Immer wieder liest und hört man den englischen Dummspruch: "Without pain no gain!"
Den Spriuch habe ich noch nie gesehn. Ich kenne aber
https://en.wikipedia.org/wiki/No_pain,_no_gain
Wie wichtig sind Euch sich angenehm anfühlende Spielbewegungen. Welche Rolle spielen unforcierte Bewegungsbilder beim Üben, Einstudieren und Spielen.
Ich interpretiere "no pain, no gain" eher als: Zum Weiterkommen muss man die Komfort-Zone verlassen.
Beim physischen Schmerz will einem der Körper etwas sagen und man man wissen, was. Ignoranz oder Fehlinterpretation kann schädlich sein.
Gegenbeispiel:
Ich hatte eine Zeit Knieschmerzen, hatte ich sonst nie. Ich fand heraus, dass ich beim Bedienen er Pedale beim Auto fahren die Fußspitzen nach außen gedreht hatte. Konsequent dagegen gearbeitet und die Knieschmerzen waren weg. Einen Trainingseffekt hatten die Schmerzen nicht, sie zu ognorieren wäre töricht gewesen.
Beispiel:
Erst im zarten Alter von 26 Jahren hat mir einer gesagt: Ja, die Übung kann bei Dir nicht funktionieren, Du hast ein Hohlkreuz. Daraufhin habe ich meine Bauchmuskulatur und mein körpergefühlt trainiert, wo die Hüfte hin muss. Das war am Anfang etws anstregend und sah bestimmt dämlich aus (alle 20 m stehen bleiben und Hüftposition korrigieren), aber ich bin es los geworden. Es fühlte sich komisch und unnatürlich an anfangs, aber ich wusste besser, wo die Hüfte hingehört.
Vom Saxophonspielen kenne ich auch: Bewegung darf nicht weh tun. Gurt und Saxophon an den Körper anpassen, nicht umgekehrt. Keine unnötigen Verspannungen.
Und noch weiter: Bei einer Bach-Bouree auf Sopransaxophon hatte ich immer Luftprobleme. Wurde besser mit üben, aber nicht wirklich gut. Und dann verscuhte ich mich beim Spielen zu beobachten und stellte fest: Weil das Stück so fordend war, habe ich mich unnötig verspannt. Dann habe ich das Stück gespielt und bewusst in der Anstrengung des Spielens die Entspannung gesucht. Siehe da, klappte schon viel besser. No pain, no gain wäre: durchkloppen, man gewöhnt sich dran, sei keine Memme. Hätte mich nicht weiter gebracht.
Fazit: Ich bin eher aus der 'no brain, no gain'-Fraktion. Lieber Nachdenken statt hirnlos Durchkloppen. Dann weiß man, wo und warum man die Komfortzone verlässt. Oder was man ändern muss.
Liebe Grüße
Häretiker