Kaufberatung: Umstieg von Digitalpiano auf Klavier in Mehrfamilienhaus

Z.b. bei Petrof 122 als neuere Konstruktion ist die Klaviatur höher angelegt als bei einem Petrof 118 oder 125.
Natürlich kann man das Klavier auf Untersetzer stellen und eine kleine Fußbodenerhöhung im Bereich des Pedals. Bei den Preisen würde ich aber trotzdem eher eine perfekte Lösung erwarten. Also im Prinzip weitersuchen.
Da du, glaube ich, bisher nur Petrof 118 und 125 gespielt hast, das Petrof 122 ist anders und die Klaviatur höher, vom Klang eher deutsch. Gleichfalls gibt es es mit adsilent-System.
Die MP3 ist in historischer Aufführungspraxis, also ohne Pedal gespielt. (Aufnahmeort Petrof-Hall :001:)
 

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Da du, glaube ich, bisher nur Petrof 118 und 125 gespielt hast, das Petrof 122 ist anders und die Klaviatur höher, vom Klang eher deutsch. Gleichfalls gibt es es mit adsilent-System.

Du hast recht, der Händler hatte nur 118 und 125 vorrätig. Ich bin mir zwar nicht mehr ganz sicher, aber ich kann mich nicht erinnern, dass die mir zu niedrig vorgekommen sind. Die Petrofs haben jedenfalls bei der Stummschaltung auf das richtige Pferd gesetzt, das funktioniert einfach. Bei manchen deutschen ist das noch ein Murks. Und das obwohl die meisten Klaviere bereits mit einer solchen verkauft werden und es für immer mehr auch ein Kaufkriterium darstellt.
 
die Höhe der Klaviatur, ich bekomme als 2Meter-Mann meine Knie kaum drunter

Ätzend. Das ist leider ein Ausschlusskriterium. Jammerschade, wenn´s nicht am Geld, sondern an der Konfektionsgröße des Instruments scheitert. :020: Bin zwar keine 2 m groß, erinnere mich aber noch lebhaft an den Zusammenstoß "Kniescheibe vs. Blüthner".

eine kleine Fußbodenerhöhung im Bereich des Pedals

Dann stößt das Knie ja schon wieder gegen den Spieltisch. :cry:

Schon sonderbar. Die Bevölkerung gewinnt weltweit an durchschnittlichem Längenwachstum. Dass man sich an Vorkriegsinstrumenten die Knie anstößt – geschenkt. Habe mir kürzlich die Durchschnittswerte (soweit erhoben) im Vergleich zu 1914 angeschaut. Erwachsene deutsche Männer sind heutzutage im Durchschnitt knapp 13 cm (in Worten DREIZEHN ZENTIMETER) größer als vor 100 Jahren. Klavierbauer sollten diesem Umstand Rechnung tragen.
 
Okay, dann sollte Blüthner wenigstens Pedale anbieten die weiter nach unten reichen, so als Sonderaustattung zuzüglich mit Glasuntersetzern die das Klavier anheben.

Ich muss zur Ehrenrettung von Blüthner noch ergänzen, dass ich das Problem nur beim C118 hatte. Beim ebenfalls lagernden A124 war die Klaviatur höher angebracht, da bring ich meine Knie auch problemlos drunter. Das A124 ist aber preislich und auch vom Klangvolumen her für meine Wohnung zu "heftig".
Ganz verstehe ich aber nicht, warum die Modelle unterschiedliche Klaviaturhöhen haben. Oder kaufen kleinere Menschen lieber niedrigere Klaviere? :konfus:
 
Für grössere Naturen lohnt sich auch die erneute Betrachtung der Kawai K-Modelle. Wenn Silent, dann würde ich mich, aufgrund des geringen Preisunterschiedes dann immer für ein Aures entscheiden. Zu bedenken ist immer die individuelle Stimmung und Intonation. Dadurch ergeben sich oft die grössten Unterschiede. Durch eine gute Stimmung und eine dem Raum und eigenen Klangvorstellungen angepasst Intonation kann ein und dasselbe Instrument total unterschiedlich klingen...
 
Danke für all eure Anregungen!
Ich habe mich letztendlich für das Bechstein Classic 118 entschieden, welches in etwa 3 Wochen mit Vario-Stummschaltung in meine Wohnung einziehen wird. Ich bin schon gespannt, wie es sich da anhört.
:-)
 
Seit ungefähr einem Monat ist das Klavier bei mir im Wohnzimmer und hat sich gut eingefügt. Was die Lautstärke betrifft... Ja, es ist laut für ein Mehrfamilienhaus, aber da ich auch von Erfahrungen in diesem Forum auf das Schlimmste gefasst war, war ich nicht sonderlich überrascht.

Zwei Nachbarfamilien sind von dem Instrument direkt betroffen. Die eine, die sich die Wand hinter dem Klavier mit mir teilt und die Familie unter mir. Ich habe sie beide freundlich vorbereitet und sie haben sich auch schon an das Klavier gewöhnt. Beide sagen, sie hören mein Spiel deutlich, fühlen sich aber nicht gestört. Darüber bin ich sehr froh! Ich halte mich aber auch an die Ruhezeiten und mit meinem Pensum von etwa 1h pro Tag überstrapaziere ich ihre Nerven nicht. Die eingebaute Stummschaltung kommt für spätere Übungseinheiten zum Einsatz. Ich bin von der Stummschaltung nicht restlos begeistert, aber für diese Zwecke reicht's.

Trotzdem möchte ich euch noch um ein paar Tipps bitten, wie ich das Klavier ein wenig leiser bekomme. Vor allem in den höheren Tonlagen kommt es mir sehr schrill vor, im Bass eigentlich gemäßigt. Ihr seht die Situation in den Fotos. Ich habe bereits einen Teppich (von Piaoncarpet) untergelegt, der das Klavier vor der Fußbodenheizung schützen und auch den Schall für meine unteren Nachbarn dämpfen soll. Ich denke noch über Schaumstofffläche an der Wand hinter dem Klavier nach. Außerdem werden wir voraussichtlich noch ein großes, offenes Bücherregal gegenüber an die Wand stellen. Das soll den Schall ja auch etwas dämpfen. Gibt es sonstige Tipps?

Eine weitere Frage bezüglich Feuchtigkeit: Ein Klavier liebt ja Feuchtegehalte von 40-55%. Seit einem Monat prüfe ich die Feuchtigkeit der Luft bei uns und sie schwankt immer so zwischen 37-43%, also doch an der Untergrenze. Nun ist die Witterung in dieser Zeit aber auch ungewöhnlich trocken gewesen. Würdet ihr hier bereits etwas unternehmen? Wenn ja, was? Reicht ein feuchter Schwamm?
 

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Hey Redocules!
Mein Klavier ist im September eingezogen und meine "unter mir Nachbarin" kam im Januar etwas zähneknirschend, dass sie alles hören würde. Insbesondere die hohen Töne wären sehr nervig.

Ich selber fand die hohen Töne ebenfalls etwas schrill.

Nach der Stimmung des Klavieres wurde es für mich besser. Außerdem habe ich hinter meinem Klavier Basotec Schaumstoff in Pyramidenform. Seitdem ist alles gut und meiner Nachbarin geht es besser. Der Schaumstoff schluckt tatsächlich insbesondere die hohen Töne.

Bzgl. der Luftfeuchtigkeit habe ich keine Probleme (viele Blumen) und dann dazu leider keine Tipps geben.
 

Erstmal herzlichen Glückwunsch zum neuen Klavier!

Bezüglich der schrillen hohen Töne ist tatsächlich Basotect eine gute Wahl. Es gibt den Schaumstoff in verschiedenen Stärken. Ich würde dir empfehlen, kein zu dicke Platte zu nehmen, da es dann schon recht dumpf werden kann und der Schaum den hohen Lagen die Kraft und Dynamik nimmt. Probiere es für den Anfang mit 1cm oder 2cm Dicke.
Du musst auch nicht die gesamte Fläche hinter dem Klavier auskleiden. Bei mir steht momentan eine einzelne 5cm Platte lose hinter dem Klavier und das reicht schon, damit der Diskant eher zu stark ausgebremst wird. (Ich hatte die Platten damals eher als Schallschlucker für die Einstrahlung der tiefen Töne in die Wand hinterm Klavier gedacht, aber das hat nicht gut funktioniert.
Grundsätzlich kann man sich den Schaum gut im Internet bestellen und dann auch verschiedene Stärken ausprobieren. Allerdings ist es sehr empfehlenswert den Schaumstoff wie ein rohes Ei zu behandeln, da die Rückgabe sonst nicht möglich ist. Außerdem empfiehlt es sich die rückgesendete Menge peinlich genau zu dokumentieren (am besten mit Videobeweis des Einpackvorgangs). Ich hatte da mit einem Händler bei der Rückabwicklung große Probleme und bin auf einem Teil der mir zustehenden Rückerstattung sitzen geblieben, aber man bekommt den Schaumstoff nahezu nirgendwo im stationären Handel.
Ich könnte dir auch eine übriggebliebene 5cm dicke Platte schicken. Daraus kann man mit etwas Geschick dann auch dünnere Platten schneiden und sich so an den Wunschklang herantasten.

Viel Spaß weiterhin mit deinem Klavier
Bluesman
 
Ich könnte dir auch eine übriggebliebene 5cm dicke Platte schicken. Daraus kann man mit etwas Geschick dann auch dünnere Platten schneiden und sich so an den Wunschklang herantasten.

Vielen Dank für deine Hinweise. Welche Abmessungen hat diese Platte? Ich gehe davon aus, dass diese plan ist. Was hältst du von der Pyramiden- oder Noppenform?
 
Die Basotect Platten messen 50x100cm. Die, die ich noch übrig hätte, ist plan und weiß. Zu Noppenprofilen habe ich leider keine Meinung, da ich sie nicht getestet habe.
Ich würde aber wie gesagt bei deinem Problem eher 1-2cm Stärke ausprobieren.

Viele Grüße
Bluesman
 
Glückwunsch zum Klavier!
Trotzdem möchte ich euch noch um ein paar Tipps bitten, wie ich das Klavier ein wenig leiser bekomme.
Frag mal @GSTLP . Der hat gute Erfahrungen damit gemacht, (dicken) gewöhnlichen Schaumstoff (z.B. Matratzen) zwischen die Rasten zu klemmen. Das nimmt einen Großteil des Schalldrucks vom Reso, der nach hinten abgestrahlt wird, und macht das Klavier insgesamt leiser, ohne den Klang und die Dynamik zu sehr zu beeinflussen.
 
Vielen Dank für deine Hinweise. Welche Abmessungen hat diese Platte? Ich gehe davon aus, dass diese plan ist. Was hältst du von der Pyramiden- oder Noppenform?

Willst Du jetzt die Nachbarn schonen oder schrille Töne dämpfen?
Das sind verschiedene Aufgaben.
Die Nachbarn werden vermutlich eher die energiehaltigen, tieffrequenten, wanddurchdringenden Bassanteile hören - Du hingegen willst die hochfrequenten, wandreflektierten Schallwellen loswerden.
Eine 1 cm dünne Basotect Matte macht fast nix gegen tiefe Frequenzen - , dazu brauchst Du einen deutlich dickeren Schallschutz - Sie schluckt aber hohe Reflexions-Frequenzanteile.
Eine z.B. 7 cm Platte schluckt auch tiefere Frequenzen und schont die Nachbarn, macht aber Deinen Raum akustisch tot und wird dann zu dumpf.
Diese Noppen sind bei Akustikschaum eher ein modischer Gag, weiß nicht wer damit mal angefangen hat. Du nimmst sogar Basotect-Volumen (Material) weg, was wirklich dämpfend wirkt (Schall -> Wärme). Vor alle in der üblichen Noppengröße dieser Platten, schau mal wie viel cm oder gar Meter eine Schallwelle lang ist.
 
Willst Du jetzt die Nachbarn schonen oder schrille Töne dämpfen?
Das sind verschiedene Aufgaben.
Die Nachbarn werden vermutlich eher die energiehaltigen, tieffrequenten, wanddurchdringenden Bassanteile hören - Du hingegen willst die hochfrequenten, wandreflektierten Schallwellen loswerden.

Ok, also dünne Platten dämpfen die hochfrequenten Reflexionen und dickere schonen die Nachbarn. Beides zu vereinen scheint unmöglich, ohne den Raum akustisch zu töten.
Das heißt, ich habe die Wahl zwischen angenehmen Klang und gutes Gewissen gegenüber den Nachbarn?
 
Ok, also dünne Platten dämpfen die hochfrequenten Reflexionen und dickere schonen die Nachbarn. Beides zu vereinen scheint unmöglich, ohne den Raum akustisch zu töten.
Das heißt, ich habe die Wahl zwischen angenehmen Klang und gutes Gewissen gegenüber den Nachbarn?

Der Schallschutz zu Nachbarn muss normalerweise durch bauliche Maßnahmen "innerhalb der Wand" passieren und nicht durch nachträglich aufgeklebte Matten in deinem Wohnraum.
Das wird in der Tat schwierig zu lösen sein und letztlich nur ein Kompromiss.

Probieren geht oft über studieren...Basotect ist aber halt auch net billig und wer klebt schon zum Probieren seine Wand voll ;)
Wenn der Rest vom Raum akustisch mitmacht, dann funktioniert es ggf. trotzdem, wenn Du diese eine Wand stärker abdämpfst, aber es kommt wieder drauf an, wie das alles im Raum steht etc.
Schwer zu sagen, deshalb habe ich ein Digi und Kopfhörer, da ist wenigstens dieser Aspekt leichter ;)

Ich habe z.b. in meinem Arbeitszimmer ein Basotect Deckensegel mit 5 cm Matten reingehangen, weil das dort zu spitz nachhallte. Der Effekt war durchschlagend ...es war dann fast zu gedämpft, aber viel besser als vorher. Ich kann ja das Segel nun nicht 10 mal umbauen und Vergleichstests durchführen ;)
 
Gratuliere zu dem schönen Bechstein!

Eine weitere Frage bezüglich Feuchtigkeit: Ein Klavier liebt ja Feuchtegehalte von 40-55%. Seit einem Monat prüfe ich die Feuchtigkeit der Luft bei uns und sie schwankt immer so zwischen 37-43%, also doch an der Untergrenze. Nun ist die Witterung in dieser Zeit aber auch ungewöhnlich trocken gewesen. Würdet ihr hier bereits etwas unternehmen? Wenn ja, was?

Du hast eine Balkon-/Terrassentür direkt daneben. Falls sie "öfter mal" geöffnet und geschlossen wird, vor allem bei der stabilen Ostwindlage, darfst Du wohl Deinen Pflanzen dankbar sein, dass konstant immerhin +/- 40% gehalten werden. Ich hätte weniger erwartet. Erstaunlich, was Pflanzen doch ausmachen.

Früher hat man eine Schale mit Wasser auf den (inneren!) Boden des Klaviers gestellt. Frag doch mal beim Hersteller, wie er die Sache einschätzt. Ob das Instrument mit 37-43% klarkommt. Vor allem sollte die Kostbarkeit keinen Schwankungen ausgesetzt sein, sondern in einem möglichst konstanten Raumklima stehen.
 

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