Exemplarisches Video eines KKL

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Hat nicht Robert Schumann so eine Gewichtsapparatur zum Finger-hochreißen-lassen entwickelt und damit seine Sehnenmuskulatur irreparabel geschädigt? Ein Versuch zur Stärkung des 4. Fingers, der gründlich danebenging? Oder gehört dieses Ereignis ins Reich der schwarzweißen Klavierspielerlegenden?

Die "Cigarrenmechanik" genannte Vorrichtung gab es wirklich:

Im Jünglingsalter bemerkte er zuerst, dass der Zeigefinger und der Mittelfinger auffallend weniger Kraft und Gelenkigkeit, als die übrigen besaßen. Die längere Zeit fortgesetzte Anwendung einer Maschine, mittels welcher die genannten Finger stark nach dem Handrücken gehalten wurden, hatte zur Folge, dass die selben von nun an in einen lähmungsartigen Zustand verfielen, in dem Maaße dass sie erstens nur schwaches Gefühl besaßen und zweitens rücksichtlich der Bewegung dem Willen nicht mehr unterworfen waren.
Siehe hier (Seite 7).
 
Ins blaue rein ratend "wie man auf die Idee mit den 5 Finger grade sein lassen/ Münze auf Handrücken" gekommen sein könnte:

Dressur, Daumenschraube. Einfach nur Schikane damit es artig aussieht und man sich nicht gebährdete als hätte man Veitstanz.

Auch Rohrstöcke etc. waren angebrachte Mittel einer mitunter defizitären didaktischen Idee Nachdruck zu verleihen.

Es war vielleicht eher zweitrangig, daß der Schüler gedieh, wenn denn das hohe Bild vom Herrn Klavier Lehrer gewahrt wurde.

Gewalt und Autorität als Lösung und man war erfinderisch.

Atavismen wie Hanon geistern auch heute noch und immer wieder durch die Foren und Köpfe der Klavierspielwelt.
 
Das mit der Münze ist analog zu den Tischsitten, die man mit einem unter dem Ellbogen eingeklemmten Buch lernen durfte.
 
Grade beim Finger heben (vor allem dem 4.) habe ich das meiste Verletzungspotential. Zwar mache ich es nicht bewusst, aber wenn ich nicht 4 über 5 auf intervallen >3 mich "einspielen" und voll loslege kann es "ziepen". Das ist vermeidbar. Vielleicht suche ich mal ein paar Stellen raus wo das potentiell vorkommt. (glaube das ist wenn man 5 auf 4 binden muss bei Oktaven und die 5 zu lange hält.) Ansonsten, teu teu teu gibt es (sieht man mal von abgerissen Nägeln und kalt zu tief gefederten Akkorden in weiter Lage ab (da hat mir heute einer leicht die sehne am grundgelenk "überdehnt" ab) wenig Grund zur Sorge und ich kann in allen Nuancen voll aufspielen.

Übrigens finde ich ein gutes körperhefühl /-bewusstsein lebenswichtig. Nicht nur im Hinblick auf Verletzungen. Gar nicht mal. Aber je mehr Feedback ich aus meiner ganzen Finger /Hand /Arm Peripherie ziehe, je bewusster ich wahrnehme umso mehr und feinere Stellrädchen habe ich in meinem ganzen musikalischen Ausdrucksvermögen.
 
Das mit der Münze ist analog zu den Tischsitten, die man mit einem unter dem Ellbogen eingeklemmten Buch lernen durfte.

Von der Haltung am Klavier

Grade sitzen!
Sich nicht stützen!
Weder vor- noch rückwärts beugen.
Nicht nach rechts und links sich neigen!
Arm und Hand nicht unnütz rühren,
Selbstbeherrschung nie verlieren!
Vor des Instrumentes Mitte
Sich plaziren so ist’s Sitte
Füsse nah am Pedal,
Oberkörper vertikal,
Und bei grösster Kraftentfaltung
Ungezwungen sei die Haltung!

Berichte aus der Folterkammer
 
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Warum muß man Finger hochreißen? Die Taste besitzt doch genügend Auftrieb, um den Finger hochzutragen, sobald ich den Finger entspanne.

Über manche klavierdidaktischen Ansätze schüttelt den Kopf
cb
 
Warum muß man Finger hochreißen? Die Taste besitzt doch genügend Auftrieb, um den Finger hochzutragen, sobald ich den Finger entspanne.

Über manche klavierdidaktischen Ansätze schüttelt den Kopf
cb
spinn das ruhig mal weiter. "Fingertechnik" ist nur eines von dutzenden Teilaspekten "des Klavierspiels".

Kkls verdienen sich ggf. in mehreren Disziplinen ihre goldene Himbeere.
 


Man könnte meinen, der Pianist hebt die Finger an . ;-)
 
Ich traue mir nicht zu, da zu urteilen. Aber man sieht einmal mehr: im Klavierbereich *gibt* es ausführliche Didaktik, im Orgelbereich eher nicht. Eigentlich unverständlich.
 

Grade beim Finger heben (vor allem dem 4.) habe ich das meiste Verletzungspotential. Zwar mache ich es nicht bewusst, aber wenn ich nicht 4 über 5 auf intervallen >3 mich "einspielen" und voll loslege kann es "ziepen". Das ist vermeidbar. Vielleicht suche ich mal ein paar Stellen raus wo das potentiell vorkommt. (glaube das ist wenn man 5 auf 4 binden muss bei Oktaven und die 5 zu lange hält.)
Du hast schlicht falsche Spieltechnik (zu fingerzentriert; "Langen" mit dem Finger nach der nächsten Taste, statt Distanzen per Arm zurückzulegen usw.). Mit zweckmäßiger Spieltechnik gibt es derartige Problematiken nicht.
 
Du hast schlicht falsche Spieltechnik (zu fingerzentriert; "Langen" mit dem Finger nach der nächsten Taste, statt Distanzen per Arm zurückzulegen usw.). Mit zweckmäßiger Spieltechnik gibt es derartige Problematiken nicht.
Ich geb dir gern den Takt und dann kannst du vielleicht nachvollziehen was ich meine.

Hier geht es um keine Distanz sondern um eine Sekunde.

Und aburteile doch nicht immer so pauschal und rigoros, wenn du grad mal 2 Parameter hast von viel mehr möglichen.

Ich "lange" nicht nach einer Taste sondern übersetze den Ringfinger über den kleinen ohne ersteren großartig anzuheben.

Das "Problem" lässt sich ziemlich genau reproduzieren tritt aber nicht immer auf! Es gibt von 99% der Bewegungen (zumindest bei mir) 1% bei denen ich mehr aufpassen muss. U. A. Aber auch ein Zeichen daß ich da noch was verbessern kann. Ich habe aber noch keinen alternativen Fingersatz erörtert.
 
@Gefallener Tritt das nur bei einer Hand auf? Könnte auch ein anatomisches Phänomen sein (zu eng anliegende Sehne, Überbeweglichket oder oder). Vor allem, wenn es nicht jedesmal, sondern nur gelegentlich "ziept".
 
Jeder nennt falsche Punkte, die ihm auffallen, und am Ende zählen wir mal, auf wie viele FNP (Fake News Points) wir kommen. OK?
Irgendein Spinner mit nem Kaugummi in den Goschn - vestehen tut man jedenfalls nix ....aber das ist man ja so von Werbefuzzis und Konsorten gewöhnt, quasseln irgend so ein denglisches Zeugs daher, was koa Sau ned versteht! :rauchen:
 
Ok "das Problem" tritt auf "in Spielsituationen" wie bei Schumann Fantasiestücke Op. 111 No.1 Takt 5 auf 6. (Will hier kein Bild posten wegen Urheberrecht.) Melodie d auf es. 5 - 4. (Meine ich mich zumindest erinnern zu können. Bin grade nicht am Klavier und "möchte es auch nicht reproduzieren". Kann es aber auch nochmal genauer erörtern damit hier jetzt nicht falsch rumgedoktort werden muss.

Naja in den "meisten Fällen" wenn ich ähnliche Situationen wie oben haben und mit 4 über 5 gehen soll und (so meine Erklärung) ich da das Gewicht drauflassen soll (wegen Melodieführung bpsw.)

Ich kann ja mal ein paar Beispiele sammeln "wenn" es auftritt. Nicht jedes mal, nein. Schon in diesen geschilderten Situationen häufiger, aber in 5% der Fälle. (Was schon viel ist finde ich.)

Links nicht, weil es da nicht so oft vorkommt. Bzw. da hatte ich es noch nicht. Nur 4 über 5 und auch erst seit ich älter bin *lach*.

Übrigens nicht nur 4 oder 5 sondern meist in weiter Lage und vermeintlich widersprüchlichen Bewegungen in einer Hand. z.B. Bei Oktavläufen wenn ich extremes legato versuche.

Randbemerkung: Ich spiele schon unstatisch und übersetze alles was ich tue in Choreographien. Wie gesagt. 4 über 5, legato während die Bewegung im Grunde schon eine andere Aufgabe hat (Weil der Daumen ja auch noch spielen muss). (Kanns grad nicht besser beschreiben.)

@Administrative bisschen viel offtopic ... ggf. (wohin auch immer) verschieben. Danke

Ansonsten gerne PN

P.S.: Ich liebe EAV und kann Burli auswendig xD
 
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Gibt es auch exemplarische Videos von GKL (gute Klavierlehrer) auf Youtube?
Die (Online-) Klavierlehrerin Shirley Kirsten kam hier im Forum erst einmal vor. Wenn ich mich recht erinnere, gibt es auch einen Bezug zu Seymour Bernstein. @Tastatula , kennst Du sie? Ihr Unterricht, zB hier, scheint mir sehr gründlich zu sein:




„I teach students in my El Cerrito, CA studio, of all levels, and of various ages, and emphasize the singing tone dimension of piano playing, sculpting phrases, relaxing the muscles and keeping a flexible wrist. I include theory in lessons and believe in the importance of learning scales, arpeggios in all keys as they follow the Circle of Fifths.“

Was meint Ihr dazu?
 
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