Welche Stimmlage habt Ihr?

Welche Stimmlage habt Ihr?


  • Umfrageteilnehmer
    99
Mit dem Pulsregister sind eben sehr, sehr tiefe Noten singbar.
 
Hätte mir aber klar sein sollen: Es gibt nur eine Art zu singen und Mikro ist böse. Alle anderen auf der Welt singen falsch. Ganz klar.

Mimimi. Man kann keine klare Aussage treffen über die Stimmlage (darum geht es hier, oder? bitte korrigier mich), wenn diese aufgrund technischer Hilfsmittel überhaupt nicht zum Tragen (buchstäblich) kommt.

Das gezwungene Falsettgequietsche von Einzeltönen hat doch nichts mit der natürlichen Stimmlage zu tun, sondern mit der vorläufig noch gegebenen Gesundheit des Stimmapparats.
 
Mimimi. Man kann keine klare Aussage treffen über die Stimmlage (darum geht es hier, oder? bitte korrigier mich), wenn diese aufgrund technischer Hilfsmittel überhaupt nicht zum Tragen (buchstäblich) kommt.

Mir ging es um das Wort "fehlen". Das impliziert, dass nur Gesangstechnik mit Sängerformant die "richtige" ist. Das er ihn nicht benutzt, obwohl er auch mit könnte, ist unstrittig und liegt an der Art, wie bei bestimmter Musik die Stimme klingen soll. Wenn ich eine intime Jazzballade singe, will ich keinen Koloratursopran oder Heldentenor.

Es gibt auch Musik abseits der Klassik. Ehrlich. Und die hat mitunter andere Klangideale. Nochmal ehrlich.

Das gezwungene Falsettgequietsche von Einzeltönen hat doch nichts mit der natürlichen Stimmlage zu tun, sondern mit der vorläufig noch gegebenen Gesundheit des Stimmapparats.

Nicht Falsett, Pfeifregister. Was ist natürliche Stimmlage? Das Pfeifregister ist eine Technik, die man lernen kann. Der Sängerformant ist eine Technik, die man lernen kann. Das eine ist also natürlich, das andere nicht. :-)

Grüße
Roland
 
Das eine ist also natürlich, das andere nicht.

Auch das Pfeifregister kann mit und ohne Sängerformant benutzt werden - ohne Formant würden die Spitzentöne einer Königin der Nacht niemals über's Orchester kommen.

Was @Barratt wohl meinte, ist die Tatsache, dass man ohne Sängerformant in einem Saal nicht ohne künstliche Verstärkung auftreten kann. In wie weit Liederabende oder Operndarbietungen "natürlich" sind, darüber kann man dann wieder streiten...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hatte ich seinen Chor als Klavierbegleiter zu unterstützen, wechselte ich bei den A-Cappella-Sätzen die Seite, um als Gastsänger im zweiten Bass das vorgegebene Kontra-G hörbar zu machen.
Beeindruckend :super:
Bei dem oben verlinkten Satz gibt es Spezialisten, die am Ende sogar das Kontra-C noch schaffen. Und das keineswegs in der Gestalt wabernder Warmluft, sondern noch klanglich tragend, als ob man eine Contraposaune-32' im Pedal dazu registriert hätte. Da vibriert neben einem geradezu der Fußboden... .
Ja, die russischen Oktavisten sind schon eine Klasse für sich. Ich habe einmal neben einem gesungen. Ein wahrhaft körperliches Erlebnis :-)

Wird die tiefste Stimme im russischen Stück nicht ganz einfach im Puls/Schnarr-register/Vocal fry gesungen? Das kann doch jeder Baß, denn es liegt unterhalb des Brustregisters.das müßte doch für einen normalen Baßsänger einfach sein. Gut, ganz am Ende des Stücks gibt es das Kontra-G, in kleiner Note geschrieben.
Ist das wirklich so? Würde mich interessieren, das zu lernen. Beim letzten Konzert hatten wir tiefe D und C zu singen. Das geht schon, aber nur sehr leise. Für den Chor scheint es zu reichen.
Weder seinerzeit meine Stimmbildnerin, bei der ich eine Zeit lang Unterricht genommen hatte, noch andere, mit denen ich danach Kontakt hatte, sahen diesbezüglich Handlungsbedarf. "Klingt eh". Dagegen wurde viel in die Arbeit an der Höhe investiert. Das hat auch viel gebracht. Daraus habe ich jedenfalls für mich den Schluss gezogen, dass man Höhe lernen kann, Tiefe nicht.
 
Kenne ich nicht ganz so. Meine GL verfolgt den Ansatz, erstmal die Tiefe auszubauen oder zu stabilisieren, dann kommt die Höhe dran. Ganz grob gesagt. Für mich passt das, ist aber natürlich relativ zu sehen, jeder hat eine andere Ausgangsbasis.

Was die supertiefen Töne betrifft, ist es doch so, dass diese alleine genommen nicht besonders laut sein müssen. Die brauchen im Chor auch höhere Frequenzen um hörbar zu werden. Ähnlich einem 32-Fuß Register auf der Orgel.
 
Ich habe Stimmlage "Grunzbass". Singen tue ich schon lange nicht mehr. Am liebsten begleite ich die Gläubiger beim Gesang.

Gauf! :017:
 
Was @Barratt wohl meinte, ist die Tatsache, dass man ohne Sängerformant in einem Saal nicht ohne künstliche Verstärkung auftreten kann. In wie weit Liederabende oder Operndarbietungen "natürlich" sind, darüber kann man dann wieder streiten...

Genau das ist doch der Punkt. Die implizite Annahme, diejenige Technik wäre die einzig wahre, mit der man in einem Saal ohne Verstärkung auftreten kann. Das ist eine Möglichkeit zu singen mit bekannten Vor- und Nachteilen.

Grüße
Häretiker
 
Genau das ist doch der Punkt. Die implizite Annahme, diejenige Technik wäre die einzig wahre, mit der man in einem Saal ohne Verstärkung auftreten kann.

Der Punkt ist "Stimmlage". Was man gemeinhin darunter versteht, steht in der Umfrage.
Der Punkt ist nicht: "Gibt es eine alleinseligmachende Gesangstechnik".

Ich habe keine Ahnung, warum Du so angefasst reagierst. :denken: Dass der junge Mann kein Sopran ist, steht hoffentlich nicht in Zweifel. ;-)
 
Der Punkt ist nicht: "Gibt es eine alleinseligmachende Gesangstechnik".

Danke. Das war (wohl nur) mir wichtig.

Ich habe keine Ahnung, warum Du so angefasst reagierst. :denken:

Jetzt geht es mir wieder gut. Es das dumpfe Unwohlsein in der Magengrube, wenn man das Gefühl hat, nicht in der lage zu sein, einen eigentlich einfachen Gedankengang rüber zu bringen.

Dass der junge Mann kein Sopran ist, steht hoffentlich nicht in Zweifel.

Nee, das sehe ich auch so.


Sopran konnte ich vor dem Stimmbruch singen. (höchster Ton IIRC f''') Mein Klavierlehrer meinte immer, für die Stimme,, die ich hatte, hätte man mich vor 200 Jahren oder so kastriert. Da bin ich froh, dass wir das nicht mehr so handhaben.

Dann war ich 2 3/4 Jahre im Stimmbruch und dann Bass. Nach und nach stieg meine Stimme und ich bin Tenor gelandet. Seit meinem Knacks an der Stimme singe ich nicht mehr, wolte es aber mal wieder versuchen.

Grüße
Häretiker
 

Wenn Deine Gruppen genügend männliche Tenöre haben, ist es ja prima!

Definiere "genügend" ;-)
Die Kunst ist, trotz evtentuell unausgeglichener Mengenverhältnisse dennoch ein homogenes Klangbild formen zu können. Klar sind die Tenöre zahlenmäßig meist unterrepräsentiert. Das heißt aber noch lange nicht, dass Frauen dort mitmischen müssen.

Die wirklich tiefen Alt singen in der Tenorgruppe
Mancher Laienchor mag aus der Not eine Tugend gemacht haben, siehe Dorforganistins Beispiel. Bei professionell arbeitenden Chören habe ich das noch nie gesehen.
 

Kam durch die vier TEEs *) nach meinem Schlaganfall. Im Anamnesebogen stand auch, dass der Stimmapparat in Mitleidenschaft gezogen werden kann. Anfangs konnte ich keine 5s singen ohne Kratzen im Hals und musste sofort einen Schluck Wasser trinken. Bei der Autofahrt musste auch immer Wasserflasche mit, weil ich alles 10' gegen das kratzige Gefühl antrinken musste. Ist inzwischen besser viel besser geworden, aber seit damals (2010/2011) habe ich nicht mehr gesungen.

Grüße
Häretiker

*)
https://de.wikipedia.org/wiki/Transösophageale_Echokardiographie
 
Kam durch die vier TEEs *) nach meinem Schlaganfall. Im Anamnesebogen stand auch, dass der Stimmapparat in Mitleidenschaft gezogen werden kann. Anfangs konnte ich keine 5s singen ohne Kratzen im Hals und musste sofort einen Schluck Wasser trinken. Bei der Autofahrt musste auch immer Wasserflasche mit, weil ich alles 10' gegen das kratzige Gefühl antrinken musste. Ist inzwischen besser viel besser geworden, aber seit damals (2010/2011) habe ich nicht mehr gesungen.

Grüße
Häretiker

*)
https://de.wikipedia.org/wiki/Transösophageale_Echokardiographie


Du Armer! Grüßtes Mitleid!
 
Definiere "genügend" ;-)
Die Kunst ist, trotz evtentuell unausgeglichener Mengenverhältnisse dennoch ein homogenes Klangbild formen zu können. Klar sind die Tenöre zahlenmäßig meist unterrepräsentiert. Das heißt aber noch lange nicht, dass Frauen dort mitmischen müssen.

Stimmt, das ist eine Kunst!
Ich bin auch der Meinung, daß Falsett singende Männer im Alt nicht mitmischen müssen, gibt es doch genauso gute weibliche Altstimmen. Leider gibt es aber doch ein paar, zum Glück wenige, Countertenoäre, die Alt (Jaroussky; Scholl) oder Sopran (Mathmann) singen.


Mancher Laienchor mag aus der Not eine Tugend gemacht haben, siehe Dorforganistins Beispiel. Bei professionell arbeitenden Chören habe ich das noch nie gesehen.

Im professionellen Chor sah ich das bisher tatsächlich nie. Wenn es ihnen aber liegt und sie diese Lage singen können, habe ich nichts dagegen; es gibt ja auch Männer, die Sopran in Opernsoli singen.


Im Amateurchor kommen Männer im Alt und Frauen im Tenor und ersten Baß schonmal vor. Dort kann der Mann sienen Spaß an hohen und die Frau ihren Spaß an tiefen Tönen doch haben.
 
Helium in Einwegflaschen gibt es bei Amazon, nur eine preisgünstige App, die mir die gesungenen Töne in Echtzeit von der Tonhöhe anzeigt, habe ich noch nicht gefunden. Gefunden schon, doch nur für Smartphone, nicht für PC. Die ich habe, die zeigt mir ja erst nach der Aufnahme an, wie schief ich in welcher Stimmlage gesungen habe.
 

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