Beethoven für das Abitur...

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viennapianoplayer94

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Guten Abend!

Nun, der Titel enthält eine winzige Lüge, denn nicht ums Abitur geht es, sondern um die Matura, was mir die Erklärung des Ganzen etwas erschwert, deshalb wollte ich sie mir sparen, doch für Neugierige ist sie im PS nachzulesen.

Für meine Englisch-Matura benötige ich drei Filme oder Bücher (Bücher wären mir lieber) über Beethoven. Der Haken: keine Biographien & die Medien sollten in englischer Sprache erhältlich sein. Letzteres lasst unbewegt meine Sorge sein, ob es eine englische Version gibt, werde ich dann schon erkundschaften; die Hauptsache ist doch, ich erhalte Vorschläge!

Das Filmwerk "Klang der Stille" habe ich bereits gesehen, stieß bei mir allerdings nicht auf rege Begeisterung...
Den sicherlich unschlagbaren Schmachtstreifen mit dem ergreifenden Titel "L.v.B. die unsterbliche Geliebte" führe ich mir lieber gar nicht erst zu Gemüte...
Diverse deutsche Filme und einen Französischen gäbe es zwar noch, allerdings nicht in englischer Sprache.

An Büchern habe ich bisher "Pilgerfahrt zu Beethoven" (Pilgrimage to Beethoven) von Richard Wagner; der "Wälzer" ist allerdings bloß knappe 40 Seiten lang, eignet sich jedoch perfekt ob der zweiten Hauptrolle, die zufälligerweise Engländer ist und zur Not nehme ich eben einen der hochwertigen Filme dazu...
Zwei Bücher fehlen mir demnach noch und solche gibt's zu Hauf. Zu gerne hätte ich den Zweiteiler von Felix Huch genommen, der wird jedoch nicht mehr gedruckt und ist online zwar gratis zu lesen, aber nicht auf englisch :mad:!
Ehe ich mir "rubbish" anschaffe, der ja meist nicht gratis ist, stelle ich daher die Frage in die Runde, ob jemand lesenswerte z.B.: Romane, Dramen, etc. zu Beethoven empfehlen kann.

Großen Dank im voraus und freundliche Grüße!!
VPP


Das versprochene PS:
Die Matura besteht aus einem schriftlichen und einem mündlichen Teil und um diesen Letzteren ging es eben. Je nach gewählten Typus der Matura gilt es, 3-4 Fächer für die mündliche Matura auszuwählen, wobei eine Fremdsprache (darf auch tot sein) und ein naturwissenschaftliches Fach Pflicht sind. (die "Pflicht" hängt wiederum vom Schultyp ab...)
Für jedes Fach, in welchem man mündlich maturiert, muss man ein Spezialgebiet nennen.
Spezialgebiet= ein vom zu Prüfenden selbst gewähltes Thema, über welches er/sie sich bestens informieren sollte, falls nicht bereits getan, das allerdings nicht im Unterricht (des jeweiligen Fachs) behandelt wurde. Ist das Thema, das weder zu umfassend noch zu klein sein darf, endlich gewählt, sollte (und das ist anzuraten!) eine 10-20 seitenlange Arbeit darüber verfasst werden, aus welcher der Lehrer die Fragen stellt, da man meist davon ausgehen kann, dass der Schüler den Inhalt seines selbst geschriebenen (!) Skripts kennt. Wird diese Arbeit jedoch nicht gefertigt, weiß der Lehrer "leider" nicht, was er fragen darf und hat somit das Recht, aus dem Gebiet zu fragen, was immer ihm beliebt (in 90% der Fälle sind Schüler nicht in der Lage, derartige Fragen zu beantworten)

Für die Englischmatura aber gilt zusätzlich - an dieser Stelle sei nun jedem Deutschen, der sich eben dieser österreichischen Informationsgewalt unterzieht, Mitleid bekunded -, dass man zu seinem Spezialgebiet mindestens drei Filme oder Bücher oder beides, in Summe drei, zu seinem Thema gelesen/gesehen haben muss, worüber man erneut Fragen beantworten können soll(te). Aus diesem Grund schrieb ich oben, von Biographien sei mir abzuraten, denn so begnadet ist mein Zahlengedächnis nicht:D!
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Napoleon Symphony - Wikipedia, the free encyclopedia

das wäre was kurioses: ein englischer Roman, welcher der Beethovenschen Eroica Sinfonie formal folgt - da könntest Du allerlei über musikalische Strukturen in literarischer Umsetzung erzählen


Anton Felix Schindlers Beethovenbiografie gibt es auf englisch (Dover Press) unter dem Titel Beethoven as I Knew Him
 
ach ja. wegen dem Schindler nicht "buhuhu Biografie" machen, sondern diesen speziellen Fall von Dichtung und Wahrheit etwas beklopfen
 
Was sind das für vaterlandslose Gesellen, die bei Euch die Abiturs-,
pardon: Matura-Themen festlegen?

Warum kein österreichischer Komponist?
 
Habt vielen Dank für die Antworten!

ach ja. wegen dem Schindler nicht "buhuhu Biografie" machen, sondern diesen speziellen Fall von Dichtung und Wahrheit etwas beklopfen
Eben wollte ich nicht zum "buhuhu Biografie" ausrufen, sondern vielmehr zum "buhuhu Schindler".:) Nachdem ich mir den Schinder ääh Schindler ohnehin "geben" wollte, halte ich mir diese Option durchaus offen.

Frage zur Napoleon Symphony:
Dem Wikipedia Artikel und einer amazon-Rezension nach zu urteilen dreht sich Handlung selbst um Napoleon und ist lediglich der Eroica nach strukturiert.
Ist dem so, oder wird über beide hinreichend berichtet?

Durch die zahlreichen Inhalte Inhalte des Fiction-links grabe ich mich morgen (die Liste kannte ich übrigens noch gar nicht!)

Was sind das für vaterlandslose Gesellen, die bei Euch die Abiturs-,
pardon: Matura-Themen festlegen?
Die Spezialgebiete sind die einzigen Themen, die sich ausnahmsweise nicht die Lehrer aussuchen, sondern die Schüler und so darf ich gestehen, ich war dieses unpatriotische Habitus.
Warum kein österreichischer Komponist? Nun, das hat eine Vorgeschichte, die Deine Frage nicht explizit beantwortet, sondern schlicht erklärt:,,Warum Beethoven?!"
Füre meine Facharbeit, von der ich gestern berichtete, habe ich mich jeweils über Haydn, Mozart und Beethoven schlau gemacht. Weil mir das viel Arbeit ersparen würde, hielt ich es für das Beste, mir einen davon auszusuchen und zu meinem Spezialgebiet zu machen. Selbst die Rekrutierung all meiner (spärlich) vorhandenen Liebe zur Heimat, vermochte nicht zu verhindern, dass der Exzentriker mit den lustigen Haaren (gut, die haben sie alle) mein Interesse von allen Dreien am meisten anzog.
Doch das Folgende ist ja die Höhe! Hätte ich mir über Beethoven nicht bereits viel zu viel angelesen, wäre meine Wahl sofort auf diesen teutonischen Schumann gefallen!


nochmals dankend und eine gute Nacht wünschend verbleibt für heute,
VPP

edit: Wie heißt's hier doch ab und an? "Wir haben es geschafft, Beethoven zu einem Österreicher und ****** zu einem Deutschen zu machen."
 
Liebe VPP

Ich bin zwar nicht vom Fach, aber falls Du über Clavio nicht zu Büchern oder Filmen kommst, die Dir zusagen, ein paar methodische Tipps für die weitere Suche.

Als erstes würde ich mir die Frage stellen, wer solche Informationen bereits gesammelt haben könnte. Ich bin überzeugt davon, dass es Beethoven-Gesellschaften, -Archive etc. gibt, die nicht nur Beethovens Werke und Schriften, Briefe etc dokumentieren, sondern auch, was über ihn publiziert wurde, wo er oder seine Musik in Literatur und Film auftauchen. Diese Insitutionen haben sicher Websites, vielleicht sogar mit online zugänglichen Katalogen. Wenn nicht, erhält man dort sicher auch Auskunft auf Anfrage, dafür sind die schließlich da.

So wie es Clavio gibt, gibt es vielleicht auch eigene Beethoven-Foren. In deinem Fall im englischsprachigen Raum suchen.

Dein Thema klingt für mich wie eine Forschungsfrage, die MusikwissenschafterInnen interessieren könnte. Also ein brauchbares Thema für Diplomarbeiten, Dissertationen oder auch Publikationen in einschlägigen Fachzeitschriften. Dafür sind aus meiner Sicht zumindest folgende Wege zu empfehlen:

- Suche in speziellen bibliografischen Datenbanken, die gibt es sicher auch für den Bereich der Musikwissenschaft.
- Suche in einschlägigen (internationalen also meist englischsprachigen) Fachzeitschriften, die online zugänglich sind.
- Suche im österreichischen Verbundkatalog

Ich weiß nicht, wie die Uni-Bibliotheken in Wien strukturiert sind, aber von den Homepages der jeweiligen Bibliothek solltest Du Zugang zu bibliografischen Datenbanken und elektronischen Zeitschriften erhalten. Dort zuerst nach Zeitschriften suchen (welche Namen könnten die haben? welche Wörter - neben "journal", "Zeitschrift", "review" etc - könnten im Namen einer einschlägigen Fachzeitschrift auftauchen?). Es wird da sicher ein paar geben. Manche dieser Online-Angebote werden nur vom Campus der Uni aus frei zugänglich sein oder man muss sich einen Account besorgen. Da das öffentliche Bibliotheken sind, muss man dafür auch nicht studieren. In Graz kann man diese Angebote jedenfalls auch von zuhause aus nutzen, wenn man entsprechend registriert ist.

Damit das nicht missverstanden wird: Es geht in diesem Stadium nicht darum, das alles zu lesen, sondern herauszufinden, was zu diesem Thema publiziert worden ist. Wenn sich jemand mit "Beethoven in der Literatur" beschäftigt hat, findet man in der Publikation normalerweise auch Quellenangaben zu den jeweiligen Werken.

Online Zeitschriften kann man nach Stichworten durchsuchen und bekommt eine Liste mit AutorInnen und den Titeln ihrer Artikel. Selbst wenn die Uni diese Zeitschrift nicht abonniert hat und man daher einen potenziell interessanten Artikel nicht im Volltext lesen kann, ist fast immer ein Abstract vorhanden. Das ist eine kurze Zusammenfassung von Ziel und Inhalt des Artikels. Wenn dort Bücher oder Filme genannt werden, bringt dich auch das schon weiter.

Bei solchen Suchen ist es immer wichtig, die Suchbegriffe gut zu wählen. Da muss man auch etwas herumexperimentieren. Für die englische Suche würde ich z.B. mit "B. as fictional character", "the image of B.", "the B. image", "B. (as) portrayed in",
"B. as seen (through, by)" versuchen. Es macht auch immer einen Unterschied, ob man genaue Phrasen sucht oder nur nach allen Wörtern gemeinsam. Daher bei Datenbanken und Zeitschriften immer schauen, ob es eine erweiterte Suche gibt, wo man das einstellen kann. Es ist in der Regel wichtiger, dass solche Suchbegriffe im Abstract zu einem Artikel verwendet werden als im Titel. Titel sagen manchmal nicht viel aus, sind gedacht, Interesse zu erwecken etc.

Noch was zu Elektronischen Zeitschriften: Der Online Zugang wird in den meisten Fällen nicht von den Verlagen, die die Zeitschriften herausgeben, realisiert, sondern von darauf spezialisierten Platformen. Da gibt es z.B. "ingenta" und "erudit". Es ist auch möglich, die gesamten Zeitschriften-Bestände dieser Plattformen zu durchsuchen. Das hat den Vorteil, dass man zu "Beethoven in fiction" Artikel findet, die nicht nur in musikwissenschaftlichen sondern auch in literaturwissenschaftlichen Zeitschriften erschienen sind.

Rolfs Vorschlag mit dem "Abklopfen" führt mich zur Idee: "Mythos Beethoven", dazu gibt es sicher sowohl deutschsprachige als auch englischsprachige Bücher, die populärwissenschaftlich, also gut verständlich, geschrieben sind. Da ließe sich ja vergleichen, wie "wir" oder "die Engländer" oder "die Amis" das wahrnehmen. Ich bin absolut nicht gegen Übersetzungen, aber bei einer Englisch-Prüfung sollte doch eine Form des Englischen und der dazugehörige Kulturraum zum Tragen kommen

Für Filme gibt es die IMDB. Auch dort nicht die normale suche, sondern die erweiterte nehmen. Da kannst du die Suche z.B. auf das Feld "Plot" einschränken. Natürlich werden da auch die Bernhardiner-Filme auftauchen, sicher aber auch anderes.

Das führt mich zu einer andere Idee. Letztens gab es hier eine Anfrage zur Klaviermusik im Film "Quiet". In der IMDB kann man auch nach Soundtrack suchen. Wäre vielleicht auch ein Thema: Beethovens (Klavier)Musik als Filmmusik.

Noch ein Gedanke zum Abschluss: Du solltest Dein Thema auf jeden Fall möglichst stark einschränken (das ist eine Matura und keine Diplomprüfung) und (das tust Du glaube ich eh) mit Deinen persönlichen Kompetenzen und Interessen verbinden, dann kann Dir keiner was anhaben (es sei denn, der böse Hrolf sitzt in deiner Prüfungskommission).

Das ist jetzt etwas länger geworden als gedacht, falls zuviel dabei war, was Du ohnehin schon weißt, entschuldige bitte. Ich seh nur bei meinen Studis, dass sie auf diese Dinge nicht von allein kommen...

Liebe Grüße
Gernot
 
Hallo, Gernot!

Allerbesten Dank!!!

Noch ein Gedanke zum Abschluss: Du solltest Dein Thema auf jeden Fall möglichst stark einschränken (das ist eine Matura und keine Diplomprüfung) und (das tust Du glaube ich eh) mit Deinen persönlichen Kompetenzen und Interessen verbinden, dann kann Dir keiner was anhaben (es sei denn, der böse Hrolf sitzt in deiner Prüfungskommission).

Das ist jetzt etwas länger geworden als gedacht, falls zuviel dabei war, was Du ohnehin schon weißt, entschuldige bitte. Ich seh nur bei meinen Studis, dass sie auf diese Dinge nicht von allein kommen...
Nur "Beethoven" wäre selbstverständlich zu groß gewesen, so legt das Gebiet hauptsächlich Augenmerk auf sein Leben, Schicksal, Persönlichkeit, etc. von seiner Musik "nur" das Wichtigste, also nicht von wegen: 1824-1826 komponierte er sein vorletztes Streichquartett etc.

Ich darf Dir mit Freude verlautbaren, bisher nur eine der vor Dir vorgestellten Methoden gekannt zu haben, die Suche auf Portalen z.B.: Beethoven-Haus in Bonn, eine Seite, auf der sein Grab am Wr. Zentralfriedhof zu sehen war, stellte ebenfalls eine Reihe von Büchern vor. (schwierig ist dabei jedoch stets, die Bücher zu erwerben). Die Grab-Seite verhalf mir zu diesem hier "Ludwig - Leslie Kenton", das ich hoffentlich in der Lage sein werde, aufzutreiben.

mit freundlichem Gruß,
vpp

edit: gefunden habe ich nach "Gernots schlauer Methode" Beethoven: A Biographical Romance by Heribert Rau, der sich praktischerweise bei thalia bestellen lässt. Negativ allerdings bisweilen die Suche nach dem Kenton Roman.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Liebe VPP,

nur ein Tip am Rande: Ich würde vorallem Primärquellen heranziehen,
also Briefe, das "Heiligenstädter Testament" und die Konversationshefte.
Davon gibt es garantiert Übersetzungen ins Englische.

Herzliche Grüße,

Gomez

P.S. Der teutonische Schumann?
Hat immerhin den "Faschingsschwank aus Wien" geschrieben.
 
vermutlich gibt es auch Grillparzers Nekrolog auf Beethoven auf englisch, womöglich auch die die enthusiastische Kritik der 5. Sinfonie von E.T.A. Hoffmann
 

Wenn Dir beim Lesen fad wird guckst Du hier:

 
Wenn Dir beim Lesen fad wird guckst Du hier:

Ach du liebe Zeit! Was es nicht schon alles gibt! :D

Die vom Diogenes-Verlag publizierten Briefe, habe ich vor einigen Monaten alle gelesen, auch wenn darin nicht jeder einzelne enthalten ist, doch immerhin die Wichtigsten (und so wenige sind das gar nicht...) Der Menge dieser Taschenbücher nach zu urteilen (der halbe Ständer enthielt nur "Beethovens Briefe - Diogenes") scheinen die ein richtiger Verkaufsschlager zu sein, abstrus, wenn es die nicht längst auf englisch gibt!
Auch das komplette Tagebuch habe ich bereits durchforstet; eine leicht mühselige Arbeit war's, nachdem kaum ein Eintrag weniger als fünf Auslassungen enthält.
Das Einzige was mir an "Persönlichem" noch gefehlt hat und wonach ich ebenfalls bereits gesucht habe, sind Berichte der Zeitgenossen, die bislang noch jeder Biograph ab und an dazu geworfen hat, nur macht das gerade noch einen Bruchteil dessen aus, was tatsächlich an Überlieferungen/Aussagen vorhanden ist--> vielen Dank Friedrich, für den Buchtipp!
(Danach habe ich möglicherweise endlich Antwort auf die Frage, wie viele Kaffebohnen B. nun wirklich für seinen Mocca verarbeitete! Ihr seht, weltbewegende Angelegenheiten sind es, die den Jungpiepmatz noch vor dem letzten Schuljahr beschäftigen.)

liebe Grüße,
VPP
 
Nachtrag:

Der Leslie Kenton Schmöker hat sich als Schinken entpuppt.
Hauptrolle: Ehemaliger CIA-Agent, der die glänzende Karriere wegen seiner idealistischen Ansichten aufgegeben hat und nun als Zeitungsreporter in Europa sein Dasein fristet.
bäääääh...
 

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