Goldberg Variation 18

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SilverBullet

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Hallo zusammen, mal eine Frage zur Variation 18. Habe mich in der Vergangenheit an die Aria und Variation 1 und Variation 25 gewagt. Dies aus Gründen der "einfachen" Spielweise, da mir die anderen Variationen zu schwierig vorgekommen sind, was Tempo und Polyphonie und Notenbild angeht. Bei der Variation 1 bin ich froh, wenn ich langsam spielend keine Fehler mache. Variation 25 kommt mir am einfachsten vor, ich kann sie langsam fortschreiten und die Polyphonie in der rechten oder linken Hand scheint mir sehr natürlich. Im Vergleich dazu lass ich im zweiten Teil der Aria manche Noten nicht liegen, da ich den volleren Klang an diesen Stellen nicht wirklich vermisse und es einfacher zu spielen ist.
Jetzt überlege ich die Variation 18 als nächstes anzugehen und wollte mal hören, ob das vom Schwierigkeitsgrad sinnvoll ist im Vergleich zu den anderen dreien. Denke ich werde sicher lange daran üben können. Es soll kein Vorspiel werden sondern nur dem eigenen Vergnügen dienen. ;-)
 
Wenn man die erste und die fünfundzwanzigste Variation hingekriegt hat, schafft man auch die achtzehnte.

CW
 
Ich bewundere alle Laien, die sich an diese schwierigen Stücke wagen. Danke aber für diesen Thread, der mich wieder darauf neugierig gemacht hat. Ich höre gerade Andra Schiff auf Youtube und bin hin und weg. Übrigens spielt er die Goldbergvariationen mit Pedal.
Das war ja in einem anderen Faden eine Frage. Bach mit Pedal? Hier hört man die Antwort.
Allen mutigen Helden viel Glück und Freude beim Üben.
 
Ich bewundere alle Laien, die sich an diese schwierigen Stücke wagen. Danke aber für diesen Thread, der mich wieder darauf neugierig gemacht hat. Ich höre gerade Andra Schiff auf Youtube und bin hin und weg. Übrigens spielt er die Goldbergvariationen mit Pedal.
Das war ja in einem anderen Faden eine Frage. Bach mit Pedal? Hier hört man die Antwort.
Allen mutigen Helden viel Glück und Freude beim Üben.
A. Schiff hat aber mal gesagt, daß er bei allen Bachwerken nur an einer einzigen Stelle Pedal nimmt. Aber ich glaube, er ist auch in einem anderem Fall schon mal von seiner Meinung wieder abgerückt.
Aber ich mag sein Bachspiel sehr, egal wie er das anstellt.
 
A. Schiff hat aber mal gesagt, daß er bei allen Bachwerken nur an einer einzigen Stelle Pedal nimmt.

Diese Stelle ist in der a-moll-Fuge im WTC I, Takte 82ff. Dieser Orgelpunkt kann auf dem Klavier nicht wie notiert ausgehalten werden. Hier verwendet er aber das Sostenuto-Pedal.
Diese Fuge ist höchstwahrscheinlich für ein Pedal-Cembalo geschrieben, auf solch einem Instrument ist die Ausführung unproblematisch, habe ich bei meinem KKL:lol::super:schon selber gespielt.
2017/2018/2019 habe ich Andras Schiff hier in Berlin im Pierre-Boulez-Saal auf seinem (!) Steinway jeweils aus nächster Nähe (weniger als 3m) gehört und gesehen;-) (Goldberg-Variationen, alle 6 Partiten, WTC I). Das rechte Pedal hat er oft! getupft, aber nie! als Haltepedal gebraucht, natürlich auch nicht in BWV 846 oder BWV 853.


View: https://www.youtube.com/watch?v=MhDFq_MrOcE
 
Manchmal hat man ja bei Bach das Fingerpedal, wenn Noten in einer der Begleitstimmen liegen bleiben. Das wird zu seiner Zeit aber wohl eher für die Orgel gedacht gewesen sein. Beim Cembalo funktioniert das wohl nicht.
 
Diese Fuge ist höchstwahrscheinlich für ein Pedal-Cembalo geschrieben

Wegen dieses einen Orgelpunktes? Sicher nicht. Zum einen verklingt der Orgelpunkt auf dem Cembalo oder Clavichord relativ schnell, zum anderen findest du in Carl Philipp Emanuels "Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen" im Kapitel "Vom Vortrage" (3. Hauptstück) diesen Hinweis:

§. 25. Bey langen Aushaltungen hat man die Freyheit, die lange gebundene Note dann und wann wieder anzuschlagen.
 

Habe jetzt festgestellt, dass die Bass-Stimme linke Hand in der V18 doch ziemlich ihr eigenes Ding macht. Daher bin ich jetzt erst mal auf die V19 umgeschwenkt, die kommt mir momentan etwas leichter vor, was das zusammenspiel rechte und linke Hand angeht. Die erste Hälfte klappt langsam gespielt schon ganz gut.
 
A. Schiff hat aber mal gesagt, daß er bei allen Bachwerken nur an einer einzigen Stelle Pedal nimmt.
2017/2018/2019 habe ich Andras Schiff hier in Berlin im Pierre-Boulez-Saal auf seinem (!) Steinway jeweils aus nächster Nähe (weniger als 3m) gehört und gesehen;-) (Goldberg-Variationen, alle 6 Partiten, WTC I). Das rechte Pedal hat er oft! getupft, aber nie! als Haltepedal gebraucht, natürlich auch nicht in BWV 846 oder BWV 853.
Der eine sagt,
Der and´re sieht -
Seid nicht verzagt:
Auf dem Gebiet
Wird, um zu binden,
Man unten finden
Pedale, drei -
Davon sind zwei
Ohne zu hupfen
Hilfreich zu tupfen.
 
Muss man die Fuge in a-Moll, BWV 865 aufgrund des Orgelpunktes gegen Ende gleich als Orgelstück zu bezeichnen?

Ich habe eine sehr konstruktive CD auf der D. Chorzempa den zweiten Band des WtC auf den im Berliner Musikinstrumentenmuseum vorhandenen Instrumenten spielt. Da kommt neben Clavichorden und Cembali und frühen Fortepiani durchaus auch eine kleinere Orgel mit guter Wirkung zum Einsatz.
 
Ich habe eine sehr konstruktive CD auf der D. Chorzempa den zweiten Band des WtC auf den im Berliner Musikinstrumentenmuseum vorhandenen Instrumenten spielt. Da kommt neben Clavichorden und Cembali und frühen Fortepiani durchaus auch eine kleinere Orgel mit guter Wirkung zum Einsatz.
Ja, die Stücke aus dem WTC können auf allen genannten Instrumenten überzeugend klingen, aber die Fuge aus BWV 865 ist meines Wissens das einzige Stück beider Bände, wo ein Orgelpunkt manualiter nicht über die gesamte Dauer gehalten werden kann. Am Cembalo und erst recht am Clavichord verklingt der betreffende Ton sowieso recht rasch.
 
Muss man die Fuge in a-Moll, BWV 865 aufgrund des Orgelpunktes gegen Ende gleich als Orgelstück bezeichnen?

BWV 865 ist am Pedal-Cembalo ohne Probleme spielbar. Solch ein Instrument war wohl zur Bach-Zeit durchaus häufiger anzutreffen, da alleine spielbar, während für das Orgelspiel immer ein(ige) Kalkant(en) erforderlich war(en).
Mein KL/OL hat sich 1994 zu seinem Nachbau des zweimanualigen (schwarzen) Mietke-Cembalos aus dem Charlottenburger Schloss zusätzlich ein Pedalkorpus mit 8' und 16' anfertigen lassen.
Auf diesem Instrument hat er die Goldberg-Variationen, das Musikalische Opfer und die
Kunst der Fuge in Konzerten gespielt, aber auch BWV 582 oder die Trio-Sonaten.

pedalcembalo.jpg
 

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