Erfahrungsaustausch Spätberufene

Als Spät(wieder)berufener (wieder) Klavierunterricht zu nehmen hat sich definitiv als Fehler herausgestellt. Jetzt denke ich nämlich immer öfter "Hmm, jetzt wäre es wirklich gut, einen Flügel zum Üben zu haben."

Was habe ich da nur angerichtet? :lol:
 
Jetzt denke ich nämlich immer öfter "Hmm, jetzt wäre es wirklich gut, einen Flügel zum Üben zu haben."

Grins, ich kann dich gut verstehen.

Ich bin ja erst im September mit Klavierunterricht angefangen und hab hier derzeit nur ein Digi stehen und eigentlich reicht es auch noch, aber seit zwei Wochen durchstöbere ich die Internetseiten von diversen Klavierhändlern in der Nähe und ebay Kleinanzeigen und himmel das eine oder andere akustische Pianino und ja auch Flügel an und überlege hin und her, wie ich mir ein Klavier finanzieren kann. Jede Stunde bei meinem KL genieße ich am richtigen Instrument. Seufz.
 
Ich bin ja erst im September mit Klavierunterricht angefangen und hab hier derzeit nur ein Digi stehen und eigentlich reicht es auch noch, aber seit zwei Wochen durchstöbere ich die Internetseiten von diversen Klavierhändlern in der Nähe und ebay Kleinanzeigen und himmel das eine oder andere akustische Pianino und ja auch Flügel an und überlege hin und her, wie ich mir ein Klavier finanzieren kann. Jede Stunde bei meinem KL genieße ich am richtigen Instrument. Seufz.
September war's bei mir auch. Hat also nicht lange gedauert. :-D

Aber ich brauche zum Glück nicht zu stöbern, denn abgesehen von einem übernatürlichen Wunder biblischen Ausmaßes paßt auf absehbare Zeit kein akustisches Klavier - vertikal oder horizontal - in meine Lebenssituation.

Und seit ich letztes Jahr mal an einem neuen, perfekt regulierten Steinway B gesessen habe, bin ich sowieso auf Lebenszeit verdorben. ;-)
 
September war's bei mir auch. Hat also nicht lange gedauert. :-D

Aber ich brauche zum Glück nicht zu stöbern, denn abgesehen von einem übernatürlichen Wunder biblischen Ausmaßes paßt auf absehbare Zeit kein akustisches Klavier - vertikal oder horizontal - in meine Lebenssituation.

Und seit ich letztes Jahr mal an einem neuen, perfekt regulierten Steinway B gesessen habe, bin ich sowieso auf Lebenszeit verdorben. ;-)

Och , Du Armer -Arme ?:cry2:
Trotzdem liebe Grüsse
 
Ich denke, Tonleitern zu lernen ist auch wichtig, um zu verinnerlichen, welche Note nun zum Fis Gis etc wird. Ansonsten dürfte das vom Blatt spielen bei 2-4 Vorzeichen recht stockend werden, ist zumindest bei mir so, schon bei 2 Vorzeichen :D

Ich habe ja auch keinen echten Flügel sondern ein Kawai CA78 und merke jedesmal wenn ich bei der KL bin, dass ich locker 20-30Min brauche, um mich überhaupt wieder an den richtigen Flügel zu gewöhnen. Die Klaviatur ist ja noch recht okay, aber das Pedal hat einfach ein absolut anderes Gefühl.

Ich hänge bei der Gymnopedie 1 aktuell bei den Akkorden. Ich habe wirklich große Hände, kann die aber einfach nicht greifen, liegt teilweise aber auch an dem etwas krummen 5. Finger :( Meine KL hat mit ihren winzigen Händen absolut keine Probleme.
Z.b. C+E+A+C, der 5. Finger trifft nimmt immer das H mit :(
 
abgesehen von einem übernatürlichen Wunder biblischen Ausmaßes paßt auf absehbare Zeit kein akustisches Klavier - vertikal oder horizontal - in meine Lebenssituation.

Bei mir würde ehrlich gesagt ein Stutzflügel besser passen als ein Pianino, aber mein Mann hat in dem Fall mit Scheidung gedroht.
Zumindest gewöhnt er sich so langsam zumindest an den Gedanken eines Pianinos, da kommt nur noch ein: "Wenn du weisst wie du es bezahlen kannst" Vor ein paar Wochen war in der Beziehung auch noch totale Ablehnung.

Aber inzwischen ist ihm klar, dass mir das Klavierlernen wirklich ernst ist und er hat sich auch schon durchaus positiv über das von mir bisher an Klang produzierte geäußert.:-D
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei mir würde ehrlich gesagt ein Stitzflügel besser passen als ein Pianino, aber mein Mann hat in dem Fall mit Scheidung gedroht.
Ich (m) sag dazu nur: Happy wife, happy life. :lol:

Zumindest gewöhnt er sich so langsam zumindest an den Gedanken eines Pianinos, da kommt nur noch ein: "Wenn du weisst wie du es bezahlen kannst" Vor ein paar Wochen war in der Beziehung auch noch totale Ablehnung.
Bald hast du ihn weichgekocht, das wird schon. ;-)
 
@AngelBeats Ich weiss nicht, wie man einen Thread verlinkt. Im Thread Satie- Gymnopedie 1 gibt es Tips zum Spiel. Ein schönes Stück. Und nicht so leicht, wie manche denken.:005:
 
Jetzt bin ich mit Chopins a-moll Walzer nach 8 Wochen in der "Ausbügelphase" angelangt und merke das mich das wieder ungemein frustriert.

Damit meine ich, dass ich das Stück jetzt grundsätzlich durchspielen kann, zu vielleicht 80% des mir möglichen Niveaus. Oft über 10-20 Takte sehr schön, macht richtig Freude, aber jedes Mal übers Ganze auch mit ein paar Schnitzern zum Ausbügeln: Verspieler, Pedalmurks, zu harte reingehauene Vorschläge usw.

Was mich frustriert, ist das Wissen, dass jetzt locker nochmals 4-8 Wochen üben kann, um mich den 100% anzunähern. Aber auch nur, wenn ich praktisch täglich was dran feile. Übe ich mal 2-3 Tage nicht dran, weil ich ja auch parallel an einem neuen Stück bin, bröckelt mein Könnensstand schon ab. Ausserdem beginnt durch das viele Wiederholen das Fingergedächtnis die Kontrolle zu übernehmen, so dass ich auch mal ganz rausfliegen kann (was in der langsamen "Erlernphase" selten passiert).

Nun könnte man sagen, seis drum, mehr ist mit vernünftigem Aufwand für Spätanfänger nicht möglich, die Lektionen sind gelernt, weiter zum nächsten Stück. Meistens handhabe ich das auch so und meine Lehrerin hat auch diese Einstellung, wenn es nicht gerade um ein Vorspiel geht. Aber den Walzer fallen zu lassen, frustriert mich dann auch, weil es ist ja ein wirklich schönes Stück für Anfänger und ich will es "können" und in meinem Repertoire behalten.

Wie geht ihr Spätanfänger damit um? Oder was würden erfahrene Klavierlehrer hier empfehlen?
 

Aber den Walzer fallen zu lassen, frustriert mich dann auch, weil es ist ja ein wirklich schönes Stück für Anfänger und ich will es "können" und in meinem Repertoire behalten.
Leg ihn weg- für ein paar Wochen ab damit in die Reifungskiste. Nachdem der a-Moll-Walzer reif geworden ist (und Du in der Zwischenzeit Anderes geübt hast) nimmst Du ihn her wie ein neues Stück. Nicht denken, es muss gehen. Neu lernen und staunen!
 

Wie Klavirus schon schrieb. An einem bestimmten Punkt sagen "Zum derzeitigen Ausbildungsstand läuft es nicht mehr besser, egal wie viel man noch daran herumübt." Voraussetzung, es sind keine Fehler/Stockungen mehr drin. Der genannte Walzer ist zwar "leicht", aber richtig schön wird er erst, wenn er auch leicht und mühelos klingt.

Jedes Stück klingt immer besser, je öfter man es nach einer gewissen Zeit (also mit mehr zwischenzeitlich erarbeiteter Kompetenz) wieder vornimmt.

Es gibt eine kleine Tücke dabei: Man muss es dann aber wirklich ernsthaft "neu lernen", sonst reproduziert man die alten Unzulänglichkeiten.
 
Was mich frustriert, ist das Wissen, dass jetzt locker nochmals 4-8 Wochen üben kann, um mich den 100% anzunähern. Aber auch nur, wenn ich praktisch täglich was dran feile. Übe ich mal 2-3 Tage nicht dran, weil ich ja auch parallel an einem neuen Stück bin, bröckelt mein Könnensstand schon ab.

Ich habe einige wenige Stücke in dem Stadium einfach gelassen, weil sie mir die Mühe nicht wert waren. Den Chopin Walzer habe ich hingegen perfektioniert, weil er mir so dermaßen gut gefallen hat. Da wäre es schade drum gewesen. Musst Du wissen. Ich denke, Fortschritte am Instrument macht man so der so, ob nun mit was neuem oder dem alten.

Wichtig ist es, glaube ich, zu erkennen, ob man die 100% tatsächlich mit mehr oder weniger Aufwand noch erreichen kann, ob man beim üben immer noch minimale Fortschritte macht oder ob man an dem Stück scheitert, weil es schlicht zu schwer ist. Dann kann man auch 20 Wochen investieren und das bleibt bei 80%, das ist dann nur schade um die Zeit.

Was ich auch gelegentlich mache, ist schöne Stücke einfach hin und wieder noch mal zu spielen, dann bleiben sie im Gedächtnis und je öfter und je länger man das tut, desto mehr rutschen sie dann auch ins Langzeitgedächtnis. Anfangs öfter, später reicht es seltener. Die Geschwindigkeit, mir der nicht mehr geübte Stücke wieder verschwinden, ist erschreckend. Merkst Du ja mit deinen 2-3 Tagen nicht üben. Den Walzer habe ich vor mehr als einem Jahr gespielt und kann ihn immer noch, mittlerweile spiel ich den so einmal die Woche, das klappt.
 
Jedes Stück klingt immer besser, je öfter man es nach einer gewissen Zeit (also mit mehr zwischenzeitlich erarbeiteter Kompetenz) wieder vornimmt.
Irgendwer, ich meine es war Chiarina, meinte hier mal, dass man Stücke nur einmal das erste Mal üben kann. Sie sind dann für alle Zeiten verbrannt. Auch wenn man mit viel mehr Können und Wissen das Stück später noch mal wieder neu anfängt, bleibt viel von den alten Unzulänglichkeiten hängen. Schade um die vielen Stücke, die man als Anfänger vermurkst hat. Aber es gibt ja noch genug andere schöne Stücke.
 
Wie geht ihr Spätanfänger damit um? Oder was würden erfahrene Klavierlehrer hier empfehlen?

Liebe Tonsee,

wenn ich dich richtig verstehe, möchtest du das Stück weiter verbessern und bist mit dem derzeitigen Stand noch unzufrieden. Gleichzeitig frustriert es dich, weiter so üben und noch viele weitere Wochen zu investieren.

Ich schlage dir vor, einen Perspektivwechsel vorzunehmen und das Stück mal anders zu üben, so dass du wieder Lust hast! Es sei denn, du würdest schon so üben, wie ich es jetzt vorschlage.

a) spiele mit der linken Hand den Bass (also immer die "1" jedes Taktes) und mit der rechten Hand gleichzeitig die begleitenden Akkorde dazu. Du spielst die notierte linke Hand also mit zwei Händen in gleichzeitig gespielten Akkorden, ein bisschen wie ein Choral.

So hörst du intensiver die Beziehungen von Spannung und Entspannung zwischen den Harmonien und es klingt (Pedal benutzen!) auch schön. Wo sind Dissonanzen zu hören, lösen sie sich im nachfolgenden Akkord wieder auf? Wo ist mehr Spannung, wo weniger. Das kannst du wunderbar mit Harmonielehre verknüpfen, wenn du so etwas noch nicht gemacht hast. Wo hörst du Dominante-Tonika-Verbindungen, die immer von Spannung und Entspannung gekennzeichnet sind? Was sind das denn genau für Akkorde? Wie stehen sie im Zusammenhang mit der Grundtonart?

Immer erst hören, dann untersuchen. Das bedeutet auch, dass die Akkorde nie gleich laut gespielt werden, sondern bei höherer Spannung lauter, bei niedrigerer Spannung leiser.

b) Spiel mal nur die Basstöne und genieße sie wie warme Glocken.

c) spiele die linke Hand wie notiert und höre Punkt a) als Gerüst, in den das notierte eingebettet ist.

d) Spiele nur Bass und die Melodie rechts. Verändere das Tempo, spiele mal langsam, mal im Originaltempo.

e) Transponiere Teile der Melodie, spiele sie also von anderen Tönen aus.

f) Spiele alles ganz langsam und höre auf jede Kleinigkeit. Sei ganz gelöst und entspannt, wie in einem Klangbad.

g) Nimm größere Abschnitte und spiele alles zusammen in einem Tempo, in dem keine Fehler passieren. Wiederhole diese Abschnitte mehrmals.

h) Variiere dabei (bei Punkt g)). Spiele das Thema mal wütend, mal traurig, mal fröhlich. Variiere die Lautstärke, den Charakter ... . Nimm ein Tempo, in dem du keine Fehler machst.

i) Wenn du das Stück durchspielen willst, tue das immer am Anfang einer Übeeinheit, nicht am Schluss, nachdem du alles fein geübt hast ohne Fehler. Denn beim Durchspielen würdest du vermutlich in alte Fehler verfallen und die speichern sich dann ab. Der schöne Übeerfolg ist dahin.

Viel Freude und Erfolg!

chiarina
 
dass man Stücke nur einmal das erste Mal üben kann. Sie sind dann für alle Zeiten verbrannt.
Ja zum ersten Satz, nein zum zweiten :-)
Denn es kommt darauf an, wie du das zweite Mal an das Stück gehst.
Ich hatte zb vor einem Jahr das C Dur Präludium mit meinem KL gemacht.
Das ganze lief recht zügig, nach zwei Wochen saß es komplett im Kopf und in der dritten Woche konnte ich es so gut, dass sogar mein Lehrer etwas geschockt war. Das Thema war dann abgehakt und ich hab mich anderem zugewandt.

Über Weihnachten sollte ich das Stück nochmal "angehen" den mein KL fand es schade, wenn es in Vergessenheit geraten würde.
Wie ich es aber angehen sollte, das hat mir mein KL nicht gesagt.
Also bin ich selbst kreativ geworden und hab mir überlegt, was ich mit den Stück machen könnte.

Als erstes natürlich wieder spielen lernen, aber das hat gerade mal 2-3 Tage gedauert, bis es wieder so wie letztes Jahr saß.
Ich hatte allerdings 14 Tage Urlaub von Unterricht also, was mache ich mit den übrigen 11 Tagen? Einfach immer und immer wieder spielen?
No Way!
Ich hab das Stück variiert und in unzähligen Formen durchgespielt, hab die Lage mehrfach geändert, Hände über Kreuz, rückwärts takt für takt, rückwärts Note für Note (irgendwann alles aus dem Kopf), hab mir die Harmonien raus geschrieben, hab die Akkorde in anderen Umkehrungen versucht, hab es aus dem Kopf heraus notiert, irgendwann hab ich es komplett nur in die linke Hand gelegt...
Das alles nur weil "beschäftigen sie sich damit" eine recht schwammige Ansage ist:-D

Zwei Dinge hab ich dabei festgestellt :
1.) ich spiele nie wieder das C Dur Präludium :-D
2.) ich spiele das Stück nicht nur viel besser als früher, ich kenne es nun auch viel besser. Ich hab viel mehr Kontrolle über den Ton während ich spiele und die intensive Beschäftigung mit diesem Stück hat mich sicherer im Umgang damit gemacht.

Alles in allem würde ich sagen, dass ich das Stück nicht neu dafür viel besser kennen gelernt habe:super:


Und nun was anderes:-D
Ich hab gestern meinen Lehrer an der Orgel beim aufnehmen geholfen in dem ich beim Register ziehen geholfen habe.
Für mich voll anstrengend, weil ich mir den Augen die Noten verfolgen musste und nur durch mein Ohr kontrollieren konnte wo er gerade ist.
Mich dann auch noch in kurzer Zeit in ein vollkommen fremdes Stück (irgendwas von einem Karg-Ellert) rein zu hören, Abschnitte erkennen.... Puhh das war echt anstrengend aber auch ne coole Erfahrung. :super:

Und an unsere Orgelspieler, ihr geht ja ab :super::-D
 

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