Beethoven 2020

Es gibt eine kleine zweistimmige Fuge, die Beethoven (angeblich) für eine Bewerbung um eine Stelle als Hilfsorganist geschrieben hat. Ich habe einen Sammelband mit Orgelstücken, in dem Beethovens Übeorgel abgebildet und auch näher beschrieben ist. Ausschließlich "Flötenuhrstücke" sind jedenfalls nicht in diesem Band enthalten.

Mir macht Beethoven auf dem Klavier allerdings mehr Spaß und für die Orgel gibt es ja reichhaltig Futter vom ebenfalls 1770 geborenen Rinck.
 
Mein Formenlehre-Professor sagte einmal, irgendjemand Wichtiges habe zu Beethoven gesagt, er könne keine Fugen komponieren. Seitdem habe Beethoven Zeit seines Lebens einen Fugen-Komplex mit sich herumgetragen. Ich kann mir das kaum vorstellen. Weiß da jemand Genaueres?
 
obwohl er ja als erster wieder in bedeutenden Werken für Tasteninstrumente offensichtlich von Bach beeinflusst war.

Ich halte diese Fuge nicht für ein unbedeutendes Werk:


View: https://www.youtube.com/watch?v=oNrM37AYxfc


Und diese Gigue ebenfalls nicht:


View: https://www.youtube.com/watch?v=aNhYYhsqBnA


Und diese Fantasie auch nicht (ok, eigentlich für eine Orgel ohne Tasten ;-)):


View: https://www.youtube.com/watch?v=uYipt3H7pus


Ich würde dafür plädieren, dass man hierbei die Werke CPE Bachs nicht außer Acht lässt.
Von dem es-Moll Satz in einer der württembergischen Sonaten halte ich persönlich besonders viel. Es handelt sich fast um ein Abbild der Triosonatenform (oder 3stimmiger Invention) des Vaters, obwohl CPE Bach eigentlich sonst in einem völlig anderen Stil zuhause war.
War das "bedeutend"? Der Komponist war ja berühmt und geschätzt wie kaum ein anderer, und diese Sonaten zählen sicherlich zu seinen wichtigeren Werken und haben wahrscheinlich damals ein sehr breites Publikum erreicht.
 
Ich glaube, dieses Jahr wird mit BTHVN jeder überschüttet, der nicht bei drei auf den Bäumen ist. Das Schulorchester meiner Kinder macht den Schlusssatz aus der 9. - erleichterte Fassung, Chorsatz dreistimmig. :022:
 
Mein Formenlehre-Professor sagte einmal, irgendjemand Wichtiges habe zu Beethoven gesagt, er könne keine Fugen komponieren.

Irgendjemand Wichtiges eher nicht. Die Kritik gab es von Zeitgenossen, beispielsweise Fürst Esterházy, der sich darüber echauffierte, dass Beethoven in der ursprünglich ihm gewidmeten C-Dur-Messe weder im Gloria noch im Credo eine "richtige" Schlussfuge komponiert und stattdessen nur ein paar Fugato-Stellen eingefügt hat. Worauf der verärgerte Beethoven ihm die Widmung entzog.

Ähnliches gilt für das Finale des Streichquartetts op. 59/3 - es beginnt als Fuge, entwickelt sich dann aber zu einem Sonatensatz. Und auch die äußerst widerborstige Fuge in der letzten Cellosonate hat Beethovens Ruf als Fugenkomponist nicht gerade gestärkt.
 
Für die Zeitgenossen waren wohl auch die beiden späten GROßEN B-Dur Fugen (Klavier zu 2 Händen und Streichquartett/Klavier zu 4 Händen) kein Beweis, dass Beethoven gute und schöne Fugen schreiben konnte.
 
Kam gerade etwas unverhofft, aber ich werde heuer auch noch ein reines Beethoven-Jubiläums-Programm spielen. Erstaunlich, dass man für sowas in der tiefsten amerikanischen Provinz engagiert wird. :dizzy:
 
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Am Donnerstag war ich mit meiner Klavierlehrerin in einem Beethovenkonzert. Es wurden alle 5 Beethoven-Klavierkonzerte von 5 verschiedenen Künstlern mit den Mannheimer Philharmonikern aufgeführt. Die Künstler waren: Alexander Schimpf, Mortz Winkelmann, Elena Bahkirova, Sergei Babayan und Orga Zado.
Es war ein wundervolles Konzert, allerdings auch 4 Stunden lang. Meine KL kennt Moritz Winkelmann von der Schule und hat ihn noch Backstage besucht.
 
Und für die, die aktuell noch reisefreudig sind (
Verrückt wie sich in 10 Tagen die Welt verändern kann:denken:
Ich glaube "reisefreudig" sind die wenigstens und die meisten Veranstaltungen zum Beethoven Jahr dürften verschoben oder abgesagt worden sein:konfus:

Mein Beethoven Jahr geht übrigens weiter, aktuell übe ich mich am C Dur Menuett aus "Stücke für die
Spieluhr". Nach Bock schweren 2
Wochen bin ich immer noch am Ende des Menuett dran und fang langsam mit dem Trio an.
Mein KL hat mir zur Motivation mal gezeigt warum ich das spiele und mir dazu einige Stellen aus Beethovens Sonaten gezeigt.
Das Stück hat ganz schön viel Beethoven in sich bleibt aber trotz Motivation echt ein brocken :-|

Übrigens glaube ich das mein KL mir schon wieder Orgel Werke unter jubelt, ich finde keine version am Klavier:denken:
Wer es nicht kennt :
 

In diesem Thread ist ja nicht mehr viel los ^^

Ich wollte nur darauf hinweisen, daß Beethovens Schwangerschaft (bzw. die Schwangerschaft von Maria Magdalena Beethoven) mit dem heutigen Tag vor 250 Jahren (mutmaßlich) in den 2. Monat ging.
 
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Mir tut nur der arme Schroeder so unendlich leid. Er hat sich bestimmt mehr als alle anderen auf das Beethoven-Jahr gefreut, und dann muss ausgerechnet Corona kommen.
 

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