Klavier versus Digitalklavier

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26. Apr. 2008
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Ich bin nicht bloß Klaviermacher, sondern auch Händler mit eigenem Pianohaus!
Verkaufe ich digitale Klaviere? Nein!

Warum?

Ich werde nicht meine Seele verkaufen wegen des Mamon.

Ich bin selbst Musiker und habe erkannt, dass ein großer Schwindel hinter der Werbung steckt, dem Sie als Konsument nicht so leicht auf die Schliche kommen. Die Hersteller behaupten, dass ihre elektronischen Klaviere mit Hightech "wie echt" oder "fast echt" sind, anschlagsdynamisch etc., und implizieren damit, dass darauf Klavier musizieren auch erlernt werden könnte.

Klavierspielen nicht als Fingerhämmerei bzw. Muskeltraining betrieben, sondern als Musik erfahren durch den Austausch zweier lebendiger Organismen - dem Menschen und dem natürlich erzeugtem Ton aus singendem Holz ist das Geheimnis hinter wirklicher Klaviermusik, und mit der angebotenen Ersatz-Elektronik unmöglich zu erreichen.

Wie kann man das verstehen?

Musik ist ein sehr emotionales Erleben. Es ist eine kulturelle Sprache auf emotionaler Ebene, die auf der ganzen Welt verstanden wird. Sozusagen eine allumfassende Sprache auf Gefühlsebene. Als Musiker arbeiten oder spielen Sie mit diesen Gefühlen, erlernen diese in ihren Nuancen und bringen sie zum Ausdruck. Ja, Ausdruck von Gefühl! :kuss:

Beim digitalisierten Klavierton fehlt die Möglichkeit in Gefühls-Interaktion zu treten fast komplett. Wenn Sie Erfahrung haben, werden Sie Ausdruck vielleicht imitieren können.

Was ist mit "Erfahrung" gemeint?

Ein Vergleich auf ähnlicher Kommunikationsebene: Sagen Sie zu einem Kind, sprich zur Oma - und das Kind spricht und passt auf, wie Oma reagiert. Dieses "Aufpassen" wird unmittelbar sein Sprechen zu Oma beeinflussen, weil es erkennt, welche Reaktion das Gesagte bei Oma hat. Im nächsten Satz wird dieses soeben erworbene Wissen als Erfahrung eingeflossen sein und die Sprache zu Oma verbessert sich. Es entsteht mehr, nämlich "ich verstehe Oma" - sie ist je nach dem - traurig, lustig, gerührt, etc. durch mein Sprechen und was ich spreche, wie ich spreche. Das ist Erfahrung beim Sprechen.

Wie gehts weiter?

Wenn ich bereits Erfahrung habe zu Oma zu sprechen, dann kann ich dies, wenn ich geschickt bin, imitieren. Ich könnte zur Wand sprechen (oder: "sprich zur Hand" ;-)). Ich könnte so zur Wand sprechen, als ob Oma mir dort zuhören würde, da ich ja Erfahrung habe, wie es zu machen ist und was zur Antwort kommen würde usw. Es ist fast echt!

Das ist im wesentlichen Digital-Klavierspielen. Ein guter Musiker kann und will Ihnen das vortäuschen (sonst wäre er ja kein guter Musiker) - und die Werbung täuscht Ihnen vor, dass Sie es auch können.

Warum sollte ein Anfänger nicht auf einem Digitalklavier Klavierspielen lernen?

Ich gebe Ihnen zwei andere Beispiele aus der Natur: Sie wollen ein Haustier? Würden Sie ein Tamagotchi kaufen um zu erlernen mit einem Tier umzugehen? Können Sie dann mit Tieren umgehen? Haben Sie dann ein Haustier? Ist es dasselbe? Es hat ja vier Beine, muss gefüttert werden etc. wie ein echtes Tier. Bloß pisst es Ihnen nicht mehr in die Wohnung.

Wie wäre es mit einem Plastikbonsai? Was unterscheidet ihn von einem echten Baum? Ich kann ihn vielleicht formen, aber lebt er? Ist es das Selbe? Bin ich jetzt ein Gärtner?

Ohne allzu technisch zu werden. Sie erzeugen permanent denselben aufgezeichneten Ton. Ja, die Lautstärke ändert sich, aber der Ton bleibt tot. Unverrückbar! Wie das Bild von einem Toten.

Da dem Anfänger der Erfahrungswert der Musiksprache mit ihren verschiedenen Ausdrucksformen am Klavier weitgehend fehlt, erlebt er/sie am digitalen Klavier nie (!) den wahren Genuss beim Musizieren. Der Entspannungswert dabei entspricht daher keinesfalls dem eines akustischen Klaviers, sondern dem irgend eines anderen elektronischen Unterhaltungsmediums. Es ist wie Spielkonsole, Handy und co., bloß mühsamer:( und kaum richtig zu erlernen.

Schneller Wertverlust, Lebensdauer, Umweltschäden sind da noch die untergeordneten Minuspunkte des digitalen Klaviers im Vergleich zum akustischen Klavier mit Ton aus lebendigem Holz.

Wieso Umweltschäden? :confused:

Sollten Sie sich dennoch für ein Digitalklavier entscheiden, vergessen Sie die Tatsache nicht, dass Sie zukünftigen Elektroschrott erwerben, dessen Entsorgung schon heute als großes Problem erkannt ist. Sie haben vielleicht schon viel Elektronik daheim? Sie würden sich weiteren elektromagnetischen Feldern aussetzen - den Lautsprechern.

Ich hoffe, ich habe Sie nicht allzusehr gelangweilt und bin gespannt auf Ihre Antworten!

Mit lieben Grüßen
Michael Szecsenyi
Klaviermacher
 
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Hallo Klaviermacher!
Ich kann dir in jedem Punkt zustimmen, trotzdem habe ich ein E-Piano!

Warum?

Not enough money :(
und man kann mit Kopfhörer üben.

Sind zwar nur 2, aber leider entscheidende Gründe für ein E-Piano...

lg bechode
 
Hallo Klaviermacher,

mit Deinem Post rennst du hier nur offene Türen ein. Ich wage mal zu behaupten, dass kein Clavioaner freiwillig ausschließlich auf einem Digitalpiano spielt.

Gruß
Gaby
 
Da dem Anfänger der Erfahrungswert der Musiksprache mit ihren verschiedenen Ausdrucksformen am Klavier weitgehend fehlt, erlebt er/sie am digitalen Klavier nie (!) den wahren Genuss beim Musizieren. Der Entspannungswert dabei entspricht daher keinesfalls dem eines akustischen Klaviers, sondern dem irgend eines anderen elektronischen Unterhaltungsmediums. Es ist wie Spielkonsole, Handy und co., bloß mühsamer:( und kaum richtig zu erlernen.
Selten sowas dummes gelesen.
 
@Gaby,

Ich wage mal zu behaupten, dass kein Clavioaner freiwillig ausschließlich auf einem Digitalpiano spielt.
Ich mag diese Pauschalisierungen irgendwie überhaupt nicht, da stellen sich mir die imaginiären Nackenhaare wenn jemand fröhlich in meinem Namen irgendwas feststellt.

Dann bin ich wohl aus deiner Sicht kein Clavioaner. Ich habe ein E-Piano und das vollkommen freiwillig, weil es für mich die Punkte erfüllt, die ich von dem Hobby erwarte.



@Klavierbauer,
ich könnte jetzt zynisch behaupten, da schlägt ein toter Hammer aus einem künstlich bearbeiteten Material immer wieder auf die gleiche tote Saite in einfach nur unterschiedlich starker Art.

Jeder möchte mit seinem Hobby etwas tun, was sich unter Umständen von dem einer anderen Person erheblich unterscheiden kann.

Einer fährt Rad als Sport und sein wichtigstes Werkzeug ist sein Pulsmesser. Ein anderer um am Wegrand Äpfel einzusammeln. Du willst hoffentlich dem Renradfahrer keine Satteltaschen montieren, nur weil du gerne Äpfel sammelst.


Wenn ich also als Fan akustischer Musikinstrumente ins schwärmen geraten kann über verschiedene Holzqualitäten, Saiten Aufhängungen, Resonanzböden,....

Sehr schön für dich, ist Klasse und ein super Hobby. Da du das auch noch als Beruf gewählt hast noch schöner.

Wenn du allerdings dein Hobby/Beruf zum Selbstzweck erklärst und das auf den Bedarf aller Menschen die Musik machen wollen transferierst ist es wenig hielfreich.

Du berätst die Menschen in dem Fall, nicht nach ihrem Bedarf sondern nach dem was du willst, bloß das du tatsächlich glaubst es nur gut zu meinen.

Das ist dann wie der Mann der seiner Frau sexy Unterwäsche schenkt ohne zu merken, das es kein Geschenk für seine Frau war weil sie lieber Schiesser Feinripp trägt sondern seine verdeckten Wünsche.


Wenn jemand zu dir kommt und fragt ob er mit einem E-Piano in einem Konzertsaal spielen kann ist Zweifel angesagt aber eben aus einem fixen technischen Grund.

Wenn jemand anderes morgens um 6:00 Uhr und abends um 20:15 Uhr während seine Frau fern sieht spielen will und du rätst ihm immer noch zum Flügel, läuft gehörig was schief.



Viele Grüße

Tastenfuchs
 
Dem Post von Tastenfuchs kann man nichts mehr hinzufügen!

Toller Beitrag. Die Sache mit der sexy Unterwäsche sollten sich glaube viele Männer mal vor Augen halten (wobei man auch hier wieder sagen muß, daß es durchaus sexy Unterwäsche gibt die Frau auch gefällt, aber man sollte halt sein Augenmerk auf die Wünsche der Frau und nicht auf sich selber richten).

Gruß
Pflaume
(der auch auf einem E-Piano spielt und es zudem wesentlich edler in meiner kleinen Studentenbude ausschaut als ein Piano, es zudem handlicher ist und man auch noch andere viele tolle Sachen machen kann - Midis aufnehmen z.Bsp. für die ich mit nem Klavier wieder extra Equipment brauchen würde.)
 
@tastenfuchs

sehr sachlich, sehr richtig und umfassend. danke.

ps. die äpfel am wegesrand waren ein schönes bild!

pps. im sinne des gleichbehandlungsgesetzes möchte ich das dessous-beispiel unbedingt ergänzt wissen: um lächerliche krawatten, protzige uhren, zu knappe badehosen, zu große badehosen u.v.m. :D
 
Wenn jemand anderes morgens um 6:00 Uhr und abends um 20:15 Uhr während seine Frau fern sieht spielen will und du rätst ihm immer noch zum Flügel, läuft gehörig was schief.

Das sehe ich auch so. Ich habe mich für ein akustisches Klavier entschieden; aber zum Üben vorsichtshalber ein Vario-System einbauen lassen. Damit kannich bei Bedarf auch mit Kopfhörer spielen.

Eine recht teure Alternative, denn immerhin kostet so ein Variosystem fast so viel wie ein Digitalpiano; aber dafür habe ich eben auch nicht das beste mechanische Klavier.

Meine Erfahrungen nach mehr als einem Jahr Klavierspielen:

Aufgrund starker beruflicher Anspannung spiele ich insbesondere morgens etwa 20 Minuten vor dem Gang zur Arbeit und dann noch einmal abends nach 21:00 Uhr. Ich wohne in einem Mehrfamilienhaus und an ein Spielen ohne Kopfhörer wäre zu diesen Zeiten nicht zu denken. Wenn man vom Wochenende absieht, benutze ich dieses Klavier also mehr wie ein Digitalpiano. Das finde ich schade! Besonders der in diesem Forum gemachte Hinweis zu Einsatz der Pedale ist absolut richtig; aber die einzige Alternative wäre für mich gar nicht mehr zu spielen. Und dies käme für mich nicht in Frage.
 
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Danke für die Antworten

Ich möchte mich für Eure Postings herzlich bedanken. Ich sehe schon, daß ich verschiedene eingefleischte DigiK Benutzer mit meiner Positionierung zu Reaktion fast gezwungen habe.

Ja, es scheint, daß ich aus Betriebsblindheit etwas komplett übersehen habe, und es gibt tatsächlich einen großen Wunsch von Personen, den Flugsimulator als großes Lebensziel der Fliegerei ins Auge zu fassen.

Im allgemeinen kommt der Wunsch ein Instrument wie Klavier zu erlernen jedoch aus einer anderen Ecke. "Ich habe es von jemanden gut spielen gehört", "ein Vorbild (Konzert)", "ein besonderes Musikstück" dgl. , daß ich unbedingt auch können will.

Zu mir kommen Eltern mit Kindern, die 1 oder 2 Jahre DigiK gespielt haben, und nun ein Klavier brauchen, wie der Lehrer sagt, sonst können sie keine weiteren Fortschritte machen. Sie wurden schlecht beraten, denn nun verlieren sie ziemlich viel bzw. haben doppelte Ausgaben.

Sie sind jene, die ich hier im Forum erreichen will. Warum sollen sie in die Falle tappen? Die Falle ist der Trend zu Digital, - sei es wer weiß was. DigiFernsehen DigiRecorder DigiKamera - also muss DigiKlavier wohl auch besser sein. Brrrr! Wurstsemmel sind auch keine Rüben.:p

Erfahrene Pädagogen raten selbst in Großstädten vom Digip. ab. Siehe http://www.lkms.de/artikel/digitalpianos.htm

Wegen der Lärmbelästigung sagte schon Wilhelm Busch: "Musik wird oft als störend empfunden, da sie stets mit Geräusch verbunden.":bongo: - und trotzdem habe ich Klavier im Gemeindebau gelernt, wie viele andere... 300 Jahre konnte man in jedem Haus Klavier lernen - jetzt nicht mehr? Da kämpfe ich halt dafür, wenn es sein muss!

Ich bin im übrigen kein Klavier-Freak! Ich mag Keyboard mit seinen künstlichen Sounds sehr wohl. Ich wurde in den 70ern erwachsen und war ein großer Fan von Synthis - besonders Emmerson Lake & Palmer gefiel mir. Ich selbst spielte in einer Band Fender Rhodes E-Piano. Die Freude am künstlich erzeugten Ton habe ich nach wie vor.:D

Aber am DigiK ist es nicht der Klavierton, sondern der E-Piano-Sound, mit dem man echte Musik machen kann - allerdings ist das nicht Klavierspielen!

Zu Tot und Lebendig - Ich könnte an einem Klavier blos auf einer einzigen Taste Musik machen, und zwar für Stunden, ohne daß irgendwann eine Wiederholung kommt - es wird immer was Neues entstehen durch geringste Abweichungen, die den Ton lebendig machen. Tot ist der DigiK Ton, weil er eine Konserve ist, die ich stets reproduziere. Und wenn ich darauf 10 Sekunden den selben Ton spiele, kommt mir das Bild: Wann hebt jemand dieses verdammte Telefon ab!

Liebe Grüße
Klaviermacher
 
@klaviermacher

Du klingst wie irgendein Sektenfuzzi. Wen willst Du hier überzeugen? Irgendwie finde ich Dein pathetisches BlaBla klingt wie ein Vorwerkvertreter oder ein Zeuge Jehovas auf Dope. Ich kann mir Dich sehr gut vorstellen wie Du am Klavier sitzt und wie Du schreibst immer und immer wieder "nur eine Taste spielst". Ich frage mich allerdings, ob das Dein Pfleger nicht gehörig auf die Nerven geht? Und irgendwann geht das Anstaltspiano auch kaputt.
 
Zu Tot und Lebendig - Ich könnte an einem Klavier blos auf einer einzigen Taste Musik machen, und zwar für Stunden, ohne daß irgendwann eine Wiederholung kommt - es wird immer was Neues entstehen durch geringste Abweichungen, die den Ton lebendig machen. Tot ist der DigiK Ton, weil er eine Konserve ist, die ich stets reproduziere. Und wenn ich darauf 10 Sekunden den selben Ton spiele, kommt mir das Bild: Wann hebt jemand dieses verdammte Telefon ab!
[/QUOTE]

@ Klaviermacher
Da stimme ich dir ganz klar zu! Ich sehs genauso :D Man hört immer wieder andere Obertöne und das macht das Klavierstimmen und Intonieren so interessant!
 

@klaviermacher

Du klingst wie irgendein Sektenfuzzi. Wen willst Du hier überzeugen? Irgendwie finde ich Dein pathetisches BlaBla klingt wie ein Vorwerkvertreter oder ein Zeuge Jehovas auf Dope. Ich kann mir Dich sehr gut vorstellen wie Du am Klavier sitzt und wie Du schreibst immer und immer wieder "nur eine Taste spielst". Ich frage mich allerdings, ob das Dein Pfleger nicht gehörig auf die Nerven geht? Und irgendwann geht das Anstaltspiano auch kaputt.
...und du bist wohl fürs Grobe zuständig!
...argumentationslos und gemein
 
Zu Tot und Lebendig - Ich könnte an einem Klavier blos auf einer einzigen Taste Musik machen, und zwar für Stunden, ohne daß irgendwann eine Wiederholung kommt - es wird immer was Neues entstehen durch geringste Abweichungen, die den Ton lebendig machen. Tot ist der DigiK Ton, weil er eine Konserve ist, die ich stets reproduziere. Und wenn ich darauf 10 Sekunden den selben Ton spiele, kommt mir das Bild: Wann hebt jemand dieses verdammte Telefon ab!

@ Klaviermacher
Da stimme ich dir ganz klar zu! Ich sehs genauso :D Man hört immer wieder andere Obertöne und das macht das Klavierstimmen und Intonieren so interessant![/QUOTE]
Es gibt übrigens von Keith Jarret ein Stück - leider weiß ich nicht mehr welche LP ich glaube in Japan wurde es aufgenommen - da macht er genau das. Er spielt minutenlang blos einen einzigen Ton. Das klingt wunderschön!

Liebe Grüße
Klaviermacher
 
Also ich denke es wird wohl jedem normal denkenden Mensch klar sein, dass ein echtes Klavier besser ist als ein elektrischer Ersatz.
Die Frage, die man sich stellen muss, ist nur auf welchen Niveau man denn Klavier spielen will. Betreibt man es als kleines Hobby ohne große Ansprüche und will bei stets einfachen Stückchen (Yann Tiersen etc.) bleiben genügt es meines Erachtens auch, wenn man auf einem E-Piano spielt. Hier wäre ein hochwertiges Klavier oder ein Flügel einfach nicht besonders sinnvoll, es sei denn man hat das nötige Kleingeld.;)
Wenn man wirklich professionell Klavier spielen will und/oder es sogar beruflich machen will, ist ein echtes Instrument unumgänglich. Ich glaube kaum, dass das jemand hier abstreiten wird.
Aber zu behaupten, dass nur ein richtiges Klavier immer am besten ist, ist meiner Meinung auch nicht ganz richtig, denn auf einem E-Piano spielen ist besser als gar nicht spielen. Ich würde auch gerne auf einem echten Klavier üben, aber ich kann mir es nun man nicht leisten.

Wer anderer Meinung ist darf mir auch gerne ein echtes Klavier kaufen. :D

lg bechode
 
Zu mir kommen Eltern mit Kindern, die 1 oder 2 Jahre DigiK gespielt haben, und nun ein Klavier brauchen, wie der Lehrer sagt, sonst können sie keine weiteren Fortschritte machen. Sie wurden schlecht beraten, denn nun verlieren sie ziemlich viel bzw. haben doppelte Ausgaben.

Da sprech ich aus eigener Erfahrung!

Wegen der Lärmbelästigung sagte schon Wilhelm Busch: "Musik wird oft als störend empfunden, da sie stets mit Geräusch verbunden.":bongo: - und trotzdem habe ich Klavier im Gemeindebau gelernt, wie viele andere... 300 Jahre konnte man in jedem Haus Klavier lernen - jetzt nicht mehr? Da kämpfe ich halt dafür, wenn es sein muss!

Ich auch. Mir sind die anderen vollkommen egal. Wenn ich persönlich etwas in meinem Leben erreichen will, dann darf ich mich nicht abhängig von anderen machen.

Ich bin im übrigen kein Klavier-Freak! Ich mag Keyboard mit seinen künstlichen Sounds sehr wohl. Ich wurde in den 70ern erwachsen und war ein großer Fan von Synthis - besonders Emmerson Lake & Palmer gefiel mir. Ich selbst spielte in einer Band Fender Rhodes E-Piano. Die Freude am künstlich erzeugten Ton habe ich nach wie vor.:D

Naja, der Unterschied ist ja bei E-Pianos und Keyboards, dass der Sound gesampelt ist. Bei solchen elektronischen Instrumenten hast du einen echten Tonerzeuger, wie auch bei der Hammondorgel, zum Beispiel.

Aber am DigiK ist es nicht der Klavierton, sondern der E-Piano-Sound, mit dem man echte Musik machen kann - allerdings ist das nicht Klavierspielen!

Genau! Klavier spielen kann man nur auf einem Klavier erlernen. Wenn ich die Stücke, die ich zur Zeit spiele, auf einem Digitalpiano spiele, entsteht nicht dieses Leben, dieses Feuer, was die Musik so lebendig macht. Man merkt halt auf einem Digitalpiano, dass der Ton nicht echt ist, sondern aus Lautsprechern kommt. Klaviere geben einen natürlichen Ton ab. Eine Kopie eines Klaviers ist niemals so realistisch wie ein echtes Klavier.

Wenn jemand zu dir kommt und fragt ob er mit einem E-Piano in einem Konzertsaal spielen kann ist Zweifel angesagt aber eben aus einem fixen technischen Grund.

Bei diesem Satz musste ich lachen. Als ob man eine Beethoven Sonate auf einem E-Piano spielen könnte. :D

Die Frage, die man sich stellen muss, ist nur auf welchen Niveau man denn Klavier spielen will. Wenn man wirklich professionell Klavier spielen will und/oder es sogar beruflich machen will, ist ein echtes Instrument unumgänglich.

Das wollte ich meinem Beitrag noch hinzufügen. Es geht doch bei Musik hauptsächlich um Freude und Spaß an der ganzen Sache, sonst würde es man ja nicht machen. Die Leute, die keine technisch anspruchsvollen Stücke spielen wollen, für die reicht ein E-Piano vollkommen aus.

Schwieriger ist es, wenn man schon weiter fortschreitet, dann hat man, wie klaviermacher es bereits gesagt hat, einen Fehlkauf, weil man ein echtes Klavier kauft. Deswegen sollte man sich das schon bereits vor dem Kauf überlegen, ob es nicht besser wäre, direkt ein Klavier zu kaufen.

Ich habe genau diesen Fehler gemacht. Das Digitalpiano kann ich jetzt nicht mehr verkaufen, weil es einfach nur traurig ist, dass es jetzt nur noch die Hälfte wert ist. Das ist nämlich auch der Nachteil bei elektronischen Geräten: Der Preis verfällt sehr schnell. Ein echtes Klavier kann man immer noch fast zum gleichen Preis verkaufen (oder sogar zu einem höheren), wenn man mal keine Lust mehr zum Spielen hat (obwohl das ja bei einem echten Klavier recht selten ist).
 
nach diesem unendlich langen geschwafel hat wohl jeder die simple, wohl jedermann bekannte grundaussage verstanden:

Ein Epiano hat nicht den Klang eines lebendigen Klaviers.

WOW ! Welch eine Entdeckung !

Müsst mal bei Tastenwelt oder Piano-News anrufen. Die machen glatt eine Sonderausgabe deshalb!
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
@ubik,

Bei diesem Satz musste ich lachen. Als ob man eine Beethoven Sonate auf einem E-Piano spielen könnte

Da ist dir beim lesen meines Satzes vor lauter lachen wohl etwas durcheinander gekommen.;)

Ich habe in dem Satz klar zugestimmt das ein E-Piano eben vermutlich nicht dafür geignet ist in einem Konzertsaal zu spielen. Deswegen sollten bei einer solchen Frage eben berechtigte Zweifel aufkommen wenn jemand das will.


Die Fähigkeit selektiv entscheiden zu können ist etwas sehr wertvolles. Viele Menschen legen so furchtbar viel Wert auf Freiheit aber machen sich im Geist unheimlich eng indem sie nur nach vorgefertigten Schablonen entscheiden. Das ist digital um mal bei dem Begriff zu bleiben. Nur Ja/Nein.


Wie bechode schon sagte, bevor ich aufgrund meiner Gegenbenheiten wählen kann zwischen E-Piano oder nicht spielen zeugt es für mich persönlich von einem sehr armen Geist wenn man der Person enpfiehlt lieber auf dem Handy rumzudrücken als ein E-Piano zu nehmen.



Ich kenne ein Kind das auf einem echt schönen stylischen Klavier mit noch richtig alten Kerzenhaltern spielt. Das Teil ist aber nicht wirklich gut gestimmt und hat wohl seine Lebenszeit etwas überschritten. Ich bin mir nicht sicher ob das den Lerneffekt wirklich erhöht.





Hier mal eine schöne Begebenheit von Einstein als er Prüfungen in Physik abgenommen hat:

Sein Assistent fragte ihn, ob die Fragen die er stellte nicht die selben waren wie letztes Jahr. Darauf sagte Einstein ja das waren die selben Fragen. Der Assistent darauf, warum er die gleichen Fragen noch mal stellt. Einstein antwortete darauf, weil sich die Antworten geändert haben.


Liebe Grüße

Tastenfuchs
 
Auch der technische Aspekt ist bei dieser Frage enorm wichtig: Auf einem e-piano kann ich keine schnellen Stücke spielen. Als ich eine Woche mal etwas mehr auf dem e-piano als auf dem Klavier geübt hatte, hat es meine Lehrerin sofort gemerkt, weil die kurzen Notenwerte furchtbar unregelmäßig wurden. :evil: Tremoli kann man auch vergessen, dabei verkrampft die Hand sofort.
Es klappt leider einfach nicht diese tiefe Entspannung, die man mit dem Klavieranschlag erreichen kann, am :keyboard: herzustellen.
 

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