Bau eines doppelt geschweiften 30 Tasten Parallel-Pedals

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Maxim

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1. Feb. 2014
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Hallo liebe Organist/innen,

ich bin Orgellaie und möchte mir demnächst ein doppelt-geschweiftes 30 Tasten Parallel-Pedal bauen. Ich habe einige Fragen und hoffe, dass der ein oder die andere technisch versierte Organist/in mir weiterhelfen kann. :)

- Ich bin mir noch nicht im Klaren über die Funktion der Tasten-Aufhängung. Im folgenden Bild seht ihr die rückseitige Aufhängung aus der Seitenansicht. Dabei wird die Taste an eine „Platte“ befestigt, die wiederum über einen kleinen Steg an einem Gefälle festgeschraubt wird.
Auflage.png
Was ist die genaue Funktion, der Hintergedanke der Aufhängung mit Steg und anschließendem Gefälle?


- Gibt es für die Pedale auch vorgegebene Pedaldruckpunkte (z.B. 120-200gr) und Haltekräfte (z.B. 80-150gr)? Die Spieltischnormen 2000 des BDO mit eben genannten Kraftwertbereichen für Manualtasten sind da nicht ganz eindeutig, ob diese Werte auch für Pedale gelten.


- Man hat die Auswahl zwischen unterschiedlich lange Platten, mit denen die Tasten wie oben beschrieben rückseitig befestigt werden. Hat jemand eine Idee, weshalb es hier unterschiedlich lange Platten gibt? Welchen Zweck erfüllt diese Längen-Varianz, bzw. welchen Einfluss haben unterschiedlich lange Platten auf die Tastebewegung?
Platten.png


Würde mich über eure Einschätzung freuen.
Viele Grüße,
Daniel
 
Hallo Daniel,
die Platten sind aus Federstahl und durch die Anspannung der Schraube wird das Spielgewicht eingestellt.
Ich möchte dir von dieser Konstruktion abraten. Das funktioniert eine Weile, aber wenn sich das Holz durch die Spannung der 30 Blattfedern verzieht, muß man immer wieder die Blattfedern nachspannen.
Dadurch verzieht sich die hintere Traverse mit der Zeit.
Besser ist es, wenn im vorderen Bereich der Taste noch eine Schenkelfeder (siehe Schnittzeichnung Seite 9.15) eingebaut ist, die dann die Gegenkraft erzeugt. Die Blattfeder sollte in ihrer Funktion nur als Lager und Scharnier dienen.
Die Blattfeder kann bei der Verwendung einer Schenkelfeder auch z.B. aus 5mm Eschenholz gefertigt werden.
Die Einstellung der Spielschwere ist Geschmacksache. Bei Verwendung von Schenkelfedern kann man die Blattfedern so anziehen, daß die Taste gerade noch nicht klappert.
Grüße
Toni
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Daniel,
die Platten sind aus Federstahl und durch die Anspannung der Schraube wird das Spielgewicht eingestellt.
Ich möchte dir von dieser Konstruktion abraten. Das funktioniert eine Weile, aber wenn sich das Holz durch die Spannung der 30 Blattfedern verzieht, muß man immer wieder die Blattfedern nachspannen.
Dadurch verzieht sich die hintere Traverse mit der Zeit.
Besser ist es, wenn im vorderen Bereich der Taste noch eine Schenkelfeder (siehe Schnittzeichnung Seite 9.15) eingebaut ist, die dann die Gegenkraft erzeugt. Die Blattfeder sollte in ihrer Funktion nur als Lager und Scharnier dienen.
Die Blattfeder kann bei der Verwendung einer Schenkelfeder auch z.B. aus 5mm Eschenholz gefertigt werden.
Die Einstellung der Spielschwere ist Geschmacksache. Bei Verwendung von Schenkelfedern kann man die Blattfedern so anziehen, daß die Taste gerade noch nicht klappert.
Grüße
Toni

Gauf!

Diese Antwort ist perfekt und dazu auch noch kostenlos. Wozu möchtest du denn selbst dieses Pedal bauen? Hast du vor, Hauptwerk zu basteln?

Gauf!
 
Hi Toni und altermann,
vielen Dank für den Beitrag und die Erklärung.

Super, jetzt verstehe ich den Sinn und Zweck dieser Blattfedern. Danke für den Link!
Ich hatte den vorderen Teil der Tastenkonstruktion nicht abgebildet, aber die Schenkelfedern sind auf alle Fälle mit Teil des Aufbaus.

@altermann
Genau. Ich habe bislang nur ein Masterkeyboard und spiele manchmal gerne Orgelstücke an und dafür wollte ich schon immer mal ein Midi-Vollpedal. :)
 

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