Altes Gotrian Steinweg vs. neues Yamaha B2

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ha_pe

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Hallo zusammen,

ich habe ein neues Yamaha B2 (Silent) gemietet um für mich festzustellen, wo ist der Unterschied zum Digi?Muss ich das haben? Macht der Nachbar mit? Macht die Frau mit?

Kurz vorneweg:
Ja, ich muss unbedingt ein "echtes" Klavier haben. Ich bin sowas von begeistert und der Unterschied zum Digi ist für mich so enorm, dass diese Entscheidung bereits feststeht.
Allerdings bin ich mit verschiedenen Klängen nicht ganz zufrieden. Nach der Stimmung hat sich das Klavier zwar enorm zum Guten gewandelt, aber eben nicht zu 100%.
Weil ich noch nicht genau weiß ob die Töne die mir nicht so gefallen an mir oder doch am Piano liegen, habe ich verschiedene Händler angeschrieben und einen davon am Samstag besucht.
Dort konnte ich unterschiedliche neue und auch gebrauchte Klaviere anspielen. U1, U3, Schimmel und ein Gotrian Steinweg.
Das Gotrian Steinweg (110) hat mir vom Klang her wirklich am besten von allen gefallen.
Allerdings ist es Bj. 1962 (erste Hand, die letzen 20 Jahre vom Händler betreut und gewartet worden)!
Der Händler ist Klavierbaumeister und versicherte mir dass das Klavier in einem sehr guten Zustand ist, er gibt 5 Jahre Garantie und meinte außer Stimmung bräuchte die nächsten 10 Jahre an diesem Klavier nichts gewartet zu werden.
Er lobte das Klavier in höchsten Tönen, erklärte mir die Unterschiede des Rahmens auf der Rückseite, die Vorteile der Mechanik (Renner?), erklärte mir was von wegen Zugkraft und Stabilität usw..

Vom Klang her war das Klavier wirklich toll, auch die Elfenbeinklaviatur hat mir gut gelegen, obwohl sich diese schon sehr anders anfühlt als die Klaviatur am B2.

Jetzt die Frage:
Ich bin ja nun mal kein Fachmann und kann die Aussagen des Händlers zwar nachvollziehen aber nicht wirklich verifizieren.
Ist denn ein neues Klavier (auch wenn verschiedene Töne vielleicht nicht ganz so schön sind) nicht grundsätzlich einem so alten Klavier vorzuziehen?
Können die Aussagen, von wegen keine Wartung die nächsten 10 Jahre und so weiter, wirklich stimmen?

Dieses Klavier sollte eine Anschaffung fürs Leben sein, deshalb möchte ich jetzt keinen Fehler machen.
Vielleicht könnt ihr mir eure Meinung schildern und mir noch ein paar Tipps geben, worauf ich zu achten habe?

Vielen Dank im voraus..

HaPe
 
Ist denn ein neues Klavier (auch wenn verschiedene Töne vielleicht nicht ganz so schön sind) nicht grundsätzlich einem so alten Klavier vorzuziehen?

Baujahr 1962 ist nicht "alt", bestenfalls "etwas älter". Klaviere können 100 Jahre und älter werden bei guter Pflege und man kann sie auch überholen, wenn sich Probleme einstellen.

Vorzuziehen ist das Klavier, was einem klanglich und spieltechnisch am besten gefällt. Das Yamaha ist ein gutes Einsteiger-Instrument, aber es verfolgt einen ganz anderen klanglichen Ansatz als Grotrian-Steinweg.

Können die Aussagen, von wegen keine Wartung die nächsten 10 Jahre und so weiter, wirklich stimmen?

Das hängt von der bisherigen Nutzung und der zukünftigen Nutzung ab. Wenn die Substanz gut ist und das Klavier zukünftig gut gepflegt und moderat genutzt wird, kann das stimmen. Man wird es aber während der 10 Jahre regelmäßig stimmen lassen müssen und es ist auch möglich, dass hin- und wieder etwas nachreguliert werden muss.

Dieses Klavier sollte eine Anschaffung fürs Leben sein, deshalb möchte ich jetzt keinen Fehler machen.

Eine Entscheidung die man trifft, bringt immer mit sich, dass man nicht zeitgleich andere Entscheidungen treffen kann. Versuche nicht, "das eine Klavier" zu finden, sondern es muss stimmig sein. Es gibt viele Instrumente, mit denen du glücklich werden könntest. Bedenke bitte auch, wenn du dich mehr mit dem Klavierspiel und Klavierklang beschäftigst, kann es dir passieren, dass sich deine klanglichen Vorstellungen ändern und dir etwas anderes gefällt. Ich würde dir daher raten, kauf dir jetzt das bestmögliche Klavier, was dir jetzt am besten gefällt und lass die "lebenslang-Frage" aus der Entscheidung raus. Damit nimmst du dir den Druck und eröffnest die Möglichkeit, dass es vielleicht wirklich so kommt.

Außerdem würde ich dem Händler nicht grundsätzlich misstrauen, wenn das Bauchgefühl stimmt.
 
Was du schreibst klingt sehr danach, als ob das Grotrian der richtige Weg ist.

Offen gesagt würde ich ein Markenklavier dieses Alters, wenn es gut klingt und technisch einwandfrei ist, einem Yamaha B3 allemal vorziehen. Yamaha, Kawai und andere sind ernstzunehmende Hersteller in ihren etwas gehobeneren Baureihen, aber die preisgünstigen Reihen lassen doch zu wünschen übrig und sind weniger haltbar als gute ältere Instrumente von Herstellern wie Grotrian.
 
Das Gotrian Steinweg (110) hat mir vom Klang her wirklich am besten von allen gefallen.
Allerdings ist es Bj. 1962 (erste Hand, die letzen 20 Jahre vom Händler betreut und gewartet worden)!
Der Händler ist Klavierbaumeister und versicherte mir dass das Klavier in einem sehr guten Zustand ist, er gibt 5 Jahre Garantie und meinte außer Stimmung bräuchte die nächsten 10 Jahre an diesem Klavier nichts gewartet zu werden.
Wo zu fragst Du dann noch? Nehm es einfach.
LG
Alb
 
kann es dir passieren, dass sich deine klanglichen Vorstellungen ändern und dir etwas anderes gefällt. Ich würde dir daher raten, kauf dir jetzt das bestmögliche Klavier, was dir jetzt am besten gefällt und lass die "lebenslang-Frage" aus der Entscheidung raus. Damit nimmst du dir den Druck und eröffnest die Möglichkeit, dass es vielleicht wirklich so kommt.
Das kann man gar nicht deutlich genug sagen! Würdest Du bei einem Auto oder einer Stereoanlage zum gleichen Preis auch von einer "Anschaffung fürs Leben" sprechen? ;-)

Auch in der Hinsicht (evtl Wiederverkauf) dürfte das Grotrian punkten - der große anfängliche Wertverlust ist dort ja längst vorbei.
 
Hallo zusammen und danke für eure Antworten.
Ich war heute Morgen nochmal beim Händler und habe erneut auf dem Grotrian Steinweg gespielt.
Das Klangerlebnis heute, hat mich dann überzeugt.

Ich habe das Klavier gekauft!
Selten war ich bei einem Kauf so sicher wie bei diesem Klavier.
Ich glaube so muss es sein!

Gruß
HaPe
 
Gratuliere Dir HaPe, mit dem Kauf hast Du bestimmt nichts falsch gemacht. Mein "Jugendklavier" war auch ein 110 cm Grotrian (Baujahr 66) und es verrichtet auch heute - nach mindestens 10 Umzügen, die nicht immer gerade professionell waren - im Verwandtenkreis klaglos seine Dienste.
Viele Grüße, Cornelius
 
Gratuliere! Die Freude wird bestimmt anhalten!
 
Gratulation!
Ich hab mich auch in ein Grotrian verliebt und freue mich jeden Tag an dem wunderbaren Instrument.
 

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