Klavierklima (Temperatur, Feuchtigkeit)

Nur nicht übertreiebn. Als ich heute morgen weniger las 40% im Wohnzimmer feststellte, nahm ich einen Wasserkocher und ließ ihn ne Portion mit offenem Deckel verdampfen. Geht schnell und ist wirksam.
Das habe ich bislang auch so praktiziert, und zwar mit so einem Ding:

https://www.hagebau.de/p/wagner-dam...1928&msclkid=79fb5791443f11c3ec670d0285a227a6

Hab ich noch eins aus der Zeit im Offenstall, damit haben wir das Heu bedampft.
Das abgebildete Gerät zieht 2000 W, meines ist etwas leistungsstärker und zieht 2300 W.
Schlauch abschrauben, zum Kochen bringen – geht wirklich schnell. Das Teil bläst mit Kraft heißen Wasserdampf in den Raum, das Hygrometer kommt kaum mit.

Bei "ein paar besonders kalten Tagen" habe ich mich bislang damit gut behelfen können.

Nur: Diese Methode ist eine Radikalkur und hat aufgrund des unermesslichen Stromverbrauchs eine katastrophale Ökobilanz. Räume mit Instrumenten sollten ja ein gleichmäßiges Raumklima haben und eben gerade nicht runtertrocknen und dann wieder hochgejazzt werden. An drei Tagen im Jahr ein bisschen nachjustieren – OK. Die derzeitige Trockenperiode (außerhäusig unter 20%) ist so aggressiv, wie ich es noch nicht erlebt habe, seit der Flügel dort steht.

Im Musikzimmer ist es übersichtlich und hervorragend beherrschbar. Das ist aber auch geschlossen.
 
Meiner auch.

Momentan ist es sehr kalt und ich bringe die Feuchte nicht über 38% auch wenn der LW 45 die ganz Zeit auf Stufe 3 läuft.
Beim kurzen Lüften sinkt sie auf 25 %:blöd:.
Ich versuche mit Boden aufziehen und Wäsche aufhängen dem entgegen zu wirken.
Bei einem dreistöckigen Haus mit offener Bauweise, sehr schwierig da anständige Werte zu haben.
Sollte ich meinen Flügel restaurieren lassen oder wenn ein neuer gekauft wird, baue ich sicher ein Damp Chaser ein.
Aber ich habe ein bisschen Angst, dass der Aufwand zu Schimmelbildung führen könnte. Obwohl ich natürlich weiss, dass unter 40% keine Probleme da sein sollten.
 
Auch die Orgeln in den Kirchen leiden unter der extremen Trockenheit. Ich messe 38% und die Trakturen haben sich verändert noch heult nix, aber die Gedackte fangen an sich zu verstimmen. Nun schaffe mal in so große Räume ausreichend Luftfeuchte rein, um die Situation wenigsten zu entschärfen. Was meint @agraffentoni dazu?
 
wenns optisch nicht stört (in ner Wohnung!) ein schöner großer wäscheflügelständer, mit geringstufig geschleuderter wäsche, und ein paar nasse badetücher über die heizung, wäsche hat man ja jedenTag
 
Im Winter ins Gemeindehaus, Kirche nur ganz sparsam heizen, wenn überhaupt!

@agraffentoni
Der Kirchsaal wurde heute 2 x komplett gewischt und jetzt köchelt unter Aufsicht auf einer großen Elektroplatte ein großer Topf mit Wasser vor sich hin. Heute früh habe ich 36 % rLf bei 10 Grad gemessen. Um 18 Uhr waren es 51 %. Der Taupunkt liegt momentan bei 9,1 Grad.

Grüße altermann
 
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also ich finds toll, doppelter Nutzen, die kirch is wieder mal schön glänzend rein:super: und man hats mit super einfachen mitteln in den griff bekommen...
 
als notlösung, habe ich in der Nähe des Klaviers den thermomix auf 120 grad oder vaporoma , stufe 0,5 laufen lassen über einige zeit und hin und wieder den Backofen hochgefahren und auf die heißen bleche wegen der großen oberfläche reichlich wasser drauf geschüttet natürlich bei offener Röhrentür, so wie in einer sauna....

mensch wofür so ein thermomix wunderkessel alles dient....:idee::super:
 
Vielleicht kann mir jemand sagen ob meine Rechnung stimmt. Es erscheint mir komisch.
Bei einer Raumtemperatur von 22 °C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 45 % und einem Raumvolumen von 100 m³ nehme ich als gesamte Wasserdampfmenge, 870 g an. (8,7 g/m³).

Derzeit verdampfe ich ca. die 10-fache Wassermenge (knappe 9 Liter) pro Tag. Wohin verschwindet das? Bei einer Aussentemperatur von -6 °C und einer rel LF von 75 % wären das ca 2,4 g Wasserdampf / m³ Aussenluft. Das würde bedeuten, es wären mehr als 1300 m³ Luft innerhalb von 24 Stunden ausgetauscht worden - und das ohne Ventilator, mit zweimaligem relativ kurzem Lüften.

Wenn ich irgendwo einen See aus Kondensat hätte, wäre das Rätsel gelöst. :-)
 
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Das frage ich mich auch. Bei mir sind es ca. 15 Liter. Das eine Messgerät zeigt kontinuierlich 35% und das andere 24% rLf an. Es wird nicht mehr. Selten so ein trockenes Wetter erlebt.

Ist Dein Dach ausgebaut/gedämmt? Dann messe mal zum Vergleich ganz oben unterm Dach. Evtl. ist Dein Wasser dort gelandet. Ansonsten steigt Dampf halt ständig nach oben bis durch´s Dach (und auch durch die Wände, Fenster...) und ist wieder weg.
 
Das Thema habe ich hier in Wien, in der Mietwohnung im Erdgeschoss. Vielleicht befeuchte ich die zwei Wohnungen über mir auch - und dann noch das Dachgeschoss. An den Fenstern kondensiert schon ein wenig aber längst nicht die Menge, die verschwindet.

Da fällt mir das Gespräch mit einer älteren Dame ein, das stattfand als ich gerade nach Wien gezogen war. Sie fragte, wo ich jetzt immer sei, sie sehe mich viel seltener. Als ich sagte, in Wien, meinte sie: "das ist dort, wo die Leute übereinander wohnen?" Das schien für sie sehr aussergewöhnlich zu sein.
 
Ja dann kannste davon ausgehen, dass das alles nach oben verschwindet. Meine Fenster sind auch nass, aber der Rest des Raumes ist furztrocken.
 
Meine Fenster sind nicht nass, die Luftfeuchtigkeit liegt mit 2 Ventas in einem ca 40 qm großen Raum auf 1 bei um die 40 Prozent bei geschlossener Wohnzimmertür. Ich schütte täglich ca 8 l Wasser nach. Hier verschwindet die Feuchtigkeit wahrscheinlich in den vielen Büchern.

Wenn ich lüfte sinkt die Luftfeuchtigkeit innerhalb von 2 Minuten auf unter 30 %.
Also lüfte ich wenig, was ich ziemlich unangenehm finde.

Hier herrschen Temperaturen von -1 Grad bis -10 Grad bei fiesen Nordostwind, der das noch viel kälter erscheinen lässt.

Ab dem Wochenende soll es wärmer werden!

Dafür!!!!! :super:

Ich denke wie Georg, unsere alten Klaviere haben schon einiges mitgemacht, die neuen werden es auch schaffen.
 

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