Stellen, die ich nie verstehen werde

Harnisch? Quatsch. Es war eine Reaktion auf eine Unterstellung deinerseits. In manchen Beiträgen schießt du halt übers Ziel hinaus. Ich unterstelle dir jetzt mal nicht Eitelkeit und Selbstherrlichkeit usw., wer weiß, was ich damit wieder auslösen würde.

Zum Thema: Wie gesagt, ist mir das erste Thema des 4. Satzes von op. 10,3 zu aufgesetzt gut gelaunt, übergedreht. Hinzu kommt, dass ich den Klangreiz des Fauxbourdon-Satzes nicht mag, weil ich ihn nicht verstehe.
 
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nicht mögen und nicht verstehen (Fadenthema) sind doch zwei paar Schuhe? Wenn ich jetzt hier reinbringe, dass ich 98% der Werke Bachs nicht mag (ist so!), dann hat das mit dem Thema nichts zu tun (verstehen tu ich die Praeludien und Fugen, aber mir sind sie langweilig, ich mag sie nicht)
 
Schostakowitsch "Jazz-Suite". Was für ein dämliches Werk, das rein gar nichts mit Jazz zu tun hat.

Der ganze "Bolero" von Ravel. Ravel sagte selber, dass er leider keine Musik enthält.
 
Ich verstehe das Klavierkonzert Nr. 24 aus dem Köchelverzeichnis Nr. 491 nicht, weil es sich nicht nach Mozart anhört :zunge:(dennoch höre ich dieses Klavierkonzert sehr gern!).
 
Tosca, Ende des ersten Aktes - die banale Modulation nach Es-Dur über den B7. Einfach nur peinlich.
 
und was ist da los?
- verstehst du die nicht (Fadenthema) ?
- oder verteilst du Zensuren (worauf der Ludwig van sicher sehnlichst wartet) ?
(a prospos Tiefpunkt @Demian tiefer als Wellingtons Sieg ist der Ludwig doch nie gesunken, oder?)
Harnisch? Quatsch. Es war eine Reaktion auf eine Unterstellung deinerseits.
@Demian da ich es nach wie vor begreife: wie können Fragen was unterstellen?
 
Ich verstehe den 2. Satz der Mondscheinsonate nicht. Was soll der? Warum ist der da? Zweisätzig würde die Sonate für mich mehr Sinn machen.
 

Ich verstehe den 2. Satz der Mondscheinsonate nicht. Was soll der? Warum ist der da? Zweisätzig würde die Sonate für mich mehr Sinn machen.
Der ist eine Blume zwischen zwei Abgründen.

... und die Erscheinung dieser Blume mit dem ersten Ton des Satzes, aus der endlosen Obskurität des immer dunkler werdenden Abgrunds, gehört für mich zu dem stimmungsvollsten, was man auf einer Konzertbühne auslösen kann.
 
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Ziemlich befremdlich finde ich das "Tuba mirum" aus Mozarts Requiem.
 
Ich schlage doch vor, dass wir hier auch an Stellen denken, die wir zwar nicht verstehen, aber unerklärlich und aufrichtig mögen!

- viele von Widors Stimmführungen mit ihren Nebentönen/Farbtönen sind mir ziemlich rätselhaft, aber machen auf mich insgesamt einen Eindruck, den ich großartig finde. Ich kann sie am ehesten anhand folgenden Zitats nachvollziehen : "als Widor spielte, war es, als ob aus der Orgelempore Licht herniederströmte". (Von wem dieses Zitat ist, das sich in mein Gedächtnis eingeprägt hat, möchte ich übrigens nun gerne wissen!)
- streng genommen "verstehe" ich vieles in Verdis Komponierkunst nicht (vielleicht bin ich in dem Fach zu mitteleuropäisch ausgebildet?), aber meine Begeisterung, gar Ergebenheit, dafür kennt keine Grenzen.
- der erste hemiolische Bassgang im 1. Satz der 3. Sinfonie von Brahms. Eigentlich könnte ich hier sagen, dass ich diese "kompositorische Ausrede"* einfach nicht mag, aber irgendwie kann ich sie nicht so einfach wegdenken.

* im Sinne von: "ich weiß nicht, ob ich die Phrase hier oder da trennen will, also mache ich ein Zwischending, um das Ganze zu verwischen".

Ziemlich befremdlich finde ich das "Tuba mirum" aus Mozarts Requiem.

Ich kenne noch niemanden, der den Satz wirklich mag. Die Anfangstakte haben vielleicht etwas.
 
Was genau meinst du? Der ganze Satz ist ja eine einzige Verschleierung des Rhythmus - schon nach den ersten beiden Akkorden beginnt der Hörer zu rätseln, ob hier ein 6/4 oder ein 3/2 vorliegt.

Ich meine den Takt, wo die Melodiestimme |d_ ef c a g| hat und die Bassstimme |h_c_f_|. Bis dahin wird der 6/4-Takt schon die Oberhand gewonnen haben.
 
bleiben wir bei Beethoven: die hehre Appassionata - die klimperige Variation mit den 32steln im mittleren Satz... das macht klingeling, plätschert auf niedlich/lieblich getrimmt (jaja, Kontraste, in Bewegung setzen des Themas blabla alles bekannt) herum und langweilt entsetzlich... wozu der Ludwig einem das zumutet, werde ich nicht verstehen.
Vielleicht weil er sich dachte: das passt an dieser Stelle gut...?

Der zweite Satz entführt nachdrücklich in eine völlig andere Welt, nach der Dramatik des Ersten. Vor allem auch durch seine Länge und Ausführlichkeit... in der genannten Variation findet all das seinen Höhepunkt - wer jetzt noch nicht völlig in einer anderen Welt ist, der wird es niemals sein... ;-)

Ich empfehle Claudio Arraus Aufnahme - der arbeitet das musikalisch heraus.
Und im dritten Satz, der bald darauf folgt, landen wir dann wieder in der dramatischen Realität.
Verstehst Du es vielleicht jetzt...? ;-)
 

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