren.

Seitdem mein großer Raum Wohn-Schlaf-und Musikzimmer ist habe ich keine Lust mehr auf unästhetische Gegenstände um mich herum.
Es ist aber eine Möglichkeit, sich so zu behelfen, meist habe ich diese Wäschestücke nur am Waschbecken nass gemacht, so, dass sie nicht mehr tropften.
 
Mein Hygrometer hat auch Anfang der Woche 28 % gezeigt. Seitdem trockne ich auf den Heizkörpern Wäsche und lege nasse Handtücher auf die Heizkörper. In den Flügel habe ich ein Schälchen mit Wasser und Schwamm gelegt, wie letztes Jahr hier von ...? empfohlen. Im Flügel war dan heute morgen 39% Feuchte.

Mein Klavierstimmer hat mich, als er das letzte Mal hier war, beruhigt, die alten Flügel halten einiges an Feuchtigkeitsschwankungen aus. Wie das ja auch Georg neulich hier bestätigte. Also mache ich mir keine großen Sorgen um mein Ibachchen.
 
Die ganze Rechnerei kann ich nicht nachvollziehen, denn wichtig ist doch, was auf den Hygrometern steht.

Gestern haben es die drei Ventas in der Flügelwohnung nicht mehr geschafft, auf Stufe 2 sind magere 41 % zustande gekommen. Auf Stufe 3 haben sie es knapp auf 45 % gebracht. In alle drei habe ich gestern neue Getriebe eingebaut weil die alten unangenehme Geräusche verursacht haben. Die Mitarbeiterin von Venta hat mir in Aussicht gestellt, dass die Ventas mit den neuen Getrieben effektiver laufen. Davon merke ich aber nichts; vielleicht liegt es am frischen Wind.

Vor einigen Tagen sagt jemand: „Ups, ich habe nur 19 %, kein Wunder, dass das Instrument verstimmt klingt“, die Heizstäbe wurden aktiviert. Warum erst jetzt, habe ich mich gefragt. Schön und gut, aber diese trockene Luft schadet der Gesundheit. Antwort: „Nö, merke ich nichts von“. Noch nicht!

Trockene Luft schadet also den Instrumenten, das Holz kann reißen. Aber das Holz wird im Werk heruntergetrocknet und zwar beträchtlich. Somit müssten die Instrumente die trockene Luft doch aushalten können. Wer also im Winter im Raum 30-40 % hat und ein neues – künstlich heruntergetrocknes Instrument bekommt - müsste sich darüber doch keine Gedanken machen müssen, denn beim Zusammenbau war das Holz des Instruments noch trockener. Und dann kommt der Frühling, die Luft wird allmählich feuchter, im Sommer noch mehr, hier und da ein Sommergewitter. Das Holz kann langsam reagieren und wenn es Herbst wird nimmt die Luftfeuchtigkeit langsam wieder ab, das Holz kann entsprechend reagieren. Wenn dieses Auf und Ab der Holzfeuchte behutsam geschieht sollte es doch eigentlich kein Problem für das Holz sein, oder? Und alte Flügel haben vermutlich in der langen Zeit ihres Daseins auch trockener gestanden, wie ich vermute.

Wenn vorgenanntes zuträfe, dann wären Venta & Co reine Geschäftemacherei.

Nun halte ich erneut dagegen: Und was ist mit dem Mensch? Dessen Gesundheit toleriert trockene Luft nicht auf Dauer, es drohen grippale Infekte, trockene Haut und trockene Schleimhäute. Und wer zudem noch oft auf einen Computer-Bildschirm blickt bekommt irgendwann Augenbrennen und Sehprobleme durch zu wenig Tränenflüssigkeit.

Gestern habe ich mich mit einem nicht Klavier spielenden Freund über das Thema unterhalten. Er leidet an mäßig ausgeprägter COPD und hat deshalb einen Luftbefeuchter. Er wollte wissen, aus welchem Holz die Flügel bestehen. Spontane Antwort: Fichte! Und Ahorn. „Fichte? Niemals, das ist ein Weichholz!“, war seine Reaktion. Ich habe dagegen gehalten, dass mein Haus aus Polarfichte gebaut wird und es demnach so weich nicht sein kann. Leider hat Google mich nicht wirklich erhellt. Stimmt das mit Fichte und Ahorn?
 
Der Resonanzboden ist aus Bergfichte, der Stimmstock aus Ahorn oder Delignit die Stege glaub ich auch oft Ahorn, das Gehäuse Grösstenteils aus Hartholz.
 
Mit zwei Ventas haste aber eine schöne Musik Zuhause. Ich kann ja froh sein, wenn meine Frau nicht wegen dem einen meckert.

Es sind 2 große Ventas, die durchgehend auf Stufe 1 laufen, das leise Rauschen kann ich völlig ausblenden. Manchmal muss ich sie auf 2 oder 3 stellen, letzteres könnte ich auch nicht für längere Zeit tolerieren.
Rumgemeckere wär für mich allerdings schlimmer! :lol:
 
Wenn die Fenster von innen feucht/nass sind, ist das ein Teil der Antwort darauf, wohin das ganze Wasser entfleucht.

Mit dem LW 45 gelingt es, die rLf bei ca. 43% zu halten. Aber sobald die Terrassentüre geöffnet wird, geht´s sofort runter. Nervig.

Es wird nicht dauerhaft so trocken bleiben. Hier im Südwesten ziehen schon Wolken auf.
 
Wenn vorgenanntes zuträfe, dann wären Venta & Co reine Geschäftemacherei.
Nee, du berücksichtigst ja nicht die Tatsache, dass geheizt wird. DAS macht die Luft ja so relativ trocken und blöd für das Holz. Draußen hat´s 60% rLf (hier in Berlin) und die Bäume sind voll mit Wasser.
Mein Bastelklavier ist den Außentemperaturen ausgesetzt; allerdings mache ich mir da weniger Sorgen als bei meinem Flügel in der Wohnung. Da mache ich mir aber auch keine Sorgen. :-)
Es wird nicht dauerhaft so trocken bleiben.
Montag!!!! Ich will endlich Montag!!! Dann wird´s hier auch wieder besser.
 

Nee, du berücksichtigst ja nicht die Tatsache, dass geheizt wird. DAS macht die Luft ja so relativ trocken und blöd für das Holz.

Das berücksichtige ich sehr wohl.
:-)

Aber vielleicht überzeugt Deine Antwort jemanden, der mir (und allen, die ihre Hygrometer im Auge behalten) nicht glaubt. Dass die Räume heute mehr geheizt werden war mein Hauptargument im Gespräch mit einem überzeugten Venta-Gegner.
;-) :-)
 
war mein Hauptargument im Gespräch mit einem überzeugten Venta-Gegner.
Ok, das haste hier aber nicht gebracht. ;-)
Im Gegenteil: Du hast mit künstlich herunter getrockneten Instrumenten argumentiert, was aber so nicht stimmt. Im Gegenteil: Die Instrumente bzw. die Luft drumrum werden schon während dem Zusammenbau befeuchtet, wie in Hamburg sehr gut zu sehen war (Berieselungsanlage).
 
Die Instrumente bzw. die Luft drumrum werden schon während dem Zusammenbau befeuchtet, wie in Hamburg sehr gut zu sehen war (Berieselungsanlage).

Ja, jetzt wo Du das erwähnst... Bei Bösendorfer hingen Verdampfer unter der Decke, hatte ich nicht mehr auf dem Schirm.


:kuscheln:


Aha, dann hat mein guter Freund Recht mit dem Weichholz. Kein Wunder, er sieht rudelweise Wissenssendungen.
:super:
 
Aha, dann hat mein guter Freund Recht mit dem Weichholz. Kein Wunder, er sieht rudelweise Wissenssendungen
Das ist halt die gängige Bezeichnung. In Wahrheit ist die Härte natürlich auch davon abhängig, wie langsam der Baum gewachsen ist, also wie eng die Jahresringe zusammen stehen. Ein Resoboden ist zwar immer noch "Weichholz", aber ungleich härter als die Kiefer, Fichte, Tanne aus dem Möbelmarkt.
 
Wenn ich Dir ne Dachlatte vor den Kopf haue sollste mal sehen wie weich Fichte oder Kiefer ist. :lol:

So viel härter ist eine "Resofichte" nicht. Sie ist nur sehr viel "sauberer", gerader gewachsen, hat weniger Raum für Wasseraufnahme (enge Ringe) und arbeitet dadurch weniger. Wenn Du einen Resoboden bearbeitest merkst Du schnell dass es eben "nur" Fichte ist.
 
Ich interveniere!
 

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