Der beste Pianist, den ich je gehört habe

Und Liszt selbst würde sich wohl eher als Komponist verstehen, denn als Pianist.

Also das mit Sicherheit nicht!!

Ich glaube er sah sich eher als Pianist, denn als Komponist. Weißt Du wieviel Franz Liszt am Tag geübt hat??
Jetzt zu schreiben, er sah sich eher als Komponist, denn als Pianist, ist völlig falsch!

Er war Pianist, Klavierlehrer und Komponist zugleich. Man darf nicht vergessen, daß die großen Klavierkomponisten im 19. Jahrhundert auch Pianisten waren.
Das änderte sich erst im 20 Jahrhundert, wo Komponisten, die Klaviermusik schreiben, nicht unbedingt Weltstarpianisten sind.

Ich verstehe ja, wenn man als junger Mensch, der du mittlerweile ja nicht mehr bist

:cry: :cry: :cry:



Gruß, Mario
 
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Zeitreisen müsste man können... ;)
 
Also das mit Sicherheit nicht!!

Ich glaube er sah sich eher als Pianist, denn als Komponist. Weißt Du wieviel Franz Liszt am Tag geübt hat??
Jetzt zu schreiben, er sah sich eher als Komponist, denn als Pianist, ist völlig falsch!


Ich erzähle solche Sachen nicht aus Jux. Seine Karriere als Konzertpianist endete 1847. Als Pianist umhergereist ist er von 1838 bis 1847, also 9 Jahre. Vorher, so ca. ab 1831, gab er hauptsächlich Konzerte in Paris, jedoch nicht in solcher Häufigkeit, wie man es heute von einem Pianisten erwarten würde, sein letztes öffentliches Konzert datiert auf den September 1847. Den größten Teil seines Lebens beschäftigte er sich mehr mit anderen Dingen, etwa seiner Schule oder dem Komponieren. Zur Erinnerung: 1847 war Liszt 36! Wenn er sich wirklich mehr als Pianist gesehen hätte, würde er dann in diesem Alter seine Karriere beenden?

Vielen Dank für die Erklärung.
 
Ich erzähle solche Sachen nicht aus Jux. Seine Karriere als Konzertpianist endete 1847. Als Pianist umhergereist ist er von 1838 bis 1847, also 9 Jahre. Vorher, so ca. ab 1831, gab er hauptsächlich Konzerte in Paris, jedoch nicht in solcher Häufigkeit, wie man es heute von einem Pianisten erwarten würde, sein letztes öffentliches Konzert datiert auf den September 1847. Den größten Teil seines Lebens beschäftigte er sich mehr mit anderen Dingen, etwa seiner Schule oder dem Komponieren. Zur Erinnerung: 1847 war Liszt 36! Wenn er sich wirklich mehr als Pianist gesehen hätte, würde er dann in diesem Alter seine Karriere beenden?

Vielen Dank für die Erklärung.

36 ist ein hohes Alter für damalige Zeit. Seine letzten großen Konzerte waren 1847. Das stimmt. Nur begann seine Pianistenkarriere nicht erst 1838. Was ist mit der England-Tournee von 1827 und die Pariser und Londonderkonzerte von 1824?

Danach war Franz Liszt als Klavierlehrer tätig und spielte überwiegend seinen Schülern vor.

Auch Vladimir Horowitz hatte 12 Jahre mal keine Bühne mehr betretten.

Das heißt aber nicht, daß sie keine großartigen Pianisten sind!

Auch Frédéric Chopin muß ein großartiger Pianist gewesen sein, nur er scheute die Öffentlichkeit. Das hat aber nichts mit dem pianistischen Können zu tun!

Außerdem sieht man schon in den Klavierkompositionen von Frédéric Chopin und Franz Liszt, daß da unglaublich großartiger Pianisten am Werk waren, die das Instrument wirklich beherrschten, sonst wären sie gar nicht in Lage so einzigartige Klaviermusik zu komponieren.

Gruß, Mario
 
Der Thread hat sich inzwischen in eine Richtung entwickelt, wo der Titel absolut nicht mehr paßt. Chopin und Liszt hat ja nun wirklich keiner hier gehört. Wär's eventuell möglich, den Thread aufzuteilen, und den Teil über Chopin ud Liszt in den Thread "Der beste Pianist aller Zeiten" (hab ich gerade eben eingerichtet) zu verlegen...? :)
 
36 ist ein hohes Alter für damalige Zeit. Seine letzten großen Konzerte waren 1847. Das stimmt. Nur begann seine Pianistenkarriere nicht erst 1838. Was ist mit der England-Tournee von 1827 und die Pariser und Londonderkonzerte von 1824?

Danach war Franz Liszt als Klavierlehrer tätig und spielte überwiegend seinen Schülern vor.

Auch Vladimir Horowitz hatte 12 Jahre mal keine Bühne mehr betretten.

Das heißt aber nicht, daß sie keine großartigen Pianisten sind!

Auch Frédéric Chopin muß ein großartiger Pianist gewesen sein, nur er scheute die Öffentlichkeit. Das hat aber nichts mit dem pianistischen Können zu tun!

Außerdem sieht man schon in den Klavierkompositionen von Frédéric Chopin und Franz Liszt, daß da unglaublich großartiger Pianisten am Werk waren, die das Instrument wirklich beherrschten, sonst wären sie gar nicht in Lage so einzigartige Klaviermusik zu komponieren.

Gruß, Mario

Ich glaube wir reden aneinander vorbei. Ich habe nie gesagt, Liszt wäre kein großartiger Pianist gewesen. Ich wollte nur meine These stützen, das er sich selbst eher als Komponist denn als Pianist gesehen hat. Und wenn jemand mit 36 aufhört Klavierabende zu geben spricht einiges dafür. Er hat danach ja immerhin noch knapp 30 Jahre gelebt. Dass er seinen Schülern vorgespielt hat, spricht doch sogar für meine These. Und 36 ist mitnichten ein hohes Alter in der damaligen Zeit. Die durchschnittliche Lebenserwartung damals wird durch die hohe Kindersterblichkeit, Kriege und vor allem durch soziale Umstände verfälscht. In Liszt umfeld lag die Lebenserwartung nur geringfügig (ca. 10 Jahre) unter der heutigen.
 
Ich möchte nochmals zum Anfang des Threads kommen. Dort wurde der Pianist David Fung genannt und ein Link zur A. Rubinstein Competition. Ich habe schon geschrieben, dass ich ebenfalls ganz begeistert war von seinem Spiel. Als erstes spielte er drei Sonaten von Scarlatti, die ich sehr schön finde und die nicht so schwierig sind zum Spielen.
Leider hat sich, glaube ich, in der Liste der vorgetragenen Werke ein Fehler eingeschlichen. Nicht die erste gespielte Sonate ist K 1 L 366, sondern die zweite. Die erste Sonate ist unter den drei aufgeführten gar nicht bezeichnet. Es ist wohl off topic (sorry!), doch hier meine Frage: Kennt jemand die erste von David Fung gespielte Sonate? Da Scarlatti über 500 ! Sonaten geschrieben hat, werde ich sie wohl nicht so einfach finden.
Vielleicht wären die Scarlatti-Sonaten einen eigenen Thread wert ?
Uebrigens findet man viele Noten der Scarlatti-Sonaten bei www.kreusch-sheet-music.net

Grüssli
Michael
 
Hallo Klangrede,

ja du hast recht, die Nummern in David Fungs Programm sind etwas durcheinandergeraten. Die erste Scarlatti Sonate ist Kirkpatrick 34, dann folgt K 1 und zuletzt K 141

Die K 32 spielt er garnicht.

Übrigens hat mein Favorit es leider nicht ins Finale geschafft. Die Welt ist so ungerecht... *zähneknirsch*

Gruß
Haydnspaß

...und danke für den Link zu den Noten-Downloads. Super, kannte ich noch nicht!
 
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Nach eifrigem Suchen habe ich die Sonate doch noch selbst gefunden. Für alle Interessierten: Sonate d-moll Kp 34 :D
 
...ich wundere mich sehr, dass der Name Emil Gilels hier noch nicht gefallen ist.
 

...ich wundere mich sehr, dass der Name Emil Gilels hier noch nicht gefallen ist.

Ja, seltsam. Liegt vielleicht daran, daß Gilels' Spiel so garnichts "sensationelles" an sich hat. Dabei ist er vielleicht tatsächlich der beste - nämlich der musikalischste - Pianist von allen. Und seine "Technik" ist so natürlich und steht so völlig im Dienst der Sache, daß sie garniemandem auffällt :)

Hier das Tschaikowsky Konzert

http://de.youtube.com/watch?v=3n2DsfQdg9o&feature=related
 
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Gilels hat sich vielleicht ein wenig selbst geschadet, als er auf seinen Tourneen in den Westen erzählte, Richter sei ein besserer Pianist als er. Richter wurde dadurch schon zum Mythos, bevor er im Westen überhaupt gespielt hat. Gilels ist ganz sicher unterschätzt; sein Repertoire ist nicht kleiner als jenes von Richter und seine Technik phänomenal. Allein die Prestooktavenstelle im 3.Satz des Tschaikowskykonzertes spielt kaum jemand so zwingend wie er.
 
Ja, seltsam. Liegt vielleicht daran, daß Gilels' Spiel so garnichts "sensationelles" an sich hat. Dabei ist er vielleicht tatsächlich der beste - nämlich der musikalischste - Pianist von allen. Und seine "Technik" ist so natürlich und steht so völlig im Dienst der Sache, daß sie garniemandem auffällt :)

Hier das Tschaikowsky Konzert

http://de.youtube.com/watch?v=3n2DsfQdg9o&feature=related

Diese Hände und diese lockeren, entspannten Bewegungen!!! Das hätte sich mein Lehrer mal anschauen müssen, vielleicht wäre ich geblieben :D

Mein absolutes Lieblingsvideo von Emils: http://de.youtube.com/watch?v=VXU7I_Yyi2Y

Dieses Stück von Rachmaninoff macht mich buchstäblich verrückt.
 
Ja, seltsam. Liegt vielleicht daran, daß Gilels' Spiel so garnichts "sensationelles" an sich hat. Dabei ist er vielleicht tatsächlich der beste - nämlich der musikalischste - Pianist von allen. Und seine "Technik" ist so natürlich und steht so völlig im Dienst der Sache, daß sie garniemandem auffällt :)

treffend formuliert :)

Schön, dass ich hier doch nicht der einzige bin, den Gilels fasziniert.
 
Oh Gott

Danke für die nette Antwort!
 
ich war 1987 bei kissins münchen debüt da, und 2007 an gleicher stelle ihn wieder gehört.

1987 sprachen die kritiker danach vom jahrhundertereignis und einer sternstunde für münchen. die stimmung war hysterisch.
2007 lief alles viel verhaltener ab.

mein persönlicher eindruck:
1987 spielte ein genialisch begabter jüngling.
2007 in teilen ein seriöser künstler, bei den 32 variationen c-moll von beethoven allerdings war ich sprachlos. ich kenne diese von vielen aufnahmen, spiele diese auch selbst. kissin hat mich völlig erschüttert. es war eine der originellsten und glaubwürdigsten beethoveninterpretationen die ich je gehört habe.

ich hätte es nie gedacht oder erwartet.

über technik möchte ich mich bei kissin nicht streiten. jeder der ahnung von hat weiss was ich meine. basta.
 
Pianisten

Für mich - und ich kann es nicht ganz erklären: Kissin
 
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