Am Anfang warf er (quasi) Würfel

H

HbMuth

Dabei seit
13. Sep. 2017
Beiträge
805
Reaktionen
347
TL;DR: [Links entfernt, aktuellere Entwürfe irgendwann s.u.] (beides aus Musescore, selber spielen kann ich es noch lange nicht. Da ich diesen, mittlerweile veralteten Entwurf nicht länger öffentlich halten möchte, werde ich die Dateien demnächst wieder löschen. Danke für die Resonanz, wenn ich mir natürlich die irrige Hoffnung auf etwas mehr gemacht habe.)

Ich möchte euch in Bezug auf meinen aktuellen Kompositionsversuch in Arbeit fragen: Hört ihr heraus, welche Melodie, genauer welches Thema, aus einer zufälligen Tonfolge entstand? Die anderen Themen sind rein intuitiv entstanden. Bei einem Anfänger wie mir können die aber so oder so beliebig wirken für fremde (berufserfahrene) Ohren.

Wenn das überhaupt geht, die Intuition ist ja auch immer von irgendwas inspiriert. Aber diese quasizufällige, noch geheime Tonfolge, so sie denn im letztendlichen Stück nach x Entwurfsversionen noch erkennbar sein wird, könnte ich als einziger Mensch auf der Welt deterministisch herleiten.

Ein davon unabhängiger Selbstkritikpunkt ist, dass die Themen sich noch nicht genug aufeinander beziehen, ohne gemeinsame Entwicklung nebeneinander herlaufen, wie Eheleute, die nach Kästner einander acht Jahre kannten. Wie ist eure Meinung dazu?

Strukturell ist das Stück von Liedern aus Rock&Pop inspiriert, glaube ich. In puncto Formenlehre habe ich allerdings einigen Nachholbedarf.

Ich habe mich letztendlich nach reiflicher Überlegung doch dazu überwunden, das hier öffentlich zu posten. Verschiedene Meinungen feihen davor, zuviel auf einzelne zu geben. Ich bin zuversichtlich, dass ich das nicht bereuen werde.

Danke fürs Anschauen, Anhören und Kommentardalassen. Likes von mir aus auch, sind gut fürs Ego, in meinem Fall bringen mich Kommentare aber weiter und die können andere liken um beizupflichten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hört ihr heraus, welche Melodie, genauer welches Thema, aus einer zufälligen Tonfolge entstand?
Verstehe die Frage nicht.
Die Strophenmelodie klingt wie typische volkstümlliche Musik (als Kind habe ich sowas oft vor mich hingeklimpert, daran hat das sofort erinnert). Von daher würde ich vermuten, dass die Inspiration davon kommt?
Mir gefällt der Wechsel zwischen Dur und Moll. Der 5/4Takt verwirrt mich.
 
Ich möchte euch in Bezug auf meinen aktuellen Kompositionsversuch in Arbeit fragen: Hört ihr heraus, welche Melodie, genauer welches Thema, aus einer zufälligen Tonfolge entstand? Die anderen Themen sind rein intuitiv entstanden.

Die "Themen" sind (zumindest in den Anfangstakten) praktisch durchgehend gebrochene Dreiklänge (pro Takt 1 Dreiklang), so etwas würde ein Anfänger produzieren, der keinerlei Erfahrung im Umgang mit Tonmaterial hat, aber trotzdem versucht, irgendwelche sinnvolle Tonfolgen zu kreieren.

Der "Refrain" weicht von diesem Verfahren ab, er beginnt mit musikalischem Unfug.
 
Von daher würde ich vermuten, dass die Inspiration davon kommt?
Deine Begründung passt irgendwie nicht zum Schluss. Eine zufällige Tonfolge, die Inspiration war, kann ja gar nicht bekannt sein, eben volkstümlich, oder besser gesagt, es ist extrem unwahrscheinlich.

Mir gefällt der Wechsel zwischen Dur und Moll. Der 5/4Takt verwirrt mich.
Freut mich zu hören, dass der Wechsel gefällt.
Wollte eben auch mal schauen, wie sich zwei Taktarten, die unterschiedliche Formteile charakterisieren, so machen. Könnte der Hauptgrund sein, warum die Teile, wie ich schrieb, so statisch nebenherlaufen.
So durchgehend vollkstümlich muss es meinem Empfinden nach auch nicht sein. Aber noch interessanter wäre es vielleicht, ich könnte die Taktarten alternieren, damit sich das ein oder andere Thema über beide erstrecken kann. Hier würde mir allerdings ein Text schon helfen, ein Gespür dafür zu entwickeln, ohne metrische Leitlinie heb ich mir das lieber für später auf, sonst ist der Beliebigkeit nur Tür und Tor geöffnet.

Mit "Volkstümlich" als Bewertung geh ich frohgemut d'accord. Weil das ja ohne Text ist. Klassische Volkslieder find ich nett, aber Schlager nur zum Fremdschämen, inhaltlich. Wären Volkslieder rein instrumentell, wäre ich Volksmusikfan. Aber selbst wenn ich ne Blaskapelle hör, denk ich mir manchmal, lieber nicht gutfinden, ich kenn den Text nicht, oder schlimmer noch, ich kenn ihn und es ist das übliche Heititei.

@Pedall:
Ertappt, ich bin Anfänger, schreibe Anfängerstücke, und habe in der Tat noch nicht viel Erfahrung mit motivischer Entwicklung, stimmt. Vielleicht sollte ich die vierte Strophe um vier Takte verlängern und darin mit den Motiven freier spielen. Vielleicht würde mir der/die eine oder andere einen Strukturbruch unter die Nase reiben, aber irgendeinen Tod muss ich halt sterben.

Denn 8 Takte pro Strophe sind etwas arg wenig für originellen Umgang mit Tonmaterial. Die Strophen sind so knapp bemessen, weil ich meine Geduld, das spielen zu lernen, nicht überstrapazieren mag.

Mein nächster Entwurf wird die Strophen mit ein paar eingestreuten Subdominantparallelen sukzessive vermollen. So ist wenigstens ein bisschen Veränderung dabei.

Der "Refrain" weicht von diesem Verfahren ab, er beginnt mit musikalischem Unfug.
Ja, die Überleitung ist auch noch eine Baustelle, damit bin ich selber nicht zufrieden. Sie soll einerseits originell klingen für mich (was nicht), anderseits aus dem Bass hervorkommen und aber ohne Verrenkung spielbar sein. Da kam ich halt auf die Idee mit den Viertel-Staccato-Noten, damit ich den Fingersatz ändern kann. Ja, ich weiß, es gibt die Pedale, aber die wirkt auch keine Wunder bei einer vermurksten Komposition.


Danke für eure Kommentare. Der Maestro of unplayably dreadful Beginner's Pieces harrt weiterer Lobhudeleien oder, claviotypischer, Am-Boden-Zerstörungen. Die Auflösung in Form der ursprünglichen Zufallstonfolge (ohne Herleitung derselben, damit würde ich Nichtnerds nur langweilen und der Seed ist eh ein ungeschriebener Tagebucheintrag) folgt mit der finalen Fassung im neuen Jahr, bis wohin ich noch weitere Spielereien probiere. Die hat dann auch einen besonders hochtrabenden Titel verdient, sowas wie "Leben" oder "Die Wut über die verlorene 500-Euro-Blüte". Oder vielleicht lass ich ihn und stelle im Untertitel die Verbindung zum Alten Testament her. Mal gucken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier mal ein Fragment aus meinem nächsten Entwurf, die vierte Strophe, nach G-Dur moduliert (nicht nur transponiert, die Töne der Melodie haben jetzt andere intervalle, liegen aber ungefähr auf gleicher Lage). Klingt tatsächlich volksliedartig, die zweite Hälfte erinnert mich sogar stark an ein bestimmtes Volkslied, das ich allerdings nicht benennen kann. Falls es jemand wiedererkennt, würde ich mich über einen Hinweis freuen. Wenn es an viele Volkslieder erinnert, weil die alle ähnlich gestrickt sind, ist es auch nicht mehr schlimm, die Originalität heb ich mir fürs nächste Leben auf.
Den Anhang fragment-anf4.mp3 betrachten
 
Zuletzt bearbeitet:

Zurück
Top Bottom