Applaus bei Amateur-Konzerten

In Kirchen ist Klatschen ja ebenfalls unerwünscht. .

Auch nicht immer. Gut, die Orgelmusik ist Bestandteil des Gottesdienstes - würde nach dem Einzug , des Psalmes der Kyrie zum Gloria usw. jedesmal ein Applaus erfolgen, würde dies die Messe doch erheblich auseinanderreißen. Allerdings ist es durchaus üblich zum Ende der Messe zu applaudieren wenn zum Beispiel ein Chor oder auch ein Musikverein mitwirkte.
 
Dieser Schlussapplaus ist in unserer Gegend nach künstlerischen Darbietungen auch selbstverständlich.
 
würde nach dem Einzug , des Psalmes der Kyrie zum Gloria usw. jedesmal ein Applaus erfolgen, würde dies die Messe doch erheblich auseinanderreißen.

Das sind ja auch sozusagen die einzelnen Sätze, nach denen, wie oben festgestellt, nur Banausen applaudieren. Ich würd' vielleicht eine Ausnahme machen, wenn der Pfarrer das Offertorium besonders schön fertigkriegt, vielleicht mit einem extra Jubilus hintendrein. Aber dann muss er sich auch verbeugen. ;)
 
Und Zugaben geben bis der frenetische Applaus abklingt. :super:
 
Wir singen mit unserem Frauenchor jeden 1. Advent im (ev.-luth.) Gottesdienst und zum Ende gibt es immer Applaus.
Und bei Konzerten in der Kirche wird ganz normal applaudiert, wie in jedem anderen Konzert auch, da ist es doch egal ob die Räumlichkeit jetzt ein Konzertsaal oder eine Kirche ist.
 
Bei uns wird geklatscht, wenn der Kantor zum Ausgang eine seiner Improvisationen zum Besten gibt. Ausgegangen wird dann hinterher.
 
Die Kirchenmusik fristet ziemlich oft ein merkwürdiges Dasein. Ich kenne einige Pastoren, die nach dem Segen noch während des Orgelspiels hinausgehen, die Gemeinde folgt. Da hat der Organist schlechte Karten. Das tut mir dann immer leid für die Mühe. Ich kenne aber auch genug, wo sich Pastor und Gemeinde wieder setzen, dem finalen Orgelspiel lauschen und dann gehen. Gefällt mir besser, sofern der Organist was kann.

Im Kirchenorchester hab ich es immer als befremdlich empfunden, dass nach dem Spiel nicht geklatscht wurde. War da verpönt. Evangelische Kirche in Hamburg. Ich glaube aber, nach Gottesdienstende wurde dann geklatscht. Bin mir aber nicht sicher, das ist lange her...
 
Im Kirchenorchester hab ich es immer als befremdlich empfunden, dass nach dem Spiel nicht geklatscht wurde. War da verpönt. Evangelische Kirche in Hamburg. Ich glaube aber, nach Gottesdienstende wurde dann geklatscht.
Im Gottesdienst ist Musik Teil der Zeremonie bzw. Liturgie, hat also eine rein dienende Funktion. Im Wiener Stephansdom war ich einmal in einem katholischen Gottesdienst, weil in dessen Rahmen Haydns Mariazeller Messe gespielt wurde. Natürlich gab es da auch keinen Applaus, und es war für mich zum ersten Mal erkennbar, wie solch eine Messenmusik in den Gottesdienst eingebunden ist, nämlich Satz für Satz „auseinandergerissen“ an bestimmten Stellen der Zeremonie. Applaus wäre da unpassend und befremdlich gewesen.
 
Ja, keine Frage. Es passt nicht. Hab ich damals als 15-18 jähriger trotzdem komisch gefunden. Ich kannte Applaus von Konzerten und Vorspielen und dann ist da in der Kirche nach dem Stück absolute Stille... ungewohnt.
 
Danke für eure überwältigende Resonanz! Die allgemeine Meinung ist ja recht eindeutig und deckt sich mit meiner... Da wir ja nicht in einer Kirche spielen werden, sondern in einem normalen Konzertsaal, werde ich das Applausthema mit meiner Lehrerin nochmal ansprechen. Für meine Duopartnerin an der Geige ist es noch dazu ihr allererster Auftritt vor Publikum! Allein dafür hat sie einen Applaus verdient - wie wir alle - und es hinterlässt bei ihr sicher keine angenehme Erfahrung, wenn der ihr quasi verweigert wird.
 
So. Nun haben wir es angesprochen - und auf Granit gebissen. Es war eine recht unangenehme Situation. Meine KL hat auch verweigert, ihre Philosophie zu erklären. Wir würden am Ende schon jeder unseren Applaus bekommen - nur eben nicht zwischen unseren einzelnen Auftritten.

Wir haben uns daher entschieden, nicht aufzutreten. Da ich es insgesamt alles unmöglich fand, steht mir nun wohl auch wieder eine Klavierlehrersuche bevor. Vermutlich eh ganz gut, mal zu wechseln....
 

Wir haben uns daher entschieden, nicht aufzutreten. Da ich es insgesamt alles unmöglich fand, steht mir nun wohl auch wieder eine Klavierlehrersuche bevor. Vermutlich eh ganz gut, mal zu wechseln....
Eine gute Entscheidung. Es klingt für mich so, als wenn die KL am Ende alle einzeln auf die Bühne rufen will und jeder einen eigenen Abschluss-Applaus bekommen soll. Wenn es so wäre, wäre es aber auch nicht optimal.
 
Allgemein, nicht immer und unbedingt nur bei "Amateur"-Konzerten, scheint es Ungewissheit zu geben wegen des Applauses.

( Ich war ja letztlich beim Konzert von Burak Cebi, den ich durchaus als Profi bezeichnen würde, ich berichtete ) :

Wie ich ausgeführt hatte ( Suchfunktion "Burak Cebi" ) , war das Konzert mehr od. weniger in Werkgruppen oder längere / Kürzere "thematisch zusammenhängende" Gruppen eingeteilt:

Und schon bei Gruppe 1: Vier Chopin-Nocturnes hintereinander, hielten alle Zuhörer NACH dem ersten Stück ( cis-Moll, op. posth., bekannt ) dafür, NICHT zu applaudieren, ich ebenfalls. Denn der Applaus wäre dann nach ENDE der ( nun nicht übermäßig langen ) GRUPPE von Stücken gekommen:

So kannte ich es sogar aus dem Harasiewicz-Konzert 1983 auf Sylt und aus den edit: ah, nee nicht allen, aber mehreren anderen ( allerdings wenigen ) Konzerten, die ich besuchte:

Applaus NACH einer ( überschaubaren ) Werkgruppe.

Nun waren aber welche unter den Zuhörern, die dies nicht mochten, sondern nach dem ZWEITEN Nocturne, dem ( noch bekannteren ) op. 9,2 Es-Dur, anfingen zu klatschen,

so dass man...im Folgenden....bis zum Ende des Konzertes echt HELLWACH sein musste, als Zuhörer:

Manchmal wurde es nämlich auch wieder nach Schwarm-Regeln GEÄNDERT , so dass dann wieder nach ZWEI - ODER EINEM ( !! ) Stück(en) ( und sowieso nach einer GRUPPE ) das Klatschmonopol entschieden hat. :-D

Naja mir wars egal - geklatscht hab ich jedes Mal gerne !!!

Vielleicht wird dieses "Applaus"-Gezeugs auch zu sehr hochgepusht. Man sollte sich auf sich SELBST verlassen, denke ich.

Sehr interessant, gesellschaftswissenschaftlich, denke ich. :super::party:

Liebe Grüße vom: Olli!! :drink:
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo ChristineK,

schade, dass das Ganze so ausgehen musste. Gegen Dazulernresistenz ist offensichtlich kein Kraut gewachsen.
Habt Ihr in Eurer Umgebung keine Möglichkeit, Euer Programm noch vorzuspielen, so richtig mit Applaus und so, in einer Seniorenresidenz oder in einem Gemeindehaus? - Das wäre doch ein Abschluss für den ganzen Aufwand.
Jetzt wieder eine(n) KL zu suchen, auch ein Aufwand, der sich hoffentlich lohnen wird. Dazu wünsche in eine gute Hand!

Einen guten Griff wünscht

Walter
 
Hallo @Walter, ja, ich mache jeden Monat informelle Klaviertreffen und 1x im Jahr ein gemeinsames Konzert (alles selbstorganisiert von uns Hobbyspielern - ohne Lehrer). Da werden wir es auf jeden Fall vorspielen. Seniorenresidenz ist sicher auch eine gute Idee! (Allerdings ginge das erst wieder, wenn der Corona-Spuk vorbei ist, denn die darf man hierzulande aktuell nicht mehr besuchen... ) Liebe Grüße
 
Wir haben uns daher entschieden, nicht aufzutreten. Da ich es insgesamt alles unmöglich fand, steht mir nun wohl auch wieder eine Klavierlehrersuche bevor. Vermutlich eh ganz gut, mal zu wechseln....

Ich finde, das ist eine Überreaktion. Es kann doch nicht so schwer sein, sich für ein paar Minuten dieser Regel zu unterwerfen. Oder hat das Ego der Betroffenen den Applaus sooo nötig? ;-)

Und einen guten (wenn er es denn ist) Klavierunterricht würde deswegen schon gar nicht aufs Spiel setzen.

Ich bin immer wieder erstaunt über die Intoleranz von Menschen in Angelegenheiten, die nun wirklich nicht weltbewegend sind.
 
war ja in diesem Fall nicht möglich, weil die KL ja laut Beitrag Nr. 71 sogar die Erklärung ihrer Entscheidung verweigert hat. Da scheint das Verhältnis nicht mehr zu retten zu sein. Vielleicht war die Applaus-Sache auch der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Bei einem Super-Verhältnis wäre vielleicht Toleranz möglich gewesen. Eine Überreaktion sehe ich da nicht. Eher eine sinnvolle Konsequenz, „die Reißleine zu ziehen“ angesichts eines befremdlich wirkenden Konzertvorhabens.
 

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