Soundsystem/ Verstärker für Stage Piano

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Johnny1900

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Ich spiele gelegentlich mit Band (Klavier, Gesang, Bass, Cajon...) in Bars und habe dafür ein Stage Piano (Yamaha P-120). Bisher nutze ich einfach die integrierten Lautsprecher (je 15 Watt). Das ist ok, aber klanglich natürlich ausbaufähig. Deshalb suche ich nach einem Soundsystem um mein Stage Piano zu verstärken und einen schönen Klang zu erzeugen.
Für Bass und Gesang sind meist Soundsysteme in den Bars vorhanden, falls nicht wäre es natürlich praktisch wenn ich die auch an mein Soundsystem stöpseln könnte. Allerdings will ich mein Budget nicht überstrapazieren, der Fokus liegt also auf meinem Stage Piano...

Bei Thomann wurde mir dieses System empfohlen, das für mich preislich auch im Rahmen liegt: https://www.thomann.de/de/ld_systems_maui_11_g2_reviews.htm

Hat jemand Erfahrungen mit diesem oder anderen Soundsystemen, und kann mir etwas empfehlen?
 
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Für Bass und Gesang sind meist Soundsysteme in den Bars vorhanden

Wenn eine PA vorhanden ist, dann ist es am besten, wenn du dich dort mit in das Mischpult einstöpselst. Kommen nur Einzelverstärker zum Einsatz, dann wäre ein kleinerer Verstärker für dich besser geeignet, der aber unbedingt eine Klangregelung haben sollte. Der Nachteil der verlinkten PA ist, dass sie keine Klangregelung hat. Im Band Kontext müssen die Instrumente immer so gemischt werden, dass es individuelle Bereiche für alle Instrumente gibt, sonst überlagert sich der Klang und wird intransparent. Das bedeutet beim Klavier, dass man den Bass Bereich etwas reduziert, um Platz für den E-Bass (oder Kontrabass) zu schaffen. Das würde mit der PA nicht gehen und womöglich wäre hier der Subwoofer sogar störend.

falls nicht wäre es natürlich praktisch wenn ich die auch an mein Soundsystem stöpseln könnte

Auch das würde nur unter Zuhilfenahme eines Mischpultes gehen, da man mit mehreren Eingängen allein keinen guten Sound mischen kann. Es fehlt die Möglichkeit, die Signale je nach Raum und vorhandener Kombination aus Sänger und Mikrofon per EQ einzustellen.

Du müsstest für dich eine Entscheidung treffen, ob du eine vollwertige PA kaufen möchtest. Da würde dann unbedingt noch ein Mischpult dazu gehören, bei dem man auf jedem Kanal den Klang filtern kann. Wünschenswert wäre auch eine eingebaute Effekt-Sektion mit Hall (insbesondere beim Gesang). Wenn es dir nur um das Klavier geht, dann bist du mit einem kleineren Instrumentenverstärker besser bedient, sofern dieser eine Klangregelung hat. Diese ist notwendig, um den Klang auf den Raum und die Spielsituation (allein oder mit Band) anzupassen.

Exzellent klingen diese hier:
https://www.thomann.de/intl/aer_compact_60_iv_bk.htm

Preislich vielleicht eine Alternative, auch mit mehreren Eingängen und Klangregelung:
https://www.thomann.de/intl/fishman_loudbox_mini_charge.htm
oder dieser hier, mit etwas mehr Leistung:
https://www.thomann.de/intl/fishman_loudbox_artist_with_bluetooth.htm
 
Danke schonmal!
Wie du vielleicht merkst hab ich wenig Ahnung von der Technik...
Mal eine dumme Frage: Wenn ich Akkustik-Instumente habe (z.B. Klavier+Kontrabass), dann muss ich da doch auch nichts mischen, wieso ist das dann bei den digitalen nötig?

Oder um meinen Motivation nochmal klarer zu machen: Ich spiele natürlich am liebsten an Orten wo ein Klavier steht, was von der Lautstärke ja auch völlig reicht für Bars. Ansonsten würd ich gerne einfach überall "autark" mit meinem Stage Piano (+Verstärker oder was auch immer) anrücken können, und quasi mein "Klavier" selber mitbringen (also eben den digitalen Ersatz der möglichst so klingt wie ein Klavier). Ich hab mein E-Piano noch nie an eine PA angeschlossen, aber als Zuhörer habe ich die Erfahrung dass mir der Klang oft gar nicht gefällt und wenig nach Klavier klingt. Entweder unpassende PAs oder schlecht gemischt?

So wie ich es momentan überblicke, macht es eher wenig Sinn für die anderen in der Band etwas mit zu kaufen...zumal ich in ganz unterschiedlichen Besetzungen spiele. Da müsste man dann wohl mehr investieren. Also gehts wohl eher Richtung der Instrumentenverstärker die du verlinkt hast. Wenn ich da doch mal einen Bass oder Gesang dazu anschließen wollte, bräuchte ich aber ein Mischpult?

Die von mir verlinkte Anlage kann u.a. Folgendes:
"mit Limiter-, Equalizer-, Kompressor- und Frequenzweichen-Funktionen"
Der Berater bei Thomann meinte auch der Vorteil dieses Systems (im Gegensatz zu Bose L1 z.B.) sei, dass ein kleiner Mischer (weiß nicht mehr wie ers genau genannt hat) schon integriert ist.
Aber das ist deiner Meinung nach nicht ausreichend?
 
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Wie du vielleicht merkst hab ich wenig Ahnung von der Technik...

Kann man alles lernen. Bzw. es zeigt sich in der Praxis, was gut funktioniert und was nicht.

Wenn ich Akkustik-Instumente habe (z.B. Klavier+Kontrabass), dann muss ich da doch auch nichts mischen, wieso ist das dann bei den digitalen nötig?

Hängt sehr stark zusammen mit den Unzulänglichkeiten von Lautsprechersystemen. Weiterhin klingen die digitalen Instrumente oft auch nicht linear und es ist im Bass häufig eine "Übertreibung", die auf kleinen Lautsprechern gut klingt, auf großen aber zu viel sein kann.

aber als Zuhörer habe ich die Erfahrung dass mir der Klang oft gar nicht gefällt und wenig nach Klavier klingt. Entweder unpassende PAs oder schlecht gemischt?

Kann beides sein. Möglich aber auch, dass das digitale Klavier vom Grundklang immer noch leicht als "digitale Variante" zu indentifizieren und vom realen Klavierklang zu weit entfernt ist. Viele Dinge, die man im Wohnzimmer nicht so hört, sind bei hoher Verstärkung eben auch stärker auffällig und führen dann zur Wahrnehmung, dass es nicht "echt" klingt.

Wenn ich da doch mal einen Bass oder Gesang dazu anschließen wollte, bräuchte ich aber ein Mischpult?

Bass würde über so eine kleine AER Box nicht gehen. Für Bass muss man technisch gesehen enorm viel Luft verschieben und dafür braucht es Membranfläche, also entsprechend große Lautsprecher. Gesang und Klavier könnte man anschließen, da es genügend Eingänge gibt und diese auch Klangregler haben. Kein Mischpult nötig. Für den Gesang wäre auch Hall vorhanden.

mit Limiter-, Equalizer-, Kompressor- und Frequenzweichen-Funktionen"
Der Berater bei Thomann meinte auch der Vorteil dieses Systems (im Gegensatz zu Bose L1 z.B.) sei, dass ein kleiner Mischer (weiß nicht mehr wie ers genau genannt hat) schon integriert ist.

Bring mal in Erfahrung, ob die Anlage einen Equalizer für jeden Eingang hat oder nur einen für die Summe. Das wäre entscheidend. Wenn mehrere Signale über die Anlage laufen sollen (z.B. Gesang und Klavier), dann geht es nur sinnvoll mit einem Filter pro Kanal (Bass, Höhen, Mitten, Mitten sollten parametrisch sein). Ansonsten ist der Mischer relativ wertlos und es ginge dann nur sinnvoll mit externem Mischpult.

Aber das ist deiner Meinung nach nicht ausreichend?

Ausreichend ist nicht die richtige Kategorie. Für kleine Räume, in denen keine PA verwendet wird, ist ein Kofferverstärker gut geeignet. Ist auch am einfachsten zu transportieren. So ein AER hat z.B. Klangfilter, so dass du den Klang für den Raum und die Band passend einstellen kannst. Für Duo Sachen, z.B. mit Sängerin wäre das auch noch ausreichend, denn man kann die beiden Kanäle regeln, auch mit Filtern, so dass beliebige Kombinationen aus Stimme, Mikro und Raum handhabbar sind. Für Gesang ist Hall sehr gut, wäre auch eingebaut, würde bei der PA allein fehlen. Für richtig große Läden (wo der Kofferverstärker unterdimensioniert wäre) braucht man ohnehin eine PA, dann aber mit Mischpult, auch wegen Einstellmöglichkeit der Klangfilter pro Kanal. Hier kann man den Kofferverstärker dann sinnvoll als Bühnenmonitor nutzen, damit man selbst einen möglichst direkten Klang und auch Einstellmöglichkeiten für sich selbst hat.
 
Hab mich nochmal beraten lassen...

Bring mal in Erfahrung, ob die Anlage einen Equalizer für jeden Eingang hat oder nur einen für die Summe.

Separate Lautstärke-Regelung aber keine Klang-Regelung. Allerdings meinte der Berater dass der Klang beim E-Piano (im Gegensatz zu Gitarre oder Gesang) eher unproblematisch ist und nicht unbedingt nachgeregelt werden muss. Der Klang aus so einer PA-Säule wäre schon sehr gut.

So wie ich das jetzt sehe gibts zwei Möglichkeiten:
Instumentenverstärker: Die AER scheinen auf Gitarren ausgelegt und für E-Pianos ungeeignet. Hier wurde mir was aus der KC-Reihe von Roland empfohlen. Allerdings wirklich nur für Monitoring bzw. Bandproben oder maximal als Hintergrundmusik. Für Auftritte meiner Größenordnung (~100 Leute) ungeeignet, da sich der Klang nicht gut im Raum verteilt.

PA-Säule: Wenn keine PA vorhanden ist, wohl die beste Lösung. Der Klang wird auch bei etwas größeren Veranstaltungen über den ganzen Raum verteilt und das Ding hat ja auch 500 W. Also bestes Preis/ Leistungs-Verhältnis, aber natürlich muss man in der Preiskategorie Abstriche machen. Ich denke aber den meisten meiner Zuhörer (nicht unbedingt Musiker...) würde das absolut taugen.

Oder wenn ich etwas mehr investieren will dieses PA-System mit Klangregelung: https://www.thomann.de/de/hk_audio_lucas_nano_608i.htm

Ist halt die Frage ob ich wirklich ein eigenes kleines PA-System brauche oder i.d.R. doch an Orten spiele wo ein geeignetes vorhanden ist bzw. ich dann eben eins leihe.

edit: nochmal ne dumme Frage :D
Wenn ich mich irgendwo an die PA/ ans Mischpult anschließen will brauch ich nen Klinke-Klinke-Kabel oder? Aufsatz für 3,5mm hab ich. Nur mein Klinke-Kabel ist mi 2 Meter etwas kurz, dann würd ich mir da auf jeden Fall nochmal ein längeres kaufen...
 
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Separate Lautstärke-Regelung aber keine Klang-Regelung. Allerdings meinte der Berater dass der Klang beim E-Piano (im Gegensatz zu Gitarre oder Gesang) eher unproblematisch ist und nicht unbedingt nachgeregelt werden muss.

Für das Piano allein würde ich zustimmen. Da du aber explizit auch die Variante plus Sängerin, plus Bass angefragt hast, würde ich das fehlen der Klangregelung als Nachteil ansehen. Du bräuchtest für dieses Setup dann noch einen externes Mischpult und der eingebaute Mixer hat nur geringen Gebrauchswert.

Instumentenverstärker: Die AER scheinen auf Gitarren ausgelegt und für E-Pianos ungeeignet. Hier wurde mir was aus der KC-Reihe von Roland empfohlen. Allerdings wirklich nur für Monitoring bzw. Bandproben oder maximal als Hintergrundmusik.

Diese Einschätzung teile ich nicht. Kurz was zu Amps. Es gibt sehr neutral klingende Amps (geben Sachen so wieder, wie man sie rein schickt), dazu gehört der AER. Daher wird er sehr gern von Akkustik-Gitarristen und Sängern genommen. Er eignet sich aber für alle Signale, die keine weitere Klangformung, außer vielleicht etwas EQ benötigen. Dann gibt es "gesoundete" Verstärker, hierzu zählen vor allem E-Gitarren-Verstärker. Diese sind Teil der Klangkette und nicht beliebig austauschbar, eben weil sie einen Teil des Sounds hinzu fügen. Schließt man eine E-Gitarre einfach so an ein Mischpult an, so klingt das nicht gut. Allerdings gehen auch viele Gitarristen dazu über, den Sound über Pedalboards und entsprechende Effekt-Geräte zu machen und eher neutral klingende Amps zu benutzen. Der AER ist ein neutral klingender Universalverstärker, der für eine Reihe von Einsatzmöglichkeiten geeignet ist, Piano, Rhodes, aber auch Hammond Orgel klingen gut darüber. KC-Reihe von Roland kenne ich nicht, dazu kann ich dir nichts sagen. Es bleibt dir letztlich sowieso nur, ein paar Sachen auszuprobieren. Was gefällt ist schließlich auch immer eine geschmackliche Frage.

Für Auftritte meiner Größenordnung (~100 Leute) ungeeignet, da sich der Klang nicht gut im Raum verteilt.

Hier würde ich es weniger von der Anzahl der Leute, als von den konkret vor Ort gegebenen akustischen Verhältnissen abhängig machen. Für 100 Leute bräuchte man wahrscheinlich eine PA, wenn dort aber Gesang und Bass mit drüber gehen sollen, dann mit Mischpult, Klangregelung und Effekten.

Ich denke aber den meisten meiner Zuhörer (nicht unbedingt Musiker...) würde das absolut taugen.

Das kann man nur ausprobieren. Unterschätze nicht, dass ein sehr guter Klang auch unbewusst auf die Leute wirkt und auch weniger erfahrene Zuhörer einen intuitiven Zugang dazu haben, ob etwas gut klingt und gefällt, oder nicht.

Ist halt die Frage ob ich wirklich ein eigenes kleines PA-System brauche oder i.d.R. doch an Orten spiele wo ein geeignetes vorhanden ist bzw. ich dann eben eins leihe.

Sagen wir es mal so: einen Amp zum Üben und für Proben bzw. als Bühnenmonitor brauchst du sowieso. Ob du dann immer die PA transportieren möchtest ist die andere Frage. Darüber hinaus ist es sinnvoll, Sachen zu nutzen, die an Veranstaltungsorten stehen, da das oftmals schon für die Räumlichkeiten angepasste Lösungen sind. Wenn man regelmäßig spielt und es entsprechende Einnahmen gibt, ist die Anschaffung einer qualitativ hochwertigen PA eine gute Idee. Sowas müsste dann aber eigentlich in einer Band gemeinschaftlich angeschafft und genutzt werden.

Wenn ich mich irgendwo an die PA/ ans Mischpult anschließen will brauch ich nen Klinke-Klinke-Kabel oder? Aufsatz für 3,5mm hab ich.

Bei kurzen Kabelwegen, ja, Klinke-Klinke, wobei die 6.3mm Variante Mono im professionellen Bereich üblich ist. Stereo dann mit zwei Kabeln. Bei längeren Wegen zum Mischpult brauchst du eine DI-Box und ab dieser DI-Box wird das Signal dann symmetrisch über XLR Kabel übertragen. Für Stereo alles doppelt.
 
Nach allen Erläuterungen deinerseits würde ich zu Yamaha Stagepas raten. Das ist ein guter allrounder mit ordentlichem Mixer und gutem Klang. Wir von Kollegen von mir im professionellen Bereich eingesetzt. Das wäre die flexibelste Variante.

Für Hintergrundmusik sind natürlich die Säulensysteme am besten geeignet. Profis setzen da eher auf die teurere Variante von RCF.
Keyboard Amps sind meiner Erfahrung nach nur für den Gebrauch in der Band geeignet.
 

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